| Titel: | Neue Methode den Stempel einer Dampfmaschine zu leiten. Von Hrn. Saulnier. | 
| Fundstelle: | Band 12, Jahrgang 1823, Nr. XXXIV., S. 155 | 
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                        XXXIV.
                        Neue Methode den Stempel einer Dampfmaschine zu
                           								leiten. Von Hrn. Saulnier.
                        Aus dem Bulletin de la Societe d'Encouragement
                           								im Repertory of Arts
                                 										Manufactures and Agriculture. September 1823. S. 252.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        [Saulniers Methode den Stempel einer Dampfmaschine zu
                           								leiten.]
                        
                     
                        
                           Diese, in Fig. 24. dargestellte
                              									Methode besteht darin, daß man die Staͤmpelstange mit dem Ende eines
                              									Wagehebels verbindet, welcher durch zwei Gelenke mit zwei anderen Hebeln verbunden
                              									ist, die sich um fest stehende Achsen drehen. Diese Verbindung von Hebeln macht die
                              									Bewegung des Staͤmpels geradelinig, und gewaͤhrt nebenher noch den
                              									Vortheil, daß eine der beiden feststehenden Achsen unten an dem Boden der Maschine
                              									liegt, und folglich keine Stuͤze braucht. Der Hebel, der sich auf dieser
                              									Achse bewegt, macht zwei Schwingungen auf einen Stoß des Staͤmpels; eine
                              									Wirkung, welche in gewissen Faͤllen nuͤzlich seyn kann.
                           Die Staͤmpelstange ist bei a an dem Ende des
                              									Wagehebels, ab, befestigt, der zweimal so lang als
                              									der Hebel cd ist. Dieser dreht sich um die Achse
                              										e, und ist bei d mit dem
                              									Mittelpuncte des Hebels, ab, verbunden. Das Ende
                              										b ist gleichfalls mit dem Ende des Hebels, bc, verbunden, der sich um die feste Achse, e, dreht. Es ist leicht einzusehen, daß, waͤhrend
                              									der Punct d einen Kreisbogen um den Mittelpunct c beschreibt, der Punct a
                              									eine vollkommen gerade und senkrechte Linie beschreiben wird, wenn der Punct b eine vollkommen gerade horizontale Linie beschreibt:
                              									denn die Entfernungen ad, bd, und cd sind vollkommen gleich, daraus und aus dem Baue
                              									derselben folgt, daß die Puncte a, b und c immer in einem halben Umfange bleiben, dessen
                              									Durchmesser ab ist, und daß die Linie ac immer senkrecht auf cb ist.
                           Da aber der Punct b einen Kreisbogen um den Mittelpunkt
                              										e beschreibt, wird der Punct a eine Krumme durchlaufen, die um so weniger von der durch den Punct c laufenden Geraden abweicht, als der Pfeil des von
                              									dem Puncte b beschriebenen Bogens kuͤrzer
                              									genommen wird.
                           Die ganze krumme Linie, die von dem Puncte a beschrieben
                              									werden kann, ist in allen moͤglichen Lagen der Hebel cd und bc eine
                              									Krumme mit vier Armen, wie die in Watt's Parallelogramm und doppeltem Wagehebel
                              									gegebene Krumme, deren Theorie Hr. de Prony im II. B. seiner Nouvelle Architecture hydraulique entwikelt hat.
                           
                        
                     
                  
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