| Titel: | Verbesserung im Strohflechten, und in Verfertigung der Hüte und anderer Artikel aus Strohgeflechten, worauf Urias Lane, der jüngere, Strohhut-Fabrikant in Lamb's Conduit Street, in the united Parishes of St. Andrew, Holborn, und St. George the Martyr, Middlesex, am 18. October 1822 sich ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. LXVII., S. 409 | 
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                        LXVII.
                        Verbesserung im Strohflechten, und in
                           Verfertigung der Hüte und anderer Artikel aus Strohgeflechten, worauf Urias Lane, der jüngere,
                           Strohhut-Fabrikant in Lamb's Conduit Street, in the united Parishes of St.
                           Andrew, Holborn, und St. George the Martyr, Middlesex, am 18. October 1822 sich ein Patent geben ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. N. 25. S.
                              11.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                           
                        Lane's Verbesserung der Strohgeflechte.
                        
                     
                        
                           Hr. Urias Lane laͤßt das gespaltene Stroh, wie gewoͤhnlich, von Weibern und
                              Kindern mit der Hand flechten; seine Verbesserung besteht vorzuͤglich in der
                              Art, wie das Stroh ausgelegt wird. Er bindet eine gewisse Menge von Halmen an dem
                              sogenannten weißen oder reinen Ende zusammen. Wenn nun z.B. 13 Halme geflochten
                              werden sollen, (es koͤnnen aber auch mehrere so geflochten werden) so
                              muͤssen sie so gelegt werden, daß ihre glaͤnzende Flache unten zu
                              liegen kommt, und 7 auf einer Seite und 6 auf der anderen Seite liegen. (Siehe Fig. 41, Tab. VIII.) Die auf diese Weise vertheilten Halme
                              werden in der linken Hand gehalten, die innere oder hohle Seite zunaͤchst an
                              dem Arbeiter, der nun den aͤußeren Halm an der rechten Seite zwischen den
                              Finger und den Daumen nimmt, und ihn nach Abwaͤrts zieht, wie a in Fig. 42, wo dann durch
                              Aenderung der Lage des Daumens und des Fingers, dieser Halm umgewunden werden kann,
                              so daß eine Art Umschlages oder Einfassung gebildet wird, und die glaͤnzende
                              Flache des Halmes wieder, wie vorher, unten kommt. Nachdem dieses geschehen ist,
                              wird dieser Halm mit den uͤbrigen zusammen geflochten, indem man ihn unter
                              dem zweiten und dritten, und uͤber dem vierten und fuͤnften, dann
                              unter dem sechsten und siebenten, wie a in Fig. 43 zeigt,
                              einschiebt, wobei die glaͤnzende oder aͤußere Oberflaͤche des
                              Strohes immer von dem Arbeiter weggekehrt bleiben muß.
                           
                           Nun bleiben sieben Halme an der linken Seite, und die Arbeit geht fort, indem man den
                              aͤußersten Halm zwischen den Daumen und Finger der linken Hand nimmt,
                              denselben nach Vorwaͤrts zieht, umwindet und nach Ruͤkwaͤrts
                              beugt, wie oben bemerkt wurde. Dieser Halm muß nun, wie b in Fig.
                                 43, eingeflochten werden, indem er unter dem zweiten und dritten Halme an
                              der linken Seite, uͤber dem vierten und fuͤnften, und unter dem
                              sechsten und siebenten eingeschoben wird. Nun liegen sieben Halme an der rechten
                              Seite, und der aͤußere derselben muß auf die oben beschriebene Weise
                              gewunden, und in die anderen eingeflochten werden, und so faͤhrt man immer
                              mit der Arbeit an jener Seite fort, auf welcher sieben Halme zu liegen kommen. Wenn
                              dieses Verfahren aufmerksam verfolgt wird, so kommt der Ruͤken oder die
                              innere Seite der Halme immer nach Aufwaͤrts, und die aͤußere oder
                              glaͤnzende nach Unten, und bildet daselbst ein sehr schoͤnes,
                              regelmaͤßig und leicht gewobenes, Geflecht.
                           Wenn einzelne Halme zu kurz geworden sind, so daß sie durch andere ersezt werden
                              muͤssen, und das Ende des zu kurz gewordenen Halmes ausgelassen werden muß,
                              so geschieht dieß auf folgende Weise: man seze, der sechste, oder innere Halm, der
                              sieben an der rechten Seite gelegenen Halme ginge aus; so legt man den neuen
                              dafuͤr einzusezenden Halm unter den sechsten der rechten, und er wird
                              uͤber den sechsten der linken Seite zu liegen kommen. Wenn dieß geschehen
                              ist, faͤhrt man fort, vier Halme auf obige Weise einzuflechten, indem man mit
                              dem aͤußeren Halme zur Rechten anfaͤngt; dann nimmt man den
                              aͤußeren Halm zur Linken, dann wieder den zur Rechten, und nun wieder den zur
                              Linken; und so wird der neue Halm befestigt, und der alte, der jezt ausgeschlossen
                              ist, wird niedergezogen, und unter dem Daumen der linken Hand gehalten, damit er
                              nicht unter die uͤbrigen geraͤth. Wenn es bequemer waͤre, so
                              koͤnnte der fuͤnfte Halm ausgelassen, und ein neuer unter den
                              fuͤnften auf der rechten Seite eingesezt werden, der dann uͤber dem
                              fuͤnften auf der Rechten zu liegen kommt, wo dann zwei Halme eingeflochten
                              werden, und der ausgelassene Halm zuruͤk gezogen wird. Das auf diese Weise
                              ausgelassene und neu eingeflochtene Stroh wird an der aͤußeren Seite gar nicht merkbar; an der
                              inneren Seite werden die ausgelassenen Halme abgekneipt, und die Geflechte, nach dem
                              sie gebleicht und gestrekt wurden, zu Huͤten verarbeitet.
                           Statt diese Geflechte, wie gewoͤhnlich, zusammen zu naͤhen,
                              raͤth man, sie an dem Saume zusammen zu schlingen, wie es an den Florentiner
                              Huͤten geschieht: die Art, wie dieß geschieht, ist hier nicht angegeben, weil
                              sie als bekannt vorausgesezt wird. Man versichert, daß Huͤte, die auf diese
                              Art geflochten werden, schoͤner und dauerhafter sind, als die
                              gewoͤhnlichen. Uebrigens laͤßt das Geflecht sich auch auf andere Weise
                              verfertigen, indem man einen Halm uͤber mehrere oder wenigere Halme wegziehen
                              kann.
                           
                        
                     
                  
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