| Titel: | Verbesserung im Pflastern der Strassen, Gassen und Pläze , worauf Rich. Macnamara, Esq. in Canterbury-buildings, Lambeth, in der Grafschaft Surrey, sich am 20 Nov. 1821 ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 11, Jahrgang 1823, Nr. LXVIII., S. 412 | 
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                        LXVIII.
                        Verbesserung im Pflastern der Strassen, Gassen
                           und Pläze Man vergleiche uͤber diesen Gegenstand polyt. Journ. Bd. 2. S. 150. D. , worauf Rich.
                              Macnamara, Esq. in Canterbury-buildings, Lambeth, in der
                           Grafschaft Surrey, sich am 20 Nov. 1821 ein
                           Patent geben ließ.
                        Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and
                                 Agriculture. Mai, N. 252. S. 329.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                           
                        Macnamara's Verbesserung im Pflastern der Strassen etc.
                        
                     
                        
                           Der Patenttraͤger bemerkt, daß die bisherigen Versuche,
                              das Pflaster der Strassen dauerhaft zu machen, theils mit zu vielen Schwierigkeiten
                              verknuͤpft sind, theils gaͤnzlich mißlangen, weil die Steine nicht
                              gehoͤrig unter einander verbunden wurden; daß ferner, bei der
                              gegenwaͤrtigen Art zu pflastern, es haͤufig geschieht, daß ein Stein
                              oder mehrere Steine ganz oder theilweise einsinken, wenn eine schwere Last
                              uͤber dieselben hinrollt, wodurch nothwendig eine Anhaͤufung von
                              Wasser entsteht, welche zulezt die Grundlage aller rings um den gesunkenen Stein
                              befindlichen Steine
                              verdirbt, und dadurch immerwaͤhrende und kostbare
                              Strassen-Ausbesserungen noͤthig macht. Er gibt daher den Seiten der
                              Steine eine solche Form, daß, wenn eine gewisse Anzahl derselben auf die alsogleich
                              anzugebende Weise neben einander gelegt wird, die Steine sich wechselseitig
                              stuͤzen und tragen, wodurch das theilweise Einsinken derselben mit allem
                              dadurch entstehenden Nachtheile vermindert wird.
                           Fig. 32 auf
                              Tab. VII. zeigt die obere Flaͤche von 9
                              Steinen, so wie dieselben unter einander verbunden sind, und in genauester
                              wechselseitiger Beruͤhrung, im Grundrisse.
                           Fig. 35 zeigt
                              dieselben Steine von Unten, im Grundrisse. Fig. 34 zeigt die drei
                              Steine der Fig.,
                                 7, 8, und 9, im Aufrisse von Vorne.
                           Fig. 35
                              stellt einen aͤhnlichen Aufriß der drei Steine, 32, 33, und 37, dar.
                           Fig. 36
                              stellt die obere Seite eines einzelnen Steines im Grundrisse dar; einen Aufriß der
                              Seite, ab, neben der Seite, ab, zwischen punctirten Linien, und eben so einen Aufriß der Seite, ef, zwischen aͤhnlichen Linien. Wenn man diese
                              Figur aufmerksam betrachtet, so wird man bemerken, daß die Linien, oder die Seiten,
                              c und d, einen stumpfen
                              Winkel mit der Linie, ab, bilden, welche die obere
                              Flaͤche darstellt. Wenn man aber den Aufriß der Seite, ef, betrachtet, so wird man gerade das Gegentheil von dem Vorigen finden,
                              naͤmlich, daß die Linien oder Flaͤchen, g
                              und h, spizige Winkel mit der Linie oder Seite, ef, bilden. „Durch diese Einrichtung bin
                                 ich“, sagt er, „im Stande, die Steine so untereinander zu
                                 verbinden, daß jeder einzelne Stein wechselseitig die anliegenden Steine
                                 stuͤzt, und wieder von diesen gestuͤzt wird. Um dieß noch
                                 anschaulicher zu machen, habe ich in Fig. 32 neun Steine
                                 dargestellt, und an jeder Seite derselben die Winkel bemerkt, welche diese Seite
                                 mit der oberen Flaͤche bildet, so daß man mit einem Blike sehen kann, wie
                                 an jeder Seite, die einen stumpfen Winkel bildet, eine andere Seite darauf zu
                                 ruhen kommt, die einen spizigen Winkel bildet, und so abwechselnd fort. Sollte
                                 dieß noch nicht deutlich genug seyn, so betrachte man den in der Mitte
                                 befindlichen Stein, N. 5, und man wird bemerken, daß er zwei mir dem Worte spizig bezeichnete Seiten hat; diese Seiten steigen
                                 also so so auf, daß
                                 sie auf den anliegenden Seiten der Steine, 4 und 6, ruhen, welche einen stumpfen Winkel bilden; der Stein 5 kann also nicht
                                 niedersinken, weil er von zwei anderen getragen, oder gleichsam dazwischen
                                 eingetheilt wird. Auf aͤhnliche Art haben die Steine, 2 und 8, jeder eine
                                 Seite mit einem spizigen Winkel, welche auf den stumpfwinkeligen Seiten des
                                 Steines, 5, ruhen; es kann also keiner derselben niedergedruͤkt werden,
                                 ohne die benachbarten Steine gleichfalls mit sich niederzuziehen. Es
                                 haͤlt folglich hier jeder Stein zwei andere, die auf ihn ruhen, und wird
                                 von zwei anderen, auf welchen er ruht, getragen. Die Groͤße der Steine
                                 kommt hier in keine Betrachtung; nur muͤssen die Verbindungslinien der
                                 obern Flaͤche genau rechte Winkel unter einander bilden, und die
                                 abgedachten Seiten muͤssen so genau auf einander paffen und so eben als
                                 moͤglich seyn. Groͤßere Steine muͤssen an ihrer oberen
                                 Flaͤche mit einer Furche versehen werden, damit die Pferde sich mit den
                                 Stollen ihrer Eisen besser darauf halten koͤnnen.“
                              
                           Außer dem, daß ein solches Pflaster weit dauerhafter ist, ist es auch weit
                              reinlicher, denn es kann kein Schmuz sich zwischen den Steinen aufhalten, und ohne
                              Vergleich ebener, wodurch alles Stoßen der Kutschen und der dadurch entstehende
                              laͤrm vermieden wird. Der Patenttraͤger verpflichtet sich Straßen, die
                              auf diese Weise gepflastert sind, mit der Haͤlfte der jaͤhrlichen
                              Reparaturkosten zu unterhalten, die aus siebenjaͤhrigem Durchschnitte bei dem
                              gewoͤhnlichen Pflaster sich ergeben. Hr. Macmara
                              hat ein Muster seines Pflasters dem Eingange zu Dixons
                              Repository, Barbican,
                              gegenuͤber, auf Ersuchen der Pflaster-Commissaͤre der
                              Hauptstadt, aufgestellt, wo es jeder mit dem alten Pflaster vergleichen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
