| Titel: | M. Drs. Neil Arnott, in Bedford Square, Middlesex, Verbesserungen bei Erzeugung und Anwendung der Hize an Oefen, Dampf- und Luft-Maschinen, und Destillir-Abrauchungs- und Brau-Apparaten, worauf sich derselbe am 14. Nov. 1821 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XLIII., S. 281 | 
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                        XLIII.
                        M. Drs. Neil Arnott, in Bedford Square, Middlesex, Verbesserungen bei Erzeugung und Anwendung der Hize an Oefen, Dampf- und Luft-Maschinen, und Destillir-Abrauchungs-
                           und Brau-Apparaten, worauf sich derselbe am
                           14. Nov. 1821 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Mai 1822. S.
                              225.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                           
                        Arnott's Verbesserungen bei Erzeugung der Hize an
                           Oefen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen zerfallen in vier Abtheilungen: 1tens, in
                              gewisse Methoden, den Rauch zu verbrennen, und dadurch die Staͤrke des
                              Feuers, welches denselben erzeugte, zu vermehren; 2tens, in eine Methode, das Feuer
                              in verdichteter Luft brennen zu lassen, theils um eine groͤßere Hize zu
                              erzeugen, theils bloß um die Luft zu erhizen, und dadurch die Elasticitaͤt
                              derselben zu vermehren, wodurch sie zur Kraft wird, die man zum Treiben der
                              Maschinen anwenden kann; 3tens, in Verfahrungsarten, Fluͤssigkeiten schneller
                              zu kochen, abzudampfen und zu destilliren, und zwar bei einer viel geringeren Hize
                              als ihr Siedepunct, indem man den Druk der atmosphaͤrischen Luft auf
                              dieselben vermindert oder gaͤnzlich aufhebt; und 4tens, in gewisse
                              Verfahrungs-Arten, die Fluͤssigkeiten beim Brauen
                              abzukuͤhlen.
                           Die Verbrennung des Rauches geschieht mittelst einer besonders dazu geeigneten
                              Vorrichtung, welche man nach Belieben an jedem Ofen anbringen und wieder aus
                              demselben wegnehmen kann. Fig. 11 in Tab. VII. stellt sie im Perspektive dar. aa, ist die den Ofen umgebende Ziegelmauer. b, sind die Eisenstangen des Rostes. c, ist ein eisernes Gehaͤuse, das in eine Menge
                              Rinnen abgetheilt ist, deren Enden jenem Theile des Ofens nahe gebracht werden, wo
                              das Feuer brennt. Die Kohlen werden, nachdem sie gestossen oder zerkleint wurden, in
                              den oberen Theil des Gehaͤuses, d, gebracht, und
                              gleiten dann auf der schiefen Flaͤche zwischen den Rinnen in den Ofen, in welchen sie
                              gelegentlich mittelst einer gabelfoͤrmigen Heizstange vorgeschoben werden.
                              Die Rinnen oder Canaͤle e,e,e, dienen zur EinfuͤhrugEinfuͤhrung der Luft in das Innere des Ofens. wodurch ein großer Luftzug erhalten und
                              das Feuer mit ausserordentlicher Staͤrke in Flammen gesezt wird. Die auf
                              diese Weise in den Ofen geleitete frische Luft verbindet sich mit dem Rauche, treibt
                              diesen in die Flamme zuruͤk, und erzeugt hiedurch vollkommene Verbrennung
                              desselben, wodurch nicht nur die Hize des Ofens vermehrt, sondern auch bedeutende
                              Ersparung an Brenn-Material erzielt wird.
                           Die zweite Vorrichtung besteht darin, das Feuer in dem Ofen in einer verdichteten
                              Atmosphaͤre brennen zu lassen, wodurch wieder mehr Hize erzeugt, und die
                              verduͤnnte und mehr ausgedehnte Luft als Triebkraft einer Luftmaschine oder
                              zu irgend einem anderen Zweke verwendet werden kann. In dieser Hinsicht ist der
                              Rost, wie oben Fig.
                                 11., vorgerichtet; statt daß er aber, wie daselbst, offen ist, ist er in
                              einem großen luftdichten Gehaͤuse von Gußeisen, wie Fig. 12 zeigt, wo a der Feuer, Herd, b der
                              Speiser ist, welcher, so wie das Feuer angezuͤndet ist, mit einem luftdichten
                              Thuͤrchen geschlossen wird. Um nun Luft in den Ofen zu bringen, wird ein
                              Geblaͤse-Cylinder, c, angebracht, in
                              welchem ein Staͤmpel entweder mit der Hand oder durch Verbindung mit irgend
                              einer im Gange befindlichen Maschine in Bewegung gesezt wird. Dieser Cylinder steht
                              mit einem anderen Cylinder, d, in Verbindung, und beide
                              sind unten mit Wasser oder mit irgend einer anderen Fluͤssigkeit
                              angefuͤllt, e, e, sind Luftklappen, welche sich
                              einwaͤrts gegen die Cylinder c und d, oͤffnen. ff, sind
                              Entladungs-Klappen, welche sich auswaͤrts in die Windroͤhre,
                              g, oͤffnen. Wenn der Staͤmpel in dem
                              Cylinder, c, niedersteigt, so steigt das Wasser in d, wodurch Luft in den vorigen gelangt, und von dem
                              lezteren ausgeflossen wird. So wie dieß abwechselnd in den Cylinder c und d, Statt hat, kommt
                              immer neue Luft in die Wind-Roͤhre, g, und
                              aus dieser in den Regulator, k, welcher aus einem bloßen Cylinder mit einem
                              luftdichten Staͤmpel besteht, der durch den Druk der Luft aufsteigt, und
                              durch seine eigene Schwere niedersinkt. Durch diese Vorrichtung wird ein steter
                              ununterbrochener Luftzug laͤngs durch die Roͤhre, g, in das Feuer geleitet, durch welches die dahin geleitete Luft
                              erhizt und oben an der Deke in einem elastischen Zustande angehaͤuft wird.
                              Von dort nun fuͤhrt die Roͤhre, i, diese
                              Luft zum Treiben der Luftmaschine ab.
                           Diese Luftmaschine besteht aus zwei Cylindern, j und k, welche unten mit einander in Verbindung stehen: beide
                              sind, wie die Geblaͤse-Cylinder, unten mit Wasser gefuͤllt, und
                              haben auf der Oberflaͤche des Wassers Schwimmer. Die erhizte Luft (von 5 bis
                              600 Fahrenh. (208 bis 252 Reaum)) tritt von der Deke des Ofens her durch die
                              Roͤhre, i, zur Dreheklappe, I, welche so wie andere Drehe-Klappen
                              vorgerichtet ist, daß sie naͤmlich abwechselnd eine Seite schließt und die
                              andere oͤffnet, und entweder mittelst einer Kurbel, einer Welle oder eines
                              Flugrades in Bewegung gesezt werden kann. Die erhizte Luft geht ferner durch die
                              Drehe-Klappe in die Einleitungs-Roͤhre, m, und von da in den Cylinder, j, wo sie ihre
                              Expansiv Kraft auf das daselbst enthaltene Wasser ausuͤbt, und einen Theil
                              desselben in den Cylinder, k, treibt; und da der
                              Staͤmpel, n, wasserdicht in dem Cylinder, j, auf und niedersteigt, so druͤkt das Wasser,
                              wenn es in j sinkt, den Staͤmpel nieder. Wenn nun
                              die Drehe-Klappe der erhizten Luft den Zutritt in den Cylinder, j, versperrt, so oͤffnet sie ihn derselben durch
                              die Roͤhre, i, in die Roͤhre, o, und in den Cylinder, k,
                              und die Luft wird aus j durch die
                              Entweichungs-Roͤhre, p, ausgelassen. Auf
                              diese Weise wird aber auch das Wasser aus k
                              ausgetrieben, und muß in j steigen, und den
                              Staͤmpel, n, mit sich in die Hoͤhe
                              treiben. Auf diese Welse entsteht eine abwechselnde Bewegung an dem Staͤmpel,
                              die, wenn dieser mit einer Stange, q, verbunden wird,
                              auf die bei Dampfmaschinen gewoͤhnliche Weise mit einer Welle in Verbindung
                              gesezt werden und sodann eine andere Maschine oder die Dreheklappe oder obigen
                              Pump-Apparat treiben kann.
                           Die Schwimmer auf dem Wasser in den Cylindern j und k, sind darum noͤthig, damit das Wasser durch die
                              darauf wirtende heiße Luft nicht verduͤnstet; Brettchen sind bekanntlich
                              schlechte Waͤrmeleiter. Da aber dessen ungeachtet das Wasser heiß wird, und
                              allmaͤhlich abnimmt, hat man eine Vorrichtung angebracht, um diesen Abgang zu
                              ersezen: rr, sind naͤmlich zwei Zuleitungs-Roͤhren, welche Wasser aus einem Behaͤlter
                              zufuͤhren, und s s sind zwei kleine mit den
                              Klappen verbundene Hebel. Wenn das Wasser nun so sehr abgenommen hat, daß
                              Auffuͤllung noͤthig ist, so werden die Schwimmer an der
                              Oberflaͤche niedersinken, dadurch an diesen Hebeln anschlagen, und den
                              noͤthigen Zufluß von Wasser veranlassen. Um die Entstehung eines Vacuums in
                              dem Cylinder oder in den Zuleitungs-Roͤhren zu verhuͤten, sind
                              zwei kleine Klappen angebracht, die sich nach Einwaͤrts oͤffnen, durch
                              leichte Federn festgehalten werden, und so gleichsam von selbst wirken, so oft es
                              noͤthig ist.
                           Da die Temperatur, bis zu welcher die Luft hier erhizt ist, dieselbe einen viel
                              groͤßeren Raum, als im natuͤrlichen Zustande, einzunehmen zwingt, so
                              darf nur die Haͤlfte derselben, die zur Fuͤllung der
                              Trieb-Cylinder noͤthig ist, in den Ofen und den Behaͤlter der
                              heissen Luft eingepumpt werden: die Geschwindigkeit des gesammten Zuges der heißen
                              Luft wird durch eine sogenannte Drossel Klappe, m, in
                              der Roͤhre regulirt, und mittelst eines gewoͤhnlichen Regulators
                              gestellt. Um diese Maschine mit Vortheil zu gebrauchen, muß eine Vorrichtung
                              angebracht seyn, mittelst welcher man durch ein Glas den Zustand des Feuers
                              beobachten kann, und die Gabel zum Schuͤren des Feuers muß, noͤthigen
                              Falles, durch ein luftdichtes Nußgelenk geruͤhrt werden.
                           Die dritte Vorrichtung ist zur Erzeugung eines leeren Raumes auf der
                              Oberflaͤche der lockenden Fluͤssigkeiten bestimmt, damit sie auch bei
                              niedrigeren Temperaturen verduͤnsten. Hiezu bedient man sich eines Apparates,
                              wie ungefaͤhr in Fig. 13, wo a, der Kessel ist, der die Fluͤssigkeit
                              enthaͤlt, auf welche gewirkt werden soll, und der oben mittelst einer
                              Roͤhre, b, mit einem Verdichter, c, verbunden ist: alle diese Theile muͤssen stark
                              genug seyn, um einem Druke von mehr als 15 ℔ auf jeden Quadratzoll ihrer
                              Flaͤche ertragen zu koͤnnen. Der Verdichter muß hoͤher als 32
                              Fuß uͤber dem Grunde oder uͤber der Wasserflaͤche eines Brunnen stehen, um eine Metall-Roͤhre, d, aufzunehmen, die von der unteren Seite desselben bis
                              zu dieser Tiefe hinabsteigt, e, ist eine Cisterne, oder
                              ein Wasserbehaͤlter, zu dessen Wasser das untere Ende der Roͤhre, d, eintaucht. Noch eine andere Cisterne, f, ist ungefaͤhr 16 Fuß unter der unteren Seite des Verdichters
                              angebracht, und aus dieser steigt eine Roͤhre, g,
                              zu dem Verdichter hinauf. Oben auf dem Verdichter, bei h, ist eine nach Aufwaͤrts sich oͤffnende Klappe angebracht, und
                              eine aͤhnliche ist in der Roͤhre, g, bei
                              i. An dem Wasserbehaͤlter, f, ist eine Drukpumpe, k,
                              durch welche Wasser in die Roͤhre. g,
                              uͤber der Klappe eingepumpt wird.
                           Man bedient sich dieses Apparates auf folgende Weise: Nachdem der Kessel, a, mit der Fluͤssigkeit und den in derselben
                              abzulockenden Materialien gefuͤllt ist, muß der Sperrhahn oben an der
                              Roͤhre, b, und auch jener unten an der
                              Roͤhre, d, geschlossen werden. Hierauf wird der
                              Verdichter, c, aus dem Behaͤlter f, mit Wasser gefuͤllt, worauf der Hahn unten an
                              der Roͤhre, d, geoͤffnet, und das Wasser
                              aus dem Verdichter auslaufen und bis zur Hoͤhe von 32 Fuß niedersinken wird,
                              so daß der Verdichter beinahe luftleer seyn muß. Wenn nun unter dem Kessel Feuer
                              gemacht, und der Hahn der Roͤhre, d,
                              geoͤffnet wird, so entsteht eine Verbindung zwischen dem Kessel und dem
                              Verdichter, und alle Luft in dem Kessel wird in den Verdichter uͤbergehen.
                              Wenn man nun zum zweitenmal den Verdichter mit Wasser fuͤllt, und das Wasser
                              wie zuvor aus demselben auslaufen laͤßt, so entsteht ein leerer Raum in
                              demselben, und da die beiden Roͤhren, g und d, in Verbindung sind, so wirken sie als Heber, das
                              kalte Wasser steigt durch die Roͤhre, g, in den
                              Verdichter, und laͤuft durch die Roͤhre, d, ab, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die durch den Sperrhahn unten nach
                              Belieben regulirt werden kann.
                           Je nachdem nun die Luft in dem Kessel und in dem Versdichter mehr oder minder
                              ausgezogen wurde, wird die Fluͤssigkeit in dem Kessel bei einem geringeren
                              oder hoͤheren Waͤrmegrad sieden, immer aber bei einer niedrigeren
                              Temperatur, als jene ist, unter welcher diese Fluͤssigkeit in freier Luft
                              sieden wuͤrde. Sollte auf irgend eine Weise neuerdings Luft in den Verdichter
                              gelangen, so muͤßte das Vacuum auf die vorige Weise in demselben erzeugt
                              werden, und durch gelegentliche Wiederholung dieser Operation kann dasselbe
                              fuͤr unbestimmte Zeit uͤber der Oberflaͤche der
                              Fluͤssigkeit in dem Kessel unterhalten werden. An dem unteren Theile des
                              Kessels befindet sich ein Hahn, t, zur Ausleerung der in
                              demselben enthaltenen Fluͤssigkeit, nachdem das Feuer hinlaͤnglich auf dieselbe
                              eingewirkt hat, und zur Verhuͤtung aller Gefahr ist bei m eine Sicherheits-Klappe angebracht. Die Klappe,
                              h, oben an dem Verdichter oͤffnet sich nach
                              Aufwaͤrts, und laͤßt die Luft aus demselben entweichen, wenn das
                              Wasser zum erstenmal in denselben eingeleitet wird; sie dient auch zugleich als
                              Sicherheits-Klappe, wenn sich auf einmal zuviel Dampf entwikeln sollte.
                           Die vierte Abtheilung dieser Verbesserungen endlich besteht in einem
                              Kuͤhl-Apparate, um Fluͤssigkeiten waͤhrend des Brauens
                              abzukuͤhlen, a, in Fig. 14, ist der Kessel,
                              von dessen unterem Ende eine Roͤhre, b, in den
                              Kuͤhler, c, laͤuft. Dieser Kuͤhler
                              besteht aus einem Gehaͤuse, welches eine Menge laͤnglicher und sehr
                              seichter Beten aus verzinntem Kupferbleche enthaͤlt: je duͤnner das
                              Metall, aus welchem diese Beken verfertigt sind, desto besser; nur muß es stark
                              genug seyn, um sich nicht an den Seiten einzubiegen. Diese Beken werden mit ihren
                              Seiten neben einander gestellt, und oben mittelst Roͤhren, welche aus der
                              heissen Roͤhre auslaufen, und an ihrem Boden durch eine
                              Ablaß-Roͤhre, d, verbunden. Das
                              aͤußere Gehaͤuse ist wasserdicht, und so eingerichtet, daß, wenn es
                              mit Wasser gefuͤllt ist, dieses alle Beken umgibt. Wenn man nun den Hahn an
                              der Roͤhre, b, umdreht, fließt die heiße
                              Fluͤssigkeit aus dem Kessel unmittelbar um die
                              Abkuͤhlungs-Beken, die mit kaltem Wasser umgeben sind, wird in
                              denselben eine niedrigere Temperatur annehmen, und abgekuͤhlt durch die
                              Roͤhre, d, ablaufen. Die
                              Zufuͤhrungsroͤhre, b, muß, wie die
                              Ableitungs-Roͤhre, d, mit einem Hahne
                              versehen seyn, um die Menge der Fluͤssigkeit zu bestimmen, welche
                              waͤhrend einer gegebenen Zeit durch den Kuͤhler durchlaufen soll.
                           Ueber dem Kuͤhler ist bei e, ein offener
                              Behaͤlter angebracht, aus welchem eine Roͤhre, f, herabsteigt, und kaltes Wasser in den Kuͤhler leitet. Eine
                              andere Roͤhre, g, steigt aus dem Kuͤhler
                              in den Behaͤlter, g, und, da das Wasser in dem
                              Kuͤhler etwas Waͤrme von der heißen Fluͤssigkeit annimmt, die
                              durch denselben geht, wird die specifische Schwere desselben vermindert, und dieses
                              erhizte Wasser steige durch die Roͤhre, g, in den
                              Behaͤlter hinauf, waͤhrend das kalte, specifisch schwerere, durch die
                              Roͤhre, f, herabfaͤllt, und auf diese
                              Weise wird ein steter
                              Zufluß von kaltem Wasser in dem Kuͤhler unterhalten, so lang heiße
                              Fluͤssigkeit durch die Beten des lezteren fließt.
                           Wenn die Umstaͤnde es nicht erlauben, einen Behaͤlter mit kaltem Wasser
                              uͤber dem Kuͤhler anzubringen, so muß das Wasser mittelst einer Pumpe
                              aufgezogen werden. In Faͤllen, wo ein groͤßerer Behaͤlter
                              unausfuͤhrbar waͤre, schlaͤgt man Reihen flacher Roͤhren
                              vor, die, wie h, gerade unter der Oberflaͤche des
                              Wassers hinlaufen, und sich mit einem offenen Ende aufwaͤrts gegen die Luft
                              empor kehren, mit dem anderen Ende aber mit der Roͤhre, i, verbinden, die in den Schornstein laͤuft. Auf
                              diese Weise erzeugt die Hize des aufsteigenden Wassers vereint mit dem Zuge des
                              Schornsteines ein Durchstroͤmen von kalter Luft durch diese flache
                              Roͤhren, wodurch das Wasser maͤchtig abgekuͤhlt werden
                              wird.
                           Um die Daͤmpfe einer Destillir-Blase zu verdichten, kann dieser
                              Kuͤhler, und der andere zulezt beschriebene Apparat, angewendet werden, und
                              in diesem Falle wird der Dampf durch die Roͤhre, b, eingelassen: da aber der Destillations-Proceß im Vacuum
                              fortgesezt werden soll, so muß die Entladungs-Roͤhre, d,
                              ungefaͤhr 35 Fuß tief senkrecht herabsteigen. Um dieses Vacuum zum erstenmal
                              zu erzeugen, muͤssen die flachen Roͤhren mit Wasser ausgefuͤllt
                              werden, welches man entweder ablaufen laͤßt, oder mittelst einer Pumpe oder
                              Saugsprize aufzieht, die man an einem schillschen Orte anbringt.
                           Der Patent -Traͤger sagt, er habe keine
                              Groͤßen-Verhaͤltnisse angegeben, weil diese nach
                              Umstaͤnden sich aͤndern muͤssen; und eben so unbesorgt war er
                              aus eben diesem Grunde auch um die FormDer Uebersezer zweifelt, ob diese Vorrichtungen irgend wo in wirklichem
                                    Umtriebe stehen, und Ruzen gewaͤhren; indessen verdienen doch die
                                    Ideen des Hrn. Doctor Beherzigung, so wie uͤberhaupt in der Mechanik
                                    keine Idee, und schiene sie auch urspruͤnglich noch so ungereimt,
                                    unbeachtet bleiben darf. Man kann nicht voraus wissen, wozu irgend etwas
                                    fuͤhren kann, und nur zu oft gelangt man erst durch die weitesten
                                    Umwege zum erwuͤnschten Ziele. A. d. Ueb. .
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
