| Titel: | Ueber ein Instrument zum Anbohren der Heuschober, um das Erhizen derselben zu verhindern. Von Hrn. Arthur Biddle. | 
| Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. LXVLXVI., S. 407 | 
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                        LXVLXVI.
                        Ueber ein Instrument zum Anbohren der Heuschober,
                           um das Erhizen derselben zu verhindern. Von Hrn. Arthur Biddle.
                        Aus dem 40. Bande der Transactions of the Society for the
                                 Encouragement of Arts Manufactures and Agriculture, in Gill's technic.
                                 Repository. N. 18. Junius 1823. S. 273.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                           
                        Biddle's Instrument zum Anbohren der Heuschober.
                        
                     
                        
                           Hr. A. Biddle, welcher dieses
                              Instrument im J. 1815 erfand, um das Erhizen der Heuschober zu verhindern, und
                              Muster des Heues beim Verkaufe aus der Tiefe derselben herauszuholen, theilte seine
                              Erfindung einem Messerschmiede, Hrn. Wilh. Wright, in
                              seinem Dorfs (Playford, Suffolk) mit, und dieser Mann verfertigte diese Instrumente,
                              die allgemein Beifall erhielten, bis zu seinem vor zwei Jahren erfolgten Tode.
                           Wir uͤbergehen die a. a. O. beigelegten Zeugnisse von dem Nuzen dieses
                              Instrumentes (wofuͤr Hr. A. Biddle auch die große
                              silberne Medaille von der Gesellschaft erhielt) und liefern hier bloße Abbildung und
                              Beschreibung.
                           Fig. 35 u.
                              36. Tab. VIII. zeigt diesen Bohrer in einem Sechstel
                              seiner natuͤrlichen Groͤße. Er hat Aehnlichkeit mit einem grossen
                              Korkzieher, nur daß hier das Blatt desselben um die Stange gewunden ist, und nicht
                              einen Theil derselben bildet. Die Stange ist, von a bis
                              b, rund, und laͤuft spizig zu. Das Blatt hat
                              an seinem unteren Ende ein Auge, und ist an der Stange mittelst desselben durch die
                              Schraube c befestigt. Von diesem Puncte an nimmt das
                              Blatt, welches in gleichen Entfernungen spiralfoͤrmig um die Stange gewunden
                              ist, an Breite zu, bis es nach a gelangt, wo ein
                              vierekiges Loch sich in demselben befindet, durch welches die Stange laͤuft,
                              wie Fig. 37
                              zeigt, die daselbst vierekig ist, um genau in das Loch zu passen, in welchem sie,
                              wie a in Fig. 38 zeigt, mittelst
                              einer Schraube befestigt ist. Von a bis d ist das schneidende Blatt breit, und beinahe unter
                              rechten Winkeln mit der Stange; der Theil, de, hingegen ist
                              aufwaͤrts gebogen, und beinahe unter einem rechten Winkel auf das Blatt, und
                              zugleich so gekruͤmmt, als waͤre er aus einem Cylinder geschnitten, so
                              daß jeder Theil desselben gleich weit von der Achse entfernt ist. Dieser Theil des
                              Blattes muß nothwendig langer seyn als die Entfernungen der Spiral-Windungen
                              von einander denn sonst wuͤrden die Schnite nicht gleich. Auch faͤllt
                              die Schneide, wie de in Fig. 59 zeigt, nach
                              ruͤkwaͤrts ab, wodurch der Schnitt einen Zug erhaͤlt, und so
                              das Heu mir großer Leichtigkeit zertheilt.
                           Die Stange ist walzenfoͤrmig, ungefaͤhr 12 Fuß lang, und 3/4 Zoll dik.
                              Sie wird mittelst eines Quer-Griffes, ff,
                              gedreht, (Fig.
                                 40), welcher in verschiedenen Entfernungen an der Stange angebracht werden
                              kann, mittelst der Loͤcher hh naͤmlich, in
                              welche die Schraube g eingreift, und die
                              ungefaͤhr 1/4 Zoll tief in die Stange eingesenkt sind. Am Ende der Stange
                              befindet sich ein vierekiges Loch, oder ein Stiefel, wodurch noch eine Stange, deren
                              voderes Ende in das Loch oder in den Stiefel eingreift, und daselbst mittelst einer
                              Schraube befestigt wird, mit der ersteren verbunden werden kann.
                           Der andere Theil des Instrumentes ist die Zugschraube, i,
                              k, Fig. 35.,
                              von beinahe gleichem Durchmesser mit dem Loche, welches durch den Bohrer gebildet
                              wird, und wodurch der durch das Blatt ausgeschnittene Heubuͤndel
                              herausgezogen wird.
                           Fig. 37 und
                              38 stellt
                              den Bohrer parallel mit der Achse, von einer Seite zur anderen gesehen, vor.
                           Bei dem Gebrauche dieses Bohrers schneidet man zuerst das lose Heu an derjenigen
                              Stelle weg, an welcher man den Bohrer anwendet, senkt dann die Spize desselben ein
                              und dreht sie mittelst des Quer-Griffes solang, bis der Schober entweder
                              ganz, oder zur hinlaͤnglichen Tiefe durchbohrt ist. Dann zieht man den Bohrer
                              ab, und nimmt mittelst der Zugschraube, die man zu wiederholten Malen einsenkt, den
                              ausgeschnittenen Heubuͤndel heraus. Wenn jedoch das Heu naß und heiß ist, so
                              wird es sich waͤhrend der Durchbohrung um das Blatt des Bohrers winden, und
                              dadurch die Wirkung desselben schwachen. In diesem Falle muß die Zugschraube auf der
                              Stange vorgeschoben werden, wie Fig. 35 zeigt, und man
                              muß damit von Zeit zu Zeit das Heu, so wie es von der Masse los wird,
                              herausholen.
                           
                        
                     
                  
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