| Titel: | Verbesserungen in der Drukerkunst, worauf Thomas Parkin, Kaufmann in Skinner-Street, Bishopsgate-Street, Middlesex, am 24. November 1821. sich ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XXI., S. 172 | 
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                        XXI.
                        Verbesserungen in der Drukerkunst, worauf
                           Thomas Parkin,
                           Kaufmann in Skinner-Street, Bishopsgate-Street, Middlesex, am 24. November 1821. sich ein Patent geben
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts et Sciences.
                              Maͤrz 1823. S. 128.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                           
                        Parkin's Verbesserungen in der Drukerkunst.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen bestehen in einer Vorrichtung zum
                              Auftragen und Vertheilen der Druker-Schwaͤrze oder der
                              Druker-Farbe auf Lettern und Model in Bloͤken oder in Tafeln, welche
                              abgedrukt werden sollen. Diese Vorrichtung besteht aus einem Gestelle, welches eine
                              elastische Walze fuͤhrt, die, wenn sie mit Farbe belegt ist, dieselbe den
                              Lettern oder Moͤdeln mittheilt, indem sie daruͤber hinrollt.
                           Fig. 19.
                              zeigt diese Vorrichtung im Seiten-Aufrisse, und Fig. 20 ist ein
                              Querdurchschnitt des Gestelles, welcher diejenigen Theile zeigt, die man in der
                              vorigen Figur nicht sehen kann. a ist ein vierekiges
                              Gestell von Metall, welches auf einer Menge kleiner Leitungs-Rollen b, die mittelst Schrauben und Nieten angebracht werden
                              koͤnnen, ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts geschoben werden kann. Von diesem Gestelle
                              haͤngen kurze Arme nieder, die die Zapfen tragen, um welche die
                              Farbe-Walze, c, sich dreht, die mit dem an
                              Farbe-Walzen gewoͤhnlichen elastischen Ueberzuge bedekt ist, und die
                              Schwaͤrze oder Farbe dadurch erhaͤlt, daß sie uͤber eine
                              metallne Platte oder Tafel hinlaͤuft.
                           Wie das bewegliche Gestell bei seinem Griffe e ausgezogen
                              wird, wird die Schwaͤrze oder Farbe auf die Tafel d gebracht, und auf der Oberflaͤche derselben gleichfoͤrmig
                              vertheilt, und zwar mittelst der elastischen Speise-Walze f. Diese Walze ist auf einem Wagen aufgezogen, und
                              laͤuft unter einem rechten Winkel mit der Richtung, in welcher das
                              Farbe-Gestell sich bewegt, uͤber die Tafel oder Platte. Diese
                              Speise-Walze erhaͤlt die Farbe auf ihrer Oberflaͤche dadurch,
                              daß sie mit den Farbe-Buͤchsen, g, g, in
                              Beruͤhrung kommt, welche sich an jedem Ende der Tafel oder Platte befinden;
                              diese Buͤchsen sind an derjenigen Seite, an welcher sie die Farbe abgeben,
                              hohl, und mit einem feinen Draht-Gewebe oder anderem poroͤsen Stoffe
                              bedekt, durch welchen die Farbe durchsikert. Die Vertheilung der Farbe geschieht
                              zuerst mittelst kleiner Walzen, die auf die Oberflaͤche der
                              Speise-Walze wirken, und dann dadurch, daß die Speise-Walze
                              uͤber die Metall-Platte d laͤuft,
                              und endlich durch die Farbe-Walze selbst, welche uͤber die
                              Metall-Platte gefuͤhrt wird, und dadurch dieselbe immer noch mehr
                              verbreitet und auf die vollkommenste Weise vertheilt.
                           Der Wagen und die Walze f werden mittelst Saiten oder
                              Darmbaͤndern, die an Ringen befestigt sind, welche an dem Wagen angebracht
                              sind, h, h, quer uͤber die Tafel gezogen. Diese
                              Saiten laufen, wie die Figuren zeigen, uͤber Rollen, und ihre Enden sind an
                              der Querstange des Wagens a bei i befestigt; wodurch, so wie das Gestell und die Farbe-Walze
                              vorwaͤrts uͤber die Lettern in der Richtung des Pfeiles in Fig. 19
                              gezogen wird, der Wagen der Speise-Walze uͤber die Tafel p von einer Buͤchse g
                              zu der anderen gefuͤhrt wird; und sobald das Farbe-Gestell
                              zuruͤkkehrt, wird die Speise-Walze uͤber die Tafel
                              zuruͤk in ihre vorige Lage gebracht. Auf diese Weise wird die
                              Schwaͤrze oder Farbe von den Buͤchsen genommen, und uͤber die
                              Tafel d verbreitet, von wo aus die Farbe-Walze,
                              c, dieselbe uͤber die ganze Breite der Tafel
                              ausdehnt, von derselben aufnimmt, und auf die Model oder Lettern auftraͤgt, von welchen sie dann
                              abgedruͤkt wird.
                           „Diese Vorrichtung,“ sagt der Patent-Traͤger,
                              „laͤßt sich auf die meisten Arten von Druker-Pressen,
                                 und zwar vorne oder ruͤkwaͤrts oder an irgend einem schiklichen
                                 Plaze anwenden.“ Er nimmt nur die besondere, hier beschriebene,
                              Anlage der Theile dieser Vorrichtung als sein Patent-Recht in Anspruch, und
                              die kleine hier beschriebene Speise-Walze f,
                              welche sich in einer auf die Richtung der Faͤrbe-Walze c senkrechten, oder beinahe senkrechten, Linie
                              uͤber die Tafel bewegt, und dieselbe mit Schwarze versteht.
                           Diese Quer-Bewegung kann der Speise-Rolle f
                              auf verschiedene Weise gegeben werden, und die Wirkung wird immer dieselbe seyn:
                              Form und Verhaͤltniß der Theile und das Materiale, aus welchem dieselbe
                              verfertigt werden, haͤngt von dem Gutbefinden des Werkmeisters ab.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
