| Titel: | Nähere Nachrichten über die Romershausenschen Extractions-Pressen. Vom Professor Marechaux in München. | 
| Autor: | Prof. Peter Ludwig Marechaux [GND] | 
| Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LXXIV., S. 415 | 
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                        LXXIV.
                        Nähere Nachrichten über die Romershausenschen Extractions-Pressen. Vom Professor Marechaux in Muͤnchen.
                        (Nachtrag zu dem im 5. Bde. S. 385. befindlichen Aufsaze „uͤber die Fortschritte in dem Verfahren, die Extractivstoffe der Vegetabilien vermischt oder abgesondert zu erhalten.“)
                        Mit Abbildungen auf Tab. VIII.
                        Marechaux's, nähere Nachrichten über die Romershausen'sche Extractions-Pressen.
                        
                     
                        
                           In jenem Aufsaze schilderte ich, mit raschen Zuͤgen,
                              die Fortschritte, die von den ersten Zeiten an, bis zu unseren Tagen hin, in der
                              Kunst gemacht worden sind, den Vegetabilien ihre Extractiv-Stoffe zu entziehen, und
                              schloß mit der Realschen Presse, und einigen zu eben diesem Zweke bestimmten
                              Erfindungen des Herrn Doctors Romershausen in Aeken.
                           Ich werde hier einen darin aufgenommenen Irrthum berichtigen; – mein damaliges
                              Urtheil uͤber die Dampf-Kaffee-Maschine auf nunmehrige eigene Erfahrung
                              begruͤnden, – und die Zeichnungen einiger Extractiv-Pressen, mit einer
                              vollstaͤndigeren Beschreibung derselben nachtragen.
                           Ich konnte zu jener Zeit nicht einsehen, warum Herr Doctor Romershausen die
                              Verbesserung der Realschen Presse aufgegeben hatte,Dieses ist nach der oͤffentlichen Aeusserung des Dr. Romershausens (Luftpresse I. Heft Zerbst
                                    1818. S. XI.) vorzuͤglich aus dem Grunde nicht geschehen, weil die
                                    Realsche Presse fuͤr den allgemeineren Gebrauch zu unbequem ist; sie
                                    wirkt durch den Druk einer senkrechten Wassersaͤule, welche schon bei
                                    einiger Hoͤhe an einem bestimmten Orte feststehen muß und
                                    beschwerlich zu beschiken ist. Dagegen sind die von ihm angegebenen
                                    Extractionspressen saͤmmtlich wie andere Geraͤthe beweglich
                                    und leichter zu behandeln. Ueberhaupt muß man aber Romershausen's
                                    hydromechanische Extractions-Presse nicht mit der Realschen verwechseln,
                                    indem sie nicht durch den Druk einer Wassersaͤule, sondern durch
                                    einen kleinen Drukkolben wirkt, mithin mehr Aehnlichkeit mit der Bramaschen
                                    zu mechanischen Zweken bestimmten Wasserpresse hat. D. und indem ich die Zeichnung des Beschikungs-Gefaͤßes seiner großen im 4. Hefte des
                              IV. Bandes dieses Journals beschriebenen Dampfpresse benuzte, zeigte ich, wie man
                              diese sehr leicht durch Anbringung eines Stiefels mit seinem Kolben, zwischen jenem
                              Beschikungs-Gefaͤße und dem Dampfkessel, in eine hydromechanische
                              Extractions-Presse, sowohl zu kalten als zu warmen Extracten einrichten
                              koͤnnte. Ich habe nunmehr uͤber diesen Punct befriedigende
                              Aufschluͤsse bekommen.
                           Als der Erfinder sich den Nuzen seiner Erfindungen durch ein Patent zu sichern bemuͤhete, wollte die technische Commission des
                              Ministerii aus der Ansicht, daß das, dieser hydromechanischen Extractions-Presse zum
                              Grunde liegende, Princip nicht ganz neu waͤre, das Patent nicht
                              ausdruͤklich auf diese Constructionen extendiren, und er sah sich daher
                              genoͤthigt, sie dem allgemeinen Begriffe Luftpresse zu subsumiren, und so
                              saͤmmtliche Vorrichtungen, wie er sie fuͤr die besonderen
                              pharmaceutischen und gewerklichen Zweke am geeignetsten fand, auszugeben. Hierin
                              liegt also der Grund meiner irrigen Vermuthung, daß er den Gedanken, die Realsche
                              Presse zu vervollkommnen, bald wieder aufgegeben hatte.
                           Die Prioritaͤt des Gedankens, die hydromechanische Presse zur Extraction
                              anzuwenden, und durch einen Drukkolben die Fluͤßigkeit von Unten, durch die
                              auszulangende Substanz, hinauf zu treiben, gehoͤrt daher dem Doctor
                              Romershausen, der auch wirklich schon viele solche Maschinen abgesezt hat und
                              taͤglich noch absezet.
                           Wir erfahren aus jenem Umstande, daß die Gesezgebung fuͤr die
                              Erfindungs-Patente in Preußen schwieriger ist, als im Oesterreichischen. Es ist dort
                              nicht genug, daß der Erfinder eine Modification des bereits vorhandenen nachweise;
                              diese Modification muß wenigstens von der Art seyn, daß sie nicht eine leichte
                              Anwendung des schon Bekannten sey, und gerade in diesem Falle befand sich freilich
                              die bloße Umwandlung der Realschen Presse in eine mit einem Drukkolben versehene
                              Maschine. Da man schon laͤngst an den hydraulischen Pressen solche
                              Vorkehrungen angebracht hatte, so war keine große Anstrengung des Geistes
                              noͤthig, um ihre Construction dahin zu aͤndern, und es wurde
                              fuͤr den Erfinder eine Nothwendigkeit, mit einem an Vorkehrungen dieser Art
                              noch nicht angewendeten Princip aufzutreten.
                           
                           Diese groͤßere Strenge der preußischen Gesezgebung kann unter den dortigen
                              Umstaͤnden auf keine Weise getadelt werden. Ich finde sie vielmehr in einem
                              Lande nothwendig, in welchem die Industrie, groͤßten Theils wenigstens, frei
                              gegeben worden ist. Das Feld liegt hier vor Jedem offen. Wer die noͤthigen
                              Kenntnisse, die erforderliche Kunstfertigkeit nachweisen kann, bekoͤmmt, ohne
                              Weiteres, nach Zahlung seines Gewerbscheines die Erlaubniß zur Arbeit. Die
                              Concurrenz treibt schon hier maͤchtig zum Besseren an: wogegen in den
                              oͤsterreichisch-kaiserlichen Staaten das seit mehreren Jahrhunderten nach und
                              nach ausgeartete Zunftwesen, auf seinen bleiernen Fuͤßen, sich noch immer
                              fortbewegt. Der traͤge Koͤrper bedarf doch von Außenher einen Sporn.
                              Diesen findet nun der Thaͤtigere in dem kaiserlichen Erfindungs-Patent. Alles
                              was in den kaiserlichen Staaten noch nicht verfertigt, was anderswo anders
                              verfertigt wird, oder was nur immer als Verbesserung des Bestehenden betrachtet
                              werden kann, kann bis auf fuͤnfzehn Jahr hinauf das ausschließliche Eigenthum
                              des Bewerbers werden. Wie maͤchtig dieser Sporn wirkt, sieht man an den
                              zahlreichen Privilegien, die seit Bekanntmachung dieses kaiserlichen Edicts
                              jaͤhrlich ertheilt werden.
                           Von der hydromechanischen Extractionspresse, wie Dr. Romershausen sie nennt, und zur
                              Verfertigung kalter Extracte eingerichtet hat, sieht man Fig. 1 die Zeichnung.
                           aa, ist der Drukkolben mit seiner Kolbenstange und
                              seinem Handgriffe. Der Kolben wird mit einem weißgahren Reh- oder Hirsch-Leder
                              umwunden; – eine leicht zu erneuernde Liederung. Nach Gebrauch der Pumpe thut
                              man gut, ihn heraus zu ziehn, damit das Leder trokne.
                           bb, ist der Pumpen-Stiefel.
                           c. ist das Gefaͤß, welches das Wasser zur Pumpe
                              hergibt. Der Verfasser nennt es das Infundir-Gefaͤß; – eine Benennung, die beibehalten werden mag,
                              weil nichts, bei Beschreibung einer Maschine, widriger ist, als allgemeine
                              Ausdruͤke, womit man die verschiedenen Theile derselben bezeichnen muß, und
                              die, da sie auf tausend andere Formen und Vorkehrungen gleichgut angewendet werden
                              koͤnnen, dem Geiste nichts Bestimmtes vorlegen, uͤber die Beschreibung
                              ein oft undurchdringliches Dunkel verbreiten, oder zur groͤßeren Klarheit
                              weitlaͤufige Umschreibungen nothwendig machen: Der Hahn x
                              an diesem Gefaͤße dient zur Ablassung des Wassers, nach vollendeter
                              Operation.
                           dd' kleine Roͤhre, die bei d nahe am Boden des Gefaͤsses a reicht, und bei d' sich
                              durch das Infundir-Gefaͤß nach Außenhin rechtwinklich biegt, und sich in dem
                              Pumpenstiefel oͤffnet.
                           Diese Wasserleitungs-Roͤhre ist sehr sinnreich angelegt. Sobald der Kolben a uͤber den Punct d'
                              hinausgekommen ist, folgt das Wasser, und fuͤllt den Raum unter dem Kolben.
                              Es bedarf also keines Ventils, um den Ruͤktrit des Wassers aus dem Kolben in
                              das Gefaͤß c zu verhindern. Der Bau der Maschine
                              wird dadurch vereinfacht und dauerhafter.
                           e, kleine Quer-Roͤhre, wovon das eine Ende sich
                              in dem Gefaͤß c, und das andere in dem
                              Pumpenstiefel oͤffnet. Wenn der Kolben, in seiner Bewegung, uͤber d' gekommen ist, so ergießt sich, durch die
                              Quer-Roͤhre e, das Wasser, welches sich etwa
                              uͤber dem Kolben sammeln koͤnnte, wenn dieser hinunter gedruͤkt
                              wird. Ihre Entfernung von dem Puncte d' wird also durch
                              die Laͤnge des Kolbens bestimmt, wobei zu bemerken, daß jedes Steigen des
                              Kolbens weiter uͤber d' hinaus fuͤr die
                              Wirkung der Pumpe verloren ist, indem zu dieser Wirkung nur das Wasser in dem
                              Stiefel, unter der Muͤndung d' des Rohrs dd' dient; alles daruͤberstehende
                              wuͤrde durch das Hinunterdruͤken des Kolbens in c zuruͤk getrieben werden. Das Wasser in diesem Gefaͤße darf
                              hoͤchstens nur bis nahe an diese Roͤhre reichen.
                           ff' Rohr, dessen beide Enden nach Oben gebogen
                              sind. Das eine Ende f oͤffnet sich in dem Boden
                              des Pumpenstiefels, und das andere f' in dem Boden des
                              Beschikungs-Gefaͤßes. Durch diese
                              Roͤhre wird das Wasser aus dem Pumpenstiefel in dieses Gefaͤß
                              gedruͤkt.
                           gg' Beschikungs-Gefaͤß mit seinem Dekel
                              in g'. So nennt der Verfasser das Gefaͤß, worein
                              die auszuziehenden Stoffe kommen.
                           h. Ventil: es laͤßt das Wasser aus der
                              Muͤndung f' der Roͤhre ff' in das Beschikungs-Gefaͤss gg'.
                           ii siebfoͤrmig gebildeter Boden, mit einer
                              kleinen Handhabe um ihn herausheben zu koͤnnen. Er ist beweglich, damit das
                              Ventil reparirt werden koͤnne, wenn es Noth thut.
                           kk Deksieb mit seinen beiden kleinen, in gleicher
                              Entfernung vom Boden
                              durchloͤcherten, Saͤulen. Sie sind oben, der Soliditaͤt wegen,
                              durch einen Querstreifen, b mit einander verbunden.
                              Diese Vorrichtung wird von hinreichend starkem verzinntem Eisen verfertigt.
                           Zwischen ii und diesem Deksieb wird, auf eine
                              Leinwand oder ein Wollentuch der Pflanzenstoff gelegt, dessen Extract man verlangt.
                              Es darf kaum erinnert werden, daß diese Stoffe nicht bloß schleimig seyn
                              muͤssen; diese loͤsen sich unmittelbar im Wasser auf, geben aber
                              keinen Extract.
                           Auch muͤssen diese Stoffe nicht zu fein verpulvert werden, damit sie, nach der
                              Zusammendruͤkung derselben, nicht eine zu compacte Masse bilden, die dem
                              Wasser den Durchzug zu sehr erschwert.
                           Es ist gut, wenn man sie in einem Moͤrsel mit der zur Extraction dienenden
                              Fluͤßigkeit etwas zerreibt. Sie werden alsdann vollkommener durchdrungen.
                           Auf die Substanz selbst legt man ein Filtrirtuch, und auf dieses ein Fließpapier. Man
                              sorgt, daß die Raͤnder des Filtrums etwas um das Deksieb umgebogen werden,
                              damit der Schluß vollkommener sey, und nichts Truͤbes zwischen dem Rande des
                              Deksiebes und den Seitenwaͤnden des Gefaͤßes durchgehe.
                           Der zu extrahirende Stoff darf nicht unter einem Zolle, und nicht uͤber 3 Zoll
                              hoch seyn; es sey denn in Maschinen von groͤßeren Dimensionen, wo die
                              Hoͤhe desselben mehr betragen kann.
                           Es ist gut, obgleich nicht durchaus nothwendig, daß das Deksieb anliege. Ein zu
                              starkes Andruͤken ist aber nicht noͤthig, weil die Substanz ohnehin
                              durch das hinzukommende Wasser anschwillt.
                           l, starker eiserner Bolzen, der durch die
                              Seitenwaͤnde des Beschikungs-Gefaͤßes, und die in den Saͤulchen
                              des Deksiebes befindlichen Loͤcher durchgeht, und das Emporheben des zu
                              extrahirenden Stoffes verhindert.
                           Diese Maschine ist auf eine etwas niedrige Bank, nach Ansicht der Zeichnung,
                              befestigt.
                           Will man vermittelst derselben einen Extract bereiten, so druͤkt man die
                              Kolbenstange nur langsam und allmaͤhlig nieder, und wiederholt dieses
                              einigemal, bis sich uͤber dem Deksieb etwas Extract zeigt.
                           
                           Nun laͤßt man die verschloßene Vorrichtung, wenn es die Umstaͤnde
                              erlauben, einige Zeit ruhig stehn; arbeitet man mit Alkohol, 1/2 Stunde, und 1
                              Stunde, wenn Wasser angewendet wird. Man erschoͤpft alsdann die Substanz mit
                              weniger Fluͤssigkeit.
                           Nach dieser Zeit faͤhrt man mit langsamen Niederdruͤken des Kolbens
                              fort. Die Erfahrung ist auch hier die beßte Fuͤhrerin. Der groͤßere
                              oder geringere Widerstand muß leiten. In keinem Falle darf bei der maͤchtigen
                              Kraft, welche diese Maschine gewaͤhrt, die Operation uͤbertrieben
                              werden.
                           Von Zeit zu Zeit versucht man, wie sich der Extract verhaͤlt, und hoͤrt
                              nur mit der Arbeit auf, wenn die Substanz vollends erschoͤpft ist, wobei es
                              auf den Farbstoff, der die Fluͤßigkeit noch mit sich fuͤhrt, es sey
                              denn, daß man gerade diesen verlangt, nicht ankoͤmmt.
                           Zeigt sich der Stoff erschoͤpft, so kann man noch, wenn Alkohol zur Extraction
                              angewendet wurde, den in der Substanz zuruͤkgebliebenen, Alkohol fast bis auf
                              den lezten Tropfen heraustreiben. Zu diesem Zweke verfaͤhrt man
                              folgendermaßen: Man leert das Infundir-Gefaͤß vermittelst seines Hahnes,
                              gießt etwas Wasser hinein, und sezt die Pumpe in Bewegung. Das Wasser treibt den
                              Alkohol hinauf aus der Substanz, und tritt in dessen Stelle. Man erkennt an der
                              Truͤbung der Fluͤßigkeit, wenn sich Wasser damit vermischt.
                           Jezt ist die Operation beendigt. Man nimmt den Ruͤkstand heraus, und gibt
                              einige rasche Pumpenstoͤße, welche die vollkommene Reinigung der Maschine
                              bewirken.
                           Der Doctor Romershausen bestimmt diese Pumpe vorzuͤglich zu kalten Extracten.
                              Ich glaube, daß sie zu Extracten mit siedendem Wasser ebenfalls mit Nuzen verwendet
                              werden koͤnnte, und beziehe mich auf das, was ich in meiner ersten Abhandlung
                              uͤber diesen Gegenstand, Seite 403 etc. gesagt habe; es sey denn, daß man
                              schon aus Erfahrung wuͤßte, daß siedendes Wasser auf die Liederung
                              nachtheilig wirke, was mir indeß nicht bekannt ist.
                           Die Form dieser Vorkehrung modificirt H. Dr. Romershausen auf 2 verschiedene Arten.
                              Er meint die Einrichtung Fig. 2 waͤre
                              fuͤr kleine
                              Arbeiten vorzuͤglich bequem und vortheilhaft, und nennt sie Extractions-Presse mit Zirkulations-Pumpe.
                           Die Beschreibung, die ich von derselben in Haͤnden habe, ist zu mangelhaft,
                              als daß ich mir aus derselben, selbst mit Ansicht der Figur, einen vollkommenen
                              deutlichen Begriff machen koͤnnte. Diese Beschreibung ist folgende:
                           
                              „BB ein Gefaͤß, welches die zur
                                 Extraction anzuwendende Fluͤßigkeit enthaͤlt.“
                              
                           
                              „A das Beschikungs-Gefaͤß, welches mit
                                 dem Dekel dd, und der Pumpe P ein Ganzes ausmacht.“
                              
                           
                              „Dasselbe wird wie GG'
                                 Fig. 1
                                 beschikt, und zwischen die Seiher mm und bb die Substanz eingeschlossen, alsdann die
                                 Vorrichtung in das mit der Fluͤßigkeit versehene Gefaͤß BB eingesezt, so daß der Dekel dd oben schließt.“
                              
                           
                              „Bei dem Aufziehen der Pumpe P saugt der
                                 Kolben K durch die Seitenroͤhre O und das Ventil v
                                 Fluͤßigkeit bei r ein. Bei dem
                                 Niederdruͤken schließt sich v und die
                                 Fluͤßigkeit wird durch w in die Substanz
                                 eingepreßt. Bei Fortsezung dieser Operation durchdringt der Extract die Substanz
                                 wiederholt und fortwaͤhrend, bis sie voͤllig ausgelaugt ist. Jezt
                                 hebt man die Vorrichtung A aus B heraus, so daß die Pumpe durch O Luft schoͤpfen kann, welche alsdann in die
                                 Substanz eintritt, und den lezten Rest fast bis zur Trokenheit
                                 austreibt.“
                              
                           Diese Beschreibung dient allenfalls wohl, den Mechanismus der Maschine begreiflich zu
                              machen, sie belehrt aber den Techniker nicht uͤber den Bau derselben. Man
                              sieht freilich, daß der Extract sich unter dem Deksieb b
                              sammeln wird; man muß aber errathen, wie man es anfangen muß, daß kein Extract aus
                              dem Gefaͤß, und kein Wasser in das Gefaͤß fließe; denn dieses steht
                              umgekehrt, also mit einem Dekel bloß zugedekt in dem mit Wasser angefuͤllten
                              Gefaͤße BB. Man sieht ferner nicht ein,
                              warum unten, gegen den Boden des Gefaͤßes B,
                              uͤber der punctirten Linie, die andre sich befindet, die aus einer Reihe von
                              kleinen Nullen besteht; wahrscheinlich sind dieses Oeffnungen wodurch der
                              durchgepreßte Extract in das aͤußere Gefaͤß uͤbergehet. Auch
                              weiß man nicht, wie man es anfangen muß, um zu erfahren, ob die Substanz
                              erschoͤpft ist, es sey denn, daß man jedesmal das innere Gefaͤß
                              heraushoͤbe, um mit dem Extract den Versuch zu wachen, was doch nicht denkbar ist. Endlich
                              erraͤth man aus der Abbildung die Vorkehrung nicht, durch welche das
                              Beschikungs-Gefaͤß A, dem Druke des Wassers in
                              dem Infundir-Gefaͤße BB widersteht, es
                              muͤßte denn der Bolzen C dazu dienen.
                           Indeß, wenn man dieses auch alles wuͤßte, so koͤnnte ich zur
                              Construction dieser Maschine nicht rathen, weil sie complicirt ist, und keine
                              besondere Vortheile darbiethet, die der ersteren abgiengen. In allen Sachen, die dem
                              Geschmake hauptsaͤchlich ansprechen sollen, ist die Zierlichkeit ein
                              Beduͤrfniß: im Gebiete der Gewerbe ist sie eine bloße Nebensache. Die erste
                              Maschine hat deßhalb den Vorzug, weil sie nur ein Ventil hat, zu welchem man leicht
                              kommen kann, wenn eine Reparatur erfoderlich seyn sollte; die andere hat nicht nur
                              zwei Ventile, sondern man kann auch zu keinem von beiden kommen; alles ist verstekt
                              und verloͤthet.
                           Nichts hindert, daß die erste Maschine nicht eben so gut zu Arbeiten im Kleinen
                              sauber, dauerhaft und bequem eingerichtet werden koͤnne, indessen behauptet
                              doch Romershausen, daß diese Presse Fig. 2. vorzuͤglich
                              bequem und vortheilhaft sey, er wird daher wohl thun, selbst eine naͤhere
                              Beschreibung derselben mitzutheilen.
                           Ueberhaupt wuͤrden aber diese Maschinen an Bequemlichkeit in der Handhabung
                              sehr gewinnen, wenn sie, an einem Tische befestigt, mit einer gezahnten, von einer
                              Kurbel in Bewegung gesezten, Kolbenstange versehen wuͤrden. Der etwas
                              erhoͤhte Preis wuͤrde durch die Leichtigkeit der Behandlung weit
                              uͤberwogen werden.
                           In dem oͤfters angefuͤhrten Aufsaze, habe ich der Romershausenschen
                              Dampfpressen erwaͤhnt. Jezt habe ich 4 verschiedene Modifikationen derselben
                              vor Augen.
                           Die eine, in sehr großem Formate, ist bereits in diesem polytechnischen Journale
                              besonders abgezeichnet und beschrieben. (Band 4.
                                 Seite 420).
                           Fig. 3. zeigt
                              eine solche Presse zu pharmaceutischen Zweken, uͤberhaupt zu Arbeiten im
                              Kleinen, aa, ist der Wasserkessel. Er muß stark
                              genug seyn, um den Widerstand auszuhalten, den das Wasser findet, indem es durch die
                              auszulaugenden Stoffe
                              durchgetrieben wird. Hierin liegt zugleich der Grund, warum auch hier diese Stoffe
                              nicht zu fein verpulvert werden muͤssen. Anstatt des Sicherheits-Ventils
                              dient der Hahn m, welcher, bei hoher Spannung der
                              Daͤmpfe etwas geoͤffnet, die Wirkung derselben modificirt.
                           b, das Beschikungs-Gefaͤß.
                           cc, ein sehr fein durchloͤchertes Blech,
                              auf welchem die zu extrahirenden Stoffe liegen. Es hat in seiner Mitte einen kleinen
                              Knopf, der zur Aushebung desselben dient.
                           ddd' das Deksieb. dd ist die fein durchloͤcherte Scheibe, und d' eine kleine auf derselben senkrecht stehende Saͤule, die in
                              verschiedenen Hoͤhen mit Loͤchern durchgebohrt ist, um sie, nach
                              Verschiedenheit der Hoͤhe der Substanz, auf derselben befestigen zu
                              koͤnnen.
                           Zwischen den durchloͤcherten Scheiben cc und
                              dd liegt der auszulaugende Stoff. Das
                              uͤber demselben liegende Fließpapier muß auch hier etwas um das Blech
                              umgebogen werden, folglich etwas groͤßer zugeschnitten werden.
                           e Stift, der das Deksieb auf der Substanz fest
                              haͤlt.
                           f Dekel des Beschikungs-Gefaͤßes.
                           g Rohr, welches in den Wasserkessel fast bis auf den
                              Boden desselben geht. Von der sorgfaͤltigen Befestigung des
                              Beschikungs-Gefaͤßes mit dem Dampfkessel, und dieses Rohrs mit beiden,
                              haͤngt die Soliditaͤt dieser Maschine ab, wie von dem richtig
                              gewaͤhlten Verhaͤltniß des Durchmessers dieser Roͤhre zu dem
                              des Gestells und Beschikungs-Gefaͤßes die gehoͤrige Wirkung der
                              Maschine.
                           h Roͤhre am Beschikungs-Gefaͤße zum
                              Abfluße des Extractes, der sich uͤber dem Deksiebe d sammelt.
                           i Ansaz-Rohr; vermittelst des senkrecht, nach Unten zu,
                              gebogenen Ende desselben laͤßt sich der Extract in jedem beliebigen
                              Gefaͤße sammeln.
                           k Flasche oder Gefaͤß zum Empfang des Extractes.
                              Da der Extract fast siedend heiß heraus fließt, so erfodert die Vorsichtigkeit, daß
                              die Flasche, wenn sie von Glas ist, etwas erwaͤrmt werde.
                           ll, beilaͤufige Wasserhoͤhe in dem
                              Gefaͤße a.
                           m, Hahn, um die Operation zu leiten. Oeffnet man ihn
                              ganz, so hoͤrt die Maschine sogleich zu wirken auf. Oeffnet man ihn mehr oder weniger, so
                              modifizirt man nach Belieben die Wirksamkeit der Daͤmpfe.
                           n Oeffnung, mit einer Schraube versehen. Durch diese
                              gießt man das Wasser, nach vollendeter Operation, aus dem Kessel.
                           oo Gestell, fuͤr die Maschine.
                           p Weingeist-Lampe.
                           Der Proceß ist folgender:
                           Es bilden sich naͤmlich uͤber der Fluͤßigkeits-Flaͤche
                              ll Daͤmpfe, welche auf dieselbe, in
                              Verbindung mit der daselbst eingeschlossenen expandirten Luft, druͤken. Die
                              Fluͤßigkeit kann aber nirgend ausweichen, als durch die Roͤhre g, sie durchstroͤmt also die zwischen dd und ce
                              eingeschlossene Substanz, und entreißt ihr, in groͤßter Schnelligkeit, alle
                              extractive Bestandtheile, und fließt als Extract durch die Roͤhre h i ab.
                           Diese Maschine dient zugleich zu kleinen aromatischen Destillationen; wird
                              naͤmlich die Roͤhre g aus dem Dampfkessel
                              herausgeschroben, so durchdringen die nun freien Daͤmpfe die zwischen ce und dd
                              eingeschloßene Substanz, entreißen ihr in großer Schnelligkeit alle
                              fluͤchtigen Bestandtheile und das aromatische Destillat sammelt sich in k; zu dem Ende wird die Ansazroͤhre i durch eine Hoͤhlung geleitet, und alle Fugen
                              der Maschine werden verklebt.
                           Der Erfinder laͤßt diese Dampfpressen nach den verschiedenen
                              Beduͤrfnissen der Gewerbe etc. in 9 verschiedenen Formen und Einrichtungen
                              anfertigen; einige derselben sind mit Kuͤhlungen andere mit gesonderten
                              Beschikungsgefaͤßen etc. versehen; indeßen gibt die hier dargestellte
                              zureichenden Aufschluß uͤber diese sehr wirksame Extractionspresse.
                           Mit voller Sachkenntniß kann ich mich uͤber die Romershausensche
                              Caffee-Dampfpresse aussprechen. Fruͤhe schon, und aus der bloßen Ansicht der
                              Sache selbst, hatte ich fuͤr sie ein guͤnstiges Vorurtheil gefaßt. Was
                              ich daruͤber gesagt habe, kann ich nunmehr aus eigener Erfahrung
                              bestaͤtigen.
                           Ganz unerwartet bin ich dazu durch den Erfinder selbst in den Stand gesezt worden. Er
                              wollte, auf eine fuͤr mich sehr schmeichelhafte Art, daß ich aus der
                              unmittelbaren Anschauung dasjenige abnehmen sollte, was ich fruͤher der
                              Theorie seines
                              Caffee-Bereitungs-Processes abgewonnen hatte, und zum Vortheil dieser Erfindung
                              schließen zu muͤßen glaubte. Ich benuze diese Gelegenheit, um demselben
                              fuͤr diese Aufmerksamkeit meinen verbindlichsten Dank abzustatten.
                           Es braucht nicht hier wiederholt zu werden, daß diese Maschine auf demselben Prinzip
                              beruht, als die Fig.
                                 3. beschriebene Dampfpresse. Auch ist ihr Bau, im Aeußeren, dem Bau
                              derselben vollkommen gleich, mit dem Unterschiede nur, daß sie bloß einen Hahn hat,
                              und daß ihre Ablassungs-Roͤhre unmittelbar in das zum Empfang des
                              abfließenden Caffees, bestimmte Gefaͤß ohne Zusaz-Rohr geht.
                           Die Maschine, die ich besize, ist in allen ihren Theilen sauber, gut und solid
                              bearbeitet. Sie ist von einer solchen Groͤße, daß sich damit acht Tassen
                              eines sehr starken Caffees, wie man ihn wohl kaum staͤrker genießen kann,
                              bereiten lassen.
                           Dieser Caffee zeichnet sich vor dem, durch die bisherigen Methoden bereiteten,
                              vorzuͤglich dadurch aus, daß er nicht nur auf dem Gaumen einen weit feineren
                              aromatischen Geschmak zuruͤklaͤßt, sondern auch viel weniger von dem
                              eigentlichen Bitterstoff der Bohne enthaͤlt, und dabei, zu diesem feineren
                              staͤrkeren Geschmak, ein Drittel an Bohnen weniger erfodert.
                           Wie die Extraction weiter vor sich geht, merkt man, daß das eigentliche Arom sich
                              vermindert, und endlich nur der Bitterstoff uͤbrig bleibt.
                           Die große Schnelligkeit womit dieser Auszug gebildet wird, und die große
                              Fluͤchtigkeit und Aufloͤslichkeit des Aroms, lassen dem Wasser die
                              Zeit nicht, sich auch mit dem Bitterstoff der Bohne zu saͤttigen, oder diesen
                              zu erschoͤpfen. Die ersten Loͤffel voll sind so mit Arom beladen, daß
                              man das Bittere kaum wahrnimmt. Das oͤligte schwimmt in sichtbaren Tropfen
                              auf der Fluͤßigkeit. Die Bereitung ist so schnell, daß dieser
                              fluͤchtige Stoff, im Extract concentrirt, nicht Zeit hat, sich zu
                              verfluͤchtigen; das Wenige aber, was sich davon verfluͤchtiget,
                              verbreitet im Zimmer einen so angenehmen und feinen Caffee-Geruch, daß es kaum ein
                              andres Arom geben kann, welches ein Zimmer lieblicher parfuͤmiren
                              wuͤrde. Wenn daher dieser Caffee, auf dem Caffeetisch selbst bereitet wird,
                              so genießt man zugleich seinen Geruch und seinen Geschmak.
                           
                           Die große Schnelligkeit womit der Caffee, vermittelst dieser Maschine verfertigt
                              werden kann, gewaͤhrt der Hausfrau den Vortheil, ihn auf dem Caffee-Tisch
                              selbst, im Beiseyn ihrer Gesellschaft, zu bereiten. Sie bekommt sehr bald die
                              Fertigkeit, die noͤthig ist, um mit der Maschine mit Anstand und Behendigkeit
                              umzugehen; sie hat dabei nur wenig Beschaͤftigung mehr, als wenn sie eine
                              Thee-Gesellschaft selbst bedient, und vermittelst einer Thee-Maschine dieses
                              Getraͤnk unmittelbar bereitet.
                           Wenn sie nicht das siedende Wasser aus einer Thee-Maschine, im Zimmer selbst, in den
                              kleinen Dampfkessel laufen lassen will, was etwas umstaͤndlicher ist, weil
                              dieses Wasser nur langsam durch die feinen Loͤcher des Siebes
                              durchlaͤuft, so kann sie die mit der erfoderlichen Quantitaͤt
                              siedenden Wassers gefuͤllte und mit der bereits brennenden Weingeist-Lampe
                              versehene Maschine auf ihren Tisch bringen lassen. Wenn nur der Hahn am Kessel offen
                              ist, so schadet das Fortsieden des Wassers nicht.
                           Nun schuͤttet sie immer waͤhrend die Lampe brennt, die erfoderliche
                              Quantitaͤt gemahlenen Caffee in das Beschikungs-Gefaͤß. Diese muß sie
                              nach einigen Versuchen so abgemessen haben, daß sie genau wisse, wie viele von ihren
                              Caffee-Maͤßchen sie noͤthig hat, um die verschiedenen Raͤume zu
                              fuͤllen, die durch die Loͤcher in der Handhabe des Deksiebes bestimmt
                              werden. Das lernet sie eben so leicht, als sie die Quantitaͤt Thee zu
                              bestimmen lernet, die sie zu einer gewißen Anzahl Tassen in ihren Thee-Topf thun
                              muß. Weiß sie einmal dieses, so hat sie nichts Weiteres zu thun, als diese
                              Quantitaͤt Caffee in das Beschikungs-Gefaͤß zu schuͤtten, eine
                              rund geschnittene Scheibe-Fließpapier auf ihren Caffee zu legen, das Deksieb etwas
                              drauf zu druͤken, und den Stift durch die fuͤr denselben bestimmten
                              Loͤcher zu steken. Dieses beschaͤftigt sie unter jenen Voraussezungen
                              zwei bis drei Minuten. Das Fließpapier schneidet sie ungefaͤhr nach der
                              Groͤße des Deksiebes, so daß es um ein Strohhalm breit großer sey. Es legt
                              sich dann um den Rand des Deksiebes etwas um, und verhindert, daß nicht etwa
                              truͤber Caffee zwischen den Rand des Deksiebs und den Waͤnden des
                              Beschikungs-Gefaͤßes durchgehe.
                           Hat sie alles so eingerichtet, so braucht sie sich gar nicht mit der Bereitung des
                              Caffees zu uͤbereilen, und sie kann ohne alle Besorgniß das Wasser in den
                              Kessel noch fortsieden lassen, bis daß es ihr gefaͤllt, ihren Caffee zu bereiten. Es
                              verdunstet bloß etwas Wasser.
                           Findet sie nun fuͤr gut, ihren Caffee zu bereiten, so schließt sie bloß den
                              Hahn, den sie bis dahin offen gelassen hatte. Da das Wasser immer siedend geblieben
                              ist, so vergehn kaum vier Minuten, wenn das Beschikungsgefaͤß seine volle
                              Ladung hat, bis der Caffee zu fließen anfaͤngt; und dieses geht noch
                              schneller, wenn die Quantitaͤt geringer ist, und man folglich nur einige
                              Tassen haben will.
                           Wenn sie sieht, daß sie schon etwas mehr als die Haͤlfte der Portion, die sie
                              fuͤr ihre Gesellschaft verlangt, in der Kanne beisammen hat, so
                              loͤscht sie die Lampe. Der Dampf hat noch Drukkraft genug, und das Fehlende
                              emporzutreiben.
                           Wenn sie nach vollendeter Operation den Hahn oͤffnet, muß sie weder die Hand
                              noch das Gesicht uͤber die Oeffnung halten; der Strom der hinaustretenden
                              Daͤmpfe wuͤrde die Hand verlezen. Wird der Hahn, waͤhrend die
                              Lampe noch brennt, geoͤffnet, so bilden die mit großer Gewalt emportretenden
                              Daͤmpfe einen Dampfstrom, der sich bis an die Deke des Zimmers erhebt, diese
                              benezt, und wie ein kleiner Regen herunter faͤllt. Dabei ist freilich keine
                              Gefahr, aber ein kleiner Schreken koͤnnte fuͤr manches furchtsame
                              Frauenzimmer damit verbunden seyn; es ist daher besser, dieses zu vermeiden, und man
                              vermeidet es, wenn man die Lampe loͤscht, ehe die Bereitung des Caffees
                              vollendet ist. Die Daͤmpfe verlieren unterdeßen einen Theil ihrer
                              Wirksamkeit, und bei der Oeffnung geht dann alles ruhig zu.
                           Der Kaffee, der in wenigen Minuten fertig ist, koͤmmt in die Kanne so heiß,
                              daß er bei dieser Waͤrme kaum getrunken werden kann. Diese Maschine sorgt
                              also zugleich fuͤr die Verlaͤngerung des Vergnuͤgens; man darf
                              sich nicht uͤbereilen, um das Getraͤnk noch warm zu genießen. Man hat
                              es zugleich vollkommen klar. Welcher Caffee-Trinker hat nicht oft schon Ungedult
                              empfunden, bei der Langsamkeit mit welcher der Caffee in den gewoͤhnlichen
                              Filtrir-Maschinen durchlaͤuft! Bei dem Gebrauche derselben, wie viel
                              Umstaͤnde, um ihn gehoͤrig warm zu erhalten! Dann muß der Caffee den
                              Dienstbothen uͤberlassen werden, und wie oft muß man sich nicht mit einem
                              schwaͤcheren Extract begnuͤgen, weil ein Theil der Bohnen entwendet
                              wurde! Vor allen diesen
                              Verdrießlichkeiten schuͤzet die Romershausensche Erfindung. Die
                              maͤnnlichen Leser dieser, freilich an sich kleinlichen. Umstaͤnde
                              werden gewiß um so geneigter seyn, sie dem Verfasser nachzusehn, wenn sie
                              erwaͤgen, daß sie hauptsaͤchlich fuͤr das andere Geschlecht
                              bestimmt sind, und sie werden sie nicht unnuͤz finden, wenn sie ihre
                              Gefaͤhrtinnen zur Anschaffung dieser eben so einfachen als sinnreichen
                              Maschine bewegen werden.
                           Jezt noch einige Worte fuͤr den Herrn Doctor Romershausen! Ich kann den Wunsch
                              nicht unterdruͤken, daß es ihm gefallen moͤge, sich mit irgend einer
                              Laquirfabrike einzulassen. Wenn zu rein technischen Gegenstaͤnden die
                              Einfachheit in der Form ein Kunsterfoderniß ist, so wird dagegen eine hoͤhere
                              Eleganz in den Formen, und im Aeußeren eine Hauptfoderung fuͤr alle
                              Luxus-Artikel. Beide Eigenschaften sind, in unseren Tagen, eine
                              unnachlaͤßliche Bedingung, ohne welche die nuͤzlichste, fuͤr
                              mehrere Haushaltungen bestimmte, Erfindung selten die gewuͤnschte Aufnahme
                              findet. Wer duͤrfte es wohl noch heutigen Tages wagen, Theemaschinen in ihrer
                              uralten Form auf unsere Theetische zu bringen. Anfaͤnglich waren sie ganz
                              einfach, wie die Romershausenschen Caffee-Maschinen, bearbeitet. Nach und nach
                              aͤnderte der Geschmak ihre Gestalt. Hollaͤndische Silberschmiede
                              fiengen an, sie fuͤr den hollaͤndischen Luxus in verschiedenen
                              eleganteren Formen umzumodeln; Kupferschmiede versuchten, fuͤr die minder
                              Beguͤterten, einige dieser Bildungen nachzumachen. Die Franzosen zogen sie
                              endlich in das Gebiet ihrer lakirten Blechfabrikate, und aus ihren Fabriken wurde
                              die Leichtigkeit die Eleganz ihrer Formen in die unsrigen verpflanzt. Auch solche
                              Umwandlungen wird die Caffee-Maschine erfahren, und wer ist mehr berechtigt ihr,
                              verschoͤnert, in die große Welt Eingang zu verschaffen, als der Erfinder
                              selbst? Sie muß auch, als Luxus-Artikel, unter dem noͤthigen
                              Hausgeraͤth einer hoͤheren Haushaltung ihren Plaz und ihren Rang
                              behaupten.
                           Der Doctor Romershausen fiel zufaͤlliger Weise auf die Idee, anstatt der
                              Wasser-Daͤmpfe, zur Extraction der Pflanzen-Stoffe den Druk der Luft
                              anzuwenden, als er vermittelst des Drukes der Luft Queksilber reinigte. Der erste
                              Versuch, den er damit aus die Pflanzenstoffe machte, gelang nach Wunsch, nur wurde
                              es ihm nicht leicht, eine zugleich wohlfeile und solide Luft-Pumpen-Einrichtung zu verfertigen, und die
                              Schwierigkeiten waren hierin fuͤr ihn um so groͤßer, je isolirter
                              seine Lage war: Aber sein ausharrender Muth besiegte endlich alle Hinderniße.
                           Jezt besizen seine Luftpressen alle Eigenschaften, die man nur an solchen Apparaten
                              wuͤnschen kann, und sie werden zu pharmaceutischen kalten Extracten
                              vorgezogen.
                           Er laͤßt sie von 6 verschiedenen Formen, und in verschiedenen Groͤßen
                              verfertigen.
                           Man sieht, Fig.
                                 4, den Bau dieser Maschine.
                           aa' ist das Beschikungs-Gefaͤß; a ist derjenige Theil des Gefaͤßes, worein die zu
                              extrahirenden Stoffe gethan werden, und a' ist der Raum
                              worin sich der Extract sammelt.
                           bb ist das fein durchloͤcherte Blech,
                              worauf die vegetabilischen Substanzen kommen. Nachdem man darauf ein schikliches
                              Filtrum gelegt hat. Dieses Sieb muß so eingerichtet werden, daß es abgehoben werden
                              kann. Auf der Substanz selbst druͤkt man ein Deksieb mm fest an. Auf dieses Deksieb gießt man die zum
                              Extract dienende Fluͤßigkeit.
                           c Hahn, der zum Ablassen des Extractes dient.
                           d Hahn, der geoͤffnet wird, wenn Luft in den Raum
                              a' eingelassen werden muß, was noͤthig ist,
                              wenn man den Extract ablassen will.
                           ee Gefaͤß, worin sich der Stiefel der
                              Luftpumpe befindet.
                           f Hahn, der die Communication des Gefaͤßes aa mit dem Gefaͤße ee oͤffnet oder verschließt.
                           gg Stiefel der Luftpumpe. Er muß von feinem Zinne
                              seyn.
                           h Kolben-Stange mit ihrem Handgriffe, ihrem Kolben und
                              ihrem nach Oben sich oͤffnenden Ventil.
                           i Ventil, welches sich nach Oben oͤffnet. kk Raum um den Pumpen-Stiefel.
                           Der Mechanismus ist folgender. Wenn der Kolben hinaufgezogen wird, indem der Hahn f verschlossen bleibt, so wird aus dem Raume kk die Luft herausgepumpt. Ist dieses geschehen,
                              so oͤffnet man den Hahn f; die im Raume a' befindliche Luft vertheilet sich sogleich zwischen
                              a und kk, und der
                              Druk der Atmosphaͤre treibt von Oben nach Unten hin durch die Substanz die
                              Fluͤßigkeit durch, bis das Gleichgewicht sich wieder herstellt. Dann schließt man wieder den
                              Hahn f, pumpt von Neuem und faͤhrt so fort bis
                              man an dem Extract sieht, daß die Substanz erschoͤpft ist.
                           Der Erfinder hat diese Vorkehrung auf 6 verschiedene Arten modificirt: Die
                              wesentlichen Veraͤnderungen bestehen darin, 1) daß die
                              Beschikungs-Gefaͤße abgesondert sind, und auf das auszulerende Gefaͤß
                              luftdicht angeschraubt werden; 2) daß die Kolben-Stange vermittelst eines
                              Hebelwerkes bewegt werden kann; 3) daß die Pumpe sogleich den Extract selbst in ein
                              Nebengefaͤß foͤrdert, aus welchem es abfließt. Von den beiden ersten
                              Modificationen ist keine Zeichnung noͤthig, von der leztern geben Fig. 5 und 6 einen
                              Begriff.
                           aFig. 6. ist
                              das Beschikungs-Gefaͤß.
                           bb das fein durchloͤcherte Sieb, worauf die
                              auszulaugenden Substanzen liegen;
                           cc der Kanal, der den Extract, welcher sich unter
                              bb sammlet, dem Stiefel der Pumpe
                              zufuͤhret. Ueber dem Ende c dieses Kanals
                              oͤffnet sich, nach Oben hin, ein Ventil;
                           dd die Pumpe mit ihrem Stiefel, und ihrem Kolben.
                              Der Kolben bei dieser Einrichtung hat kein Ventil.
                           e Gefaͤß, worin der gebildete Extract vermittelst
                              der Pumpe dd hinuͤber gefuͤhrt
                              wird,
                           ff Roͤhre, durch welche der Extract aus dem
                              Stiefel der Pumpe dd in das Gefaͤß e gepreßt wird. Das Ende f
                              ist mit einem Ventil versehen, welches sich nach Oben oͤffnet.
                           Wird der Kolben in die Hoͤhe gezogen, so verduͤnt sich die wenige Luft,
                              die unter bb und im Kanale cc vorhanden ist, sie vertheilt sich durch
                              Oeffnung des Ventils c in diesem Raume und dem inneren
                              Raume des Stiefels, und entweicht bei'm Niederdruke des Kolbens durch f. Der Extract fangt an zu fließen. Durch fortgesezte
                              Bewegung des Kolbens vermehrt sich der Extract, so daß er nunmehr selbst in den
                              Stiefel steigt, und durch die Roͤhre ff in
                              das Gefaͤß e getrieben wird, worin er sich nach
                              und nach sammelt.
                           Eine auf diese Art zu Arbeiten im Großen eingerichtete Luftpresse sieht man Fig. 6.
                           a ist das Beschikungs-Gefaͤß. Dieses
                              Gefaͤß ist von starkem mit Eisen beschlagenen Eichenholz angefertigt, und durch
                              einen luftdichten Anstrich verwahrt.
                           bb Eine durchloͤcherte Stellscheibe mit
                              ihrem Knopfe; sie kann herausgehoben werden. Auf dieser Scheibe breitet man etwas
                              Stroh, auf welches dann die auszuziehenden Substanzen gelegt werden.
                           cc Dekboden, welchen man an diese Substanzen fest
                              andrukt. Er ist durchloͤchert. Unter demselben legt man ein grobes
                              Beuteltuch. In dem oberen Raum gießt man die Fluͤssigkeiten, wonach die
                              Extraktion geschehen soll.
                           d Dekel, der die ganze Vorrichtung verschließt.
                           e Metallene Kugel welche fuͤr die Extracte dient,
                              die sogleich zu voͤlliger Klarheit filtrirt werden sollen. Sie ist fein
                              durchloͤchert, und mit einem groben Flanel und Fließpapier rings umwunden.
                              Die Enden dieses Seihetuchs werden an der Roͤhre, die sich an dieser Kugel
                              befindet, festgebunden; welche alsdann in die dazu passende Bodenoͤffnung f eingesezt wird.
                           f Metalroͤhre, die durch den Boden des
                              Beschikungsgefaͤsses a geht. In diese stekt man,
                              vermittelst ihrer kurzen Roͤhre, die durchloͤcherte Kugel e, wenn man sich derer bedienen will. – Durch Sie
                              fließt der Extract aus dem Gefaͤße a. Sie hat
                              unten einen Hahn, der dazu dient, das zur Reinigung der Maschine gebrauchte Wasser
                              ablaufen zu lassen. Er wird sorgfaͤltig verschlossen waͤhrend der
                              Operation, und muß luftdicht schließen.
                           gg Roͤhre, welche den Extract nach dem
                              Pumpen-Stiefel fuͤhrt, sie hat bei g ein Ventil,
                              das sich nach Oben schließt, und in der vorliegenden Figur nicht gezeichnet ist.
                           h ist das Gefaͤß, worin wie in Figur 7 der Pumpen-Stiefel
                              angebracht ist. Diese Pumpe, mit zwei sorgfaͤltig eingeschliffenen
                              Regelventilen und einem der Wirkung vegetabilischer Saͤuren nicht ausgesezten
                              Stiefel von feinem Zinne, steht durch die Boden-Roͤhre gg mit dem Beschikungs-Gefaͤße aa in Verbindung. Anfaͤnglich wird durch
                              sie das Beschikungs-Gefaͤß von seiner Luft groͤßtentheils entleert,
                              dann folgt der Extract, der vermittelst der Pumpe hinaufgezogen, und in das
                              Gefaͤß b hineingetrieben wird.
                           
                           i Gefaͤß, in welches der Extract, aus dem
                              Gefaͤße h herab fließt.
                           Auch fuͤr diese Luftpreßen muͤssen die auszuziehenden Substanzen
                              groͤblich verkleinert, oder hinreichend zerquetscht werden. Man thut in den
                              meisten Faͤllen wohl, (z.B. bei Ausziehung der Gerbe- und Farbestoffe) sie
                              vor der vollstaͤndigen Extraction mit der Fluͤßigkeit zu infundiren,
                              und zu voͤlliger Anfeuchtung einige Stunden stehen zu lassen. Auch ist es
                              vortheilhaft, im Laufe der Extraction einige Aufguͤße mit heißem Wasser zu
                              machen, um sowohl alle kalt- als warmloͤslichen Bestandtheile zu
                              gewinnen.
                           Man thut wohl, die Pumpenbewegung von Zeit zu Zeit durch kleine Zwischenpausen zu
                              unterbrechen, und sezt diese Operation so lange fort, und erneuert dabei den Aufguß
                              so oft, bis daß der aus h ablaufende Extract die
                              Erschoͤpfung der Substanz anzeigt. Um sehr conzentrirte Extracte zu erlangen,
                              gießt man das in i abgefloßene wiederholte uͤber
                              cc auf.
                           Die Luftpreße hat vor anderen Extractions-Mitteln den entschiedenen Vorzug, daß die
                              in den feinsten Theilen enthaltene Luft, da sie kein Gegengewicht mehr findet, die
                              kleinsten Blaͤschen zerplazt, und dem Wasser das Eindringen gestattet oder
                              erleichtert. Was bei der Realschen und der Romershausenschen hydromechanischen
                              Extractionspreße nicht, bei der Dampfpresse aber nur in gewißem Grade geschieht.
                              Uebrigens ist die Beschikungsweise, wie die Reinigungs-Weise dieser Preße sehr
                              bequem.
                           Es kann noch hier bemerkt werden, daß bereits im Jahre 1820 das preusische
                              Ministerium zur allgemeinen Einfuͤhrung der neuen Extraction-Weise in den
                              Apotheken einige Schritte gethan, und zur Pruͤfung saͤmmtlicher bisher
                              bekannt gewordenen Extractions-Methoden, eine Commission ernannt hat, indem dasselbe
                              gegenwaͤrtig mit Abfaßung einer neuen Pharmacopoe beschaͤftigt
                              ist.
                           Uebrigens duͤrfte die Mannigfaltigkeit der hier angewendeten Kraͤfte
                              den Eingang dieser Maschinen in das Gewerbsleben mehr erschweren als erleichteren.
                              Wo eine Wahl statt finden muß, ohne genaue Kenntniß der Resultate, nimmt man leicht,
                              sich zu entscheiden,
                              Anstand, und wartet auf den Ausspruch der Erfahrung.
                           Eine Fabrik, die sich bloß mit Extracten beschaͤftiget, die siedendes Wasser
                              erfodern, darf kein Bedenken tragen, die Dampfpreße anzulegen. Sie empfiehlt sich
                              durch Einfachheit in ihrem Mechanismus, und folglich durch groͤßere
                              Soliditaͤt. Hier ist kein Pumpenwerk, hier sind keine Ventile; beide sind oft
                              Reparaturen ausgesezt. Wenn die Dampfpreße zu Arbeiten im Großen mit einem
                              Sicherheit-Ventil versehen ist, so wird die Unachtsamkeit gewoͤhnlicher
                              Arbeiter nicht mehr bedenklich.
                           Bedarf der Gewerbe-Treibende bloß kaltes oder lauliges Wasser zu seinen Extracten, so
                              ist die Luftpresse besonders zu empfehlen. Ihre Manipulation macht wenige
                              Schwierigkeiten. Die Extracte aber werden hier nur durch wiederholten Aufguß den
                              Grad der Concentration erreichen, den ihnen die Dampf- und die hydromechanische
                              Extractions-Presse sogleich geben, weil der Druk der Atmosphaͤre sich immer
                              gleich bleibt, und nicht nach Umstaͤnden gesteigert werden kann; allein zu
                              den meisten Faͤllen ist er hinreichend. Der Erfinder benuzt diese Presse zur
                              Bereitung der zu seiner haͤuslichen Bierbrauerei dienenden Extracte etc.
                           Verlangt man aber eine Vorkehrung, vermittelst welcher Extracte sowohl mit kaltem als
                              mir siedendem Wasser versezt werden koͤnnen, so dient dazu die
                              hydromechanische Presse, auch hat Herr Doctor Romershausen sein Magazin bereits mit
                              solchen Pressen, die zu beiden Zweken dienen, versehen.
                           Bei einer anderen Gelegenheit, werde ich die Leser dieser Zeitschrift mit andern
                              Apparaten, welche Doctor Romershausen zu verschiedenen anderen Zweken bereitet hat,
                              und wovon einige in oͤffentlichen Zeitschriften angezeigt worden sind,
                              bekannt machen. Er wird mich besonders verpflichten, wenn er mir die Zeichnung und
                              Beschreibung seiner neuen Luftsaͤulen-Maschine zukommen lassen wollte.
                           –––––––––
                           
                        
                           Da es den meisten Lesern dieses Journals angenehm seyn muß, die verschiedenen, von
                              Dr. Romershausen erfundenen Neuen gewerblichen Apparate und Maschinen, so wie dessen
                              mathematische und
                              physikalische Instrumente nebst ihren Preisen; um welche diese Apparate, Modelle
                              oder Zeichnungen nebst Beschreibung von ihm zu beziehen sind, so lasse ich das
                              neueste Verzeichniß derselben dieser Abhandlung beidruken.
                           
                              A. Maschinen zur kalten Extraction.
                              I. Durch Atmosphaͤrendruk
                                    wirkend.
                              
                                 
                                    a) Zu 1 bis 4 Berl. Quart
                                    1 Fried. d'or.
                                    
                                 
                                    b) Zu 12   do   do
                                    2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    c) Zu 18   do   do
                                    2 1/2 Fried, d'or.
                                    
                                 
                              Die Pumpen von feinem engl. Zinn, die Gefaͤsse vom
                                 staͤrksten doppelt verzinnten Pontonblech mit dauerhaftem Anstrich.
                              
                                 
                                    d) Zu 1 Anker Berl. Maaß
                                    3 Fried. d'or.
                                    
                                 
                                    e) Zu 1 1/2   do   do
                                    3 1/2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    f) Zu 1 Eimer   do
                                    4 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                              Die Beschikungsgefaͤße von starkem mit Eisen beschlagenem Eichenholz
                                 etc.
                              II. Durch mechanische Compression der
                                    infundirten Fluͤssigkeit in die Substanz, nach Art der
                                    hydromechanischen Presse, hoͤchst maͤchtig in Verbindung mit
                                    der Leere wirkend.
                              
                                 
                                    a) Zu 3 bis 14 Cub. Zoll Substanz
                                    1 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    b) Zu 14 bis 24   do   do
                                    1 1/2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    c) Zu 24 bis 40   do   do
                                    2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    d) Zu 40 bis 80   do   do
                                    3 Friedr. d'or
                                    
                                 
                              III. Maschinen mit
                                    Zirkulationspumpe, welche das Extract so lange im Kreislauf durch die
                                 auszuziehende Substanz fuͤhrt, bis dieselbe vollkommen erschoͤpft
                                 ist.
                              
                                 
                                    a) Zu 3 bis 14 Cub. Zoll Substanz
                                    1 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    b) Zu 14 bis 24   do   do
                                    1 1/2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    c) Zu 24 bis 40   do   do
                                    2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    d) Zu 40 bis 80   do   do
                                    2 1/2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                              Anmerk. Die Maschinen No. II. und III. sind vom
                                 staͤrksten doppelt verzinntem und sauber polirtem englischen Pontonblech
                                 gefertigt; die Drukpumpen und Kolben von feinem Zinn mit sorgfaͤltig
                                 eingeschliffenen Kegelventilen; – ganz von
                                    Zinn kosten dieselben die Haͤlfte des Preises mehr.
                              
                           
                              B. Apparate zur warmen Extraction.
                              IV. Dampfpressen,
                                    selbstthaͤtig wirkend.
                              
                                 
                                    a) Zu 3 bis 14 Cub. Zoll Substanz
                                    1 1/2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    b) Zu 14 bis 24   do   do
                                    2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    c) Zu 24 bis 40   do   do
                                    2 1/2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    d) Zu 40 bis 80   do   do
                                    3 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                              
                              Die Dampfkessel sind von starkem wohlverzinnten Kupfer verfertigt, – mit
                                 sauber geschliffenen Haͤhnen und bis zu c mit
                                 Spirituslampen-Vorrichtungen versehen.
                              Eben diese Maschinen, zugleich mit einer zwekmaͤssigen Vorrichtung
                                 verbunden zur vortheilhaftesten Gewinnung der aͤtherisch-oͤligen
                                 Bestandtheile der Vegetabilien auf dem Wege der Destillation nebst
                                 Kuͤhlapparat und Zubehoͤr, kosten jede 1 Friedrichsd'or mehr.
                              Anmerk. Die Maschinen Nr. III. und IV. sind
                                 vorzuͤglich im Apothekergebrauch: erstere
                                 dient besonders zur Bereitung kalter geistiger Tincturen etc. und leztere zur
                                 augenbliklichen hoͤchst vollendeten Darstellung warmer Infusionen anstatt
                                 der seitherigen Digest. und Decoct. Das angegebene Maß bezieht sich auf die zu
                                 extrahirende Substanz, indem dabei angenommen ist, daß z.B. 1 Pfund
                                 groͤblich gepulverte Pommeranzenschale (cort.
                                    aurant flav.) ohngefaͤhr 30 Cub. Zoll Raum einnimmt. Da die
                                 Operation sehr schnell wiederholt werden kann, so ist keine bedeutende
                                 Groͤße dieser Maschinen erfoderlich.
                              
                           
                              C. Extractionspressen fuͤr haͤusliche Zweke.
                              V. Caffeemaschinen.
                              1) Durch Luftdruk und Pumpe wirkend.
                              
                                 
                                    a) Zu 1 bis 3 Portionen
                                    4 Rthlr.
                                    
                                 
                                    b) Zu 3 bis 5 Portionen
                                    5 Rthlr.
                                    
                                 
                                    c) Zu 5 bis 8 Portionen
                                    7 Rthlr.
                                    
                                 
                              2) Mit Zirkulationspumpe wie No. III. von
                                 vortrefflicher Wirksamkeit – vorzuͤglich auch auf Reisen
                                 bequem.
                              
                                 
                                    a) Zu 1 bis 3 Portionen
                                    1 Friedr. d'or
                                    
                                 
                                    b) Zu 3 bis 6 Portionen
                                    1 1/2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    c) Zu 5 bis 8 Portionen
                                    2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                              Eben diese Maschinen, mit Spirituslampe zum Kochen des Wassers und zur Warmhaltung des
                                 Getraͤnkes versehen, kosten 1 Rthlr. mehr.
                              3) Damfpressen selbstthaͤtig durch den Druk der
                                 Daͤmpfe wirkend – mit Spirituslampe und
                                 Caffeegefaͤss.
                              
                                 
                                    a) Zu 1 bis 3 Portionen
                                    1 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    b) Zu 1 bis 5 Portionen
                                    1 1/2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    c) Zu 3 bis 8 Portionen
                                    2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                              Saͤmmtlichen Maschinen wird eine ausfuͤhrliche Anleitung zum
                                 Gebrauch nebst Zeichnung beigegeben, sie ersparen nicht allein an Caffee,
                                 sondern liefern auch ein so aromatisch feines und vollkommnes Getraͤnk
                                 als auf keinem andern Wege bereitet werden kann. Die Maschinen unter 1 und 2
                                 dienen zugleich zur haͤuslichen Liqueurbereitung.
                              VI. Ein vollstaͤndiges
                                    haͤusliches Braugeraͤthe, womit ohne die laͤstige
                                 Malzbereitung in Zeit von 1 Stunde 2 bis 3 Anker eines koͤstlichen, sehr
                                 billigen, voͤllig reinen und wie Wein haltbaren Bieres dargestellt wird,
                                 nebst einer Schrift uͤber die Bereitung der weißen und braunen Biere dieser
                                 Art.
                              4 Friedr. d'or.
                              Dieselbe Maschine dient auch in Gast- und Caffeehaͤusern zur
                                 vortheilhaftesten Bereitung des Caffees etc. im Großen.
                              VII. Ein vollstaͤndiger
                                    Extractions Apparat fuͤr Liqueurfabriken, womit ohne Digestion
                                 und moͤgliche Verfluͤchtigung bei bedeutender Material- und
                                 Zeitersparung die aromatischen Bestandtheile der Kraͤuter,
                                 Gewuͤrze etc. in den feinsten und concentrirtesten Extracten gewonnen
                                 werden.
                              VIII. Modelle der großen
                                    Dampfpresse fuͤr Fabrikanlagen zur Gewinnung der Gerde- und
                                 Farbestoffe, Hopfenextraction in Bierbrauereien etc. (vergl. dieses Journal B.
                                 IV. H. 4.) nebst Anleitung zur Anlage
                              4 Friedr. d'or.
                              
                           
                              D. Andere gewerbliche Apparate und Maschinen meiner Erfindung.
                              IX. Der neue Oelraffinerie-Apparat,
                                    selbsthaͤtig im verschlossenen Raume mit einer Kraft von mehrern
                                    tausend Pfunden wirkend. Ein vollstaͤndiger Mustersaz desselben
                                 in natuͤrlicher Groͤße nebst Anleitung zur Anlage und
                                 vorbereitender chemischen Behandlung Oele, des
                                 Thrans etc.
                              8 Friedr. d'or.
                              X. Der Dampfapparat zur
                                    Bierbrauerei, welcher sowohl den Zukerstoff des Malzes durch eine
                                 verbesserte Einmaischung zu weit hoͤherm Ertrag entwikelt, als auch die
                                 aromatisch vollkommenste Extraktion des Hopfens bewirkt, und endlich das
                                 gekochte Bier selbstthaͤtig bis zu jeder beliebigen Hoͤhe oder
                                 Entfernung auf das Kuͤhlschiff hebt. – Vollstaͤndige
                                 Anleitung zur Anlage und praktischen Behandlung dieser Brauerei nebst
                                 Kupfern.
                              4 Friedr. d'or.
                              XI. Der neue
                                    Branntwein-Brennapparat welcher auf einfachstem Wege, bei einmaliger
                                 Destillation, unmittelbar aus der Maische starken fuselfreien Spiritus gewinnt,
                                 und mit einer jeden bereits bestehenden Brennerei bei geringen Kosten verbunden
                                 werden kann; nebst einem allgemeinen hoͤchst vortheilhaftem Veredlungsapparat der Brantweine, durch Destillation
                                 und Extraction der aromatisch- und aͤtherisch-oͤligen
                                 Bestandtheile der Vegetabilien fuͤr Liqueurfabriken. Anleitung zur Anlage
                                 und zum Betriebe nebst Kupfern
                              6 Friedr d'or.
                              XII. Ein Dampfapparat zur
                                    Oelschlaͤgerei wodurch das Brandigtwerden der Saamen in den
                                 Waͤrmpfannen voͤllig vermieden und Feuermaterial ersparrt wird.
                                 – Anleitung zur Anlage etc.
                              2 Friedr. d'or.
                              XIII. Ein neuer Abdampfapparat zur
                                    Eindikung pharmazeutischer Extracte etc. Die Erwaͤrmung
                                 geschieht durch den Kreislauf des kochenden Wassers, welches den erfoderlichen
                                 gleichfoͤrmigen Waͤrmegrad unterhalt. – Anleitung nebst
                                 Zeichnung.
                              1/2 Friedr. d'or.
                              XIV. Ein neuer allgemeiner
                                    Filtrirapparat fuͤr Fabriken etc. Die Fluͤssigkeit
                                 durchdringt das Filtrum im verschlossenen Raume und mit beliebiger Kraft von Unten
                                 nach Oben, zur Verhuͤtung des Verschleimens. – Angabe der Anlage
                                 nebst Zeichnung und einem Mustersaz in natuͤrlicher Groͤße.
                              6 Friedr. d'or.
                              XV. Ein Destillirapparat unter
                                    vermindertem Atmosphaͤrendruk. – Schrift nebst
                                 Zeichnungen
                              1/2 Fried. d'or.
                              
                           
                              E. Hydraulische Maschinen zum Gebrauche der Gewerbe, Fabriken und Bergwerke.
                              XVI. Eine hoͤchst einfache
                                    selbstthaͤtige Pumpe zur Hebung aller heißen und kochenden
                                 Fluͤssigkeiten, ohne Kolben und Ventille. – Beschreibung nebst
                                 Modell zur Anlage.
                              3 Friedr. d'or.
                              Ohne Modell
                              1 Friedr. d'or.
                              XVII. Die
                                    Luftsaͤulenmaschine, nach dem Prinzip des Heronsbrunnens mit
                                 selbstthaͤtiger Steuerung fuͤr Bergwerke. – Schrift nebst
                                 Zeichnungen 
                              1 Friedr. d'or.
                              XVIII. Die
                                    Wassersaͤulenmaschine mit Kreisbewegung. Schrift nebst
                                 Zeichnung
                              1/2 Friedr. d'or.
                              XIX. Ein neues Kunstrad –
                                 fuͤr Bergwerke, Wasserkuͤnste und Muͤhlwerke, welches das
                                 Gefall des Wassers zu vermehrter Kraft gleichsam erhoͤhet. –
                                 Schrift nebst Zeichnung
                              1/2 Friedr. d'or.
                              XX. Die Dampfpumpe fuͤr
                                    Fabriken etc. wie auch als selbstthaͤtige Wasserhebungsmaschine
                                 fuͤr Wasserbauten etc. und fahrbar zum Gebrauch bei Feuersprizen etc.
                                 Schrift nebst Zeichnung
                              1 Friedr. d'or.
                              XXI. Die pneumatische Maschine,
                                 als Geblaͤse fuͤr Schmelz- und Huͤttenwerke, Schmiede und
                                 Metallarbeiter-Loͤthrohr fuͤr Glasblaͤser etc. Schrift
                                 nebst Zeichnung
                              1 Friedr. d'or.
                              XXII. Der Dampfhebel zur kostenfreien
                                    selbstthaͤtigen Hebung des Wassers fuͤr Fabriken, Brauereien,
                                    Branntweinbrennereien etc. Zeichnung nebst Anleitung zur Anlage.
                              1 Fried. d'or.
                              XXIII. Die Schießpulverpumpe zur
                                 augenbliklichen Hebung bedeutender Wassermassen. Vorzuͤglich zur
                                 Sicherung großer Gebaͤude bei Feuersgefahr, wie auch fuͤr Schiffe
                                 etc. Anleitung zur Anlage nebst Zeichnung
                              1/2 Friedr. d'or.
                              
                           
                              F. Apparate zum Steindruk und zur Poligraphie fuͤr Kaufleute, Geschaͤftsmaͤnner und Freunde der Kunst.
                              XXIV. Ein vollstaͤndiger
                                    poligraphischer Apparat, womit jede gewoͤhnliche Handschrift
                                 oder Zeichnung in Zeit von einer Stunde uͤber hundertmal
                                 vervielfaͤltigt und sauber abgedrukt werden kann, nebst Drukplatte,
                                 Farbewalze, Tusche etc. und ausfuͤhrlicher Anleitung uͤber das
                                 Verfahren und die Behandlung dieser Maschine, wie uͤber das Gesammte des
                                 Steindruks.
                              Der Apparat mit Walze und
                                 Drukschraube von polirtem
                                  Stahl (mit diesem
                                 Apparat sind viele der hier angefuͤhrten Zeichnungen und Beschreibungen
                                 gedrukt)
                              8 Friedr. d'or.
                              Derselbe mit Holzschraube und Reiber
                                 
                              6 Friedr. d'or.
                              XXV. Beschreibung und Zeichnung einer
                                    neuen vorzuͤglich zwekmaͤssigen lithographischen Presse
                                    fuͤr groͤssere Institute
                                 
                              2 Rthlr.
                              
                           
                              G. Neue mathematische und physikalische Instrumente.
                              XXVI. Das Diastimeter fuͤr das
                                    praktische Forst- und Bauwesen – mit Spiegelvorrichtung und
                                 Stativ zur Distanz-Hoͤhen- und Flaͤchenmessung nebst Schrift
                              3 1/2 Fried. d'or.
                              XXVII. Dasselbe Instrument in groͤßerm Masstabe
                              5 1/2 Friedr. d'or.
                              XXVIII. Das Diastimeter in Form eines
                                    Fernrohres zur militairischen Distanzmessung nebst Schrift.
                              
                                 
                                    a) Von Papier-Maché
                                    8 Rthlr.
                                    
                                 
                                    b) Von Messing mit gravirter Scale
                                    5 Fried d'or.
                                    
                                 
                              XXIX. Das Spiegeldiopter fuͤr
                                    praktische Feldmesser, Baumeister, Taxatoren und Forstmaͤnner,
                                 nebst ausfuͤhrlicher durch Zeichnungen erlaͤuterter Anleitung
                                 fuͤr minder Geuͤbte.
                              
                                 
                                    a) Mit gewoͤhnlichen Glasspiegeln 
                                    1 Fried. d'or.
                                    
                                 
                                    b) Mit englischen Metallspiegeln sehrsauber gearbeitet in Futteral
                                    2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                              Anmerk. Dieses einem kleinen Fernrohr gleichende
                                 Instrument ersezt mit hohen und wesentlichen Vorzuͤgen bei
                                 oͤkonomischen Messungen die kostbaren Instrumente und gewahrt eine
                                 Leichtigkeit und Genauigkeit in der Arbeit, welche nichts zu wuͤnschen
                                 uͤbrig laͤßt. Vergl. Allg.: Anz. d. Deutsch. Jahrg. 1822. No.
                                 169.
                              XXX. Das militairische
                                    Spiegeldiopter zur mathematisch genauen Bestimmung und Festhaltung der
                                 Richtungen bei dem Manoͤvriren, vorzuͤglich zu den Abstekungen der
                                 Artillerie – und zu Aufnahmen im Felde geeignet, nebst Schift in Futteral
                                 5 Zoll lang und 1 Zoll im Durchmesser.
                              
                                 
                                    a) Mit Glasspiegeln
                                    1 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    b) Mit feinen Metallspiegeln
                                    2 Fried, d'or.
                                    
                                 
                              XXXI. Das Spiegelniveau, ein
                                 neues vorzuͤglich bequemes und sicheres Instrument zum Nivelliren.
                              
                                 
                                    Ohne Stativ zu freiem Handgebrauch
                                    2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                                    Mit Stativ und Vorrichtung zur Horizontal-und Verticalbewegung
                                    3 1/2 Friedr. d'or.
                                    
                                 
                              XXXII. Die Kreisrechenscheibe,
                                 welche auf einen Blik fuͤr einen beliebigen Durchmesser die Peripherie,
                                 das Quadrat im Kreise, die Kreisflaͤche, die Kugelflaͤche und den
                                 Kugelinhalt ohne weitere Rechnung angibt, verbunden mit der Reduction des
                                 Decimal- und Duodecimal-Masses fuͤr practische Forst- und
                                 Baubediente-Kuͤnstler und Handwerker
                              1 Friedr. d'or.
                              
                              XXXIII. Eine neue vorzuͤglich
                                    dauerhafte und bequeme, die torricellische Leere hervorbringende
                                    Luftpumpe, – nebst Compressions Apparat zu Gasarten, und
                                 Knallgasgeblaͤse. – Zeichnung und Beschreibung derselben zur
                                 Anfertigung fuͤr Mechaniker
                              1 Fried. d'or.
                              XXXIV. Ein neuer Luftreinigungs- und
                                    Verbesserungs-Apparat fuͤr Lazarethe und Krankenhaͤuser
                                 etc. Zeichnung nebst Beschreibung 16 Gr.
                              Die Emballage betraͤgt bei einzelnen kleinern Maschinen, Modellen und Instrumenten. 16 Gr.
                                 bei groͤssern wird sie besonders berechnet und
                                 nachgenommen.
                              Bei allen Bestellungen aber welche beachtet werden
                                    sollen, wird der Betrag entweder praͤnummerando und portofrei
                                 erwartet; oder bei der Absendung von der Post
                                    entnommen, wogegen bei Beziehung mit der Post, die geringste Posttaxe
                                 hoͤchsten Ortes bewilligt ist. Man bedient sich der Adreße: „An
                                    Hrn. Dr. Elard Romershausen zu Aken an der Elbe
                                    ohnweit Goͤthen im Regierungsbezirk Magdeburg.“
                                 
                              
                                 D.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
