| Titel: | Methode, die Stärke des Bauholzes zu vermehren, worauf Hr. Jak. Gladstone, zu Liverpool, im März 1822 ein Patent erhielt. | 
| Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LXXX., S. 455 | 
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                        LXXX.
                        Methode, die Stärke des Bauholzes zu vermehren, worauf Hr. Jak. Gladstone, zu Liverpool, im März 1822 ein Patent erhielt.
                        Aus dem London Journal of Arts. N. XXI. S. 122.
                        Mit Abbildungen auf Tab. IX.
                        Gladstone's Methode, die Stärke des Bauholzes zu vermehren.
                        
                     
                        
                           Diese Methode bezieht sich vorzuͤglich auf die Balken
                              bei Bruͤken und Dachstuͤhlen, und besteht in der
                              Zusammenfuͤgung derselben. Wenn diese Balken zu Bruͤken bestimmt sind,
                              so werden sie mittelst eiserner Baͤnder auf die in Fig. 22 und 23
                              vorgestellte Weise, wovon Fig. 22 den Durchschnitt,
                              Fig. 23
                              die Außenseite zeigt, mit einander verbunden. Alle Balken, soviel man deren von
                              einem Pfeiler oder Joche zu dem anderen braucht, werden auf diese Weise in einander
                              gefuͤgt, und nachdem alle Enden auf diese Weise gehoͤrig befestigt
                              sind, wird das Ganze in die gehoͤrige Spannung gebracht, so daß es eine
                              Kettenkrumme von einem Pfeiler zu dem anderen bildet, d.i. so wie ein gespanntes Seil oder
                              eine gespannte Kette haͤngen wuͤrde. „Alle Balken
                                 werden,“ wie es in der Beschreibung heißt, „der
                                 Laͤnge nach neben einander gelegt, und mittelst der eisernen
                                 Baͤnder verbunden.“ Da wir aber, sagt das London Journal, die
                              Beschreibung des weiteren Verfahrens, nicht deutlich verstehen,Wenn Englaͤnder selbst die Beschreibung der Patente ihrer Landsleute
                                    nicht verstehen, wie soll dieß der Auslaͤnder? Und was nuͤzt
                                    dann eine solche Beschreibung? A. d. Ueb. so muͤssen wir uns der eigenen Worte des Patent-Traͤgers
                              bedienen, welcher, nachdem er versicherte, daß die Laͤngen uͤber die
                              Pfeiler auf obige Weise ausgestrekt werden, sagt, daß er sie nach der Breite der
                              Strasse oder des Weges, den er zu machen gedenkt, ausdehnt. „Ich lege so
                                 viele dieser verbundenen Balken parallel neben einander und in dieselbe Ebene,
                                 als ich noͤthig glaube; und an den Stellen, wo diese Balken verbunden
                                 sind, haͤnge ich andere Balken von verschiedener Laͤnge auf, an
                                 deren unteren Enden ich horizontale Balken befestige, um den Strassenweg zu
                                 bilden.“
                              
                           
                              „Um Balken und Sparren und andere Theile eines Gebaͤudes zu bilden,
                                 nehme ich drei Stuͤke Bauholz von der gehoͤrigen Laͤnge,
                                 und Kloͤze, und bringe sie entweder dicht neben einander oder stelle sie
                                 etwas von einander entfernt. An den Enden der beiden oberen (a, a) schneide ich Schwalbenschweife, die in
                                 correspondirende Ausschnitte b, b, passen, welche
                                 nahe an den Enden zweier kurzen Querstuͤke c
                                 eingeschnitten sind, wie Fig. 24 zeigt.
                                 Nachdem mitten durch jedes derselben eine starke SchraubeDas London Journal schlaͤgt vor: suspend,
                                          haenge, statt subtend, spanne, zu
                                       lesen; es scheint aber spanne, subtend,
                                       heißen zu muͤssen. A. d. Ueb. durchgelassen wurde, spanne ich den mittleren Balken mittelst der
                                 Schrauben, die auf die (vorher mit Eisen beschlagenen) Enden desselben wirken,
                                 wie z in Fig. 25 zeigt,
                                 wodurch die beiden Querstuͤke sich etwas kruͤmmen, und auf die
                                 Ende der beiden aͤußersten Balken druͤken, und dadurch dieselben
                                 in der Mitte aufsteigen oder sich heben machen. Dann keile ich die Enden des
                                 mittleren Balkens auf (oder lasse auch die Schrauben darin) und fahre fort, die
                                 drei Balken in ihren Plaͤzen zu befestigen, wie die Durchschnitte in Fig. 26 und 27
                                 zeigen.“
                              
                           Fig. 22 und
                              23
                              stellen Eisenplatten, a, a, dar, welche an den Enden
                              eines jeden Laͤngenbalkens gehoͤrig befestigt sind, und durch welche
                              ein correspondirendes Loch zur Aufnahme des Stiftes b
                              laͤuft, so daß dieser damit ein Gelenk bildet. Eben so ist in Fig. 22 und 23 der
                              senkrechte oder aufgehaͤngte Balken c
                              dargestellt, der bestimmt ist, seinen Theil der Strasse mittels eines Einschnittes
                              an dem unteren Ende zu tragen, welches die Querbalken zur Bildung der Strasse
                              aufnimmt.
                           
                        
                     
                  
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