| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XXXIX., S. 241 | 
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                        XXXIX.
                        Miszellen.
                        Miszellen
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der zu London vom 22. April bis 17. Mai ertheilten
                              Patente.
                           Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et
                                    Agriculture. Junius 1823. 253. Heft. S. 63.
                           
                              Dem Robert Winter,
                                 Esqu. in Fencourt, in London; auf eine verbesserte Destillations-Methode.
                                 Dd. 22. April
                                    1823.
                              
                           
                              Dem Robert Joh.
                                    Tyers, Obsthaͤndler in Piccadilly, Middlesex; auf eine
                                 Maschine oder einen Apparat, den man an Stiefeln, Schuhen, oder an irgend einer
                                 anderen Fußbedekung zum Reisen oder zum Vergnuͤgen anbringen kann. Dd. 22. April
                                    1823.
                              
                           
                              Dem Wilh. Palmer,
                                 Papiertapeten-Fabrikanten in Lothbury, in London; auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Mahlen und
                                 Faͤrden des zu Papiertapeten bestimmten Papieres. Dd. 22. April 1823.
                              
                           
                              Dem Franz Gybbon
                                    Spilsbury, in Walsall Staffordshire; auf gewisse Verbesserungen
                                 im Gaͤrben. Dd. 22. April 1823.
                              
                           
                              Dem Franz Deakin,
                                 Drahtzieher zu Birmingham in Warwickshire; auf eine verbesserte Methode bei
                                 Verfertigung der Furnitur, und Aufziehung der Sonnen- und Regenschirme.
                                 Dd. 22. April
                                    1823.
                              
                           
                              Dem Jak. Rawlins,
                                 Gentleman in Middlesex, Penton-Place, Pentonville, auf eine Bettstelle,
                                 Maschine oder Vorrichtung zur Erleichterung der Invaliden. Dd. 22. April
                                    1823.
                              
                           
                              Dem Joh. Hall, dem
                                 juͤngeren, Mechaniker zu Dartford in Kent; auf eine Verbesserung an den
                                 Maschinen zum Oelpressen aus Lein- und Reps-Samen, und anderen Oel
                                 enthaltenden Samen und Substanzen. Dd. 22. April 1823.
                              
                           
                              Dem Joh. Taylor zu
                                 Manchester in Lancashire; auf eine verbesserte Maschine oder Vorrichtung zur
                                 Erleichterung und Verbesserung des Spinnens, Duplirens und Zwirnens der Seide,
                                 Baumwolle, Wolle, und des Flachses oder der Mischungen aus diesen Substanzen.
                                 Dd. 29. April
                                    1823.
                              
                           
                              Dem Joh. Bourdieu,
                                 Esqu. in Limestreet zu London; auf Entdekung und Bereitung eines Schleimes zum
                                 Mahlen und Faͤrben der Leinwand, Baumwollen- und Wollenzeuge und
                                 der Seide, statt der bisher angewendeten Gummi, Schleime und anderer
                                 gegenwaͤrtig gewoͤhnlich angewendeten verdikenden Stoffe. Von
                                 einem im Auslande wohnenden Fremden mitgetheilt. Dd.
                                 29. April 1823.
                              
                           
                              Dem Wilh. Caslon, dem
                                 juͤngeren, Besizer der Gaswerke in Burton-Crescent, Middlesex; auf
                                 gewisse Verbesserungen im Baue der Gasometer, Dd.
                                 10. Mai 1823.
                              
                           
                              Dem Edw. Eyre,
                                 Kaminschieber-Fabrikant, auf eine Verbesserung bei Verfertigung der
                                 Kamin-Schieber aus Messing, Eisen oder Stahl. Dd. 15. Mai 1823.
                              
                           
                              Dem Jak. Perkins,
                                 Mechaniker in Fleestreet, London; auf Verbesserung in der Weise,
                                 Fluͤssigkeiten mittelst Dampfes zu hizen, zu sieden, oder abzurauchen,
                                 sowohl in Pfannen, als in Kesseln und in anderen Gefaͤssen. Dd. 17. Mai
                                    1823.
                              
                           
                        
                           Bemerkungen uͤber die Fortschritte der
                              Manufacturen und Fabriken in England.
                           Unter dieser Aufschrift theilt uns Hr. Ackermann in seinem
                              Repository of Arts, April, 1823, S. 210, eine Notiz
                              uͤber Hrn. Blade's
                              Krystallglaswaaren-Fabrik mit, die, waͤhrend sie auf der einen Seite
                              sehr demuͤthigende Empfindungen in der Brust unserer boͤhmischen und
                              baierschen Glas-Fabrikanten erregen muß, auf der anderen ein
                              unwillkuͤhrliches Erstaunen hervorruft. Der Ausstellungs-Saal des Hrn.
                              Blades, den Hr. Ackerman
                              hier S. 210 in einer Abbildung vorstellen ließ, kostete allein mehr als ein ganzes
                              Duzend unserer Glashuͤtten zusammen genommen.
                           Die Riesenfortschritte, die die Glasmacherkunst in England machte, schreiben sich,
                              wie Hr. Ackerman bemerkte, alle erst aus den drei lezten
                              Decenien her, in welchen man anfing, das Studium physischer Wissenschaften und der
                              bildenden Kuͤnste mit einem Gewerbe zu verbinden, das ehevor in den
                              Haͤnden von Tagloͤhnern in die Wuͤsten der Waͤlder
                              verbannt war. Die Regierung in England unterstuͤzte die
                              Krystallglas-Fabrication auf alle erdenkliche Weise, vorzuͤglich auch
                              dadurch, daß sie fuͤr die orientalischen Fuͤrsten kostbare
                              Krystall-Service, Luster, Candelabres etc. verfertigen ließ, und diese
                              denselben zum Geschenke sandte. Nun kommen Bestellungen ohne Ende aus dem Oriente,
                              und die Commis und Tapezierer des Hrn. Blades in Persien
                              und Indien erhalten fuͤr ihre Verdienste um die orientalischen
                              Majestaͤten Sonnen- und Loͤwen-Orden nach Duzenden.
                           Es gibt wenige Pallaͤste mehr in Persien und Indien, die nicht von Hrn. Blades's Glaswaaren glaͤnzten. Der Nabob von Oude
                              bestellte sogar ein Mausoleum von gruͤnem Glase fuͤr seine verstorbene
                              Mutter, 7 Fuß im Gevierte und 17 Fuß hoch.
                           Ist es erlaubt diese Bemerkungen mit einigen Bemerkungen uͤber die Ursachen
                              des Verfalles unserer boͤhmischenAuch die beruͤhmte Spiegel-Fabrik zu Neuhaus in Oesterreich hat
                                    aufgehoͤrt zu seyn. und baierschen Glas-Manufacturen zu schließen, die einst uͤber
                              Spanien und Portugal und Holland beide Indien, so wie die Englaͤnder jezt,
                              mit ihren Glaswaaren versahen? Es ist nicht die Auswanderung der Glasarbeiter aus
                              Boͤhmen und Baiern nach Amerika, die die Kunst dem Auslande verriethen; nicht
                              der Umschwung, den der Handel genommen hat, denn die boͤhmischen Fabriken
                              entrissen den venetianischen Glashandel, als der Seehandel der Venezianer noch sehr
                              bluͤhend war, und Oestereich gar keinen Seehandel hatte; es ist nicht Mangel
                              an Geld, denn es ist in England eben so schwer und noch schwerer als bei uns,
                              Capitalien gegen billige Zinse zu erhalten, ja es ist so gar in Baiern mehr
                              Wohlstand unter dem Volke, was in England nicht ist, wo es nur Hungernde und Arme
                              und Schlemmer und Reiche gibt, und die Armen-Taxe weit mehr betraͤgt,
                              als das gesammte Einkommen des Koͤnigreichs Baiern. Was ist also die Ursache
                              dieses Verfalles in unsern Glasfabriken? Das, was die Ursache des Nichtgedeihens der
                              Fabriken und Manufacturen uͤberhaupt bei uns ist: muthwillige Hinderniße, die
                              man jedem neuen Industriezweig in den Weg legt, Mangel an zwekmaͤßigen
                              Bildungsanstalten fuͤr den Gewerbsmann, Verachtung desselben,
                              Unterdruͤkung desselben, wo er sich heben will. In England werden die
                              Soͤhne der Brauer, Faͤrber, Gaͤrber etc. wieder Brauer,
                              Faͤrber, Gaͤrber etc.; ihr einziger Stolz, wenn sie Millionaͤrs
                              geworden sind, besteht darin, das Gewerbe ihres Vaters noch hoͤher zu
                              treiben, und daher besuchen sie die Vorlesungen irgend eines Lecturers uͤber
                              Physik, Chemie etc. und vermaͤhlen die Fortschritte der Wissenschaft mit
                              jenen ihres Gewerbes; bei uns schaͤmen sich die Soͤhne reicher Brauer,
                              Gaͤrber, Faͤrber, das Handwerk ihrer Vaͤter zu treiben; sie
                              wollen studieren, um Landrichter, Ministerialraͤthe, oder, wo sie keine
                              Talente fuͤr wissenschaftliche Bildung besizen, wenigstens reiche Pfarrer und
                              Domherren zu werden; das vaͤterliche Gewerbe bleibt hoͤchstens bei der
                              Tochter, die irgend ein ehemahliger Knecht oder Gesell des Geldes wegen heirathet,
                              und dann das Gewerbe des Alten so treibt, wie es Herkommen und Vorurtheil fodert.
                              Unsere Professoren der Physik und Chemie haben kein Interesse, ihre Wissenschaft auf
                              Gewerbe anzuwenden, da ihre Zuhoͤrer die lezteren verschmaͤhen und
                              verachten. Und auf diese Weise, bei solchem Geiste im Lande, kann hoͤchstens
                              nichts anderes als
                              Stillstand in Kuͤnsten und Gewerben entstehen: Stillstand in Kuͤnsten
                              und Gewerben ist aber, wenn benachbarte Voͤlker vorwaͤrts schreiten,
                              eben so viel als Ruͤkwaͤrtsgehen, und das, was einige Edlere hier und
                              da zur Foͤrderung ihres Gewerbes, nicht selten mit Aufopferung ihres
                              Vermoͤgens, unternehmen, ist ein bloßes Zappeln, wobei man sich
                              ermuͤdet ohne vorwaͤrts zu kommen. Fabriken und Gewerbe werden bei uns
                              dann erst gedeihen, wenn der Gaͤrber und der Faͤrber fuͤr eine
                              eben so wichtige Person im Staate gelten wird, als der Oberschreiber oder ein
                              Actuar. Man ehre und schaͤze den Gewerbsmann bei uns wie in England und
                              Amerika, und wir werden es dann wieder so weit bei uns bringen, als die
                              Englaͤnder und Amerikaner es jezt gebracht haben.
                           
                        
                           Theater-Bau.
                           Zu einer Zeit, wo der Theater-Bau Tages-Gespraͤch bei uns in
                              Baiern ist, erlauben wir uns, die Baumeister und Baulustigen auf ein Werk aufmerksam
                              zu machen, uͤber welches die treffliche Bibliotheca
                                 italiana, Eebbrajo 1823 (pubblicato il di 26. Maͤrz) zugleich einige sehr schaͤzbare
                              Anmerkungen enthaͤlt. Der Titel dieses Werkes ist:
                           Osservazioni sul Progetto di una rotonda da erigersi in
                                 Verona nella piazza di Bra ad uso di mercato delle biade, con la proposta
                                 d'altro progetto di Fabbrica ad uso di mercato ed inlieme di teatro diurno.
                              4. Verona 1822 dalla tipografia
                                 Ramanzini a spese dell' autore (Sgr. Pinali
                                 ). 24 Seit, mit 5 Kupfertafeln, und 2
                              Vignetten.
                           Man ersieht aus dem Titel dieses Werkes, daß in demselben zugleich auch noch von
                              einem anderen, eben so großen, Beduͤrfnisse der Hauptstadt und mehrerer
                              anderen großen Staͤdte Baiers, als ein Theater nur immer seyn kann,
                              naͤmlich von einer Getreide-Halle, die Rede istMan vergleiche hiemit das Saggio dei principj dai
                                       quali dipende il gudizio delle opere di architettura civile, di Simone
                                       Stratico
                                        im I. B. der Memorie dell I. R. Istiuto del regno Lombardo-Veneto. 4 Milano 1819 und Biblioteca italian. a. a. O. S. 192. .
                           
                        
                           Ueber die bessere Leitung des Tones von der
                              Buͤhne in das Parterre und in die Logen der Schauspielhaͤuser
                           findet sich in Gill's, technical
                                 Repository, Maͤrz 1823, S. 215. eine Anfrage; ob es nicht
                              moͤglich waͤre, die Ventilation auch als Ton- oder
                              Schall-Leiter zu benuͤzen, und hiedurch zugleich den Zuhoͤrern
                              das Hoͤren zu erleichtern. Man beruft sich hiebei auf das bekannte
                              Phaͤnomen, daß man Gelaͤute und Musik unter dem Winde deutlicher
                              hoͤrt, und auf den Versuch des Hrn. Saunders, in
                              dessen Werke „on Theatres,“ nach welchem man, wo man durch einen Schornstein herabspricht, die Stimme um
                              1/5 weiter hoͤrt, selbst gegen den Zug und durch ein starkes Feuer, als wenn
                              man in demselben hinausspricht. So viel wir wissen, ist die Ventilation in dem
                              Opernhause zu Paris wirklich als Schallleiter benuͤzt.
                           
                        
                           
                           Verbesserte Methode, dem fruͤhen Verderben des
                              Holzes, der Metalle und des Canevasses zu steuern, insofern diese Koͤrper dem
                              Moder und der Faͤulniß, dem Roste und den Wuͤrmern und Insecten
                              ausgesezt sind, worauf sich Hr. John Oxford, den 1.
                              Novemb. 1822, ein Patent geben ließ.
                           Der Patent-Traͤger bemerkt zuvoͤrderst, daß die bisher in dieser
                              Hinsicht angewendeten Mittel der Erwartung nicht entsprechen, daß der
                              beruͤhmte Steinkohlen-Theer in sofern nicht wirken kann, als das
                              Wirksamste in demselben, das wesentliche Oel, durch die Weise, in welcher es
                              angewendet wird, verdunsten muß, und von dem Koͤrper, auf welchen es
                              aufgetragen wird, nicht verschlungen werden kann. Der Patent-Traͤger
                              hat mit vieler Muͤhe und nach vielfaͤltigen Versuchen das Mittel
                              gefunden, das fluͤchtige Oel des Theers in ein fixes zu verwandeln, ohne daß
                              dasselbe irgend etwas von seiner durchdringenden Eigenschaft dabei verloren
                              haͤtte, obschon es so fett und zaͤhe, wie Leinoͤl oder
                              Klauenfett, geworden ist.
                           Um das Theer-Oel auf die Art zuzubereiten, muß es so viel moͤglich von
                              aller Unreinigkeit befreit werden, wodurch man also reine Naphtha erhaͤlt.
                              Man bringt in dieser Hinsicht das Oel in Gefaͤße, deren jedes 150 bis 500
                              Gallonen haͤlt, und saͤttigt dasselbe in diesen Gefaͤßen mit
                              Chlorin-Gas, welches man durchstroͤmen laͤßt. Dieser Proceß muß
                              aber sehr sorgfaͤtigsorgfaͤltig durchgefuͤhrt, und, bei vollkommener Saͤttigung, alsogleich
                              unterbrochen werden, d.h., wenn das Oel eine hinlaͤngliche Menge von Chlorine
                              eingesogen hat, was sich leicht daran erkennen laͤßt, daß die
                              gewoͤhnliche schwarze Farbe des Oeles in eine hellrothe uͤbergeht, und
                              statt des gewoͤhnlichen waͤsserigen Ansehens, welches dem
                              fluͤchtigen Oele eigen ist, das Oel ein Ansehen gewinnt, als ob es stokte.
                              Bei sehr warmer Witterung kann man dieß nur dann bemerken, wann man etwas davon in
                              eine kleine Flasche thut, und diese einige Minuten lang in kaltes Wasser
                              haͤlt. Durch diese Behandlung wird der unangenehme Geruch des Oeles beinahe
                              gaͤnzlich beseitigt, und aus dem flichtigen Oele wird ein fixes, das seine
                              durchdringende Eigenschaft nicht verloren hat.
                           Das so zubereitete Oel wird nun mit irgend etwas gemengt, das eine Farbe oder einen
                              Anstrich bildet. Die hier in dieser Absicht empfohlenen Materialien sind weißes oder
                              rothes Blei-Oxid, 50 Theile; gut geschlaͤmmte Kreide (kohlensaurer
                              Kalk), 25 Theile; Kohlenstoff von gereinigtem Steinkohlen-Theer, 25 Theile.
                              Diese Materialien werden mit dem zubereiteten Oele in großen Faͤssern
                              gemengt, wo man sie ungefaͤhr 24 Stunden lang ruhen laͤßt, damit sie
                              daselbst ganz verbrausen koͤnnen, und das kohlensaure Gas entweichen kann,
                              worauf sie auf die gewoͤhnliche Weise, wie andere Farben, mit gleichen
                              Theilen Oel abgerieben werden.
                           Wo man diese Farbe das erstemal auf das Holz auftraͤgt, muß sie noch besonders
                              mit Oel verduͤnnt werden, damit soviel als moͤglich davon eingesogen
                              werden kann: die dikere Farbe, die man spaͤter auftraͤgt, wird dann
                              die Verfluͤchtigung des eingesogenen Oeles hindern, die durchdringende
                              Eigenschaft dieses Oeles ist so stark, daß, wenn man dasselbe auf Holz
                              auftraͤgt, das vor 20 Jahren angestrichen wurde, das Oel das Holz
                              durchdringen wird; seine dichteren Bestandteile werden sich mit der alten Farbe
                              verbinden, die das Oel vorher erweichte, so daß man sie dann entweder leicht
                              abnehmen kann, aber, wenn man diese alte Farbe auf dem Holze liegen lassen will,
                              wird sie sich mit dem Oele verbinden, undurchdringlich hart werden, und nachdem sie
                              vollkommen troken geworden ist, nicht den mindesten Geruch von sich geben.
                           Da weder Hize noch Kaͤlte auf diesen Anstrich wirkt, so faͤllt er in
                              keinem Klima ab, und
                              sichert eben so gut das Holz gegen Moder, wie das Eisen gegen Rost. Eben so sichert
                              er auch Canevaß und Leinenzeug gegen Regen und Naͤsse, wenn er sehr dik
                              aufgetragen wird. (Aus dem London Journal of Arts N. 26.
                              S. 70.)
                           
                        
                           Wie man Buͤcher vor dem Buͤcherwurme
                              sichern kann,
                           fragt Jemand in Gill's
                              technic. Reposit. Maͤrz 1823, S. 213, und Hr. Gill gesteht offen, daß er diese Frage
                              Insecten-Kennern uͤberlassen muͤsse. Einsender Dieses, der,
                              obschon er Insecten und vorzuͤglich schaͤdliche Insecten, seit
                              ungefaͤhr 32 Jahren fleißig beobachtete, doch nichts weniger als fuͤr
                              einen Insecten-Kenner oder Entomologen gelten will oder kann, glaubt diese
                              Frage nur unter der Bedingung loͤsen zu koͤnnen: daß man 1tens alle
                              alten Buͤcher in einer Bibliothek nicht bloß ganz neu binden, sondern auch
                              neu beschneiden, und jedes Blatt, nicht bloß jeden Bogen (denn die Bogen
                              muͤssen zerschnitten, und die alten geleimten oder gepaptem Ruͤken
                              gaͤnzlich beseitigt, und als die Hauptwohnstaͤtte der Insecten
                              alsogleich verbrennt werden) saͤuberlichst abkehren, dann wiederholt und sehr
                              kraͤftig, in duͤnnen Lagen schlagen, und wo die Blaͤtter
                              allenfalls bereits angefressen waren, jedes Loch mit einem feinen Haarpinsel von
                              beiden Seiten her genau auskehren, und dann aus die solgleichsogleich anzugebende Weise binden laͤßt. 2tens, die Pappe zu jedem Buche,
                              das neu gebunden werden soll, also zu den vorigen alten Buͤchern, wie zu den
                              neuen aus dem Buchladen, mit einer ziemlich starken
                              Sublimat-Aufloͤsung anruͤhren (ungefaͤhr 9 Gran auf zwei
                              Loth Wasser, wodurch jedoch die Buchbinder-Arbeit eine sehr
                              gefaͤhrliche Arbeit werden, und fuͤr die moͤglich beßte
                              Ventilation der Buchbinder-Werkstaͤtten zu sorgen seyn wird) und
                              uͤber dem Ruͤken des Buches unter dem Dekel einen Streifen
                              Queksilber-Wachspapier aufkleben zulassen. Eben dieses
                              Queksilber-Wachspapier muß den ganzen Dekel des Buches umhuͤllen, so
                              wohl von Innen, wo man durch Sublimat-Aufloͤsung gezogenes Papier
                              aufleimt, als von Außen unter dem Leder, oder dem Carton-Papier. Auch die
                              Farbe des Schnittes oder der Grund bei Goldschnitt muß mit
                              Sublimat-Aufloͤsung angemacht werden.
                           Bei dieser Behandlung der Buͤcher wird sicher kein Insect in dieselben kommen
                              koͤnnen, und die darin bereits vorhandenen werden dadurch sicher vertilgt
                              werden. Allein, diese Methode ist fuͤr große Bibliotheken, in welchen sich
                              viele alte Baͤnde befinden, zu kostbar, und fuͤr den Buchbinder, der
                              sich uͤber die Sorgfalt, die dieses Verfahren von ihm fodert, leichtfertig
                              hinwegsezen wuͤrde, gefaͤhrlich. Es gibt aber keine andere.
                              Schwefel- und Queksilber-Raͤucherungen sind auf dem Papiere
                              leichter als in dem Papiere ausfuͤhrbar; und das
                              mit Recht von dem Fragesteller, wie von Hrn. Gill,
                              empfohlene Studium der Haushaltung der Buͤcher verwuͤstenden Insecten,
                              vom Acarus eruditus an bis zu dem großen Dermestes ladarius, den Einsender gleichfalls in feuchten
                              Lederbaͤnden fand, wuͤrde zu keinem andern Resultate fuͤhren,
                              als mit den Buͤchern so zu verfahren, wie Linne
                              mit dem Schiffsbauholze zu Carlscrona verfuhr, d.h., sie auf einen ganzen Sommer
                              uͤber in das Wasser zu werfen, wo man sie nicht gar, mit Omar, lieber in's
                              Feuer werfen will.
                           
                        
                           Stahl-Gravier-Nadeln.
                           Der beruͤhmte Kupferstecher, Hr. Karl Warren,
                              (welcher am 19. April fuͤr seine Erfindung auf Stahl-Platten so fein
                              wie auf Kupferplatten zu graviren, von der Society of
                                 Arts die große goldene Medaille erhielt, und am 21. April ploͤzlich bei
                              einem Freunde uͤber den Stuhl fiel und starb) fand, daß die beßten
                              Gravier-Nadeln zum Gravieren auf Stahl diejenigen sind, welche Hr. Stodart aus einer Mischung von Stahl und Rhodium verfertigt. Wenn nun solche
                              Gravier-Nadeln selbst fuͤr Stahl-Platten hart genug sind, so
                              werden sie auf Kupferplatten sich um so weniger biegen oder brechen, und folglich
                              auch fuͤr diese die beßten Gravier-Nadeln seyn. Hr. Gill bemerkt, daß er Stahl-Platten sah, von
                              welchen bereits 100,000 Abdruͤke gemacht wurden, ohne daß die Platte gelitten
                              haͤtte. (Gilll's
                              Technical Repository Mai 1823. S. 357).
                           
                        
                           Ueber das Zusammenloͤthen des Eisenbleches mit
                              Gußeisen und uͤber eine ganz vorzuͤgliche Bereitung des Borax zum
                              Loͤthen.
                           Wir haben im I. Bande unseres Repository, S. 432, (
                              Polytechn. Journ. B. 10 S. 114) eine Methode
                              angegeben, milden Guß-Stahl mit Gußeisen,
                              gepuͤlvert, zusammen zu loͤthen. Wir haben zeither noch einige andere
                              Umstaͤnde in Bezug auf dieses Loͤthen kennen gelernt, und beeilen uns,
                              dieselben unseren Lesern mitzutheilen.
                           Wir sahen neulich verschiedene walzenfoͤrmige Roͤhren aus
                              duͤnnem Eisenbleche von Birmingham, die, wie man uns sagte, von einigen
                              Amerikanern daselbst an ihren Kanten zusammengeschweißt
                              wurden. Nun koͤnnen wir kaum glauben, daß es moͤglich ist,
                              duͤnne Eisenblech-Roͤhren zusammen zu
                                 schweissen, ohne die Form derselben gaͤnzlich zu zerstoͤren,
                              was an diesen Roͤhren nicht der Fall war, und so vermuthen wir, daß sie bloß
                              zusammengeloͤthet waren.
                           Hr. Jak. Perkins versicherte einen unserer Freunde, daß
                              man Eisen mit den Feilspaͤnen von weichem Gußeisen mittelst Borax,
                                 der seines Krystallisationswassers beraubt ist, und Salmiak zusammen loͤthen kann.
                           Solcher Borax wird aber gewoͤhnlich zu Borax-Glas geschmolzen, das sich
                              nur mit Muͤhe puͤlvern laͤßt. Gellert hatte indessen schon fruͤher in seiner
                              „metallurgischen Chemie“ folgende treffliche Methode zur
                              Befreiung des Borax von seinem Krystallisations-Wasser empfohlen. Er sagt,
                              daß Borax ehe er in den Fluß kommt, immer, wie bekannt, gewaltig aufschaͤumt,
                              und in dem Gefaͤsse, wenn dieses nicht sehr weit ist, uͤberlauft. Um
                              diesem Nachtheile vorzubeugen, raͤth er, den Borax nur sachte zu erhizen, so
                              daß der Tiegel nicht roth gluͤhend wird, wo dann der Borax kochen, langsam
                              aufschaͤumen und eine trokene, feine, weiße Substanz bilden wird, die sich
                              leicht zwischen den Fingern zu Pulver reiben laͤßt. Dieser getroknete und
                              gepuͤlverte Borax hat alle guten Eigenschaften des dichten, und
                              gewaͤhrt noch den Vortheil, daß er sich nicht so stark wie gewoͤhnlich
                              aufblaͤht.
                           Die Theile, die zusammen geloͤthet werden sollen, muͤssen vorher
                              gescheuert , und von allem Roste, wie von allen Schuppen, befreit, dann mit
                              Salmiak-Aufloͤsung befeuchtet und gehoͤrig uͤbereinander
                              gelegt werden; um sie in ihrer Lage zu befestigen, muͤssen sie mit
                              Binde-Draht gebunden und vielleicht selbst geklammert werden. Man
                              ruͤhrt hierauf gepulverten Borax und Eisenfeile mit Wasser zu einem diken
                              Breie an, und traͤgt diesen innenwendig laͤngs der Verbindung der
                              Roͤhre auf, welche so lang in Flammen-Feuer gehizt werden muß, bis das
                              Gußeisen schmilzt. Es wird gut seyn, wenn man, ehe man nach dem Scheuern die Theile
                              zusammenlegt, an einer Kante des Eisenbleches der ganzen Laͤnge nach hin eine
                              Schulter oder eine Vertiefung anbringt, so breit als der Ueberschlag des
                              anstossenden Theiles sie fodert, indem dadurch dem Uebereinanderglitschen bei dem
                              Loͤthen vorgebeugt wird, und dieselbe nachher leicht durch das Planiren
                              weggeschafft werden kann.
                           Diese Roͤhren waren offenbar bedeutend stark gehizt, denn sie waren alle mit
                              einer diken schwarzen Schuppe bedekt; die Zusammenfuͤgung war indessen
                              vollkommen, und man sah keine Spur eines Hammers, die man wahrgenommen haben
                              muͤßte, wenn sie haͤtten geschweißt werden koͤnnen.
                           Das Eisenblech, aus welchem diese Roͤhren gemacht wurden, war nicht mehr als 1/32 dik; die
                              Roͤhren waren ungefaͤhr 5 Zoll lang, und hatten 4 Zoll im Durchmesser;
                              und der Ueberschlag des Eisens an der Stelle der Zusammenfuͤgung betrug in
                              der Breite ungefaͤhr 3/8 Zoll. (Von Hrn. Gill in
                              dessen Technical Repository N. 14. S. 110.)
                           
                        
                           Wie man vollkommen ebene Metallflaͤchen erhalten
                              koͤnne,
                           fragt Jemand in Gill's
                              technic. Reposit. Maͤrz 1823. S. 204. Hr. Gill antwortet: durch vorlaͤufiges
                              sorgfaͤltiges Abdrehen auf der Drehbank zur geraden Kante (straight-edge) wobei der sogenannte
                              Ebenhaͤlter (slide-rest) sehr dienlich seyn wird. Hierauf muͤssen die abgedrehten
                              Planen mit Schmergel und Wasser paarweise uͤber einander, wie
                              Glas-Linsen, abgeschliffen werden, und damit sich die beiden Platten nicht
                              gegenseitig convex und concav ausschleifen, wogegen man sich gleich Anfangs zu
                              huͤthen hat, und concave gegen concave schleifen muß (convexe muͤssen
                              in die Drehbank zuruͤk) muß jede dieser Platten noch an einer dritten
                              abgeschliffen werden.
                           
                        
                           Ueber Barton's Methode, den
                              Metall Bijoux, und vorzuͤglich jenen aus Stahl, das Farbenspiel des Prisma zu
                              geben.
                           Hr. Baton erhielt die Maschine, deren er sich bei dieser
                              bewundernswerthen Bearbeitung der Oberflaͤche der Metalle bedient, von seinem
                              seel. Schwiegervater, dem beruͤhmten Harrison,
                              welcher sie selbst verfertigte. Der Werth dieser Maschine besteht vorzuͤglich
                              in der Schoͤnheit und Genauigkeit der Schraube: die Vorrichtung, wodurch
                              diese Schraube mittelst einer ganz vortrefflichen schiefen Flaͤche
                              geschnitten wurde, ist gleichfalls in Hrn. Barton's
                              Haͤnden. Die Schraubenplatte ist zwar nur auf 1/2000 Zoll getheilt; Hr. Barton schneidet aber damit mittelst eines Demantes
                              Linien auf Stahl und Glas, die nicht weiter, als um 1/10000 Zoll von einander
                              entfernt sind. Wo er nur 2000 Linien in einem Zoll zeichnet, laͤßt er oft
                              absichtlich eine Linie aus, nimmt die Messingtafel, auf welcher er arbeitet, und den
                              Gegenstand, den er schneidet, weg, damit man deutlich sieht, daß er die Linie
                              ausgelassen hat, und schneidet dann zum zweitenmal, nachdem er den Gegenstand wieder
                              an seine Stelle gebracht hat, die ausgelassene Linie dort ein, wo sie
                              hingehoͤrt, so daß Niemand im Stande ist, es zu bemerken, daß hier eine Linie
                              ausgelassen wurde.
                           Wenn die eingeschnittenen Linien in ihrer weitesten Entfernung stehen, so kommen die
                              prismatischen Bilder der Kerze oder des leuchtenden Gegenstandes, die man von der
                              polirten Flaͤche zuruͤkgeworfen steht, so nahe als moͤglich an
                              einander und an das gewoͤhnliche farbenlose Bild; wenn die Linien aber so
                              nahe als moͤglich an einander stehen, so kommen die gefaͤrbten Bilder
                              so weit als moͤglich von einander, und die Farben sind am lebhaftesten.
                           Bei dem bloßen Tageslichte sind die durch diese kleinen Furchen erzeugten Farben kaum
                              bemerkbar, außer an der Graͤnzlinie zwischen einem dunklen und einem
                              erleuchteten Gegenstande, und der Glanz derselben wird selbst durch eine
                              kuͤnstliche Beleuchtung, wo das Licht durch Kugeln und Halbkugeln von
                              geschliffenem Glase zerstreut wird, gar sehr geschwaͤcht: Bei scharfem Lichte
                              aber, und vorzuͤglich im Sonnenlichte, spielen die Farben mit ungemeinem
                              Glaͤnze, und das Farbenspiel, das jedes Lichtbild begleitet, kann nur von dem
                              unerreichbaren Feuer des Demantes uͤbertroffen werden. Die Oberflaͤche
                              des seinen Stahles kann also, wenn sie von einer so geschikten Hand, wie jene des
                              Hrn. Barton geschnitten wird, Juwele und anderen
                              weiblichen Schmuk nachbilden, und wir zweifeln nicht, daß auch noch andere nuͤzlicheZ.B. sehr feine Gradeintheilungen auf mathematischen Instrumenten. A. d.
                                    Ueb. und schoͤne Sachen auf diese Weise verfertiget werden
                              koͤnnen.
                           Hr. Barton bringt gewoͤhnlich 2000 Linien auf einem
                              Zolle an; wenn der Stoff aber sehr gut ist, so kann er den Zoll auch in 5000 bis
                              10,000 Linien theilen, was jedoch viele Muͤhe fodert. Dadurch wild aber auch
                              das Farbenspiel das mit der Zahl der Linien zunimmt, auf den hoͤchsten Grad
                              erhoͤht. Hr. Barton fand, daß die Tiefe der Linie
                              einen großen Einfluß auf den Glanz und die Lebhaftigkeit des Farbenspieles
                              aͤußert, indem dadurch mehr Licht zuruͤkgeworfen wird. Er beurtheilt
                              die Tiefe der Linien durch die Schwaͤche des Bildes, das in sein Auge
                              zuruͤkgeworfen wird, wenn er senkrecht auf den geschnittenen Stahl
                              hinabsieht, bis endlich zulegt, wenn die urspruͤngliche Flaͤche, indem
                              die Kanten der Schnitte sich treffen, gaͤnzlich verschwunden ist, die ganze
                              Oberflaͤche schwarz erscheint, und er sein eigenes Auge nicht mehr sieht.
                           Wir haben solche Arbeiten des Hrn. Barton gesehen, und
                              muͤssen gestehen, daß sie alle unsere Erwartungen weit uͤbertroffen
                              haben. Einige Stuͤke sind bloß von Stahl-Praͤgestoͤken
                              geschlagen, auf welchen das verlangte Muster eingeschnitten war, und wir konnten die
                              Zartheit nicht genug bewundern, mit welcher diese Arbeit vollendet war.
                           
                        
                           Verbesserte Barbier-Messer und Streichriemen, von
                              Hrn. Joh. Thompson, chirurgischen
                              Instrumenten-Macher.
                           „Unter die Muͤhseligkeiten des menschlichen Lebens“ sagt
                              der launige Hr. Thompson in einem Schreiben an Hrn. Gill (in dessen technical
                              Reposit. N. 13. S. 43)
                              „hat ein neuerer Schriftsteller mit vollem Rechte das Barbieren mit
                                 einem schlechten Messer gezaͤhlt, und ein ehrlicher englischer Barbierer
                                 brachte den Trinkspruch aus, „das alle Feinde Sr. brittischen
                                    Majestaͤt mit schlechten Barbiermessern barbiert werden
                                    moͤgen!“
                                 
                              
                           
                              „Wenn ein Mensch in seinem Leben „faͤhrt er
                                    fort“ ein gutes Barbiermesser und einen guten Freund findet, so
                                 hat er alles, was er verstaͤndiger Weise erwarten kann, denn ungeachtet
                                 aller der Tausende von Patenten und der hohen Preise, die man fuͤr ein
                                 gutes Barbiermesser fodert, ist ein solches eine Seltenheit.“
                              
                           Die beßten und dauerhaftesten Barbiermesser sind die aus umgegossenen (rc-cast) ostindischen Stahl, den man
                              Salem-Stahl oder Wootz nennt. Dieser wird sorgfaͤltig in
                              Holz-Feuer gehizt, wodurch das Bruͤchigwerden desselben in Folge der
                              durch Anwendung von Steinkohlen mit dem Stahle sich vereinigenden verschiedenen
                              Stoffe, wie des Schwefels u. d. gl., vermieden wird. Holz gewaͤhrt feiner
                              noch den Vortheil, daß die Hize dadurch nicht zu groß wird, wie es leider oft zum
                              groͤßten Nachtheile des Stahles geschieht.
                           Nachdem die Barbiermesser auf diese Weise zubereitet und blutroth gehizt wurden,
                              taucht man sie in ein, durch Eis so kalt als moͤglich gemachtes Wasser, und
                              nachdem sie auf diese Weise gehaͤrtet wurden, wird die Oberflaͤche der
                              Klinge mit einem Stuͤke Sandstein (Gritstone) so lang gerieben, bis die
                              Stahlfarbe wieder zum Vorscheine kommt, worauf die Klinge wieder in das Feuer
                              gebracht wird, das aber durchaus nicht rauchen darf. Man laͤßt sie nun so
                              lang im Feuer, bis sie strohgelb wird, worauf man sie wieder in das
                              Eis-Wasser wirft. Nun wird die Klinge geschliffen, und hierauf fein
                              geglaͤttet, aber nicht polirt, indem durch das
                              Poliren die Barbiermesser oͤfters uͤberhizt werden, und dadurch der
                              Stahl haͤufig zu weich und verdorben wird.
                           
                           Die beßten Streichriemen, die ich kenne, sind von gemeinem Kalbleder, das auf Holz,
                              wie gewoͤhnlich aufgeleimt, und dann mit Briançoner-Kreide
                              (French-Chalk, Steatit) und hierauf mit dem moͤglich reinsten Reißblei
                              (Graphit) gerieben wird. Mit dem Reiben dieser beiden Mineralien wird abwechselnd so
                              lang fortgefahren, bis das Leder dadurch eine hinlaͤngliche Dekung
                              erhaͤlt.
                           
                        
                           Ueber Bronziren der Gips-Abguͤsse,
                              Bildhauer-Arbeit aus Holz. etc.
                           Um den Gips-Abguͤssen und der Bildhauer-Arbeit aus Holz etc. das
                              Ansehen von altem antiken Bronze zu geben, reibt man in einer schwachen
                              Staͤrk-Aufloͤsung Berlinerblau, Lampenschwarz und gelben Ocher,
                              und traͤgt diese Farbe mit einem Haar-Pinsel auf die zu bronzirende
                              Oberflaͤche auf, und noch ehe diese Farbe darauf troken wird, taucht man die
                              Spize eines anderen befeuchteten Haarpinsels in Musiv-Gold, und traͤgt
                              etwas weniges von demselben auf alle, hervorspringenden Theile des zu bronzirenden
                              Gegenstandes auf, um auf diese Weise diejenige Wirkung nachzuahmen, welche an den
                              alten Abguͤssen von Erz die Reibung hervorgebracht hat. Die lebhafte Farbe
                              des Musiv-Goldes muß aber etwas gebrochen werden, damit es desto
                              natuͤrlicher aussieht. Wenn man in Oel bronziren will, so reibt man englisch
                              Braunroth (Englisch brown
                              red) mit Leinoͤl ab, dekt den zu bronzirenden
                              Gegenstand zweimal damit, und laͤßt jedesmal die Farbe gehoͤrig
                              troknen. Wenn die zweite Deke vollkommen troken geworden ist, uͤberzieht man
                              sie mit einem Bronze-Firnisse, der in einer Aufloͤsung von
                              Gummi-Lak in Weingeist besteht, taucht den Pinsel, mit welchem man den Firniß
                              auftrug, auf die oben angegebene Weise in Musiv-Gold, und traͤgt
                              dasselbe, wie bei der Wasser-Bronzirung auf. Eine solche Bronzirung
                              widersteht der Einwirkung des Regens etc. P. (Aus dem Dictionaire
                              Technologique in Gill's
                              techn. Repos. Mai 1823. S.
                              320.)
                           
                        
                           Ueber die Vortheile von Tickell's roͤmischen Kitt (Roman
                                 Cement),
                           welches unsere Leser aus Hrn. Gill's
                              Repository I. B. S. 434, II. B. S. 400. (Polytechn.
                              Journ. B. 8. S. 378. B. 9. S. 125). kennen, bemerkt Hr. Palmer, in eben diesem Repository
                              N. 14, S. III, in einem Schreiben an Hrn. Gill, daß er oͤfters uͤber die
                              Staͤrke und Zaͤhigkeit dieses Caͤmentes erstaunen muß.
                              „Ich habe“ sagt er „16 Ziegel, wovon jeder im
                                 Durchschnitte 7 1/2 Pfund wiegt, an eine Wand und an einander angekittet. Die
                                 Ziegel stehen der Laͤnge nach aufrecht, mit ihrer breiteren Seite gegen
                                 einander gekittet, so daß sie horizontal von der Wand abstehen, und gleichsam
                                 einen Balken von Ziegelmauer bilden, der nur an einem Ende gestuͤzt ist,
                                 und folglich lediglich durch die Staͤrke des Kittes, der die Ziegel
                                 zusammenhaͤlt, besteht. Die Dike, in welcher dieser Kitt zwischen den
                                 Ziegeln liegt, betraͤgt nicht mehr als eine gewoͤhnliche
                                 Moͤrtel-Lage, und er sezt sich schnell genug, um das Gewicht eines
                                 solchen Ziegels in einer solchen Lage schon in zwei Minuten zu ertragen. Die
                                 Ziegel wurden noch uͤberdieß, ehe sie zusammen gekittet wurden,
                                 gehoͤrig mit Wasser gesaͤttigt, und der mit Wasser zur Consistenz
                                 eines diken Breies angeruͤhrte Kitt wurde nur in geringen
                                 Quantitaͤten, da er sich alsogleich sezt, auf gewoͤhnliche Art mit
                                 einen Kelle aufgetragen.“
                           
                              „Dieß ist aber noch nicht alles; abgesehen, daß die Mauer, an welches
                                 diese Ziegel haͤngen, nahe an einer Dampfmaschine sich befindet, die sie
                                 bestaͤndig ruͤttelt, habe ich auf den aͤußersten dieser
                                 Ziegel noch vier andere aufgelegt, ohne daß sie dadurch im Mindesten waren in
                                 Unordnung gebracht worden.“
                              
                           
                              „Ein Wasserbehaͤlter aus Ziegelsteinen, der stark genug ist, um dem
                                 Druke des Wassers zu widerstehen, und innenwendig mit diesem Kitte
                                 uͤberzogen wird, wird das Wasser eben so gut halten, als irgend ein anderer aus Blei oder
                                 Eisen. Selbst Oel, wo es sich einmal gesezt hat, geht nicht durch diesen
                                 Kitt.“
                              
                           
                              „Man kann Quaderstuͤke in Modeln daraus verfertigen. Ein Theil der
                                 Temple-Row
                                 (in Birmingham) in der Naͤhe der neuen Kirche wurde damit, schon vor zwei
                                 Jahren, gepflastert, und man hat gefunden, daß er sich besser haͤlt, als
                                 gewoͤhnliches Steinpflaster.“
                              
                           
                              „Dieser Kitt gibt treffliche Estriche, wenn man ihn wenigstens 1 1/2 Zoll
                                 dik auftraͤgt, und vorher den Boden genau ebnet und glatt
                                 macht.“
                              
                           
                              „Eben so kann die Vorderseite der Haͤuser damit bekleidet werden,
                                 wodurch sie dann das Ansehen und die Dauerhaftigkeit eines wahren Steines
                                 erhaͤlt. Zur gewoͤhnlichen Stucco- (oder Stuccador.) Arbeit
                                 muß der Kitt mit gleichen Theilen scharfen Sandes, oder Triebsandes, gemengt
                                 werden, der vorher gehoͤrig durchgewaschen, dann getroknet und mit dem
                                 Kitte gemengt wird, ehe man auch nur etwas Wasser zusezt. Die Ziegel
                                 muͤssen, ehe man den auf diese Art gemengten Kitt entweder flach oder in
                                 erhabener Arbeit, auftraͤgt, gehoͤrig mit Wasser
                                 gesaͤttigt, und von allem losen Moͤrtel in ihren Fugen wohl
                                 gereinigt werden. Verzierungen an Fenstern, Thuͤren etc. koͤnnen
                                 in Modeln geformt, und dann, wie Stein, gefaͤrbt werden.“
                              
                           
                        
                           Methoden zur Verhuͤtung des Durchschlagens
                              verschiedener Materialien durch irdene und Steingut-Retorten waͤhrend
                              der Destillation; zur Verhuͤtung des Brechens der Retorten und Tiegel, und
                              zur Verstreichung derselben, wenn sie waͤhrend irgend einer chemischen oder
                              metallurgischen Operation, einen Sprung bekommen; nebst einer Mischung zum Verkitten
                              chemischer Gefaͤße. Von Thom. Willis.
                           Erfahrung hat folgende, schon im J. 1785 der Gesellschaft von Hrn. Willis mitgetheilte, fuͤr den Chemiker und
                              Techniker hoͤchst wichtige, Bemerkungen vollkommen bestaͤttigt.
                           
                        
                           Verfahren zur Verhuͤtung des Durchschlagens
                              verschiedener Materialien durch Retorten oder Tiegel.
                           Ich habe es immer noͤthig gefunden, den Tiegel vorlaͤufig zu bekleiden,
                              oder die Zwischenraͤume der irdene; oder steinernen Gefaͤße mit etwas
                              auszufuͤllen. Ich loͤse in dieser Hinsicht 4 Loth Borax in einer Pinte
                              Wasser auf, und seze so viel geloͤschten Kalk zu, als noͤthig ist, um
                              dieser Mischung die Consistenz eines duͤnnen Teiges zu geben. Diese Mischung
                              trage ich mit einem gewoͤhnlichen Mahlerpinsel auf die Retorten auf, wodurch
                              sie sodann, nachdem sie troken geworden sind, zur Aufnahme des eigentlichen
                              schuͤzenden Ueberzuges geeignet sind.
                           Die Absicht dieser ersten Bekleidung ist, mittelst dieser im Feuer sich so leicht
                              verglasenden Materialien zu verhuͤten, daß nichts durch die Retorten
                              durchschlagen kann; allein das Springen derselben wird dadurch noch nicht
                              verhindert. Um
                           
                        
                           irdene oder Steingut-Retorten vor dem Springen zu
                              verwahren und dieselben zu verstreichen, wenn sie gesprungen sind,
                           bereite ich, nachdem die Retorten mit dem zu destillirenden
                              Koͤrper gefuͤllt sind, einen duͤnnen Teig aus
                              gewoͤhnlichem Leinoͤle und geloͤschtem Kalke, welche beide ich
                              genau durcheinander menge, und so vollkommen plastisch mache, daß der Teig sich
                              leicht austragen laͤßt. Mit diesem Teige uͤberziehe ich nun mittelst
                              eines Anstreicher-Pinsels die ganze Retorte bis auf denjenigen Theil, der in
                              die Vorlage gestekt wird. In zwei bis drei Lagen wird diese Bekleidung vollkommen
                              troken und die Retorte sodann zum Gebrauche fertig seyn.
                           Wie diesem Ueberzuge habe ich meine Steingut-Retorten mehrere Jahre lang ohne allen Sprung
                              erhalten, obschon ich sie oͤfters 4-5 mal im Feuer hatte; ich
                              uͤberzog sie aber jedesmal wieder frisch mit demselben, so oft ich sie wieder
                              frisch fuͤllte. Ehe ich mich dieser Bekleidung bei meinen Retorten bediente,
                              war es ein bloßer Zufall, wenn sie waͤhrend der Arbeit nicht sprangen,
                              wodurch ich oͤfters nicht geringen Schaden erlitt.
                           Wenn die Retorten waͤhrend der Operation einen Sprung bekommen sollten, so
                              bestreicht man sie an der gesprungenen Stelle etwas diker mit obiger Mischung, und
                              streut etwas geloͤschten Kalk auf. Hiedurch wird der Sprung alsogleich
                              verstopft, und laͤßt nichts von dem zu destillirenden Stoffe durch: selbst
                              der so feine und durchdringende Phosphor wird nicht durchschlagen. Man kann diese
                              Masse ohne alle Gefahr selbst dann auftragen, wenn die Retorte roth gluͤhend
                              ist.
                           
                        
                           Verfahren um glaͤserne, irdene, oder
                              Steingut-Gefaͤsse zu verkitten.
                           Wenn man die leztere Mischung etwas steifer anmacht, so ist sie zum Verkitten der
                              Gefaͤsse besser, als irgend eine andere, indem sie, wenn sie gehoͤrig
                              gemengt ist, nie einen Sprung bekommt, noch so verhaͤrtet, daß, bei dem
                              Abnehmen, die Haͤlse der Gefaͤsse in Gefahr gerathen abzubrechen. (Aus
                              dem V. B. der Transactions of the Society for the
                                 Encouragement of Arts etc. in Gill's
                              technic. Repos. N. 14. S. 137. (im Auszuge
                              uͤbersezt).
                           
                        
                           Universal-Kitt.
                           Man loͤst eine Unze Mastix in hinlaͤnglicher Menge hoͤchst
                              rectificirten Weingeistes auf, und laͤßt eben so viel Hausenblase so lang in
                              Wasser, bis sie so ziemlich erweicht ist, worauf man sie in Rum oder Branntwein
                              aufloͤset, so daß sie eine starke Gallerte bildet, welcher man 2 Quentchen
                              fein gepuͤlverten Ammoniak-Gummi zusezt. Beide diese
                              Aufloͤsungen sezt man zugleich in einem irdenen Gefaͤße einer gelinden
                              Waͤrme aus, und nachdem diese Ingredienzen sich gehoͤrig gemengt
                              haben, gießt man sie in eine Flasche, die wohl verstopft aufbewahrt werden muß. Wo
                              man sich dieses Kittes bedienen will, stellt man die Flasche in warmes Wasser,
                              erwaͤrmt das Porcellan oder Glas, das man kitten will, bringt die mit diesem
                              Kitte bestrichenen Bruchflaͤchen so genau wie moͤglich auf einander,
                              und haͤlt sie wenigstens 12 Stunden lang in innigster Beruͤhrung, bis
                              der Kitt sich gesezt hat. Dieser Kitt haͤlt so fest als die Masse des
                              Gefaͤsses, und ist kaum bemerkbar. (Aus dem Monthl. Mag. et
                              Bull. Scient. 1823 in dem
                              Giornale di Fisica etc. T. VI. Decade II. 2 Bimestre. S.
                              170)
                           
                        
                           Wasser-Bohren.
                           Man faͤngt jezt in England immer mehr und mehr an, mit dem beßten Erfolge auf
                              Wasser zu bohren, vorzuͤglich in Kent. Man bohrte zu King's Ferry ein Loch, 170 Fuß tief, und sezte eine
                              Roͤhre von 3 Zoll im Durchmesser in dasselbe, so daß sie 2 Fuß hoch
                              uͤber der Erde emporragt, und an ihrem oberen Ende gekruͤmmt ist. Aus
                              dieser Roͤhre fließen nun ununterbrochen 5 Gallonen Wasser in einer Minute.
                              Die Anlage kostete 35 . Einaͤhnliche Roͤhre wurde zu Elmly Ferry mit
                              demselben Erfolge eingesezt. (London Journal of Arts.
                              Mai 1823. S. 274).
                           
                        
                           Ueber Reaumur's Versuche beim
                              Erstarren der Metalle
                           hat Hr. J. B. Longmire in den Annals of
                                 Philosophy. Mai 1823, S. 343. einige interessante Bemerkungen mitgetheilt,
                              welche beweisen, daß man sich sehr irrt, wo man glaubt, daß Gußeisen, Wißmuth und Antimonium sich
                              waͤhrend des Erstarrens ausdehnen, und leichter sind, als wo sie fließen,
                              weil auf denselben, waͤhrend sie im fluͤssigen Zustande sind,
                              Koͤrper schwimmen, die schwerer sind als dieselben, wenn sie erstarrt sind,
                              indem diese Metalle, so lang sie im fluͤssigen Zustande sind, nie ruhen,
                              sondern eine Welle um die andere aus der Tiefe derselben so lang aufsteigt, bis sie
                              erstarren. Diese Bemerkung scheint fuͤr Gießer nicht unwichtig zu seyn.
                           
                        
                           Krystallisation unter sehr starkem Druke.
                           Hr. Perkins hat bei Anwendung einer Maschine, die den
                              ungeheuren Druk von 14,000 Atmosphaͤren erzeugt, gefunden, daß
                              See-Wasser und andere Aufloͤsungen unter einem solchen Druke
                              krystallisiren, und seine Entdekungen hieruͤber der Royal Society of London mitgetheilt. (Edinb. phil. Journal. N. 15. S. 188.)Wenn eine solche Maschine auch die Haͤlfte der Tausende kostet, die an
                                    unseren Salinen jaͤhrlich an Holz verbrennt werden, so wird sie
                                    fuͤr dieselben immer noch eine wahre Sparbuͤchse seyn
                                    muͤssen. Wir sind aus die Resultate dieser Versuche des Hrn. Perkins sehr begierig. A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                           Ueber die Wirkungen, welche durch gleichzeitige
                              Anwendung der Waͤrme und des Drukes gewisser Fluͤssigkeiten
                              entstehen,
                           findet sich ein sehr interessanter Aufsaz des Hrn. Cagniard de Latour, in den Annales
                                 de Chimie 1823, April, S. 410, aus welchem erhellt, daß der Aether bei
                              150° R. sich in
                              Daͤmpfe verwandelt, und einen Druk von 37 Atmosphaͤren aͤußert;
                              und daß geschwefelter Kohlenstoff erst bei 220° mit einem Druke von 78
                              Atmosphaͤren in Dampfgestalt uͤbergeht.
                           
                        
                           Messing taugt nicht zu Gehaͤusen fuͤr
                              Magnet-Nadeln.
                           In dem Edinburgh. Philos Journal
                              N. 15. S. 81. erzaͤhlt Hr. J. Bywater, daß er sich vergebens mehrere Tage lang
                              bemuͤhte, einen Compaß, der immer falsch zeigte, auszubessern, bis er endlich
                              bemerkte, daß das Messing, aus welchem das Gehaͤuse verfertigt wurde,
                              magnetisch war. Ein Bekannter versicherte ihn, daß er 1-3000 Gulden nach und
                              nach fuͤr Compasse in Messinggehaͤusen ausgelegt habe, bis er endlich
                              einen fand auf welchen er sich verlassen konnte. Es ist also sehr zu
                              wuͤnschen, daß unsere mathematischen Instrumenten-Macher entweder ihr
                              Messing untersuchen, ob es magnetisch ist, oder sich eines anderen Materiales zu den
                              Gehaͤusen bei Magnet-Radeln bedienen.
                           
                        
                           
                           AlkanetEs ist sehr zu bedauren, daß der botanische Name der Pflanze nicht angegeben
                                    ist, von welcher dieser Alkanet herkoͤmmt;
                                    denn
                                    unter dem Namen Alkanna kommt die Lawsonia inermis (die eigentliche Alhenna), die Anchusa
                                    tinctoria und virginica, sogar Lithospermum
                                    arvense und fruticosum vor. Man weiß also hier durchaus nicht, woran man ist.
                                    Moͤchten doch diejenigen, die uͤber einen Genstand, der aus
                                    dem Pflanzenreiche hergekommen ist, nur so viel Botanik verstehen, daß sie
                                    wuͤßten, daß man nichts weiß, wenn man nicht den botanischen Namen der Pflanze weiß. A. d.
                                    Ueb. , als Pruͤfungs-Mittel auf Saͤuren und Alkalien, statt
                              Lakmus oder Curcuma. Von Rob. Hare, M. Dr. Prof. d.
                              Chemie an der Universitaͤt von Pennsylvania.
                           
                              „Ich hatte einige Alkanna-Wurzeln mit Alkohol uͤbergossen,
                                 und wunderte mich nicht wenig, den Aufguß blau, statt roth, zu finden. Bald
                                 erinnerte ich mich aber, daß dieser Alkohol uͤber Pottasche stand, und
                                 nahm hierauf reinen, wodurch ich eine rothe Tinctur erhielt, die aber auch nur
                                 ein Troͤpfchen Alkali brauchte, um dadurch blau zu werden.“
                              
                           
                           
                              „Ich habe in unseren Compendien der Chemie nie etwas uͤber dieses
                                 Phaͤnomen gefunden, selbst nicht in Acktn' s
                                 und Ure's Woͤrterbuͤchern unter dem
                                 Artikel „Alkanet;“ sondern fand
                                 im Gegentheile die Behauptung wiederholt, daß Saͤuren blaue
                                 Pflanzensaͤfte roth, und Alkalien dieselben gruͤn faͤrben.
                                 Nun wird aber Alfanet durch Alkali blau, und Lakmus durch Alkali nicht
                                 gruͤn, was nicht mit obiger Behauptung stimmt, um so mehr, als die
                                 Lakmus-Farbe durch Alkali entwikelt wird.“
                              
                           „Man kann die Wurzeln der Alkanna statt des Lakmus brauchen. Sie erzeugen
                                 dieselben Phaͤnomene, nur in umgekehrter Ordnung. Der
                                 Alkanna-Aufguß muß erst durch Alkali blau, und dann durch Sauren roth
                                 gemacht werden; statt, daß der Lakmus erst geroͤthet, und dann mit Alkali
                                 blau gemacht werden muß, so daß, wie eines ein indirectes
                                 Pruͤfungs-Mittel auf Alkalien, das andere ein indirektes
                                 Pruͤfungs-Mittel auf Saͤuren ist. Wo man den
                                 Alkanet-Aufguß in dieser Hinsicht blau macht, muß man so wenig Alkali als
                                 moͤglich nehmen, indem man dann sehr wenig Saͤure noͤthig
                                 haben wird, um ihn wieder roth zu faͤrben.“ (Aus Silliman's
                              American Journal of Sciences et Arts; in Gill's
                              technical Repository. Maͤrz 1823. S. 160.)
                           
                        
                           Ueber eine Pruͤfungs-Fluͤssigkeit
                              aus dem blauen Schwertel. Von Prof. Ormstead, an der
                              North-Carolina Universitaͤt.
                           Als ich bei meinen lezten Versuchen uͤber Saͤuren eine
                              Pruͤfungs-Fluͤssigkeit noͤthig hatte, und kein blauer
                              Kohl mehr zu haben war, versuchte ich die Blumenblaͤtter des blauen
                              Schwertels, der damahls im Garten bluͤhte. (Einige nennen diese
                              Garten-Iris, (garden-Iris), wie ich
                              glaube, die blaue Lilie (blue
                                 Lily) andere nennen sie fleur
                                 de-lis),Es gibt so viele blaue Schwertel oder Garten-Iris, daß auch hier
                                    (vergl. obige Anmerkung) mit allen den hier angefuͤhrten Namen so
                                    viel als nichts gesagt ist. Man wird nicht bloß unsere Iris
                                    germanica, sondern alle blauen Schwertel,
                                    vorzuͤglich die amerikanischen, versuchen muͤssen. A. d.
                                    Ueb. und ich habe noch nie ein empfindlicheres Reagens sowohl auf Sauren, als auf
                              Alkalien, gefunden. Wenn man diese Fluͤssigkeit mit Sorgfalt bereitet, so
                              roͤthet sie sich, wenn man auch nur durch dieselbe blaͤst, und noch
                              mehr, wenn man Kohlensaͤure durchstroͤmen laͤßt; eine
                              Empfindlichkeit, die Bergman, und nach ihm Thompson und andere nur dem Lakmus zuschreiben. Außer
                              dieser groͤßeren Empfindlichkeit hat no noch einen anderen Vortheil vor dem
                              blauen Kohle voraus, naͤmlich den, daß die blaue Farbe, soviel ich
                              naͤmlich aus einer bereits sechs oder acht Wochen lang aufbewahrten Tinctur
                              schließen kann, sich haͤlt. Vor dem Veilchen hat sie die Groͤße der
                              Blumenblaͤtter, und die Menge des Farbestoffes, die sie verduͤnntem
                              Weingeiste mittheilt, voraus.
                           Ich muß hier bemerken, daß die Blumenblaͤtter den meisten und den
                              empfindlichsten Farbenstoff geben, wenn sie sich eben entfalten, und daß man die
                              Empfindlichkeit sehr erhoͤhen kann, wenn man die am meisten satt
                              gefaͤrbten Theile derselben ausleset. Wenn der erste Aufguß auf dieselben
                              gruͤnlich wird, muß man das Wasser davon ab, und frisches aufgießen. Zu
                              gewoͤhnlichen Versuchen ist aber der gewoͤhnliche Aufguß
                              hinlaͤnglich empfindlich, und es bedarf dieser Sorgfalt nicht. Aus Gilliman's
                              American
                              Journal, in Gill's
                              technic. Repos. Maͤrz
                              1823. S. 165.
                           
                        
                           Weizenkleber, als Mittel gegen
                              Sublimat-Vergiftung.
                           Wir haben seiner Zeit (Polytechn. Journ. B. 4. S.
                                 380.) dieses von Hrn. Prof. Taddei erfundene
                              und empfohlene Mittel angezeigt. Im Giornale di Fisica
                              befindet sich a. a. O. S. 170 ein, wenn man will, lustiger Fall, in welchem ein
                              Apotheker an sich selbst ein Quid
                              pro
                              quo producirte, und 7 Gran Sublimat statt eben so viel
                              versuͤßtes Queksilber nahm. Die schreklichen Zufaͤlle, die auf diese
                              Vergiftung entstehen mußten, verschwanden auf eingenommenes
                              Weizenkleber-Pulver schnell und ohne alle nachtheilige Folgen.
                           
                        
                           Ankuͤndigung einer Entdekung, wodurch alle
                              Pott- und Perl-Asche beim Bleichen entbehrlich gemacht wird. Von Gavin Inglis, Esq.
                           Erinnern sie sich noch, daß ich vor mehreren Jahren in dem Laboratorium des
                              britischen Institutes, in Gesellschaft mit unserem abgeschiedenen Freunde Robertson
                              Buchannan, bei Gelegenheit eines kleinen galvanischen Apparates sagte: ich hoffe,
                              daß der Galvanismus noch in dieser oder in was immer fuͤr einer Form ein
                              nothwendiges Geraͤth einer jeden Bleich-Anstalt werden muß? Ich habe
                              Ihnen spaͤter noch gesagt, daß ich alle Alkalien und alkalische Erden und
                              Substanzen als bloße Modifikationen derselben Basis betrachte., und hoffe daß man
                              einst die Pottasche aus unserem Kalksteine, und nicht aus den niedergebrannten
                              Waͤldern Amerikas nehmen wird. Als Beweis fuͤhrte ich Ihnen die
                              Bildung aller drei Alkalien durch Animalisation an.
                           Nach vielen verschiedenen Versuchen gelangte ich endlich an das erwuͤnschte
                              Siel. Ich habe mich und mein Vaterland in den Stand gesezt, auf eine hoͤchst
                              wohlfeile Weise aller Beihuͤlfe des Auslandes bei unseren Bleichen zu
                              entbehren. Wir brauchen keine Pott- und keine Perl-Asche mehr; ein
                              britisches National-Product wird kuͤnftig die Stelle desselben mit
                              gleichem und sicherem Erfolge vertreten. Strathinday-Bleachfield, 8. April
                              1823. Gavin Inglis. (Aus dem Philosophical Magazine et
                                 Journal, April 1823. S. 265. In einem Schreiben an die Herausgeber dieses
                              Journales.)Diese Erfindung ist fuͤr die Manufakturen und Gewerbe von der
                                    hoͤchsten Wichtigkeit, und wir hoffen, daß sie Hr. Inglis hinter kein
                                    Patent versteken wird. Der gebrannte Kalk ist indessen schon an und
                                    fuͤr sich ein sehr gutes Bleichmittel und wird als solches schon
                                    laͤnger, nur nicht mit der gehoͤrigen Sachkenntniß, in
                                    mehreren deutschen Bleichanstalten angewendet. Es ist dabei
                                    vorzuͤglich darauf zu sehen, daß der den vollkommen gebleichten
                                    baumwollenen und leinenen beugen noch anhaͤngende Kalk durch
                                    Schwefelsaͤure oder Salzsaͤure neutralisirt und die dadurch
                                    gebildete Kalksalze durch gehoͤriges Walken oder Pantschen von den
                                    Zeugen voͤllig befreit werden. D.
                              
                           
                        
                           Ueber die Abfaͤlle bei der Bereitung des
                              Poͤkel-Fleisches in Irland
                           ist ein lehrreicher Auszug aus einer in daͤnischer
                              Sprache geschriebenen Abhandlung des Hrn. Christian Martfelt von Hrn. Vruun Neergaard
                              im Mercure technologique, April 1823, S. 27, mitgetheilt,
                              welchen wir unseren Mezgern, Gaͤrbern, Kammachern, Seifensiedern, und
                              Kerzenfabrikanten, oder vielmehr den loͤblichen Magistraten und Litteraten
                              Raͤthen bei denselben zum Studium empfehlen. Wir. wuͤrden diese
                              Abhandlung vielleicht uͤbersezt haben, wenn wir der Ueberzeugung leben
                              koͤnnten, daß ein litterater Rath an einem Magistrate etwas liest, was auf
                              Kuͤnste und Gewerbe Einfluß hat, oder daß er, wenn er etwas uͤber
                              diesen Gegenstand liest, dasselbe auch versteht, und zu einem wohlthaͤtigen
                              Geseze zu erheben vermag.
                           
                        
                           Ueber Zuker, als Mittel Fleisch und Fisch vor
                              Faͤulniß zu bewahren,
                           haben wir neulich aus dem London
                                 Journal of Arts. (B. 9. S. 495.) eine Notiz mitgetheilt. Hr. C. Gyde bestaͤtigt die gute Wirkung des Zukers durch angestellte Versuche, die er im London Journal of Arts, Mai 1823. S. 253
                              erzaͤhlt, indem er, wie er bemerkt, nicht zu denjenigen gehoͤrt, die,
                              wie Shakespeare's Ruͤpel sagen: „mir gefaͤllt alles, was
                                 gedrukt ist, weil ich dann weiß, daß es wahr ist.“ Er zog zwei
                              Fischen, die wenigstens schon zwei Tage lang aus dem Wasser waren, die Haut ab, und
                              rieb sie mit einem Kaffee-Loͤffelchen voll gemeinen feuchten braunen
                              Zuker und eben so viel Salz auf beiden Seiten ein. Zwei Tage darauf lieh er sie
                              kochen, und fand sie eben so wohlschmekend, als wenn sie frisch aus dem Wasser
                              geholt worden waͤren.Nach unseren Erfahrungen macht der Zuker bei Rauchwuͤrsten ein
                                    vortreffliches Conservationsmittel aus. Wuͤrste, denen nebst der
                                    gehoͤrigen Quantitaͤt Salz noch 3 Prozent geflossener Zuker
                                    beigemengt werden, halten sich einige Jahre lang, und bleiben
                                    vorzuͤglich saftig. D. Er bemerkt, daß auch
                           
                        
                           der Zuker ein Mittel gegen das Abstehen der
                              Wasserfarben
                           ist; daß man in Italien die Wasserfarben mit einer
                              Aufloͤsung von weißem Zuker, statt mit Gummi, mischt, und daß er Beweise auf
                              Papier, Pergament und Elfenbein besizt, daß solche Farben nicht abstehen. Er will
                              nun versuchen, was der Zuker in der Faͤrberei vermag, wenn man denselben bei
                              Pflanzenfarben anwendet.
                           
                        
                           25 p. Cent. Ersparung an Feuer-Material bei
                              Dampfmaschinen
                           erhaͤlt der Maschinist an der Glasgower Water-Company dadurch,
                              daß er, statt ununterbrochen Wasser in den Kessel zum Ersaze fuͤr das
                              verdampfte Wasser einfliessen zu lassen, waͤhrend der Ruhezeit der Maschine,
                              Mittags und Nachts, so viel Wasser in den Kessel bringt, daß dasselbe 18 Zoll
                              uͤber dem gewoͤhnlichen Niveau steht, so daß, wenn die Arbeit wieder
                              angeht, uͤberfluͤssig genug heisses Wasser vorhanden, der Dampf so zu
                              sagen fertig, und keine neue Verstaͤrkung des Feuers noͤthig ist, das
                              frisch eingelassene Wasser zu hizen. (London Journal of
                                 Arts, Mai 1823. S. 273).
                           
                        
                           Gruͤnes Feuer.
                           Wenn man folgende Mischung unter einem Reflector verbrennt, so verbreitet sich ein
                              wunderschoͤnes gruͤnes Licht uͤber die Gegenstaͤnde
                              umher, welches bisher noch immer ein Desideratum in der Pyrotechnik geblieben ist.
                              Man nimmt:
                           13 Theile Schwefelblumen,
                           77 Theile salpetersaure Schwererde,
                            5 Theile oxigenirt kochsalzsaure Pottasche,
                           
                           2 Theile metallischen Arsenik,
                           3 Theile Holzkohle.
                           Die salpetersaure Schwererde muß gehoͤrig getroknet und gepulvert, und dann
                              mit den uͤbrigen Ingredienzen, die alle fein gepuͤlvert seyn
                              muͤssen, gemengt und solang abgerieben werden, bis sie alle gehoͤrig
                              unter einander gemischt sind. Um die Verbrennung langsamer zu machen, kann man etwas
                              Gallmey zusezen. Diese Composition laͤßt sich auch fuͤr Feuerwerke
                              benuͤzen. (Aus dem Journal of Science. XIV. B. S.
                              232.) im Edinburgh philosophical Journal. N. 15. S.
                              187Wir muͤssen fuͤr unsere Leser bemerken, daß diese Mischung
                                    nicht ohne Gefahr ist, einmal wegen des Arsenikes, dessen Daͤmpfe der
                                    Gesundheit hoͤchst gefaͤhrlich sind, und dann wegen der
                                    oxigenirt kochsalzsauren Pottasche, die kaum das gelindeste Reiben oder
                                    Druͤken vortraͤgt. A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                           Transparente Zifferblaͤtter fuͤr
                              Thurm-Uhren. Von Hrn. Griebel.
                           Das, was sonst an Zifferblaͤttern weiß oder emaillirt ist, ist hier
                              durchscheinend, so daß es waͤhrend der Nacht durch hinter demselben
                              angebrachtes, ein Licht erleuchtet werden kann. Die Ziffer und alle uͤbrigen
                              Theile außerhalb an dem Zifferblatte sind so zugefeilt, daß sie keinen Schatten in
                              schiefer Richtung werfen koͤnnen.
                           Zwei Kreise, ein aͤußerer und ein innerer, haben ruͤkwaͤrts zwei
                              Furchen zur Aufnahme zweier Glasdiken aus verschiedenen Staͤken, deren Theile
                              mittelst Kittes hinter den Streifen oder Stangen, welche die Ziffer bilden,
                              befestigt sind, so daß man die Zusammenfuͤgung von Außen nicht sieht.
                              Zwischen diesen beiden Glasern ist ein Stuͤk weißes Tuch, welches,
                              gehoͤrig von dem Kitte umgeben, niemals in der Laͤnge der Zeit Schaden
                              nehmen kann.
                           Um die durchscheinenden Theile zu erleuchten, wird das Zifferblatt mittelst seines
                              aͤußern Kreises in einer hiezu vorgerichteten Oeffnung in der Wand befestigt.
                              Zwischen das Zifferblatt und das Gehwerk kommt ein bewegliches Gehaͤuse mit
                              einem Reflector oder mit mehreren Reflectoren nach der Groͤße des
                              Zifferblattes, und zwar einander gegenuͤber, so daß die Stange keinen
                              Schatten bildet. Eine Roͤhre uͤber den Lichtern leitet den Rauch
                              ab.
                           Die Zeiger muͤssen schwarz gefirnißt werden, damit sie bei Tag wie bei Nacht
                              gleichfarbig sind.
                           Das Gewerk muß in einer Kugel eingeschlossen seyn, deren Groͤße mit dem
                              Zifferblatte im Verhaͤltnisse steht. Das Gewerk wird von dem Zifferblatte
                              gefuͤhrt, damit nur ein Brennpunct entsteht, und der Mittelpunct desselben,
                              welcher weiß gefirnißt ist, unbeleuchtet bleibt. Das Licht ist an einem
                              Thuͤrchen, dem Mittelpuncte der Kugel gegenuͤber, befestigt, und
                              daruͤber ist der Reflector angebracht. (Aus der Description des Brevets d'Invention im Repertory of Arts, Manufactures and
                                 Agriculture
                              N. 253. Junius 1823. S. 54).
                           
                        
                           Aegyptischer Styl, als Mode-Styl in
                              Meubeln.
                           Im lezten oder LXXXIV. Stuͤke der II. Series des
                              trefflichen Repository unseres achtbaren Landsmannes,
                              Hrn. Ackermann, wovon jezt die III. Reihe (III. Series)
                              mit dem laufenden Jahre beginnt, ist eine aͤgyptische Kamin-Verzierung
                              abgebildet. So sehr wir die gelehrten Untersuchungen uͤber die
                              aͤgyptischen Alterthuͤmer uns preisen, so koͤnnen wir doch
                              durchaus nicht wuͤnschen, unsere Meubeln, die gefaͤlligen, eleganten
                              und reinen, griechischen Formen, mit den Carricaturen von Isis und Osiris, Sr.
                              Heiligkeit den Ochsen Apis, und der raͤthselhaften Frau Base Splimx der
                              Aegypter vertauscht, und in allen Winkeln unserer Zimmer solche Zerrbilder zu sehen.
                              Wir fuͤrchten, daß Ende mit solchen Zerrbildern der alte aͤgyptische
                              Mysticismus, die alten
                              aͤgyptischen Priester, und mit diesen die alte aͤgyptische Finsterniß
                              auch uͤber Europa kommt.
                           
                        
                           Tropheen-Candelaber,
                           welches S. M. der Koͤnig von England dem
                              Husaren-Regimente, das er als Prinz-Regent commandirte, schenkte. (Aus
                              Ackermann's
                              Repository of Arts, Literature etc. 1823. N. 1. S.
                              48.Wir hoffen, daß die wakeren Silber-Arbeiter Augsburgs die
                                    schoͤne Idee dieses Candelabers, die so vieler Anwendungen
                                    faͤhig ist, eben so sehr als das Publicum benuͤzen werden, um
                                    Pracht und Kostbarkeit mit Sinn und Kraft zu verbinden. Die Abbildung
                                    desselben, werden wir mit Vergnuͤgen mittheilen. D.
                              
                           
                        
                           Arbeits-Tisch fuͤr Damen.
                           Dieser elegante Arbeitstisch dient sowohl als Arbeits-, wie als
                              Zeichen- und Schreibtisch, und kann sowohl in einem Sizzimmer als in einem
                              Cabinette seinen Plaz finden. Das Holz ist, damit es zu den uͤbrigen Meubeln
                              paßt, ein dunkles geflammtes Rosenholz, und die Verzierungen sind matt vergoldet.
                              Der Dekel ist innenwendig mit einem schoͤnen Landschaftsgemaͤhlde
                              verziert, um dem Auge einen angenehmen Ruhepunct zu gewahren: aussen kann die
                              Tischplatte mit einem schoͤnen Blumen- oder Fruchtstuͤke
                              bemahlt seyn. Der Sak (der aber, wie es uns scheint, eine bessere Draperie bekommen
                              koͤnnte) ist von Seide: die Farbe desselben haͤngt von dem
                              uͤbrigen Ameublement ab. (Akermann's
                              Repository Febr. 1823. S. 121).
                           
                        
                           Fallschirm-Rakette.
                           Man hat diese Fallschirm-Rakette neuerlichst zu Chatham versucht. Sie steigt,
                              wie gewoͤhnlich, hoch in die Luft, faͤllt dann, und entladet
                              waͤhrend des Falles einen Fallschirm. An diesem ist eine Leuchtkugel
                              angebracht, die hell genug ist, um die Gegend umher auf eine (englische)
                              Viertel-Meile weit zu erleuchten. Der Fallschirm hindert die Leuchtkugel zu
                              fallen; sie schwebt in der Luft, und beleuchtet die Stellung, und allenfalls auch
                              die Bewegung des Feindes bei der Nacht. (London Journal of
                                 Arts. Mai 1823. S. 273).
                           
                        
                           Eine freie Hemmung mit doppeltem Rade
                           hat Hr. Urban Jurgensen,
                              Chronometer-Macher fuͤr die Flotte zu Koppenhagen, in Schumachers astronomischen Nachrichten beschrieben und
                              abgebildet. Man findet sie auch im Repertory of Arts,
                              Mai 1823. G. 370. Wir glauben unsere deutschen Uhrmacher hierauf aufmerksam machen
                              zu muͤssen, damit auch sie Chronometer, die ehevor mit 130 Guineen bezahlt
                              wurden, um 70-80 Guineen, und, als Taschen-Chronometer, um 35 Guineen
                              verfertigen koͤnnen.
                           
                        
                           Oekonomische Haͤnge-Bruͤke.
                           Zu Annanay, Dpt. de l'Ardèche in Frankreich, hat
                              man folgende sehr wohlfeile Bruͤke uͤber einen Bach gebaut. Man machte
                              einen Bindel von 8 Eisen-Drahten (deren jeder 1/22 Zoll im Durchmesser
                              hielt), viermal uͤber den Bach hin und her laufen, und befestigte ihn an
                              jedem Ufer im Felsen mittelst eines eisernen Bolzens. Quer uͤber diese
                              Buͤndel wurden, absazweise, Balken, und auf diese Bretter, parallel mit den
                              Draͤhten, gelegt, uͤber welche man hinging. Als Gelaͤnder wurde
                              ein aͤhnlicher Drahtbuͤndel zu Hetzen Seiten aufgezogen, und zur
                              Verhuͤtung des Schaukelns stuͤzte man die Bruͤke in ihrer Mitte
                              auf einige groͤßere Steine im Bette des Baches. Diese leichte Bruͤte, die 2 Fuß breit
                              und 55 Fuß lang ist, und nur 50 Franken, (kaum 2 Guineen (oder Louisdors, kostet)
                              schwankt durchaus nicht, wenn man daruͤber hingeht. (London Journal of Arts. Mai 1823. S. 273).
                           
                        
                           Hall Gower's
                              Rettungs-Both.
                           In Nro. 296 des Philosophical
                                 Magazine et Journal der HHrn. Tilloch und Taylor befindet sich eine Beschreibung und Abbildung
                              eines Rettungs-Bothes, welches Hr. Richard Hall
                                 Gomer, Verfasser mehrerer Werke uͤber Seeschiffarth, auf
                              Subscription zu Ipswich erbaute, und das zu Landguard-Fort zur Rettung
                              Ungluͤklicher immer bereit liegt. Da wir im Binnenlande des festen Landes
                              hievon keinen Gebrauch machen koͤnnen, so finden wir eine Mittheilung der
                              Zeichnungen desselben um so weniger nothwendig, als in den
                              Hansee-Staͤdten und an den deutschen Meerkuͤsten die
                              verstaͤndigeren Seeleute und Magistrats-Personen, denen die Pflicht
                              fuͤr Menschen-Leben zu wachen ex officio
                              obliegt oder wenigstens obliegen sollte, Englisch genug verstehen, um, nach dieser
                              Beschreibung, aͤhnliche Bothe zum Rettungs-Dienste bauen zu lassen.
                              Wir hielten es aber fuͤr unsere Pflicht, das Publicum auf diesen Gegenstand
                              aufmerksam zu machen, indem man gegen Rettungs-Anstalten mit jedem Jahre
                              immer gleichguͤltiger zu werden scheint, und das feste Land bald wieder eines
                              Peter Frank und Grafen Berchtold bedarf, der es aus dem Schlummer wekt, in den es in dieser
                              Hinsicht zu versinken droht. So hat man in der Universitaͤts-Stadt, in
                              welcher der Einsender dieses Artikels lebt, und in welcher zwei Professoren der
                              Universitaͤt Stadtpfarrer sind, einen neuen, splendiden und kostbaren
                              Kirchhof angelegt und eine – Kapelle in demselben zum Messe lesen gebaut,
                              aber kein Leichenhaus bei keiner dieser Pfarren, so daß weder fuͤr den, wenn
                              gleich seltenen, doch immer moͤglichen Fall einer Widerbelebung, noch
                              fuͤr Unterbringung der Leichen bei einer eintretenden Epidemie gesorgt ist,
                              und man folglich in dieser Universitaͤts-Stadt mitten in Europa in
                              obiger Hinsicht eben so gut daran ist, als in dem naͤchsten beßten
                              Hottentotten-Kraal im suͤdlichen Afrika. Wenn gewisse Herren nur ihr
                              Becherspiel treiben koͤnnen; um alles Uebrige, was auf Menschen-Wohl
                              Bezug hat, kuͤmmern sie sich nicht.
                           
                        
                           Ueber verbesserte Lebensrettungs-Buͤhnen
                              auf Sandbaͤnken
                           findet sich ein interessanter Aufsaz in Hrn. Gill's
                              technical Repository Mai 1823, S. 302. Aus dem XL. B.
                              der Transactions of Society for the Ecouragement of Arts,
                                 Manufactures etc, dessen Verfasser, Hr. Georg Holditch von der Gesellschaft die große silberne Medaille und 10 Guineen
                              fuͤr seine Erfindung erhielt. Unsere deutschen Kuͤstenbewohner, die
                              ohnedieß meistens Englisch verstehen, werden davon wohlthaͤtigen Gebrauch
                              machen koͤnnen.
                           
                        
                           Schiffe und Festungen schußfest zu machen.
                           Im London Journal of Arts,
                              N. 26. S. 81. theilt ein Hr. Ludw. Gompertz, seine Ideen mit, schußfest zu machen, und erlaͤutert
                              dieselbe durch Zeichnungen, aus welchen so gar hervorgeht, daß die abgeschossenen
                              Kugeln bei der hier von ihm getroffenen Vorrichtung wieder auf den Schießenden
                              zuruͤkfallen muͤssen. Ob dieß Spaß oder Ernst ist, wird die Erfahrung
                              lehren. Denn wenn man in England Diplomaten vom ersten Range mysticifirt, so kann es
                              auch Technikern so ergehen.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Harris's Wetter-Ableiter auf
                              Schiffen,
                           welcher in einem durch den Mast bis in den Boden des Schiffes
                              lausenden Kupferdraht besteht, der sich unter demselben im Wasser verliert bemerkt
                              Hr. B. Cook zu Birmingham in einem Schreiben an den
                              Redacteur des London
                              
                              Journal of Arts, Mai 1823. S. 253, daß Er der Erfinder
                              dieser Wetterableiter ist, die er in Nicholson's
                              Journal of Chemistry et natural Philosophy, 29. B. S.
                              305 und 31. B. S. 108. zuerst vorgeschlagen hat.
                           
                        
                           Verbindung zwischen England und Ost-Indien
                              mittelst Dampf-Bothe.
                           Ein Hr. Jak. H. Johnston zeigt in Ackermann's
                              Repository of Arts. III. Series, April 1823. S. 226, wie
                              man mittelst Dampfbothe von Plymouth uͤber Gibraltar, Malta, El Arisch, und
                              dort uͤber die Erdenge nach Suez, und von da uͤber Moca, Socotra,
                              Cochin, Trincomalee nach Madras (ungefaͤhr 8000 engl. Meilen) in 57 Tagen
                              fuͤr ungefaͤhr 1000 fl. reisen kann. Sein Plan ist sehr wohl
                              berechnet, und verraͤth einen eben so guten Rechnenmeister als unternehmenden
                              Kopf. Wir zweifeln nicht, daß dieser Plan, wenn auch nicht jezt, doch in dem
                              naͤchsten Decennium zum Wohle der Menschheit ausgefuͤhrt werden wird.
                              Wir lesen so im Maͤrz-Hefte l. J. des Philosophical Magazine et Journal v. Tilloch u.
                              Taylor, S. 237. daß der vortreffliche Ali Bascha von
                              Aegypten sich es hoͤchst angelegen seyn lasse, diesen Plan so viel als seine
                              Kraͤfte vermoͤgen, zu beguͤnstigen.
                           
                        
                           Ueber Babbage's Rechnen-Maschine,
                           wovon wir im Polyt. Journ. B. 9. S. 142. Nachricht gaben, hat der beruͤhmte Erfinder
                              derselben, Hr. Karl Babbage, Esqu. F. R. S., und Secretaͤr der astronomical
                                 Society of London in einer der lezten Sizungen dieser Gesellschaft eine
                              sehr wichtige Vorlesung (on the Application of Mashineri to
                                 the Computation of mathematical Tables) gehalten, die als Supplement zu
                              seinem fruͤhern Werke uͤber diesen hoͤchst interessanten
                              Gegenstand betrachtet werden kann. (Vergl. Philosophical
                                 Magazine et Journal N. 296. S. 463.)
                           
                        
                           Ueber Asclepias syriacaVergleich, hiemit polyt. Journal. B. 10. S.
                                       252. D.
                              
                           befindet sich eine Notiz in Gill's
                              technical Reposit. N. 14. S.
                              105, die, wie es uns scheint, auf einem Irrthume beruht, wenn sie gleich aus den Transactions of the Society of Arts etc. 23. Bd.
                              genommen ist. Ein Hr. Vondenvelden sandte der
                              Gesellschaft Samen, Seidenwolle und Zuker aus dieser Pflanze, und bemerkt, daß man
                              die jungen Staͤngel, wie Spargel zubereitet, speiset. Diese Asclepias
                              syriaca kann also nimmermehr unsere Asclepias syriaca seyn, deren milchartiger Saft sehr
                              scharf und giftig ist. Michaux scheint daher mit Recht
                              die Asc. syriaca illinoensis als Abart unterschieden zu
                              haben. Vergl, Linn. Syst. Veg. ed.
                              Roͤmer und Schuttes VI.
                              Bd. S. 69 und Boͤhmer's, viel zu wenig bekannt und
                              benuͤzte, technische Geschichte der Pflanzen, wo
                              alles, was man bisher mit dieser Pflanze als Spinn- und Papier- als
                              Faͤrbe- und Zuker-Material versuchte, gesammelt ist.
                           
                        
                           Fernere Beobachtungen des Hrn. Praͤsidenten Th.
                              Edw. Knight, Esq. etc. uͤber die Kultur der
                              Ananas.
                           Die Ananas, uͤber welche der Hr. Praͤsident im IV. B. der Transactions. S. 543 (Gill's
                              Repository II. B. S. 157, Polytechn.  Journal B. 11. S. 360.) seine Bemerkungen mittheilte,
                              und die, obschon im Sommer und Herbste sehr kuͤhl gehalten, so schnell wuchs,
                              wuchs noch im Februar, obschon sie den ganzen Winter bloß in der Temperatur der
                              Orangerie gehalten wurde, sehr rasch fort, und die ungewoͤhnlich große Frucht
                              war, 6 Monate nach der Bluͤthe, noch gruͤn. Die ersten Kenner
                              versicherten keine schoͤnere Frucht einer Ananas von dieser Sorte (Queen pine apple) jemals gesehen zu haben, und
                              erwarteten die Reife derselben Ende Maͤrzes oder Anfangs Aprils. Hr. Knight vermuthet, daß bei den Ananas es eben so seyn
                              wird, wie bei allen andern Fruͤchten, und vorzuͤglich bei den Melonen,
                              daß sie desto schmakhafter werden, je langsamer sie reifen, indem eine Frucht, deren
                              Reife durch hoͤhere Waͤrme beschleunigt wird, und die folglich
                              haͤufiges Begießen fodert, nie schmakhaft werden kann. Er meint, daß, wenn es
                              moͤglich werden sollte, die Reife jener Ananas, die spaͤt im Sommer
                              oder fruͤhe im Herbste bluͤhen, zu verspaͤten, man auch noch
                              den Vortheil haben wuͤrde, diese kostbaren Fruͤchte schon
                              fruͤhe im Fruͤhjahre oder Anfangs Sommers fuͤr die Tafel zu
                              erhalten. Die Sorte, die man St. Vincent's-Ananas
                              nennt, laͤßt sich am beßten, wo sie spaͤt im Herbste bluͤht,
                              den Winter uͤber durch hoͤbe Waͤrme unter weißem Glase (in
                              einer Temperatur die uͤber 80° Fahrenh. ist) treiben, und wird
                              schmakhafter als jede andere getriebene Sorte. (Aus dem V. B. der Transactions of the London Horticultural-Society
                              in Gill's
                              technical Repertory N. S. 140.)
                           
                        
                           Um Raupen auf Obstbaͤumen zu vertilgen
                           empfiehlt Hr. Joh. Sweet im V. Bande der Transactions of the London Horticultural Society frisch
                              geloͤschten Kalk in dem moͤglich feinsten Pulver-Zustande auf
                              die vorher frisch begossenen niedrig gehaltenen, oder bethauten oder beregneten
                              hochstaͤmmigen Baͤume waͤhrend einer Windstille zu
                              staͤuben. Dieses Einpudern der Baͤume mit frischgeloͤschtem
                              Kalke muß ehe geschehen, als die Fruchte anfangen, sich zu faͤrben.
                              Baͤume und Straͤucher leiden, wie Hr. Sweet
                              versichert, bei dieser Methode durchaus nicht, und die Insecten gehen dabei zu
                              Grunde,Und allmaͤhlich auch der arme Teufel, der die Baͤume auf diese
                                    Weise einpudern muß. Um Stachelbeeren essen zu koͤnnen (denn um diese
                                    handelt es sich bei Hrn. Sweer vorzuͤglich) Menschenleben opfern, ist
                                    mehr als Barbarei. A. d. Ueb. vorzuͤglich die Schnekenraupen. (Vgl. Gill's
                              Repositor. N. 14. S. 136.)
                           
                        
                           Verbesserung an den Mundstuͤken der
                              Tabaksroͤhren.
                           Ein sehr gewoͤhnlicher Fehler an den hoͤlzernen und beinernen
                              Tobaksroͤhren besteht darin, daß sie an ihrer oberen Oeffnung enger gebohrt
                              sind als an der unteren. Dadurch wird der, mehr oder minder Heisse
                              Tobaks-Rauch gleichsam in einen Brennpunct concentrirt, und greift nicht
                              selten die Mundhaut und die Zunge an. Es waͤre daher sehr zu
                              wuͤnschen, daß die Tobak rauchende Christenheit die Mundstuͤke an
                              ihren Pfeifen auf alt tuͤrkische Art einrichten, und an der oberen Oeffnung
                              etwas weiter drehen lassen moͤchte, als an der unteren; so: <; nicht
                              so: >; wodurch mancher, oͤfters nicht unbedeutender Nachtheil am Munde
                              der Tobakraucher beseitigt werden koͤnnte. Wir sprechen hier aus Erfahrung,
                              indem wir bereits einige Male krebsartige Schaden am Munde durch schlechte
                              Tobaksroͤhren-Mundstuͤke entstehen sahen.
                           Kapnophilos, M. Dr.
                           
                        
                           
                           Neueste englische polytechnische Litteratur.
                           
                              Conversations on Mineralogy; with plates engraved by Mr.
                                 and Miss Lowry form original drawings. 2 vol. 12 Lond. 1822. (wird in dem
                                 Philosoph. Magaz. et Journ. N. 296. S. 456. sehr empfohlen.)
                              A concise history of ancient institution, inventions et
                                 discoveries in Science et mechanic art. 12. Lond. 1822. 2 vol.
                              A universal technological Dictionnary, or familiar
                                 Explanation of the Terms used in all Arts et Sciences; containing definitions
                                 drawn form original writers, et illustrated by 60 plates and very numerous
                                 wood-cuts of Diagrams Arts etc. By George Crabb 4 London 1823. Preis 5
                                 ℔ 8 Shill.
                              An inaugural Lecture on the Study of Chemistry, read at
                                 the Ashmolean Museum, Nov. 2. 1822. by Charl. Daubeny M. D., E. R. S. London
                                 1823.
                              The british Flower Garden. By Robert Sweet N. I. with 4
                                 coloured plants form drawings by E. D Smith. London 1823. Preis 3 Shill.
                              A practical treatise on the parturition of the Cow, or
                                 the Extraction of the calf, and on the discases of Neat-Cattle in general
                                 etc. By Edw. Skelett, Prof. of Veterinary. 8. London 1822. 1 ℔ 17
                                 Shill.
                              The Cyclopaedia of Commerce; comprising a Code of
                                 Commercial Law, Practice, Customs et Information, and exhibiting the present
                                 state of Commerce, Home, Foreign et Colonial; with the Shipping, Manufactures
                                 and Products, both Natural and Artificial, of the various Commercial Nations in
                                 the World; to which is added an Appendix containing a Tabular Digest of the
                                 Laws, Practice, Import et Export Duties, Drawbacks, Bounties etc. of the Customs
                                 with the Dock Charges and Regulations; Copious Tables of the respective Monies,
                                 Weights et Measures of the principal Commercial-States in the World, and
                                 a Variety of Useful and Select Commercial and Notarial Precedents. The
                                 Commercial Departments conducted by Sam. Clark Esq., et the Legal Department by
                                 John Williams, Esq., author of the Laws relating to Trade et Commerce 4. Lond.
                                 b. Sherwood, Jones et Cop. 2 ℔ 10 Shill.
                              The Trader's Safegurd and Counting-house Guide;
                                 containing the Laws relating to Masters, Apprentices, Clerks, Shopmen,
                                 Journeymen, Manufactures etc.; Setting up and Exercising of Trades etc.; Bills
                                 of Exchange and Promissory Notes; Bankruptei; Contracts et Agreements for the
                                 Sale et Purchase of Goods; Warranti Payment et Delivery of Goods; Carriage et
                                 Booking of Goods; Usury, Cheating, Embezzlement, Monopoly, Forestalling etc.
                                 Interest, Partnership, Agency, Suretyship, Promises, and Set-Off; giving
                                 Characters to others and entering into Securities for their Conduct; with a
                                 variety of other topics, indispensable to be Known by every Person connected
                                 with Trade By John Rolle Esq. 3 Edition. London b. Sherwood and C. 6
                                 Shill.
                              The Calculation of Life Annuities and the Public Funds,
                                 simplified et explained; forming an Introduction to the most intricate Business
                                 of the Stok-Exchange. By W. Tate London, b. Sherwood. 5 Shill.
                              The Practice of Marine-Insurances; containing a
                                 Summary of the most important legal Decisions, the Regulations of the
                                 Policy-Office, of Lloyd's, and of the Assurance Companies: with the
                                 Calculations belonging to short Interest et over Insurances, et the Principles
                                 of Making up Statements of general et particular Averages, and Salvage Losses.
                                 London b. Sherwood. 5 Shill.
                              The Elements of Commercial Calculations and an
                                 Introduction to the most important Branches of the Commerce and Finances of this
                                 Country. By W. Tate. 2 vol. 8. Lond. b. Sherwood. 24 Shill.
                              Interest Tables at Four per Cent per Annum for every Day
                                 in the Year; with compendions Time-Tables. By William Tate. 8. London
                                 Sherwood. 14 Shill.
                              
                              The Theory and Practice of Gauging, in the Measures of
                                 Capacity of Great-Britain and Ireland, fully illustrated by numerous
                                 Rules, Tables and Examples, and rendered particularly effective by an extensive
                                 Detail of the Legislative Regulations, and of the official Directions of the
                                 Boards of Custom and Excise, in the Gauging of Glass, Malt, Spirits, Soap, Beer,
                                 and Starch, by an Account of each particular Manufacture and by numerous
                                 Exercises; with a Treatise on Cask Gauging, in all Departments, as now practised
                                 in the Port of London. Originally written by Peter Jonas, late Supervisor of
                                 Excise. A new Edition, very considerably improved et brought down to the present
                                 improved Practice by W. Tate. 8. Lond. Sherwood. 12 Shill.
                              A New Century of Inventions, being Designs and
                                 Descriptions of One Hundred Machines, relative to the Arts, Manufactures and
                                 Domestic Life; by James White, Civil Engineer, Manchester. 4. P. I. 865. mit 12
                                 Kupferplatten. P. II. mit 9 Kupferplatten. (Wir werden hievon einen Auszug
                                 liefern.)
                              Pyne's Microcosm, or a picturesque delineation of the
                                 Arts, Agriculture, Manufactures etc. of great Britain; in a series of more than
                                 a 1000 groupes of figures etc. New Edition. 4to.
                              Analytical Essay or Grammar on the construction of
                                 machines; with 13 lithograph. plates 1/2 4to Lond. b. Ackerman. 18 Shill.
                              Elsam's treatise on rural Architecture, including hints
                                 on the general improvement of the condition of the peasantry of England. With 11
                                 engravings. Super-royal 4to Ebendas. 21 Shill.
                              A selection of classical ornaments, in 40 pages each,
                                 for the use of Sculptors, Painters, Carvers, Modellers, Chasers, Embossers etc.
                                 containing several 100 chartes and beautiful designs of figures and ornaments,
                                 Parts I-III. Ebendas. Jeder Theil 1 ℔ 6 Shill. NoteVon diesem Werke erschien der erste Theil 1817, der zweite 1818 und der
                                       dritte 1819. Plan und Ausfuͤhrung lassen nichts zu
                                       wuͤnschen uͤbrig, daher wir es jeder Kunst- und
                                       Zeichnungs-Anstalt mit Recht empfehlen koͤnnen. Diese drei
                                       Theile koͤnnen Liebhaber beim Herausgeber dieses Journ.
                                       durchsehen. D.
                              Robertson on hot houses and useful gardening. Imper. 4to
                                 Ebendas. 42 Shill.
                              Ditto on ornamental gardening. Imper. 4to Ebendas. 42
                                 Shill.
                              The Upholsteres and Cabinetmaker's Repository,
                                 consisting of 76 designs of curtains, draperies, beds, chairs, sofas, seats,
                                 ottomans, sideboards, bookcases, screens, worktables etc. 4to. Ebendas. 2
                                 ℔ 12 Shill. 6. Den.
                              Geometrical and Architectural-Recreations,
                                 affording amusing introduction to the rudiments of plane geometry and
                                 architectural drawings. Ebendas. 8. Shill. 6 Den.
                              Cabinet of arts, being a new and universal
                                 drawing-book; forming a complete system of drawing and painting in all
                                 its branches, illustrated with upwards of 130 coloured and plain engravings
                                 elucidating the principles of Etching, Engraving, Perspective, Projecting,
                                 Surveying and the Lithographic Art. 2. vol. 4. Ebendas. 5 ℔.
                              Lectures on select Subjects in Mechanics, Hydrostatics,
                                 Hydraulics, Pneumatics etc. by Dav. Brewster. 3. edit. 2 vol. 8. Lond. 1822. by
                                 G. et W. B. Whittaker. 25 Schill.
                              A practical Treatise on the Sliding-Rule; in Two
                                 Parts. Part the First, being an Introduction to the Use of the Rule generally,
                                 as adapted for Calculations, that usually occur to Persons in Trade. –
                                 Part the Second, containing Formulae for the Use of Surveyors, Architects, Civil
                                 Engineers, Scientific Gentlemen, and for Schools in general. By. B. Bevan, Civ.
                                 Engin. et Architect. I vol. 8. 6. Shill.Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß wir von diesem Werke bald
                                       eine Uebersezung erhielten, und daß irgend ein deutscher ausgezeichneter
                                       mathematischer Instrumenten-Macher uns mit solchen
                                       Schieb-Linealen versehen moͤchte. A. d. Ueb.
                                 Dendrologia
                                 britannica, or trees and shrubs that will live in the open Air of Britain
                                 throughout the Year. By P. W. Watson. 8. (Jedes Heft enthaͤlt 8 illum.
                                 Abbildungen und kostet 4 Shill. 6 Den.)
                              Elements of Experimental Chemistri. By W. Henri, M. Dr.
                                 F. R. S. The IX. edition, greatli enlarged and recomposed throughout.
                                 Illustrated with 10 Plates by Lowry and numerous Wood-Cuts. 8 London. 1
                                 ℔ 14 Shill.
                              The Naturalist's Repository, or monthly Miscellany of
                                 exotic Natural-History etc. By E. Donovan, F. L. S. etc.
                              Tracts on Vaults et Bridges, Containing Observations on
                                 the various Forms of Vaults; on the Taking down and Rebuilding London Bridge;
                                 and on the Principles of Arches: illustrated by extensive Tables of Bridges.
                                 Also containing the Principles of Pendent Bridges, with reference to the
                                 Properties of the Catenary applied to the Menai Bridge. And a theoretical
                                 Investigation of the Catenary. By Samuel Ware. (Ein Auszug hievon ist im
                                 Philosoph. Magazine et Journ. April 1823. S. 292.)
                              
                           
                        
                           Neueste franzoͤsische polytechnische
                              Litteratur.
                           
                              Diagrammes chimiques, par M. Devremps; ornés, de
                                 II² planches. 4. Paris. 1822 Treut. et Wuͤrz. 40 Francs. (Ein
                                 fuͤr chemische Techniker hoͤchst wichtiges Werk mit Nomenclatur in
                                 6 Sprachen.)
                              Traité de l'art de la charpente théorique
                                 et pratique, par G. Ch. Krast, Architecte; rédigé par M. A. F.
                                 Lomet. Fol. VI. et derniére Livrais. Paris. 1822 chez Treut. (Die 6
                                 Lieferungen kosten 150 Franken. Der Text in 3 Sprachen: franzoͤsisch,
                                 deutsch, englisch.)
                              Quelques observations pratiques sur la théorie
                                 des assolemens par M. Morel de Vinde. Paris 1822 chez Md. Huzard. I Fr. 25
                                 C.
                              Etudes relatives á l'art des constructions,
                                 recueillies par Bruyére, Insp. général d. ponts et
                                 chaussés etc. Fol. Paris 1822.
                              Le maître d'hôtel français, ou
                                 parallèle de la cuisine ancienne et moderne, considéré sous
                                 le rapport de l'ordonnance des menus, felon les quatre saisons; ouvrage
                                 contenant un traité de Menus servis á Paris, a Petersbourg,
                                 á Londres, á Vienne par M. á Caréme. 2 vol. Paris
                                 1822. 20 Frc. (chez l'auteur rue Caumartin N. 20).
                              Sur la fabrication du fromage de Parmesan, par M.
                                 Huzard, fils. 8. Paris. 1823. (wir werden hievon einen Auszug geben.)
                              Borgnis, dictionnaire de Mécanique, contenant la
                                 définition et la description sommaire des objets les plus importans ou
                                 les plus usités qui se rapportent á cette science; avec
                                 l'énoncé de leurs propriétés essentielles; suivi
                                 d'indications qui facilitent la recherche des détails plus
                                 circonstanciés. 4. Paris. Au bureau des Annales de l'Industrie. 15
                                 FransBloß zum Scherze allein wollen wir hier den Technikern und Kaufleuten ein
                                       Werk anzeigen, in welchem von einem Geistlichen
                                       theologisch-theoretisch (praktisch haben die Geistlichen dieß
                                       laͤngst erprobt) erwiesen wird, daß der Wucher erlaubt und
                                       legitim ist. Der Titel dieses Werkes ist: Le prétendu
                                       mistére de l'usure dévoile, ou le placement d'argent connu
                                       sous le nom de prét á intérét
                                       demontré légitime par l'autorite ecclésiastique;
                                       par M. l'Abbé Borronat. 2 vol. 8. Paris 1822 chez Dencouville
                                       Richard. 15 Francs.
                                 
                              Du Systéme industriel, p. M. de
                                 Saint-Simon. 8. Paris. 1823, chez l'auteur, rue de Richelieu. N. 34. 
                              
                              Nouveau traité sur l'art de la fabrication de la
                                 biére aigre;Es wird doch nicht noͤthig seyn, zu bemerken, daß biére
                                       aigre, ein technischer Ausdruk, der in den wenigsten Dictionairen, auch
                                       nicht in Mozin vorkommt, nicht saures Bier bezeichnet, denn die Kunst
                                       saures Bier zu bereiten, duͤrfen unsere Brauer, zumal seit sie
                                       unter magistratischer Aufsicht stehen, nicht lernen sondern
                                       Bier-Essig. A. d. O. par M. C. C***. 8. Douai. 1823. chéz André Vinois,
                                 imprimeur.
                              
                           
                        
                           Neueste italiaͤnische polytechnische
                              Litteratur.
                           
                              Calendario Georgico della Reale Societá Agraria
                                 di Torino per l'anno 1823 compilato da un membro della medesima. 8. Torino 1823
                                 p. l. vedova Pomba e figli. 107. S. (Wir werden einen Auszug hieraus
                                 liefern.)
                              Osservazioni sopra alcuni principi di scienza economica
                                 proposti dai S. Gioja particolarmente nel T. I. delsuo Prospetto de Sigr.
                                 Bosellini (Im Giornale Arcadico di Roma Fascicole 48.)
                              Lezioni d'Architettura civil, di Stern (Ebendaselbst.)
                                 (Von diesem Hrn. Stern sind auch Elementi di Architettura civile erschienen,
                                 uͤber welche in den Efemeridi litterarie di Roma, fascicolo 27 eine Notiz
                                 vorkommt.)
                              Osservazioni critiche sopra alcuni principi riguardanti
                                 le scienze economiche proposti dal S. Gioja particolarmente nel tomo I del suo
                                 Prospetto (Articolo 4) im Giornal. Arcad. di Roma. Fasc. 49.
                              Della Condotta delle acque secondo le vecchie,
                                 intermedie et vigenti legis lazione dei diversi paeli d'Italia colle pratiche
                                 rispettive loro nello dispensa di dette acque. Trattato di Giandomenico
                                 Romagnosi. Vol. I. 16. Milano 1823. et Nervetti. Lir. 3,12.
                              Il Pressidente di Campagna, almanaco per l'anno 1823 in
                                 16. Brescia. 1823.
                              Lettera del Sgr. avvocato Dom. Brera in risposta all
                                 articolo inserito in questa BibliotecaItaliana. Wir haben diesen Artikel im Polytechn. Journ. bereits
                                       angezeigt. intorno al suo trattato Dei prati del basso Milanese detti a marcito. (
                                 Bibliot. italian. Febbrajo. p. 271.)
                              Nuova scoperta im portantissima comprovata da' piu
                                 felici esperimenti per preservare le campagne dalla grandine, presentata per la
                                 prima volta all' Italia, del rev. Paolo Beltrami. 8. Milano. 1823. p. Brambilla.
                                 27. Seit. 1 Lir.
                              Dell' arte papirografica: lettera del Conte Leopold.
                                 Cicognara. 12. Verona. 1823. p. eredi Moroni. 12. S.
                              Saggio intorno ad alcuni rami di agricoltura della
                                 provincia di Padova, e degli ostacoli ad essa dannosi, di Pasquale Coppin. 8.
                                 Padova. 1823. 125 S. Gratis. (wurden nur 80 Exemplare abgezogen.)