| Titel: | Ueber verbesserte Blöke (Drukmödel) für Calico-Druker, von Hrn. Steph. Marshall, in Merton Bridge, Surrey. | 
| Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XLV., S. 302 | 
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                        XLV.
                        Ueber verbesserte Blöke (Drukmödel) für
                           Calico-Druker, von Hrn. Steph. Marshall, in Merton Bridge, Surrey.
                        Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of
                                 Arts etc. T. 40. in Gill's technic. Repository. Mai 1823. S.
                              311.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                           
                        Marshall, über verbesserte Blöke für
                           Calico-Druker.
                        
                     
                        
                           Die etwas zusammengesezteren Muster gedrukter Calicos, welche
                              aus geraden Linien oder Streifen und aus Figuren bestehen, erfodern zwei oder
                              mehrere Bloͤke (Druk-Moͤdel); die gerade Linie, oder vielmehr
                              die zwei, drei oder vier geraden Linien sind naͤmlich auf einem Bloke und die
                              Figuren auf einem anderen geschnitten: wenn aber die Linien auf einem einzelnen
                              Bloke (Model) geschnitten sind, kann der Abstand zwischen denselben nicht nach
                              Belieben geaͤndert werden, und man kann dieser Bloͤke sich nur in
                              Verbindung mit jenen Figuren-Bloͤken bedienen, deren
                              Zwischenraͤume mit den Linien-Bloͤken correspondiren. Um diesen
                              Bloͤken eine ausgedehntere Anwendbarkeit zu geben, und dem Druker zugleich zu
                              erlauben, die Zwischenraͤume der Linien nach Belieben zu stellen, verbesserte
                              man den Linien-Blok dadurch, daß man ihn aus drei abgesonderten
                              Stuͤken verfertigte, (wenn naͤmlich drei Linien da sind) deren jedes
                              an jedem Ende mit einem horizontal durchgebohrten Loche versehen ist. Durch diese
                              Loͤcher stekte man zwei hoͤlzerne Stifte, welche die Bloͤke zu
                              Einem Bloke verbinden, und zugleich dem Druker erlauben, die Zwischenraͤume
                              der Linien so zu stellen, daß sie zu jedem Figuren-Bloke passen, den man
                              anwenden will.
                           Der Vortheil, den diese Vorrichtung gewaͤhrt, hat aber auch seinen Nachtheil.
                              Die auf diese Weise zusammengesezten Stuͤke werfen sich, wodurch der
                              parallele Lauf der Linien leidet; die hoͤlzernen Stifte, welche die
                              Bloͤke zusammenhalten, werden troken, und dieß zwar bald bei der
                              hoͤheren Temperatur der Werkstaͤtte; die Bloͤke werden dadurch
                              los, und es entsteht Unregelmaͤßigkeit in dem Muster, und das einzige Mittel, diesem Unheile
                              abzuhelfen, ist, die Bloͤke in dem Wasser sich wieder ansaufen zu lassen,
                              damit die hoͤlzernen Stifte wieder anschwellen und dik genug werden, um die
                              Bloͤke in ihren bestimmten Entfernungen zu halten; wodurch viele Zeit
                              verloren geht.
                           Hr. Marshall hat demnach die hoͤlzernen Stifte
                              aufgegeben, und verbindet die Linien-Bloͤke mit Bolzen und Schrauben
                              und Metall-Nieten, wodurch sie nicht bloß sich nicht werfen, sondern nach
                              Belieben, in jeder Entfernung mit der hoͤchsten Praͤcision gestellt
                              werden koͤnnen. Hieraus geht ferner auch der Voltheil hervor, daß der
                              Arbeiter auf diese Weise einen Blok mit fuͤnf Linien eben so leicht handhaben
                              kann, als, nach der gewoͤhnlichen Art, einen mit drei Linien.
                           (Nun folgen fuͤnf Zeugnisse von Calico-Drukereien, die die
                              Brauchbarkeit der Vorrichtung des Hrn. Marshall
                              beurkunden, der, gegen die britische Sitte, so ehrlich war, kein Patent darauf zu
                              nehmen, sondern dieselbe der menschenfreundlichen Society of
                                 Arts vorlegte, die ihm dafuͤr 15 Guineen zuerkannte.) Auf Tab. VI. ist. Fig 15 der Blok von
                              Hinten mit 5 Reihen oder Brettchen. Fig. 16 stellt ihn von
                              der Seite dar. aaaa sind die Brettchen, b in Fig. 16 stellt das
                              Voderstuͤk aus feinkoͤrnigem Holze dar; cc das Ruͤkenbrett, auf den Mittelbalken aufgeschraubt, mit
                              Einschnitten bei dddd, damit die Seitenbalken sich
                              darin schieben lassen. eeee sind zwei kupferne
                              Balken, welche durch die fuͤnf hoͤlzernen laufen, und an dem mittleren
                              mittelst der Stifte ffff befestigt sind. Diese,
                              und das Ruͤkenbrett c, dienen dazu, die vorderen
                              Flaͤchen der Balken in einer unk derselben Ebene zu erhalten. gg, gg sind zwei
                              Stellschrauben, welche an dem Mittelbalken mittelst eines flachen Stuͤkes
                              befestigt sind, durch welches eine Schraube laͤuft: fuͤr jeden
                              Seitenbalken sind zwei Muttern, so daß diese Balken in gehoͤriger Entfernung
                              von einander befestigt werden koͤnnen. Fig. 17 zeigt eine andere
                              Vorrichtung, wo eine Mutter an jedem Ende der Balken dieselben bewegt oder fest
                              stellt. Jede dieser Muttern hat ein Halstuͤk oder einen Kopf, der in den
                              Balken eingelassen ist, und diesen Muttern folgt eine Messing: Platte, welche
                              mittelst Schrauben an dem Balken befestigt ist, so daß, wenn man das Niet mittelst
                              eines Schrauben-Schluͤssels, den man an dem hervorragenden achtekigen
                              Theile anbringt, dreht, der Balken sich vor- oder ruͤkwaͤrts
                              schiebt, und zugleich in jeder Lage festgehalten wird Diese sinnreiche Vorrichtung laͤßt sich auch zu anderen Zweken
                                    benuͤzen. A. d. Hrn. Gill. Ich lasse
                                    bereits nach dieser Angabe Druk-Moͤdel verfertigen, und werde
                                    von ihren Leistungen in diesem Journale Nachricht geben. Es wird mich
                                    freuen, wenn andere Hrn. Kattundrukfabrikanten ein Gleiches thun, und mir
                                    den Befund mitthetlten. D. . Fig.
                                 23 zeigt die Messingplatten, hh, an der
                              inneren Seite einer dieser Balken mit den achtekigen Koͤpfen der Muttern, die
                              daselbst durchgehen und hervorstehen. Fig. 18 stellt die
                              Schraube mit den achtekigen Muttern dar, und zugleich die Platten, hh, im Durchschnitte und als abgenommen, Fig. 19 ist
                              einer der beiden kupfernen Balken, die in der Mitte der hoͤlzernen Balken
                              mittelst durch dieselben durch laufender Schrauben befestigt sind. iiii sind Schrauben in den anderen Balken, welche
                              sie an dem kupfernen Balken befestigen, wenn sie gestellt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
