| Titel: | Verbesserungen im Vorwärtstreiben und in den hierzu und zu anderen Zweken bestimmten Kesseln und Maschinen, worauf Hr. John Barton, Mechaniker im Falcon-Square, City of London, sich am 15 Mai 1820 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 12, Jahrgang 1823, Nr. III., S. 27 | 
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                        III.
                        Verbesserungen im Vorwärtstreiben und in den
                           								hierzu und zu anderen Zweken bestimmten Kesseln und Maschinen, worauf Hr. John Barton, Mechaniker im
                           								Falcon-Square, City of London, sich am 15 Mai 1820 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus Gill's technical Repository. August 1823. S.
                              									122.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.Ein anonymer Journalist hat Hrn. Barton's
                                 										Verbesserungen sehr unrichtig dargestellt, als Berichtigung theilt er hier obige
                                 										Erklaͤrung seines Patentes mit. A. d. Ueb.
                           							
                        Barton's Verbesserungen an Kesseln etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht hinsichtlich der Siedekessel, darin,
                              									daß ich ihnen eine staͤrkere Form gebe, und den Zug fuͤr Flamme und
                              									Rauch so anlege, daß ich eine große Oberflaͤche des Feuers der
                              									Fluͤssigkeit ausseze, damit die Hize an jedem Theile, wo es geschehen kann,
                              									so viel als moͤglich aufzusteigen im Stande ist, und gegen die Theile des
                              									Kessels wirkt, an welchen das Wasser ansteht. Die Form des Kessels ist so, daß,
                              									noͤthigen Falles, er ohne Mauerwerk gebraucht werden kann, wie Fig. 5. Taf. I.
                              									von der Endseite, und Fig. 6. von der Seite
                              									zeigt. aa ist der Feuerheerd, bb zeigt sie Form und tage des Zuges, welcher von dem Feuerheerde aa auslaͤuft, und dann zu dem Querzuge b1 aufsteigt, von wo er durch b2 zu dem Feuerherde zuruͤkfehrt, rings um die Roͤhre c, die mit Wasser gefuͤllt ist, und den Zug
                              									abtheilt. Von hier aus tritt er in den Schornstein oder in die Roͤhre, b3, durch welche der Rauch abzieht.
                           Fig. 7. ist ein
                              									Seiten-Durchschnitt eines Theiles der Pumpe oder Maschine mit einer hohlen Stange,
                              									die ich als meine Erfindung in Anspruch nehme; sie ist zugleich
                              									Staͤmpel-Stange und Aufzugsroͤhre, denn das Wasser steigt in ihr auf,
                              									und sie ist oben mittelst eines Gelenkes oder auf irgend eine Weise so vorgerichtet,
                              									daß sie das Wasser ablaufen laͤßt.
                           
                           Fig. 8. zeigt
                              									einen Durchschnitt eines Hahnes in dem Cylinder-Aufsaz der Maschine, um sie mit
                              									Fett, Oel, oder mit irgend einer anderen Fluͤssigkeit, ohne daß Luft zutreten
                              									koͤnnte, zu speisen. Man kann sich desselben auch, wie in Fig. 9., zum Speisen einer
                              									Maschine mit Wasser bedienen, da sie dem Zweke eines Doppelhahnes entspricht. Er
                              									kann entweder durch irgend eine Maschine gedreht werden, so daß er genau so viel
                              									zufließen laͤßt, als man braucht, oder mittelst eines Schwimmers im Kessel
                              									steigen und fallen, und zu verschiedenen Zweken gebraucht werden. Die Kammer muß,
                              									nach verschiedenem Bedarfe und nach der Menge Fluͤssigkeit, die man
                              									noͤthig hat, groͤßer oder kleiner seyn.
                           Fig. 10. zeigt
                              									den Cylinder-Dekel und das oberste Ende desselben mit dem Hahne Fig. 8. in einem kleineren
                              									Maaßstabe.
                           Fig. 11. zeigt
                              									den Enddurchschnitt meiner Maschine zum Aufheben des Wassers oder zu anderen Zweken,
                              									und dient auch zu einer Feuersprize oder Blase-Maschine, indem sie mit geringer
                              									Reibung arbeitet, und durch den Gebrauch noch besser wird. Sie ist mit dem
                              									Faͤcher oder Stempel, der von Metall ist, nach der linken Seite gekehrt
                              									vorgestellt, an welcher Seite sie das Wasser auftreibt, und die obere Klappe ist an
                              									dieser Seite offen, und bildet ein Vacuum auf der anderen Seite, schließt die Klappe
                              									oben, und oͤffnet die zum Einsaugen bestimmte Klappe unten, so daß diese
                              									Klappen abwechselnd wirken, und immer Wasser haben, die Griffe moͤgen
                              									aufgezogen oder niedergedruͤkt werden.
                           Fig. 12. ist
                              									eine Ansicht der Segments des metallnen Stempels oder Faͤchers, welche gegen
                              									den Durchmesser und die Enden des Cylinders oder Werkstuͤkes mittelst der
                              									Federn angedruͤkt werden.
                           Fig. 13. ist
                              									eine Endansicht meines Rades oder meiner Trommel, welche, so weit die punctirten
                              									Linien reichen, hohl ist, und zum Vorwaͤrtstreiben oder zu anderen Zweken
                              									dient. Sie muß luftdicht und specifisch leichter seyn als Wasser. Sie
                              									gewaͤhrt den Vortheil, daß sie immer die gehoͤrige Wassertiefe
                              									Haͤlt, so daß die Ruder mit der groͤßten Kraft wirken
                              									koͤnnen.
                           Fig. 14. das
                              									Rad oder die Trommel Fig. 13. von der
                              									Endseite.
                           
                        
                           
                           Beschreibungen und Bemerkungen zu den neuen Figuren 15, 16, 17. Von Hrn.
                              										Gill.
                           Fig. 15. ist
                              									die fehlerhafte Darstellung von Fig. 5, uͤber
                              									welche Hr. Barton sich beklagt, und an welcher unsere
                              									Leser hoͤchst wesentliche Abweichungen von dieser Figur bemerken werden. So
                              									enden sich z.B. in der urspruͤnglichen Figur die Kruͤmmungen des Zuges
                              									in niedersteigende Theile, welche mittelst Schraubennieten fest mit dem
                              									walzenfoͤrmigen Koͤrper des Kessels verbunden sind, waͤhrend
                              									sie in Fig.
                                 										15. als bloße Kreisboͤgen dargestellt sind, und man nicht weiß auf
                              									welche Weise sie mit dem cylindrischen Theile des Kessels fest verbunden werden
                              									koͤnnen. Fig. 16. soll Fig. 7. der obigen
                              									Beschreibung erklaͤren, weicht aber sehr wesentlich in der Form der hohlen
                              									Stempelstange ab. Fig. 17. zeigt noch weit groͤßere Abweichungen; sie soll Figur 11.
                              									darstellen.
                           Wie sehr der ungenannte Journalist die Erklaͤrung des Hrn. Barton entstellte, erhellt aus seinen eigenen hier
                              									folgenden Worten:
                           
                              „Fig.
                                    											11. (in unserer Tafel Fig. 13.) zeigt einen
                                 										Durchschnitt der Kammer der Drukpumpe, in welcher a
                                 										das ist, was man gewoͤhnlich eine Saugpumpe nennt, b, b1, b2 ist die Kammer. c und d sind
                                 										Faͤcher, welche als Stempel dienen. e und f koͤnnen als Hebel oder Arme betrachtet
                                 										werden, welche die Faͤcher treiben. Wenn der Hebel zur Rechten, wie in
                                 										der Figur, niedergedruͤkt ist, so wird sich die Klappe d oͤffnen, und das Wasser durch dieselbe in
                                 										den Raum zur Rechten der Kammer, b2,
                                 										einstroͤmen. Wenn aber der Hebel zur Linken, e, niedergedruͤkt ist, werden die Faͤcher ihre Lage
                                 										aͤndern; die Klappe d wird sich schließen,
                                 										die Klappe c wird sich oͤffnen, und das
                                 										Wasser wird durch c in den Theil, b1, zur Linken der Kammer fließen; zugleich wird
                                 										auch das Wasser, welches die rechte Seite der Kammer, b2, einnimmt, durch den Faͤcher d
                                 										bei der Klappe h ausgetrieben, diese oͤffnen,
                                 										und dann in die Hosenroͤhre(bruches-pipe) i, i, eintreten. Ein zweiter Streich der Pumpe
                                 										(d.i., wenn man den Hebel f wieder
                                 										niederdruͤkt) bringt die Faͤcher c und
                                 											d in die in der Figur angezeigte Lage, und
                                 										treibt das Wasser aus der Kammer b1 durch die Klappe
                                 											g in die Hosemoͤhren ii. Auf diese Weise wird das in der
                                 										Hosenroͤhre angehaͤufte Wasser in das Luftgefaͤß g hinaufgedruͤkt, in welchem die Elasticitaͤt der auf
                                 										das Wasser wirkenden Luft dasselbe mit bedeutender Kraft durch die
                                 										Ausgangsroͤhre k hinaustreibt. Auf diese
                                 										Weise kann dieser Apparat auch als Feuersprize gebraucht werden.“
                              
                           Der Leser wird hier bemerken, daß die Abtheilung der Kammer in zwei Kammern b1 und b2 die Erfindung des
                              									anonymen Journalisten ist; eben dieß gilt auch von den Faͤchern, deren nur
                              									einer vorhanden ist, der oben wirkt, waͤhrend er nur zwei als unten wirkend
                              									angegeben hat. Er hat auch den oben wirkenden Faͤcher oder Stempel in eine
                              									befestigte Theilungsplatte verwandelt, und die zwei unteren Platten, die die
                              									Saugroͤhre von der Kammer trennen, in Faͤcher oder Stempel verwandelt,
                              									die mitten in Sand und Schutt arbeiten, der von dem Wasser aufgetrieben, wird, statt
                              									daß nur einer da ist, der oben wirkt, und von diesen reibenden Koͤrpern
                              									vollkommen frei ist. Die Segmente des metallnen Stempels, die in der
                              									Erklaͤrung des Patentes beschrieben sind, und von den Federn innenwendig in
                              									den Cylinder angedruͤkt werden, hat er ganz vergessen.
                           Wir sind in der That erstaunt uͤber diese Entstellungen, die der anonyme
                              									Journalist sich sowohl an den Figuren als in der Beschreibung erlauben konnte, und
                              									noch mehr uͤber die Arroganz, mit welcher er, ungeachtet feiner Unwissenheit
                              									sich uͤber die Originalitaͤt und Vortheile dieser Erfindung
                              									abzusprechen erlaubt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
