| Titel: | Ueber einen selbstthätigen hydraulischen Apparat, um Wasser auf Mühlen zu führen. etc. Von Hrn. Rob. Thom, zu Rothesay-Mills bei Glasgow. | 
| Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XLIV., S. 288 | 
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                        XLIV.
                        Ueber einen selbstthätigen hydraulischen Apparat,
                           um Wasser auf Mühlen zu führen. etc. Von Hrn. Rob. Thom, zu Rothesay-Mills bei
                           Glasgow.
                        Aus dem XL. Bande der Transactions of the Society for the
                                 Encouragement of Arts; in Gill's technical Repository, April S. 268. Mai
                              S. 289.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                           
                        Thom, über einen selbstthätigen hydraulischen Apparat.
                        
                     
                        
                           Hr. Thom, welcher von der Gesellschaft die große silberne
                              Medaille erhielt, versichert, daß er seit Anwendung dieser Vorrichtung aller Angst
                              und Sorge wegen Wassermangels und Ueberschwemmungen enthoben ist, immer die
                              gehoͤrige Menge Wassers, und nicht mehr, hat, und zwei
                              Dampf-Maschinen, jede von der Kraft von 30 Pferden, folglich eine
                              jaͤhrliche Ausgabe von mehr als 600 ℔ Sterling, erspart.
                           
                        
                           Die Hebel-Schleuse.
                           Wenn diese Schleuse an einem Wasserbehaͤlter angebracht ist, welcher irgend
                              einen Canal, eine Muͤhle oder ein anderes Werk mit Wasser versieht (wobei die
                              Wasserleitung zwischen dem Behaͤlter und diesem Werke vollkommen horizontal
                              ist), so oͤffnet sie sich immer von selbst, und laͤßt die
                              noͤthige Menge Wassers, und nicht mehr, durch, d.h., sie oͤffnet sich,
                              wenn Wasser noͤthig ist, und schließt sich, wenn man keines braucht, so daß
                              man nicht nur keines Schleusen-Dammes bedarf, sondern auch viel Wasser
                              erspart.
                           Auf Tab. V. ist in Fig. 1. AB, ein Fang, durch welchen das Wasser aus dem Damme
                              nach CD, der Wasserleitung, welche das Wasser nach der
                              Muͤhle fuͤhrt, geleitet wird. E, ist ein
                              Schwimmer, der mit dem Wasser in der Wasserleitung steigt und faͤllt, F, eine Oeffnung an der Muͤndung des Fanges. G. die selbstthaͤtige Schleuse, welche die
                              Oeffnung, F, schließt und oͤffnet. HI, ein Hebel, der sich um den Stuͤzpunct, H, dreht, und an einem Ende mit der Schleuse, G, an dem anderen mit dem Schwimmer, E, in Verbindung steht.
                           
                           Die Schleuse, G, ist hier als offen dargestellt, oder als
                              ob die Muͤhle im Gange waͤre; wenn aber die Schleuse, welche das
                              Wasser auf das Muͤhlrad laͤßt, geschlossen ist, so steigt das Wasser
                              in der Wasserleitung und mit demselben zugleich der Schwimmer, E, welcher den Arm, I, hebt,
                              und den Arm, H, des. Hebels, HI, senkt, und so die Schleuse, G, schließt.
                              Wenn das Wasser wieder auf die Raͤder gelassen wird, faͤllt die
                              Oberflaͤche desselben in der Wasserleitung, und folglich auch der Schwimmer,
                              welcher, wie vorher, die Schleuse, G,
                              oͤffnet.
                           Auf dem Hebel, HI, befindet sich ein anderer kleiner
                              Hebel, LM, welcher sich um den Stuͤzpunct, M, dreht, und an dem gegenuͤberstehenden Ende,
                              L, das Gewicht, N, an
                              einer Kette traͤgt. Bei dem gewoͤhnlichen Spiele dieser Vorrichtung
                              bleibt dieser Hebel ganz in Ruhe, und wirkt durchaus nicht: wenn aber bei
                              Wasserguͤssen die Wasserleitung durch die Stroͤmung
                              uͤberfuͤllt wird, welche zwischen dem Reservoir und der Muͤhle
                              laͤuft, und die Muͤhle nicht im Gange ist, so wuͤrde das
                              Wasser, indem es ein Ende des Hebels in die Hoͤhe schiebt, waͤhrend
                              das andere nicht nieder kann, die ganze Vorrichtung uͤberspannen oder
                              brechen. In diesem Falle hebt der besondere Druk den kleineren Hebel, welcher allen
                              uͤberspannten Druk von den uͤbrigen Theilen wegnimmt, d.h., das
                              Gewicht, M, braucht mehr Kraft um ihn zu heben als
                              noͤthig ist, um die Schleuse zu schließen, und wird sich also solang nicht
                              bewegen, bis diese Kraft eintritt: wenn aber dieser außerordentliche Druk eintritt
                              und anhaͤlt, nachdem die Schleuse geschlossen ist, so heben der Hebel und das
                              Gewicht sich zugleich mit dem Schwimmer.
                           Die Groͤße des Schwimmers betraͤgt neunzehn Fuß im Gevierte bei sieben
                              Zoll Tiefe. Der Hebel ist sieben und zwanzig Fuß lang; er haͤlt
                              naͤmlich die doppelte Laͤnge zwischen dem Stuͤzpuncte und dem
                              Schwimmer. Die Schleuse ist drei Fuß drei Zoll lang, und fuͤnfzehn Zoll tief,
                              braucht aber nur wenn das Wasser vorne 3 Fuß hoch ist, bis auf sieben Zoll gehoben
                              zu werden, um so viel Wasser durchzulassen als noͤthig ist, dem Wasserrads
                              eine Kraft von 40 Pferden zu ertheilen, indem der Fall zwanzig Fuß
                              betraͤgt.
                           Um die Groͤße des Schwimmers und die Laͤnge der Arme der Hebel zu bestimmen, war es
                              vor Allem nothwendig zu finden, wieviel Wasser durchgelaͤssen werden muß, und
                              wie hoch das Wasser in der Wasserleitung uͤber die zur Speisung der
                              Muͤhle noͤthige Hoͤhe aufgetrieben werden darf: die erstere
                              dieser Hoͤhen fand man zu sieben, leztere nur zu vier Zoll. Man machte daher
                              den Arm des Hebels, welcher mit dem Schwimmer in Verbindung steht, nur halb so lang
                              als den mit der Schleuse in Verbindung stehenden Arm, und gab dem Schwimmer eine
                              solche Dimension, daß, wenn er ein halb Zoll im Wasser einsinkt, die Schwere des
                              hiedurch aus seiner Stelle verdraͤngten Wassers doppelt so viel
                              betraͤgt als jene des Gewichtes, welches, bei gleichem Hebel zum Schließen
                              der Schleuse nothwendig ist. Wenn also das Wasser in der Wasserleitung an dem
                              Schwimmer um einen halben Zoll hoͤher steigt, als dieser durch seine eigene
                              Schwere einsinkt, so faͤngt die Schleuse an sich zu bewegen, und bis das
                              Wasser drei und einen halben Zoll daruͤber kommt, ist die Schleuse nothwendig
                              sieben Zoll herab, oder geschlossen. Diese Vorrichtung ist zu Rothesay nun schon
                              seit fuͤnf Jahren im Gange.
                           
                        
                           Ueberwasser-Schleusen.
                           Wenn diese Schleuse an irgend einem fließenden Wasser, Canale, oder
                              Wasserbehaͤlter angebracht wird, so hindert sie, daß das Wasser uͤber
                              die verlangte und bestimmte Hoͤhe emporsteigt, denn, sobald es bis zu dieser
                              Hoͤhe emporgestiegen ist, hebt sich die Schleuse, und das Ueberwasser fließt
                              ab; und sobald das Ueberwasser abgeflossen ist, schließt es sich wieder, so daß,
                              waͤhrend die Ufer bei Ueberschwemmungen vor Beschaͤdigung
                              geschuͤzt werden, nie ein Wasser verloren geht, das man zu behalten
                              wuͤnscht.
                           In Fig. 2 ist
                              AB, ein Theil irgend eines Canales,
                              fliessenden Wassers oder Wasserbehaͤlters. CD, der Hochwasser Punct, oder der Punct, welcher die groͤßte
                              Hoͤhe anzeigt, bis, zu welcher das Wasser steigen darf. EF, eine Schleuse oder Wende-Damm, der sich
                              bei F um Zapfen dreht. G,
                              ein hohler Cylinder mit einer kleinen Oeffnung an seinem Boden, von welchem die
                              Roͤhre, HI, auslaͤuft. K ist ein anderer wasserdichter Cylinder, welcher sich
                              in dem Cylinder, G auf und nieder bewegt. L ist eine Rolle, uͤber welche eine Kette
                              laͤuft, welche an der Schleuse und an dem Cylinder, K, befestigt ist.
                           Wenn das Wasser in dem Canale oder in dem Bache bis zur Linie, CD, steigt, so gelangt es durch die kleinen
                              Loͤcher, MM, in den Cylinder, G, und dadurch wird das Gewicht des inneren Cylinders,
                              K, so sehr vermindert, daß der Druk des Wassers auf
                              die Vorderseite der Schleuse, EF, dieselbe
                              aufstoͤßt. Wenn das Wasser faͤllt, und nicht mehr durch die kleine
                              Loͤcher in den Cylinder, G, fließt, wird dieser
                              Cylinder durch die kleine Roͤhre an seinem Boden ausgeleert, die immer offen
                              bleibt, und dann schließt der Cylinder, K, durch seine
                              Schwere die Schleuse, wie vorher.
                           Eine Vorrichtung dieser Art ward zu Rothesay zuerst im F. 1817 errichtet. Die
                              Dimensionen an derselben waren folgende: der innere Cylinder, K, hielt zwei Fuß im Durchmesser und zwei in der Tiefe, und wog 500
                              ℔. Der aͤußere Cylinder, G, war
                              fuͤnf Fuß zehn Zoll tief, und innenwendig zwei Fuß ein Zoll im Durchmesser.
                              Die Schleuse, EF, ist vier Fuß lang und zwei Fuß
                              tief: der Cylinder hat aber Kraft genug, auch eine noch um sechs Zoll tiefere
                              Schleuse zu regieren.
                           Die Schleuse kann sich oben, in der Mitte oder unten, um Zapfen drehen, oben am
                              Wasserspiegel oder unten im Wasser befestigt seyn oder in irgend einem
                              Zwischenraume, je nachdem es die Umstaͤnde fodern. Die Cylinder
                              koͤnnen auch, wie Fig. 3 zeigt, außerhalb
                              des Behaͤlters angebracht werden, d.h. ausser oder hinter dem Damme oder der
                              Boͤschung, wo aber eine Roͤhre, NN,
                              angebracht werden muß, welche die Verbindung zwischen dem oberen Theile des Canales
                              oder Behaͤlters und dem Cylinder herstellt. In diesem Falle laͤuft die
                              Kette uͤber zwei Rollen und ist an einem Arme befestigt, der an der
                              Hinter-Seite der Schleuse hervorsteht.
                           Nach diesen Grundsaͤzen kann man also an jedem Bache oder Flusse einen
                              selbsthaͤtigen Damm bis zur Hochwasser-Hoͤhe errichten, wodurch
                              man einen bedeutenden Wasserbehaͤlter erhaͤlt, waͤhrend bei
                              Regenguͤssen die Schleuse faͤllt, und keine Ueberschwemmung dadurch
                              veranlaßt wird.
                           In Parken und Garten-Anlagen, durch welche Baͤche oder kleine
                              Fluͤsse fliessen, lassen diese Schleusen sich mit vielem Vortheile anwenden: denn, wenn man
                              eine derselben an irgend einem Teiche in diesen Anlagen anbringt, so bleibt die
                              Hoͤhe des Wassers, die Witterung mag naß oder troken seyn, immer dieselbe,
                              und man kann an den Ufern derselben und in dieselben Blumen und Straͤucher
                              pflanzen, die immer Wasser und immer dieselbe Hoͤhe des Wassers fodern, indem
                              leztere immer dieselbe bleibt.
                           
                        
                           Die doppelte Klappen-Schleuse.
                           Diese Schleuse dient eben so, wie die Hebel-Schleuse, laͤßt sich aber
                              leichter anwenden, wenn der Wasserbehaͤlter tief, und folglich die
                              Boͤschung groß ist. Sie dient auch als Ueberwasser-Schleuse, indem sie
                              sich oͤffnet und das Wasser durchlaͤßt, sobald sie sich auch nur im
                              Mindesten uͤber die bestimmte Hoͤhe in dem Behaͤlter erhebt:
                              sie macht also eine Bei-Schleuse (bye-waste) uͤberfluͤssig.
                           Bei hydraulischen Versuchen wird man diese Schleuse von bedeutender Wichtigkeit
                              finden, indem sie das Wasser in der Cisterne, aus welcher man das Wasser zum
                              Versuche nimmt, stets in einer und derselben Hoͤhe mit der groͤßten
                              Genauigkeit erhaͤlt, und dadurch nicht nur verwikelte Berechnungen erspart,
                              sondern auch im Ganzen genauere Resultate liefert.
                           In Fig. 4 ist
                              A, ein Theil des Fanges, durch welchen das Wasser
                              aus dem Behaͤlter nach BC, oder der
                              Wasserleitung fließt, welche das Wasser nach der Muͤhle leitet. DE, ist eine Schleuse, die sich bei D um Zapfen dreht. FG,
                              ist ein hohler Cylinder. H, ein anderer wasserdichter
                              Cylinder von geringerer specifischer Schwere als das Wasser, der in dem Cylinder,
                              FG, frei auf und niedersteigt. Eine Kette, die
                              mit einem Ende an einem, an der Schleuse, DE,
                              angebrachten Arme und mit dem anderen an dem Cylinder, H, befestigt ist, laͤuft uͤber die Rollen I und K. L, ist
                              eine Cisterne, die immer voll Wasser ist, und ihr Wasser aus einer Quelle
                              erhaͤlt. GM ist eine Roͤhre, welche
                              die Verbindung zwischen der Cisterne, L, und dem
                              Cylinder, FG, unterhaͤlt NO ist die nothwendige Hoͤhe des Wassers in
                              der Wasserleitung, BC. P ein Schwimmer, welcher zugleich mit dem Wasser in der Wasserleitung
                              steigt und faͤllt. An diesem Schwimmer ist eine Spindel befestigt, welche
                              zwei Klappen fuͤhrt: wenn der Schwimmer niedersinkt, so schließen diese
                              Klappen die Oeffnung in
                              dem unteren Ende der Roͤhre, M, und
                              oͤffnen die Verbindung zwischen M, und der
                              Cisterne L. Wenn aber dieser Schwimmer, P, und folglich auch die daran befestigte Klappe,
                              aufsteigt, was eine hinlaͤngliche Menge Wassers in der Wasserleitung, BC, anzeigt, so entweicht das Wasser aus dem
                              Cylinder, FG, indem die untere Oeffnung in der
                              Roͤhre, M, geoͤffnet wird, und die obere,
                              welche unmittelbar mit der Cisterne, L, in Verbindung
                              steht, geschlossen wird, wie Fig. 5 in einem
                              groͤßeren Maßstabe darstellt.
                           Die Schleuse, DE, ist in Fig. 4. geschlossen
                              dargestellt, der Cylinder, FG, leer, der Cylinder,
                              H, am Boden des Cylinders, FG, und das Wasser in der Wasserleitung auf seinem
                              hoͤchsten Stande. Man seze nun, es soll aus der Wasserleitung zu irgend einem
                              Zweke Wasser abgezogen werden, so wird der Schwimmer, P,
                              zugleich mit dem Wasser fallen und mit seinen Klappen. Das Wasser, welches aus der
                              Cisterne, L, jezt in den Cylinder, FG, fließen wird, wird in der
                              Verbindungsroͤhre erhalten, den Cylinder, H, der
                              nun leichter wird, heben, und denselben nicht laͤnger mehr auf die Schleuse,
                              DE, einwirken lassen. Diese Schleuse wird nun
                              dem Druke des Wassers in dem Behaͤlter nachgeben, und so lang die
                              erfoderliche Wassermenge ausfließen lassen, bis der Schwimmer, P, wieder zu seiner vorigen Hoͤhe hinansteigt,
                              die untere Klappe oͤffnet, und die Verbindung zwischen L und M, absperrt. Der Cylinder, FG, wird sich dann von selbst ausleeren, und der
                              Cylinder, N, durch seine Schwere die Schleuse
                              schließen.
                           Wenn diese Schleuse auch als Ueberwasser-Schleuse wirken soll, so bringt man
                              eine Verbindungsroͤhre zwischen dem Behaͤlter und dem Cylinder, FG, an. Diese Roͤhre, welche nothwendig dem
                              Cylinder, FG schneller Wasser zufuͤhren
                              muß, als dieses durch die Klappe an dem unteren Ende der Roͤhre, M, entweichen kann, tritt in jener Hoͤhe in den
                              Behaͤlter, bis zu welcher man das Wasser aufsteigen lassen will, und sobald
                              es so hoch aufgestiegen ist, daß es in diese Roͤhre fließen kann,
                              fuͤllt sich der Cylinder, FG, und die
                              Schleuse, DE, wird sich oͤffnen, und das
                              Ueberwasser solang abfließen lassen, als Wasser durch die Roͤhre in den
                              Cylinder, FG, fließt: wenn dieses zu fließen
                              aufhoͤrt, und das Wasser in dem Behaͤlter zu seiner
                              gewoͤhnlichen Hoͤhe niedersinkt, schließt sich die Schleuse, DE, wie vorher.
                           Die Achse der Bewegung der Schleuse kann, statt daß sie oben angebracht ist, etwas
                              uͤber dem Mittelpuncte des Drukes angebracht seyn, wie Fig. 6 zeigt. In diesem
                              Falle verhaͤlt sich der Gang gerade umgekehrt gegen den so eben
                              beschriebenen. Das Gewicht von H, wird die Schleuse
                              oͤffnen, und der Druk des Wassers in dem Behaͤlter wird dieselbe
                              schließen; der Schwimmer, P, wird, wo er aufsteigt, die
                              untere Oeffnung der Roͤhre, M, schließen, statt
                              dieselbe zu oͤffnen, und die Verbindung mit der Cisterne, L, herstellen, wie Fig. 7 zeigt. Dadurch wird
                              aber der Cylinder, H, wieder einen Theil seiner Schwere
                              verlieren, und die Schleuse durch den Druk des Wassers in dem Behaͤlter
                              geschlossen werden.
                           In diesem Falle ist die Achse der Bewegung gerade so hoch uͤber dem
                              Mittelpuncte des Drukes angebracht, daß der Ueberschuß des Drukes unten die Reibung
                              uͤberwinden und die Schleuse schließen kann, wenn der Cylinder, H, flott wird. Dieser Cylinder darf nur so schwer seyn,
                              daß er die doppelte Reibung durch seine Schwere zu uͤberwaͤltigen
                              vermag, wenn er die Schleuse, wo das Wasser von dem Cylinder, FG, abgezogen wird, oͤffnen soll. Ich habe
                              gefunden, daß die Reibung in diesem Falle weniger als ein Fuͤnfzigstel des
                              Gewichtes der Wassersaͤule betraͤgt, welche auf die Schleuse
                              druͤkt; um aber allen unangenehmen Zufaͤllen vorzubeugen, habe ich die
                              Maschine stark genug verfertigen lassen, um auch dann noch mit Kraft zu wirken, wenn
                              die Reibung ein Zehntel betragen sollte, was jedoch, der Natur der Sache nach,
                              nimmermehr der Fall seyn kann. Eine solche Vorrichtung wurde zu Rothesay im F. 1819
                              errichtet, und ist seit dieser Zeit immer daselbst im Gange.
                           
                        
                           Die Schleuse mit einer einzigen Klappe.
                           Diese Schleuse ist beinahe auf dieselbe Weise, wie die vorhergehende gebaut; nur ist
                              sie in dem Falle anwendbar, wo der Wasserbehaͤlter hoch oben liegt,
                              uͤber den Werken naͤmlich, welche des Wassers beduͤrfen, und wo
                              folglich das Wasser uͤber einen Abhang herab muß.
                           In Fig. 7. ist
                              AB ein Theil des Fanges des Behaͤlters;
                              CD eine Schleuse, die sich bei C um Zapfen dreht; EF
                              der kleine Bach, welcher
                              das Wasser aus dem Behaͤlter nach GH
                              hinabfuͤhrt, welches einen Theil der horizontalen Wasserleitung oder des
                              Canales darstellt. G ist ein hohler Cylinder; K ein anderer Cylinder, der wasserdicht und etwas
                              leichter als Wasser ist, und sich in dem Cylinder, I,
                              auf und nieder bewegt. L ist eine Rolle, uͤber
                              welche eine Kette laͤuft, die mit einem Ende an der Schleuse, mit dem anderen
                              Ende an dem Cylinder, K, befestigt ist. M ist eine kleine Cisterne, die stets mit Wasser
                              gefuͤllt erhalten wird, und zwar entweder durch ein kleines Loch unter der
                              Schleuse, oder durch das, was bei der Schleuse uͤberlauft. Von dieser
                              Cisterne laͤuft eine kleine Roͤhre in den oberen Theil des Cylinders
                              I. NO ist eine
                              andere kleine Roͤhre, die unter der Erde hinlaͤuft, und eine
                              Verbindung zwischen dem Cylinder, l, und einer Klappe an
                              dem unteren Ende der Roͤhre, O,
                              unterhaͤlt, welche geschlossen wird, sobald der Schwimmer, P, sinkt. Dieser Schwimmer befindet sich in einem
                              kleinen Teiche, der mit der Wasserleitung in gleicher Hoͤhe und mit derselben
                              in Verbindung steht.
                           Das Wasser in der Wasserleitung ist auf seiner hoͤchsten Hoͤhe
                              dargestellt, die Klappe durch den Schwimmer, P,
                              geoͤffnet, und der Cylinder, I, leer, indem die
                              Klappe bei O das Wasser schneller durchlaͤßt, als
                              es durch die Cisterne. M, zugefuͤhrt wird. Der
                              Cylinder, L, befindet sich folglich auf dem Boden des
                              Cylinders, l, und die Schleuse ist geschlossen. Wenn das
                              Wasser in dem Canale oder in der Wasserleitung faͤllt, so faͤllt auch
                              der Schwimmer, P, die Klappe, bei O, wird geschlossen, der Cylinder, I,
                              gefuͤllt, der innere Cylinder, K, flott, und die
                              Schleuse, CD, oͤffnet sich folglich durch
                              den Druk des Wassers in dem Behaͤlter und laͤßt solang Wasser
                              zufließen, bis das Wasser in dem Canale, GH, die
                              gehoͤrige Hoͤhe erhaͤlt.
                           Dieselbe Wirkung kann auch, wie oben in dem lezteren Falle, dadurch hervorgerufen
                              werden, daß man die Schleuse mit ihren Zapfen etwas uͤber dem Mittelpunkte
                              des Drukes aufhaͤngt, so daß sie durch die Schwere des Wassers in dem
                              Behaͤlter geschlossen und durch das Niedersteigen des Cylinders, K, geoͤffnet wird: wo dann die Klappe, bei O, durch das Aufsteigen des Schwimmers, P, geschlossen werden muß.
                           Die Entfernung des Wasserbehaͤlters von den mit Wasser zu versehenden Werken, oder die
                              Erhoͤhung des ersteren uͤber die lezteren, hat also, in Hinsicht auf
                              Regulirung des Wasserzuflusses, keinen anderen Einfluß, als daß die Laͤnge
                              der Roͤhre, NO, mit der Entfernung, und
                              ihre Dike oder Starke mit der Hoͤhe, oder mit dem Druke des Wassers, im
                              Verhaͤltnisse stehen muß. Es ist indessen nothwendig, daß die Hoͤhlung
                              oder das Licht dieser Roͤhre klein bleibe, vorzuͤglich wenn die
                              Laͤnge derselben bedeutend ist, damit die Schleuse sich bald, nachdem die
                              Klappe, O, sich geoͤffnet oder geschlossen hat,
                              gleichfalls oͤffnet oder schließt, und immer nur wenig Wasser fuͤr die
                              Cisterne, M, noͤthig wird. indem dieses Wasser
                              stets fließen muß, es mag gebraucht werden oder nicht. Wenn man nun annimmt, daß die
                              Oeffnung in der von I, auslaufenden Roͤhre, NO, oder das Licht derselben, nur einen halben
                              Zoll betraͤgt, und daß die Klappe bei O,
                              geschlossen ist, so ist offenbar, daß, wenn die Roͤhre leer ist, die
                              Schleuse, CD, sich nicht oͤffnen wird (oder
                              nicht schließen wird, wenn sie auf Zapfen ruht, die gerade uͤber dem
                              Mittelpunkte des Drukes angebracht sind), bis sowohl die Roͤhre, NO, als der Cylinder, I, gefuͤllt ist; und daß, je enger die Roͤhre ist, desto
                              schneller dieselbe gefuͤllt werden muß. Die Zeit also, welche die Schleuse,
                              CD, braucht, um sich zu oͤffnen (oder,
                              im anderen Falle, sich zu schließen), nachdem die Klappe bei O, sich geschlossen hat, wird immer der Zeit gleich seyn, welche die
                              Roͤhre, NO, und der Cylinder l, zur Fuͤllung noͤthig hat, und um zu
                              machen, daß die Schleuse, CD, eben soviel Zeit
                              braucht sich zu oͤffnen (oder zu schließen), nachdem die Klappe bei O, sich geoͤffnet hat, muß die Oeffnung dieser
                              Klappe so vorgerichtet seyn, daß das Wasser eben so viel Zeit braucht an dem Boden
                              des Cylinders, l, auszufließen (waͤhrend das
                              Wasser von der Cisterne, M, immer zufließt) als die
                              Roͤhre der Cisterne, M, noͤthig hat, um
                              sowohl den Cylinder, I, als die Roͤhre, NO, zu fuͤllen, wenn die Klappe, O, geschlossen ist.
                           
                        
                           Die Ketten-Schleuse.
                           Diese dient genau zu demselben Zweke, wie die oben angegebene, nur weicht sie etwas
                              im Baue ab. Der Unterschied ist durch punctirte Linien in Verbindung mit der vorigen
                              Figur angezeigt, von welcher, außer der Roͤhre aus der Cisterne, M, der Roͤhre, NO, und dem Schwimmer, P, alle uͤbrigen
                              Theile bleiben.
                           
                           Eine Roͤhre, m, unterhaͤlt hier die
                              Verbindung zwischen der Cisterne, M, und dem oberen Ende
                              des Cylinders, no, aus dessen unterem Ende eine
                              Roͤhre, p, entspringt, welche mit dem Boden des
                              Cylinders, I, in Verbindung steht. Eine Oeffnung an dem
                              unteren Ende des Cylinders, no, ist mit einer Klappe versehen, welche sich nach
                              Unten oͤffnet, und mit einem Gewichte, q,
                              beschwert ist. Diese Klappe, q, ist an einer Stange
                              befestigt, welche an einem Arme des Hebels, rs,
                              haͤngt, der sich um den Stuͤzpunct, t,
                              dreht. Eine Kette, welche uͤber die zwei Rollen, u, und v, laͤuft, verbindet den anderen
                              Arm dieses Hebels mit dem Schwimmer, w, der schwer genug
                              ist, um die Klappe, q, zu uͤberwaͤltigen.
                              Um diese Vorrichtung dort anzuwenden, wo die Schleuse an Zapfen gerade uͤber
                              dem Mittelpuncte des Drukes haͤngt, bedarf es keiner anderen
                              Abaͤnderung, als die Klappe, q, so einzurichten,
                              daß sie sich nach Aufwaͤrts oͤffnen kann. Diese Vorrichtung kann
                              vielleicht wegen ihrer Wohlfeilheit, dort mit Vortheil angewendet werden, wo der
                              Wasserbehaͤlter zwar sehr nahe an dem ebenen Canale, aber in bedeutender
                              Hoͤhe uͤber demselben, befindlich ist, indem Kupferdraht von 1/10 Zoll
                              im Durchmesser bei kuͤrzerer Entfernung stark genug ist, um als Kette zu
                              dienen, da er fuͤr jeden Fall kaum mehr als seine eigene doppelte Schwere zu
                              tragen hat. Die vorige Vorrichtung, in welcher die Roͤhre, NO, statt der Kette dient, scheint indessen einer
                              allgemeinen Anwendung faͤhig.
                           
                        
                           Die doppelte Wetter-Schleuse.
                           Diese Vorrichtung ist fuͤr die unter dem Namen Ersaz-Behaͤlter
                              (compensations reservoirs) allgemein bekannten
                              Wasser-Sammlungen bestimmt, wo man bloß den Ueberschuß des Regenwassers
                              aufbewahrt, und den Bach die ganze uͤbrige Zeit so fliessen laͤßt, als
                              wenn kein Behaͤlter vorhanden waͤre.
                           Die gewoͤhnliche Weise, wie dieß bewerkstelligt wird, (siehe Fig. 8). ist, daß man eine
                              Wasserleitung, AEB, um den Behaͤlter, C, graͤbt, durch welchen alles Wasser, außer zur
                              Zeit von Regenguͤssen, vor demselben vorbei gefuͤhrt wird, wo ein
                              Theil desselben durch einen Seiten-Graben (bye-wash) F, in den Behaͤlter
                              uͤberfließt.
                           Ehe aber irgend ein Theil auf diese Weise uͤberlaufen darf, muͤssen alle
                              Wasser-Eigenthuͤmer unten bei Z ihren
                              Bedarf erhalten haben, und dann wird die Schwellung, die einen Theil in den
                              Behaͤlter sendet, zugleich auch mehr durch die Wasserleitung hinab senden,
                              was demnach rein verloren ist. Allein durch die doppelte Wetter-Schleuse kann
                              das Wasser, welches auf oben erwaͤhnte Weise verloren geht, erspart, und in
                              dem Behaͤlter erhalten werden, so daß, waͤhrend alle
                              Wasser-Eigenthuͤmer unten zu jeder Zeit dasselbe Wasser erhalten,
                              welches sie bekommen wuͤrden, wenn kein Wasserbehaͤlter angelegt
                              waͤre, man in diesem Behaͤlter waͤhrend der Regenzeit all das
                              Wasser zuruͤk behaͤlt, was man unten nicht bedarf.
                           Fig. 9. A, ein Wasserbeken hinter einem Wasserbehaͤlter,
                              in Welchem das Wasser immer auf derselben Hoͤhe erhalten wird, und zwar durch
                              die Vorrichtung Fig.
                                 4,
                           B, ist eine der vielen Schleusen derselben Art an diesem
                              Beken.
                           C, ist ein oben offener und unten am Boden mit einer
                              kleinen Oeffnung versehener Eimer. Ueber die Rolle, D,
                              laͤuft eine Kette, deren eines Ende an dem Arme, E, befestigt ist, der sich an der Schleuse, B,
                              befindet, waͤhrend das andere an dem Eimer, C,
                              angebracht ist.
                           F, ist ein Gewicht, welches die Schleuse, B, immer geschlossen haͤlt, so lang der Eimer,
                              C, leer ist. Wenn dieser mit Wasser gefuͤllt
                              ist, so hebt er das Gewicht, F, und oͤffnet die
                              Schleuse.
                           GH ist ein Durchschnitt des Theiles des Baches,
                              der unmittelbar vor seinem Eintritte in den Behaͤlter gelegen ist.
                           IKL ist eine Roͤhre, welche mit dem Bache,
                              GH, und dem Eimer, C, in Verbindung steht.
                           Wenn das Wasser in dem Bache, GH, so niedrig ist,
                              daß es bloß durch die Oeffnung, i, ablaͤuft, so
                              fließt alles Wasser durch die Roͤhre, IKL,
                              bei M, in den Eimer, C, aus,
                              welcher, sobald er auf diese Weise mit Wasser gefuͤllt ist, die Schleuse, B oͤffnet, und soviel Wasser durchlaͤßt,
                              als der Bach in den Behaͤlter zufuͤhrt. Wenn der Bach aber anschwillt,
                              so daß er bei der Oeffnung 2 ausfließt, dann ist die Oeffnung bei m, nicht mehr im Stande das ganze Wasser durchzulassen;
                              das Wasser steigt dann in der Roͤhre, IK,
                              auf, und geht durch die Roͤhre, 
                              NOP, wo es in einen anderen EimerMan hat in der Zeichnung nur den ersten Eimer dargestellt; die Lage der
                                    uͤbrigen Eimer hinsichtlich der Roͤhren P und S laͤßt sich ohnedieß
                                    leicht begreifen. faͤllt, und eine zweite Schleuse oͤffnet, welche, zugleich mit
                              der ersten, soviel Wasser durchlaͤßt, als der Bach in den Behaͤlter
                              bringt. Wenn das Wasser in dem Bache so sehr gestiegen ist, daß es bei der Oeffnung
                              3 ausfließt, so steigt es auch in der Roͤhre, IK, und geht durch die Roͤhre, QRS, wo es bei S in eine dritte Kanne
                              ausfließt, und eine dritte Schleuse oͤffnet: diese drei Schleusen lassen
                              soviel Wasser durch, als der Bach zufuͤhrt, was hier fuͤr die
                              groͤßte, bei Z (Fig. 8.) erfoderliche,
                              Wasser-Menge gelten mag. Man nehme nun an, daß das Wasser durch
                              Regenguͤsse immer steigt, so wird es auch zwischen dem Behaͤlter und
                              Z in GH steigen.
                              Nun war aber bereits vorher Wasser genug bei Z. Wenn nun
                              der Bach so anschwillt, daß das Wasser bei der Oeffnung 4 ausfließt, so wird es auch
                              in den senkrechten Roͤhren, NS, PT, RU, MP und S, steigen; auf
                              welchen die weiten hohlen Cylinder, T, U, V, aufgesezt sind, welche
                              die Schwimmer, W, X und Y, enthalten. Das Wasser steigt zuerst zu dem Schwimmer,
                              W, hinauf, hebt diesen, und schließt die Klappe bei
                              L. Das in dem Eimer, C,
                              enthaltene Wasser fließt dann bei der kleinen Oeffnung an dem Boden aus, und das
                              Gewicht, F, schließt die Schleuse, B, welche soviel Wasser in dem Behaͤlter
                              zuruͤk haͤlt, als in dem Bache unterhalb mehr geworden ist. Wenn das
                              Wasser in dem Bache so hoch steigt, daß es bei 5 ausfließt, so steigt es gleichfalls
                              in den Roͤhren, bis es den Schwimmer, X, hebt,
                              der eine zweite Schleuse schließt. Und wenn das Wasser endlich in dem Bache so sehr
                              steigt, daß es bei P, ausfließt, so hebt es den
                              Schwimmer, Y, und schließt die dritte oder lezte
                              Schleuse: immer unter der Voraussezung, daß unten bei Z
                              Wasser genug ist. Wenn nun das Wasser nieder zu fallen beginnt, und folglich auch in
                              GH, faͤllt, und keines mehr bei der
                              Oeffnung 6 ausfließt, so faͤllt das Wasser so weit in den Roͤhren, daß
                              der Schwimmer, Y, niedersinkt; und eine Schleuse
                              geoͤffnet wird; wenn es bei der Oeffnung 5 nicht mehr ausfließt, so
                              faͤllt der Schwimmer, X, und es oͤffnet sich die
                              zweite Schleuse, und wenn es bei 4 nicht mehr ausfließt, oͤffnet sich die
                              dritte Schleuse, welche, mit den beiden vorigen, all das Wasser durchlaͤßt,
                              welches der Behaͤlter dann von dem Bache erhaͤlt. Sollte der Bach
                              fortfahren zu fallen, so daß kein Wasser mehr bei 3 ausfließt, so hoͤrt das
                              Wasser auf, auch durch QR zu fließen, und eine
                              Schleuse schließt sich; sollte das Wasser unter die Oeffnung 2 fallen, so
                              hoͤrt es auf auch durch die Roͤhre, NO, zu fließen, und es schließt sich die zweite Schleuse, und liegt der
                              Bach endlich ganz troken, schließt sich auch die dritte oder lezte Schleuse. Man
                              kann soviel Schleusen anbringen, als man noͤthig findet, und auf diese Weise
                              wird immer soviel Wasser in dem Bache nach Z, hinab
                              fließen, als wenn kein Behaͤlter angebracht waͤre, ausser zur Zeit des
                              Ueberwassers, wo alles Wasser, welches man bei Z, nicht
                              braucht, in dem Behaͤlter zuruͤk behalten wird. Außer dem, daß die
                              ungeheuere Menge Wassers, die man waͤhrend der Regen erhalten kann, auf diese
                              Weise erspart wird, erspart man auch die Kosten einer Wasserleitung um den
                              Wasserbehaͤlter; es ist auch kein Seiten-Graben (bye-wash) hier noͤthig, indem die
                              Hauptschleuse, welche die Hoͤhe des Wassers in dem Beken, A, regulirt, noͤthigen Falles auch als
                              Wasserschleuse dienen kann. Wo man irgend eine bestimmte Wassermenge aus dem
                              Wasserbehaͤlter noͤthig hat, darf man nur eine Oeffnung von
                              gehoͤriger Groͤße an dem Beken anbringen; denn da das Wasser in
                              demselben immer auf gleicher Hoͤhe steht, wird man immer denselben Zufluß
                              erhalten.
                           
                        
                           Die einfache Wetter-Schleuse.
                           Diese Vorrichtung laͤßt sich unter anderen dort anwenden, wo man zu jeder Zeit
                              an einem in der Lage von Z befindlichem Werke eine
                              gleiche Wasser-Menge erhalten will; wo der Wasser-Behaͤlter in
                              großer Entfernung von diesem Werke gelegen ist, und wo es entweder zu unbequem oder
                              zu kostspielig waͤre, eine Roͤhre zwischen beiden, wie in Fig. 1,
                              anzubringen.
                           Fig. 10.
                              zeigt diese Vorrichtung, und die Erklaͤrung der vorigen Figur ist auch auf
                              diese anwendbar, nur daß hier der volle Eimer, C, die
                              Schleuse, B, schließt, statt daß er sie in der vorigen
                              Figur, wenn er gefuͤllt ist, oͤffnet.
                           
                           Wenn bei sehr trokenem Wetter alle Baͤchelchen zwischen dem Behaͤlter
                              und der Muͤhle troken liegen, muͤssen alle Schleusen an dem ersteren
                              geoͤffnet werden, um die Muͤhle mit der gehoͤrigen Menge
                              Wassers zu versehen; sobald aber etwas Wasser zufließt, und bei der Oeffnung I in
                              den Eimer, C, rinnt, schließt sich eine Schleuse des
                              Behaͤlters; und waͤchst das Wasser noch weiter, so daß es bei der
                              Oeffnung 2 durch die Roͤhre, NO ausfließt,
                              so schließt sich die zweite Schleuse; und endlich, wo das Wasser noch
                              fortwaͤchst, so daß es bei der Oeffnung 3 ausfließt, die dritte oder lezte,
                              indem der Bach jezt an und fuͤr sich genug Wasser hat. So wie das Wasser
                              wieder faͤllt, oͤffnen sich, die Schleusen wieder eine nach der
                              anderen, so daß immer gleichviel Wasser zufließt.
                           Es ist aber in diesem Falle noͤthig, einen kleinen Wasserbehaͤlter in
                              der Naͤhe der Muͤhle anzubringen, um das Wasser aufzusammeln, das bei
                              der Nacht, oder waͤhrend das Werk stilt steht, zugefuͤhrt wird; und
                              dieser ist dann ein vollkommener Ersaz fuͤr die lezte Vorrichtung, Fig. 9, auf
                              dieser Tafel. Der Zwek desselben ist indessen etwas verschieden. Bei Gelegenheit,
                              als ich eine Wasserleitung um den Fuß einiger Huͤgel fuͤhrte, um das
                              Wasser aufzusammeln, und in einen, in bedeutender Entfernung davon gelegenen,
                              Behaͤlter zu leiten, bemerkte ich, daß es zu kostbar seyn wuͤrde, die
                              Wasserleitung so weit zu graben, daß alles waͤhrend starker
                              Regenguͤsse niederfallende Wasser dahin geleitet werden koͤnnte; ich
                              dachte mir daher, daß, wenn ein Theil dieses uͤberfluͤssigen Wassers
                              zuruͤkgehalten und nach dem Regen, nach und nach abgeleitet werden
                              koͤnnte, eine kleinere, und folglich wohlfeilere, Wasserleitung eben so gut
                              dienen wuͤrde, und machte an einem schiklichen Orte einen kleinen
                              Behaͤlter, und brachte diese Schleuse an, die waͤhrend des
                              Ueberwassers sich schließt, und, wenn das Wasser faͤllt, sich wieder
                              oͤffnet. Diese Vorrichtung entsprach meiner Erwartung vollkommen, und so
                              entstanden alle diese Wetter-Schleusen.
                           
                        
                     
                  
               
