| Titel: | Gewisse Verbesserungen oder Zusäze zu Taschenuhren oder Chronometern überhaupt, wodurch diese in den Stand gesezt werden, den Augenblik einer gewissen Beobachtung, oder einer schnellen Aufeinanderfolge von Beobachtungen mit Präcision anzuzeigen, ohne daß es nöthig wäre, den regelmäßigen Gang der Uhr, wie bei den gewöhnlichen Stell-Uhren, zu unterbrechen, und worauf sich Friedr. Ludw. Fatton, Uhrmacher in New Bond Street, Middlesex, dd. 27. Sept. 1822 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 12, Jahrgang 1823, Nr. XI., S. 51 | 
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                        XI.
                        Gewisse Verbesserungen oder Zusäze zu
                           								Taschenuhren oder Chronometern überhaupt, wodurch diese in den Stand gesezt werden, den
                           								Augenblik einer gewissen Beobachtung, oder einer schnellen Aufeinanderfolge von
                           								Beobachtungen mit Präcision anzuzeigen, ohne daß es nöthig wäre, den regelmäßigen Gang
                           								der Uhr, wie bei den gewöhnlichen Stell-Uhren, zu unterbrechen, und worauf sich
                           									Friedr. Ludw.
                              									Fatton, Uhrmacher in New Bond Street, Middlesex, dd. 27. Sept. 1822 ein Patent
                           								ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Junius
                              									1823. S. 281.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Fatton's Verbesserungen an Taschenuhren.
                        
                     
                        
                           Im IV. B. S. 296 befindet sich die Beschreibung einer sehr
                              									sinnreichen Verbesserung an den Repetir-Uhren von eben diesem Hrn. Fatton; er hatte dabei den Zwek zum Behufe von
                              									Beobachtungen an Himmelskoͤrpern ausserordentlich kleine Zeittheile
                              									anzugeben. Die gegenwaͤrtige Verbesserung hat denselben Zwek und ist nur eine
                              									Abaͤnderung desselben Grundsazes, die dieselbe Wirkung hervorbringt, ohne
                              									eben soviele Kleinligkeiten zu besizen. Fig. 9 ist der
                              									Ruͤken der Uhr mit einem in 60 Theile getheilten Zifferblatte, welches
                              									Secunden zeigt: der Zeiger a laͤuft in einer
                              									Minute den ganzen in 60 Theile getheilten Kreis durch. Der kleine, in 10 Theile
                              									getheilte Kreis hat einen Zeiger, der in 10 Minuten einmal herumlaͤuft. Der
                              									groͤßere Kreis
                              									dient zur Aufnahme von Puncten, welche eine Spize des laͤngeren Zeigers, a, darauf zuruͤklaͤßt, und wodurch der
                              									Augenblik einer gemachten Beobachtung genau bezeichnet wird. Diese Puncte werden
                              									dadurch gebildet, daß der Beobachter die Uhr in seiner Hand haͤlt, und auf
                              									den Zapfen c in dem Augenblike druͤkt, wo das
                              									Phaͤnomen Statt hat, das er bemerken will; dieß geschieht ohne Unterbrechung
                              									der regelmaͤßigen Bewegung des Zeigers.
                           Fig. 10 zeigt
                              									den inneren Bau der Uhr nach Wegnahme des Secunden-Zifferblattes. Die Achse der
                              									Trommel oder des Gehaͤuses der Hauptfeder ist mit einem Stellrade d, und mit einem Sperrkegel e, der mit dem groͤßeren Stellrade f
                              									verbunden ist, auf die gewoͤhnliche Weise versehen. Ein kleiner doppelter
                              									Abfall, g, der sich auf einem Central-Stifte dreht,
                              									haͤlt mit seinem Haken-Ende einen Zahn des Stellrades f, und wird durch die Schwanzfeder, h, in
                              									dieser Stellung erhalten. Ein Arm oder Hebel, i, der
                              									vertical wirkt, steigt und faͤllt mit seinem breitesten Ende auf zwei kleinen
                              									Zapfen. Ungefaͤhr um die Mitte dieses Hebels ist ein kleiner Vorsprung mit
                              									einer schiefen Flaͤche, die unter dem Zahne des Stellrades f liegt (an der unteren Seite naͤmlich
                              									keilfoͤrmig gebildet) und von welchem sie durch einen kleinen Arm, l, befreiet werden kann, der damit in Verbindung steht,
                              									und sich bis ausser das Gehaͤuse fort erstrekt, wo der Nagel des Fingers auf
                              									das Ende dieses Armes wirkt. M ist eine Feder mit einem
                              									mit zwei Kerben versehenen Stuͤke zur Festhaltung des Hebels i.
                           Die Wirkung dieses Mechanismus ist folgende: nachdem die Uhr ausgezogen wurde,
                              									bekommt das Stellrad, welches mit der Spindel des Secunden-Zeigers verbunden ist,
                              									eine Neigung sich zu drehen, wird aber von dem hakenfoͤrmigen Ende des
                              									Abfalles g zuruͤkgehalten. Druͤkt man
                              									indessen auf den Knopf c, so wird der Haken g aus dem Stellrade f
                              									herausgehoben, und dieses kann um einen Zahn vorwaͤrtsruͤken, indem
                              									der Hintertheil des Abfalles in die Zaͤhne einfaͤllt, und dasselbe
                              									nicht mehr weiter gehen laͤßt. Da die untere Flaͤche des Stellrades
                              										f mit keilfoͤrmigen Zaͤhnen
                              									ausgeschnitten ist, so folgt, daß, so oft ein Jahn uͤber die kleine schiefe
                              									Flaͤche weggeht, die von dem Hebel i
                              									anfaͤngt, das Ende des Hebels niedergedruͤkt wird, wodurch ein elastischer Arm, der eine
                              									mit dem Zeiger a, Fig. 1, verbundene Spize
                              									fuͤhrt, niedergezogen, und ein Punct auf dem Ziffer-Blatte gezeichnet wird.
                              									Dieß geschieht auf eine aͤhnliche Weise, wie in dem fruͤheren Patente,
                              									durch Absezung von etwas Farbe. Sobald man den Finger von dem Knopfe wegzieht,
                              									faͤllt das hakenfoͤrmige Ende des Abfalles in das Stellrad, wie die
                              									Figur zeigt, und so oft man auf den Knopf druͤkt, entsteht ein neuer
                              									Punct.
                           
                              „Wenn man einen kleineren Secunden-Kreis auf demselben Zifferblatte, und
                                 										zugleich Stunden und Minuten beliebte, wie bei den gewoͤhnlichen
                                 										Secunden-Uhren, so kann dieß ohne wesentliche Veraͤnderung des obigen
                                 										Mechanismus geschehen; nur muͤßte die Vorrichtung, durch welche die
                                 										Zeichnung geschieht, kleiner seyn, und die Lage des Hebels geaͤndert
                                 										werden, so daß der vierekige Einschnitt am Ende des Hebels, i, so vorgerichtet werden muß, daß er mit dem
                                 										Mittelpunkte der zweiten Spindel, wo diese immer gelegen seyn mag,
                                 										correspondirt.“
                              
                           Diese Veraͤnderung fodert jedoch auch eine Abaͤnderung in der Lage und
                              									in den Verhaͤltnissen des Raͤderwerkes, und deswegen hat der
                              									Patenttraͤger die Zahl der Zaͤhne und die Dimensionen der
                              									Raͤder angegeben; da dieß aber nur wenige Leser interessiren kann, so glauben
                              									wie, daß man uns diese Unterlassung verzeihen wird, da die Grundsaͤze der
                              									Erfindung dieselben bleibenWir bedauern sehr, daß der Hr. Redacteur das Wichtigste weggelassen hat, und
                                    											werden seiner Zeit dasselbe aus dem Repertory fuͤr unsere Uhrmacher
                                    											nachtragen. A. d. Ueb..
                           
                        
                     
                  
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