| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 12, Jahrgang 1823, Nr. XLVI., S. 242 | 
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                        XLVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der zu London vom 21. August bis 11. September l.
                              									J. ertheilten Patente.
                           
                              Dem Benjam. Rotch,
                                 										Esq. in Furnival's Inn, London; auf eine verbesserte eiserne Spize (fid) fuͤr die oberen Maste der Schiffe und
                                 										anderer Fahrzeuge. Dd. 21. Aug. 1823.
                              
                           
                              Dem Jak. Surrey,
                                 										Muͤller zu Battersea in Surrey; auf eine Methode, Hize zur Dampfbildung
                                 										und zu anderen Zweken anzuwenden, wodurch Brennmaterial erspart wird. Dd. 4. Sept.
                                    											1823.
                              
                           
                              Dem Wilh. Woodmann,
                                 										Thier-Wundarzt bei dem 2ten Dragoner-Regimente, in den York-Barracken; auf ein
                                 										verbessertes Hufeisen, welches er das nachgebende Hufeisen nennt (bevelled-heeled expanding shoe). Dd. 11. Sept.
                                    											1823.
                              
                           
                              Dem Bryan Donkin,
                                 										Mechaniker in Great Surrey-Street, Surrey; auf eine Entdekung oder Erfindung zur
                                 										Entfernung oder Zerstoͤrung der Fasern an Federn, sie moͤgen aus
                                 										Flachs, Baumwolle, Seide oder aus anderen faserigen Substanzen gesponnen seyn,
                                 										in so fern sie zu dem sogenannten Filet (lace-net)
                                 										oder jedem anderen Gewebe, wo Loͤcher durch dasselbe gebildet werden,
                                 										verwendet werden. Dd. 11. Sept. 1823.
                              
                           
                              Dem Joh. Hughes,
                                 										Hosenhaͤndler zu Barking, Essex; auf gewisse Mittel, die Leichen der
                                 										Todten im Sarge zu sichern. Dd. 11. Sept. 1823.
                              
                           
                              Dem Heinr. Constantin
                                    											Jennings, Esq. in Devonshire-Street, Saint Mary-lebonne,
                                 										Middlesex; auf ein am Sattelbaume anzubringendes Instrument, wodurch das Pferd
                                 										gegen allen Drang und Schaden bewahrt wird. Dd.
                                 											11. Sept. 1823.
                              
                           
                              Dem Jak. Sprigg, dem
                                 										aͤlt., Ofenschirm-Macher zu Birmingham, Warwickshire; auf gewisse
                                 										Verbesserungen bei Verfertigung der Roͤste, Ofenschirme und Feuerherde.
                                 											Dd. 11. Sept.
                                    											1823.
                              
                           
                              Dem Thom. Wickham, zu
                                 										Nottingham, Spizen-Fabrikanten; auf einen verbesserten und zubereiteten Reis,
                                 										der in jedem Falle statt der Staͤrke angewendet werden kann. Dd. 11. Sept.
                                    											1823.
                              
                           
                              Dem Wilh. Hase,
                                 										Eisengießer zu Santhorpe, Norfolk; auf Maschinen oder Muͤhlen, die
                                 										vorzuͤglich fuͤr Strafe-Arbeitshaͤuser taugenMan vergl. polyt. Journ. B. 10. S.
                                          													32 u. diesen Band S.
                                          													116. D.. Dd. 11.
                                    											Sept. 1823.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and
                                    											Agriculture. Oktober 1823. S. 319).
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der von der Society of
                                 										Arts fuͤr die Sizung des Jahres 1823–24 ausgeschriebenen
                              									Preise.
                           
                              Akerbau.
                              Die goldene Medaille fuͤr die groͤßte
                                 										Menge der See abgewonnenen Landes, und fuͤr die beßte Methode,
                                 										wuͤstes und unbebautes Land zu verbesern. Die silberne Medaille fuͤr die naͤchst groͤßte
                                 										Menge.
                              
                              Die goldene Ceres-Medaille fuͤr Ausmittelung
                                 										der beßten Methode, leichte Gruͤnde mit perennirendem Grase zu bestellen;
                                 										die goldene Medaille fuͤr Vergleichung der
                                 										Vortheile gewisser Arten von Duͤnger, die silberne fuͤr aͤhnliche Versuche in kleinerem
                                 										Maßstabe.
                              Die silberne Medaille fuͤr die beßte Methode
                                 										Ruͤben, Moͤhren, Pastinak, rothe Ruͤben oder Mangold zur
                                 										Mastung des Hornviehes aufzubewahren. Eben dieselbe
                                 										fuͤr die beßte Methode zur Aufbewahrung großer Krautkoͤpfe.
                              Die goldene Medaille fuͤr die beßte Methode,
                                 										Korn bei nasser Witterung zu ernten.
                              
                           
                              Chemie, Faͤrberei,
                                    											Mineralogie.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen auf eine Methode,
                                 										die Menge oder die Kraft des Dampfes an Dampfmaschinen mit Ersparung an Auslagen
                                 										zu vermehren.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr das
                                 										beßte Mittel zu verhindern, daß kein diker Rauch aus den Schornsteinen der
                                 										Fabriken aufsteigt.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Methode zur Beseitigung der uͤblen Wirkung des schaͤdlichen
                                 										Rauches, der beim Schmelzen der Kupfer-Zink, Blei-Zinn und Eisen-Erze
                                 										aufsteigt.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Methode, das Kupfer zu raffiniren. Eben diese
                                 										fuͤr Verfertigung des Zinkes.
                              Die goldene Vulcan-Medaille oder 50 Guineen
                                 										fuͤr eine Methode, Messing aus britischen Materialien zu verfertigen, das
                                 										dem auslaͤndischen gleich kommt. Dieselbe
                                 										fuͤr die wohlfeilste Methode, Kohlengas zu reinigen.
                              Die silberne Medaille oder 15 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Methode, eine schwarze, und durch chemische Mittel unzerstoͤrbare,
                                 										jedoch nicht zu theuere, Tinte zu verfertigen. Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr eine ausgezeichnet gute
                                 										Drukerschwaͤrze.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr eine
                                 										wohlfeile und bessere Composition, als man bisher besizt, das geschlagene Eisen
                                 										vor Rost zu bewahren.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr ein
                                 										sicheres Mittel, den Moder oder die Troken-Faͤulniß am Holze abzuhalten.
                                 											Eben diese fuͤr ein Mittel gegen den
                                 										sogenannten Mehlthau am Papiere.
                              Die goldene Isis-Medaille oder 30 Guineen fuͤr
                                 										Entdekung eines Steinbruches in Groß-Britannien oder Irland, aus welchem man
                                 										eben so taugliche Steine zur Lithographie erhaͤlt, wie die aus dem
                                 										Auslande eingefuͤhrten.
                              
                           
                              Feine Kuͤnste.
                              Fuͤr Herren unter dem Alter von 25 Jahren, die aber Soͤhne oder
                                 										Enkel von Pairs oder Pairinnen seyn muͤssen, fuͤr das beßte
                                 										Oelgemaͤhlde oder die beßte Zeichnung eines Gegenstandes aus der
                                 										Geschichte die goldene Medaille; fuͤr das
                                 										naͤchst beßte, die goldene Isis-Medaille. Die
                                 											silberne Medaille und silberne Isis-Medaille fuͤr die beßte Copie. Fuͤr Damen
                                 										unter 25 Jahren, Toͤchter oder Enkelinnen von Pairs oder Pairinnen, eben
                                 										denselben Preis.
                              
                           
                              Manufactur.
                              Die goldene Medaille fuͤr Denjenigen, der am
                                 										meisten Merino-Wolle von seiner in den vereinigten Koͤnigreichen
                                 										gehaltenen Herde verkauft: weniger als 5 Centner darf diese Menge nicht
                                 										betragen.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Nachahmung indischer Shawls echter Casimir-Wolle.
                              
                           
                              Mechanik.
                              Die goldene Medaille oder 100 Guineen fuͤr die
                                 										sicherste Methode, das Auffliegen der Pulvermuͤhlen zu verhuͤten.
                                 										Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr ein
                                 										besseres Mittel, als man bisher hatte, Feuersbruͤnste zu verhindern und
                                 										zu loͤschen. Die goldene Medaille oder 50
                                 										Guineen die Luft in Zimmern der Spitaͤler und Arbeitshaͤuser auf
                                 										eine anhaltende Weise zu reinigen. Eben dieselbe
                                 										fuͤr die beßte Ventilations-Methode der Kohlengruben.
                              Die Beschreibungen hievon muͤssen in den ersten drei bis vier Monaten des
                                 										Jahres 1824 an die Gesellschaft eingesandt werden.
                              
                           
                              Akerbau.
                              Die goldene Medaille fuͤr Denjenigen, der
                                 										zwischen den 1. October 1819 und 1. April 1820 die groͤßte Menge
                                 										fuͤr den Pflug untauglichen Landes (jedoch nicht weniger als 50 Acres)
                                 										mit den beßten Forstbaͤumen zu Bauholz bepflanzt hat. Die silberne Medaille fuͤr Denjenigen, der die
                                 										naͤchst groͤßte Menge (nicht weniger als 30 Acres) auf diese Art
                                 										bepflanzt hat.
                              Die goldene Medaille fuͤr Denjenigen, der im
                                 										Jahre 1817–18 die groͤßte Menge Landes (nicht weniger als 15
                                 										Acres) mit Eichen aus dem Samen zu Bauholz gezogen, bepflanzt und unterhalten
                                 										hat. Die silberne Medaille fuͤr die
                                 										naͤchst groͤßte Menge damit bestellten Landes (nicht weniger als
                                 										10 Acres).
                              Die goldene Medaille fuͤr Denjenigen, der vom
                                 										Junius 1820 bis Junius 1821 die groͤßte Menge Lerchbaͤume, (nicht
                                 										weniger, als 50,000 Stuͤke) gepflanzt hat. Die silberne Medaille fuͤr die naͤchst groͤßte Zahl
                                 										(nicht weniger, als 30,000 Stuͤke).
                              Die goldene Medaille fuͤr die groͤßte
                                 										Zahl (nicht weniger als 2000) aus Norwegen eingefuͤhrter, und im Jahre
                                 										1821 gepflanzter, Foͤhren-Saͤmlinge. Die Saͤmlinge
                                 										muͤssen 2–4 Jahr alt, und in mittelmaͤßig gutem Boden in
                                 										einer etwas geschuͤzten Lage gepflanzt worden seyn. Das Holz aus der
                                 										Gegend von Ehristiania ist am beßten fuͤr Zimmerleute und Schreiner, und
                                 										jenes von Long Sound dient zu Sparren und Balken.
                              Die goldene Medaille fuͤr Vergleichung der
                                 										Vorzuͤge der Methoden, Eichen aus Samen auf gehorig umgegrabenen oder
                                 										umgeakerten Lande, oder bloß mittelst Spathen oder Sezholz auf nicht
                                 										umgebrochenem Lande, oder in Baumschulen zu ziehen, und dann zu verpflanzen.
                              Die goldene Medaille fuͤr die beßte Reihe von
                                 										Versuchen auf nicht weniger dann 12 Acres, wovon vier aus der Hand in weitem
                                 										Wurfe besaͤet, vier gedrillt und vier gestupft werden, um zu sehen,
                                 										welche von diesen Methoden, Weizen zu bauen, die beßte ist.
                              Die silberne Medaille fuͤr die Gewinnung der
                                 										groͤßten Menge Gras-Samen. Dieselbe
                                 										fuͤr Bestellung der groͤßren Menge Landes (nicht weniger als 5
                                 										Acres) mit Pastinak als Futter fuͤr Horn- und Wollenvieh.
                              Die goldene Medaille fuͤr das beßte Mittel zur
                                 										Vertilgung der Hopfenfliege. Dieselbe hinsichtlich
                                 										der Ruͤbensliege, oder auch nur fuͤr Mittel zur Beseitigung der
                                 										Nachtheile, die dieses Insect erzeugt.
                              Dieselbe fuͤr die beßte Methode zur Beseitigung
                                 										der Verheerungen der Insecten an Obstbaͤumen und
                                 										Kuͤchengewaͤchsen.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Methode zur Heilung der Lungenfaͤule an Schafen. Die silberne Medaille oder 10 Guineen fuͤr beßte
                                 										Methode, die Schafe gegen die Nachtheile von Fliegen zu schuͤzen.
                              Die goldene Medaille oder 20 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Methode, Wasser in hinlaͤnglicher Menge zur wohlthaͤtigen
                                 										Bewaͤsserung der Gruͤnde in die Hoͤhe zu treiben. Man muß
                                 										ein Modell in einem Maßstabe von 1 Zoll auf den Fuß einsenden.
                              Die silberne Medaille oder 20 Guineen fuͤr eine
                                 										Maschine oder fuͤr einen Pflug zur Reinigung des Landes vor dem
                                 										Abbrennen, der aber nicht mehr als Einen Mann und zwei Pferde braucht.
                                 										Wenigstens 10 Acres mußten damit gereinigt worden seyn.
                              Die silberne Medaille oder 15 Guineen, fuͤr die
                                 										beßte Maschine zum Stupfen des Weizens. Drei Acres mußten damit bestellt worden
                                 										seyn. Die goldene Medaille fuͤr eine Maschine,
                                 										mit welcher das Korn besser als auf die bisherige Weise ausgedroschen und das
                                 										Strod mehr geschont werden kann, als bei den gewoͤhnlichen Dresch-Flegel.
                                 										Wenigstens 30 Quarters muͤssen damit ausgedroschen worden seyn.
                              
                           
                              Chemie, Faͤrberei,
                                    											Mineralogie.
                              Die goldene Medaille fuͤr ein besseres
                                 										Pruͤfungsmittel auf Arsenik in Aufloͤsung, als man bisher
                                 										kennt.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr
                                 										Erzeugung der groͤßten Menge Stab-Eisens (nicht weniger als 10 Tonnen)
                                 										mit Coke aus Coke-Gaͤnsen, das dem beßten aus Schweden und Rußland
                                 										eingefuͤhrten Eisen gleich kommt, und eben so gut in Stahl verwandelt
                                 										werden kann.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr
                                 										Bereitung der groͤßten Menge von Schwefelsaͤure aus Schwefel ohne
                                 										irgend ein salpetersaures Salz, deren specifische Schwere jedoch jener der
                                 										beßten im Handel vorkommenden Schwefelsaͤure nicht nachstehen darf.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Schwaͤrze zum Kupferdruke, die man auch zu dem feinsten Abdruke
                                 										brauchen kann.
                              Die silberne Medaille oder 15 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Methode, das Leder, unbeschadet feiner Biegsamkeit, wasserdicht zu
                                 										machen.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Methode, eingesalzene Nahrungsmittel vor dem Ranzigwerden oder Anlaufen zu
                                 										bewahren.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Methode, Pelze, Wolle und andere Stoffe vor den Verheerungen der Motten
                                 										und anderer Insecten zu schuͤzen.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr das
                                 										beßte Substitut der bleiernen Roͤhren, deren man sich zur Leitung der
                                 										Getraͤnke aus den Kellern in die Fuͤllungsoͤrter der
                                 										Wirthshaͤuser bedient.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen Demjenigen, der
                                 										die Naturgeschichte irgend einer Grafschaft des Koͤnigreiches herausgeben
                                 										wird.
                              
                           
                              Feine Kuͤnste.
                              Herren unter 25 Jahren, Soͤhnen oder Enkeln von Pairs oder Pairinnen,
                                 										fuͤr das beßte Original-Gemaͤhlde oder fuͤr die beßte
                                 										Original Zeichnung eines Portraͤtes, einer Landschaft, eines Blumen- oder
                                 										Fruchtstuͤkes, oder eines Stuͤkes aus dem haͤuslichen Leben
                                 										(still-life) die goldene Isis-Medaille; dem
                                 										naͤchst beßten die silberne Medaille. Eben
                                 										diese und die silberne Isis-Medaille fuͤr die
                                 										beßte Copie der obigen Stuͤke. Eben dasselbe
                                 										fuͤr Damen unter 25 Jahren, Toͤchtern und Enkellinnen von Pairs
                                 										und Pairinnen.
                              Fuͤr Herren und Damen unter 18 Jahren fuͤr die beßte Zeichnung mit
                                 										Kreide, Stift oder Tusche, als Copie irgend eines Gemaͤhldes,
                                 										Kupferstiches oder irgend einer Zeichnung, die einen Kopf oder eine Figur
                                 										darstellt, die silberne Isis-Medaille. Fuͤr
                                 										die naͤchst beßte die silberne Palette. Eben diese fuͤr Herren und Damen unter 18
                                 										Jahren fuͤr die beßte Copie.
                              Fuͤr Herren unter 20 Jahren die silberne
                                 										Medaille fuͤr die beßte Zeichnung nach einer Buͤste; die silberne Isis-Medaille fuͤr die naͤchst
                                 										beßte. Eben diese fuͤr Damen.
                              Die goldene Isis-Medaille fuͤr die beßte Aezung
                                 										eines historischen Gegenstandes nach einem ausgezeichneten Gemaͤhlde von
                                 										Kuͤnstlern unter 25 Jahren. Die silberne
                                 										Medaille fuͤr die naͤchst beßte. Die silberne Medaille und silberne
                                 										Isis-Medaille fuͤr die beiden beßten geaͤzten Landschaften.
                              Fuͤr Kuͤnstler unter 30 Jahren fuͤr den beßten Kupferstich
                                 										(historische Composition) die goldene Medaille;
                                 										fuͤr den naͤchst beßten die goldene
                                 										Isis-Medaille. Fuͤr den beßten Kupferstich (in Landschaft und
                                 										Portraͤt) die goldene Isis-Medaille; die silberne fuͤr den naͤchst beßten in
                                 										beiden. Die silberne Medaille fuͤr ein
                                 										Portraͤt in Mezzotinto.
                              Fuͤr den beßten Steindruk die silberne
                                 										Medaille. Eben diese oder 20 Guineen fuͤr die
                                 										beßte Methode, nach Steindruk-Art Zeichnungen von dem Papiere auf den Stein
                                 										uͤberzutragen.
                              
                           
                              
                              Manufakturen.
                              Die silberne Medaille oder 10 Guineen fuͤr
                                 										Versuche zur Bestimmung her zwekmaͤßigsten Dike der Baumwollen-Dochte zur
                                 										Beseitigung der Fehler an den gewoͤhnlichen.
                              Die silberne Medaille oder 20 Guineen fuͤr ein
                                 										Verfahren, aus dem Zeuge durchscheinendes Papier zu verfertigen, welches Tinte
                                 										eben so leicht aufnimmt und behaͤlt, als das jezt gebraͤuchliche
                                 										Schreibpapier.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr
                                 										Verfertigung von Spizgarn aus Flachs zu Spizen, das eben so fein ist, als jenes
                                 										aus dem festen Lande.
                              Die goldene Isis-Medaille fuͤr Verfertigung des
                                 										feinsten Tuches (nicht weniger als 35 Yards) bloß aus der aus New-South-Wales
                                 										eingefuͤhrten Wolle.
                              
                           
                              Mechanik.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr eine
                                 										Muͤhle, um Korn fuͤr einzelne Familien oder Arme zu mahlen, die
                                 										einfach und besser seyn muß, als die bisher gebraͤuchlichen.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr ein
                                 										Mittel, Ungluͤksfaͤllen an Postkutschen vorzubeugen.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr einen
                                 										wohlfeilen und tragbaren Haken oder irgend eine andere Maschine, die besser ist,
                                 										als die jezt gebraͤuchlichen, um auf die leichteste, bequemste und
                                 										sicherste Weise Personen, die ins Wasser gefallen sind, aus demselben
                                 										herauszuziehen.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr
                                 										Erfindung einer neuen Schraube, die besser ist, als die bisher bekannten.
                              
                           
                              Handel.
                              Die goldene Medaille oder 30 Guineen fuͤr denjenigen, der im I. 1823 die
                                 										groͤßte Anzahl von Seehunden (nicht weniger als 30) an den Kuͤsten
                                 										der vereinigten Koͤnigreiche zur Thrangewinnung gefangen haben wird. Dieselbe fuͤr Denjenigen, der aus diesen
                                 										Thieren die groͤßte Menge Thrans (nicht weniger als 20 Tonnen) erzeugt
                                 										haben wird. Zwei Gallonen muͤssen als Muster eingesandt werden.
                              Die goldene Isis-Medaille oder 25 Guineen fuͤr
                                 										Denjenigen, der im Jahre 1823 die groͤßte Anzahl Makrelen (nicht weniger
                                 										als 10,000) in dem brittischen oder irlaͤndischen Schiffe, oder in einem
                                 										Hafen von England und Irland, marinirt haben wird. Die silberne Medaille oder 15 Guineen fuͤr die naͤchst
                                 										groͤßte Anzahl. Ein Faͤßchen dieser Makrelen von 16 Gallonen muß
                                 										eingesendet werden.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr
                                 										Erzielung in einer brittischen Colonie und fuͤr Einfuhr der
                                 										groͤßten Menge von Seide waͤhrend der Jahre 1823–1825. Die
                                 										Seide darf nicht weniger als einen Zentner betragen, und muß sich leicht
                                 										verarbeiten lassen. Fuͤr die naͤchst groͤßte Menge (nicht
                                 										weniger als 50 Pfund) die silberne Medaille oder 20
                                 										Guineen. Diese Preise sind besonders fuͤr die englischen Colonien am
                                 										Vorgebirge der guten Hoffnung, auf Mauritius und New-Souts-Wales ausgeboten.
                              Die goldene Medaille oder 50 Guineen fuͤr
                                 										Erzielung der groͤßten Menge von Thee nicht weniger als 20 Pfund) auf
                                 										Jamaica oder in irgend einer brittischen westindischen Colonie, und Einfuhr
                                 										desselben nach Groß-Britannien.
                              Die goldene Medaille fuͤr die beßte und
                                 										zuverlaͤssigste Nachricht, aus in China eingezogenen Berichten,
                                 										uͤber die Cultur der Pflanze, deren Blaͤtter den Thee liefern, und
                                 										uͤber hie Weise, wie diese gesammelt und zubereitet werden. Dieser Preis
                                 										ist bis auf 1825 und 1826 hinausgesezt. (Aus dem London
                                    											Journal of Arts and Sciences by Mr. Newton.
                                 										Aug. S. 97. Sept. S. 152)
                              
                           
                              
                                 (Die Fortsezung naͤchstens.)
                                 
                              
                           
                        
                           Preise der Edinburgher
                              									Society of Arts, fuͤr das Jahr 1823 bis 24, um
                              									welche die Eingebornen aller Laͤnder sich bewerben koͤnnen.
                           
                              
                              In Mechanik.
                              Fuͤr die wichtigste Erfindung; die goldene
                                    											Keith-Medaille.
                              Fuͤr die beßte Reihe von Versuchen, die auf Kuͤnste practisch
                                 										anwendbar sind; die silberne Keith-Medaille.
                              Fuͤr die beßte Reihe von Versuchen uͤber den hydraulischen Apparat,
                                 										der unter dem Namen Becker's Mill bekannt ist. Eine
                                 											Ehren-Medaille.
                              Fuͤr die wichtigste aus dem Auslande eingefuͤhrte Erfindung. Ditto.
                              Fuͤr die beßte Erfindung am Akerbaugeraͤthe. Ditto.
                              Fuͤr den beßten Aufsaz uͤber Auswahl, Bearbeitung und
                                 										Haͤrtung des Stahles. Ditto.
                              Fuͤr die genaueste und wohlfeilste Schraube. Ditto.
                              Fuͤr eine wohlfeile Methode zur Erzeugung von Drukerstoͤken und
                                 										Plaͤnen. Ditto.
                              Fuͤr Verbesserung an Chronometern: nur fuͤr schottische
                                 										Kuͤnstler. Ditto.
                              Fuͤr Correction der Nebenfarben an Reflex-Teleskopen. Ditto.
                              Fuͤr Verbesserung an Karten. Ditto.
                              Fuͤr Wasserraͤder, die sich von selbst nach der Fluth stellen. Ditto.
                              
                           
                              In Chemie.
                              Fuͤr die wichtigste Verbesserung waͤhrend des Jahres
                                 										1823–24. Ditto.
                              Fuͤr die beßten Versuche uͤber die Behandlung auslaͤndischer
                                 										Weine. Ditto.
                              Fuͤr die beßte Methode, Speisen aufzubewahren. Ditto.
                              Fuͤr die beßten Versuche uͤber die chemische Wirkung der
                                 										Duͤngerarten. Ditto.
                              
                           
                              In wissenschaftlicher Hinsicht
                                    											uͤberhaupt.
                              Fuͤr die sicherste und wohlfeilste Vorrichtung, Oelgas zum Privatgebrauche
                                 										zu bereiten. Ditto.
                              Fuͤr die beßte Methode, gewoͤhnliche Wohnzimmer zu heizen und zu
                                 										ventiliren. Ditto.
                              Fuͤr die beßten Probestuͤke schottlaͤndischer Materialien
                                 										zur Verfertigung oͤkonomischer Dachstuͤhle. Ditto.
                              Fuͤr die ersten, zweiten und dritten beßten Probestuͤke
                                 										schottischen Steindrukes. Ditto. (Aus dem London Journal of Arts and Sciences. September 1823.
                                 										S. 162).
                              
                           
                        
                           Ueber Gasbeleuchtungs-Anstalten. Aus den Berichten des Hauses
                              									der Gemeinen.
                           
                              Der Druk befohlen Dd. 7.
                                 										Julius 1823.
                              Der besondere Ausschuß, welchem der Bericht der k. Gesellschaft (Royal Society)Dieser Bericht, nebst allen uͤbrigen hieher gehoͤrigen,
                                       												findet sich im Repository of Arts Manufactures
                                          													and Agriculture. Nr. 253 S. 43. Nr. 254. S. 75. Nro. 255. S.
                                       												143. Nro. 256. S. 220. Er ist allerdings sehr lehrreich, und wir halten
                                       												es fuͤr Pflicht, die kuͤnftigen Errichter von
                                       												Gasbeleuchtungs-Anstalten in Deutschland auf denselben aufmerksam zu
                                       												machen, herzlich bedauernd, daß es gegenwaͤrtig noch vergebene
                                       												Muͤhe seyn wuͤrde, fuͤr den deutschen Leser, der in
                                       												stinkenden Talg und nicht besser riechendes Oel verliebt zu seyn
                                       												scheint, eine deutsche Uebersezung zu besorgen. Im Bd. 6. S. 308. Bd. 8.
                                          												S. 262. Bd. 9. S. 264. Bd. 10. S. 381. Bd. 11. S. 236 dieses Journals
                                       												haben wir auf Versuche im Kleinen, und spaͤterer
                                       												Ausfuͤhrung im Großen ein Material vorgeschlagen und angewendet,
                                       												das uns Deutsche in Stand sezt, bei Mangel guter Steinkohlen,
                                       												uͤberall das leuchtendste Oelgas aufs Wohlfeilste darzustellen,
                                       												naͤmlich aus Oelsaamen und Oelkuchen eine Erfindung die in der
                                       												Gasbeleuchtungskunst die wichtigste und fuͤr die Agricultur
                                       												gleich vortheilbringend ist, und gegenwaͤrtig in Frankreich und
                                       												England mit dem beßten Erfolge angewendet wird. Diese deutsche Erfindung
                                       												wird vermuthlich erst wieder zu uns zuruͤkkehren, wenn sie die
                                       												Reise um die Welt gemacht hat. Die sonst so gefaͤlligen HHrn.
                                       												Redacteurs derjenigen Zeitschriften welche ihre Blaͤtter, ohne
                                       												Quellenangabe, groͤßerntheils aus diesem Journal fuͤllen,
                                       												haben bisher die Delicatesse beobachtet, dieser Erfindung mit keinem
                                       												Worte zu erwaͤhnen; ob aus Lichtscheue wissen wir nicht. Haben
                                       												wir ja in Deutschland erst 150 Jahr spaͤter, als in England,
                                       												Erdaͤpfel essen gelernt, und koͤnnen es
                                       												(vorzuͤglich auf dem Lande) in mehreren Gegenden Baierns noch
                                       												nicht, so duͤrften wir es auch hoffentlich in 150 Jahren noch zur
                                       												Gasbeleuchtung bringen, wo dann wahrscheinlich keine Gefahr mehr damit
                                       												verbunden ist.an den ersten Staatssekretaͤr des Inneren hinsichtlich der
                                 										Gasbeleuchtung zugleich mit den Berichten desjenigen, welchen der obenerwaͤhnte
                                 										Staats-Secretaͤr zur Aufsicht der in der Hauptstadt befindlichen
                                 										Gasbeleuchtungs-Anstalten beauftragte, zugetheilt, und der hiedurch
                                 										bevollmaͤchtigt wurde, seine Beobachtungen hieruͤber dem Hause
                                 										vorzutragen, dem zugleich mehrere Gesuche der Gasbeleuchtungs-Anstalten und
                                 										anderer zugekommen sind, hat, dem Befehle des Hauses zufolge, die gedachten
                                 										Gesuche erwogen, die ihm uͤbertragenen anderen Gegenstaͤnde
                                 										untersucht, und folgenden Bericht zu erstatten beschlossen:
                              Euer Ausschuß ist der Meinung, daß die Gefahr, die aus Gasometern und Gaswerken
                                 										wahrscheinlicher Weist entstehen kann, nicht so groß ist, als man sie angenommen
                                 										hat, und daß deßhalb die Nothwendigkeit eines gesezlichen Einschreitens, worauf
                                 										in den angezogenen Berichten angetragen wird, so dringend nicht ist, daß es im
                                 										Verlaufe der gegenwaͤrtigen Sizung vorgenommen werden muͤßte.
                              Es erhellt, daß seit dem Jahre 1814, in welchem der Bericht des Ausschusses der
                                 										k. Gesellschaft abgefaßt ist, große Verbesserungen an dem Apparate, an der
                                 										Maschinerie und an der Leitung der Gaswerke vorgenommen worden sind, wodurch die
                                 										Gefaͤhrlichkeiten dieser Werke bedeutend vermindert wurden, und daß noch
                                 										taͤglich an jedem Zweige derselben Verbesserungen angebracht werden,
                                 										wodurch die mit solchen Anstalten nothwendig verbundene Gefahr immer mehr und
                                 										mehr vermindert wird.
                              Alle Zeugen unterstuͤzen die Meinung hinlaͤnglich, daß die Gefahr
                                 										eines Zufalles oder Ungluͤkes nur gering ist, wenn die gehoͤrige
                                 										Sorgfalt und Aufmerksamkeit, die bei jeder großen Unternehmung nothwendig ist,
                                 										von den Aufsehern und Arbeitern in den Werken gehandhabt wird.
                              Es ist offenbar, daß gekohlstofftes Wasserstoffgas, das dem Publicum
                                 										gewoͤhnlich abgeliefert wird, an und fuͤr sich keiner Explosion
                                 										faͤhig ist, und daß, wenn diese geschehen soll, 5–12 Theile
                                 										atmosphaͤrische Luft beigemengt werden muͤssen, und eine Flamme in
                                 										die Naͤhe kommen muß, waͤhrend doch die Gasometer-Haͤuser
                                 										in der Regel so gebaut sind, daß diese zur Explosion noͤthige Mischung
                                 										sich nicht bilden kann, und folglich die Gefahr eines Ungluͤkes fern
                                 										gehalten wird.
                              Die Gefahr von Gasanwendung in den Straßen und Gassen erscheint gleichfalls sehr
                                 										gering, und wird wahrscheinlich durch groͤßere Geschiklichkeit und
                                 										Sorgfalt der dabei angestellten Personen fortan immer mehr und mehr vermindert
                                 										werden.
                              
                              Der Ausschuß ersucht, die Aussagen der Zeugen in Hinsicht auf die
                                 										Unfaͤlle, die sich durch Gas-Explosion zu Edinburgh und Manchester und an
                                 										anderen Oertern zutrugen, in ihrem ganzen Umfange zu durchlesen.
                              Es scheint, daß man in einigen Gaswerken Sir Humphrey Davy's Sicherheits-Lampen
                                 										gebraucht, um sich gegen jeden Unfall zu schuͤzen, der durch
                                 										Zusammentreffen einer Flamme mit einer explosionsfaͤhigen Mischung, die
                                 										sich allenfalls durch Risse in den Gasometern oder Roͤhren gebildet haben
                                 										moͤchte, entstehen koͤnnte. Da der Ausschuß diese Vorsicht
                                 										fuͤr hoͤchst noͤthig haͤlt, so traut er den
                                 										Direktoren aller Gas-Anstalten zu, daß sie sich, sowohl ihrer eigenen als der
                                 										oͤffentlichen Sicherheit wegen, alsogleich derselben bedienen werden.
                              In den Berichten sowohl als in den Zeugen-Aussagen finden sich mehrere Vorschlage
                                 										uͤber die Entfernungen, Groͤßen und Abstaͤnde der Gasometer
                                 										von einander, den Bau der Haͤuser und Daͤcher, Suͤmpfe
                                 										etc., die ernstliche Aufmerksamkeit verdienen; und obschon der Ausschuß das
                                 										Interesse der Gas-Anstalten selbst als innig verbunden mit der Vermeidung aller
                                 										Gefahr von Seite des Gases betrachtet, so ist er doch der entschiedenen Meinung,
                                 										daß fortan dem Staats-Secretaͤre jene Gewalt uͤber alle
                                 										Gas-Anstalten ertheilt werden soll, die noͤthig seyn wird, die
                                 										Verbesserungen, welche an diesen Werken zur oͤffentlichen Sicherheit
                                 										nothwendig sind, vorzunehmen.
                              Der Ausschuß kann diesen seinen Bericht nicht schließen, ohne sein Wohlgefallen
                                 										daruͤber zu erkennen zu geben, daß das Publicum ein so großes und rasch
                                 										fortschreitendes Mittel zur Bequemlichkeit und Behaglichkeit im
                                 										gesellschaftlichen Leben, wie der Gebrauch des Gases unter gehoͤriger
                                 										Leitung ist, erhalten hat, und er ist der Meinung, daß es in polizeilicher
                                 										Hinsicht sehr wohlthaͤtig seyn wuͤrde, wenn man die Straßen der
                                 										Hauptstadt mit diesem Gase erleuchtete.
                              Euer Ausschuß hat es fuͤr geeignet erachtet, seinem eigenen Berichte als
                                 										Anhang die Pruͤfung der verschiedenen Zeugen-Aussagen beizulegen, die ihm
                                 										vorgelegt wurden, und bittet ihm zu erlauben, sich im Allgemeinen auf die
                                 										gedrukten Berichte der k. Gesellschaft und Sir Wilh. Congreve's zu beziehenUeber Sir W. Congreve's Bericht uͤber die
                                       												Gasbeleuchtungs-Anstalten hat der beruͤhmte, nun schon zu
                                       												fruͤhe seelige, Esqu. Ricardo einen etwas beissenden Aufsaz in den
                                       													Annals of Philosophy N. 31. S. 1.
                                       												eingeruͤkt, der sowohl uͤber Sir Congreve's Bericht, als uͤber die
                                       												Gasbeleuchtungs-Anstalten uͤberhaupt, vorzuͤglich aber die
                                       												Thran- oder Oelgas-Beleuchtung, verglichen mit der
                                       												Kohlengas-Beleuchtung, sehr viel Licht verbreitet. Wir bedauern, daß die
                                       												engen Graͤnzen unserer Blaͤtter uns nicht gestatten,
                                       												diesen Aufsaz unseren Lesern mitzutheilen, und noch mehr bedauern wir,
                                       												daß er fuͤr die wenigsten deutschen Leser bisher Interesse haben
                                       												kann.. (Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and
                                    											Agriculture. Octbr. 1823. S. 281.)
                              
                           
                        
                           Ueber die Londoner Gasbeleuchtungs-Anstalt mit tragbaren
                              									Gasbehaͤltern.
                           Da die gewoͤhnlichen Gasleitungen durch Roͤhren manchem Hausbesizer zur
                              									Beleuchtung seines Hauses zu kostbar waren, so kam man auf die Idee, das
                              									Beleuchtungsgas in Gefaͤßen zu comprimiren, und in diesem verdichteten
                              									Zustande in die Haͤuser, welche keine eigenen Leitungen besaßen, zu tragen.
                              									Unter mehreren solchen Gasbeleuchtungsanstalten zeichnet sich die Portable-Gas Company in St.
                              										John's Street, Clerkenwell, N. 30 and Basinghallstreet, 7, besonders aus.
                           Sir Wilh. Congreve machte in seinem Berichte des Hauses der Gemeinen uͤber die
                                 										Gasbeleuchtungs-Anstalten auf die Gefahren, die dieser Art von Gasanwendung
                              									eigen sind, aufmerksam, indem er bemerkte, daß 1stens die Gasbehaͤlter zu lang
                              									gebraucht, und durch das Gas, welches sie enthalten, uͤberspannt
                              									wuͤrden; 2tens die Temperatur des Gasbehaͤlters oͤfters zu sehr
                              									erhoͤht wird.
                           Dagegen aͤußert Hr. David Gordon in einem Schreiben
                              									an Sir W. Congreve, a. a. O., daß, „was das
                                 										Erstere betrifft, wenn der Behaͤlter nicht so sehr uͤberspannt
                                 										wird, daß dadurch das Metallgefuͤge selbst leidet, weder von anhaltendem
                                 										noch von schnell abwechselndem Druke auf dieselben auch nicht das Mindeste zu
                                 										besorgen steht; denn, wenn dieß nicht waͤre, koͤnnte man sich
                                 										einer Dampf-Maschine nur eine sehr kurze Zeit uͤber mit Sicherheit
                                 										bedienen, indem dieselbe waͤhrend 10 Minuten einem weit groͤßeren
                                 										Wechsel von Druk unterliegt, als ein Gasbehaͤlter in 12 Monaten nicht zu
                                 										erleiden hat, wenn er auch taͤglich gebraucht wird.“
                           
                              „Um die zweite Ursache von angeblicher Gefahr zu beleuchten, muß ich zwar
                                 										zugeben, daß Erhoͤhung der Temperatur auch den Druk erhoͤht;
                                 										allein, bei der groͤßten Unaufmerksamkeit ist es nicht moͤglich,
                                 										daß dieser Druk zufaͤllig um mehr als um drei Atmosphaͤren
                                 										erhoͤht wird. Nun sind aber alle Gasbehaͤlter auf einen Druk von
                                 										43 Atmosphaͤren probirt, und koͤnnen, auch bei der groͤßten
                                 										Unachtsamkeit, nicht mit mehr als 39 Atmosphaͤren gefuͤllt werden:
                                 										folglich ist gegen diese Gefahr hinlaͤnglich gesorgt.“
                              
                           Um unseren Lesern eine Idee von dieser Anstalt zu geben, die vielleicht doch einmal
                              									irgendwo in Deutschland nachgeahmt werden koͤnnte, wollen wir hier einen
                              									Auszug aus dem a. a. O. bekannt gemachten Prospectus der
                                 										Londoner tragbaren Gasbeleuchtungs-Anstalt mittheilen.
                           
                              „Da das Gas um das Dreißigfache seines Umfanges zusammen gedruͤkt
                                 										wird, so kann die Groͤße der Gas-Lampen keine Ungelegenheit erzeugen, und
                                 										da alle Behaͤlter der Lampen probemaͤßig einen Druk von mehr als
                                 										200 Pfund auf den Quadrat-Zoll uͤber jenen Druk aushalten, den sie bei
                                 										dem Fuͤllen erleiden, so kann bei dem Gebrauche derselben gar keine
                                 										Gefahr entstehen.“
                              
                           
                              „Es ist erwiesen, daß 6 Fuß des beßten Oel-Gases ebensoviel Licht geben,
                                 										als ein Pfund Wachs-Kerzen. Die Gesellschaft versicht die ordentlichen
                                 										Kundschaften damit um den halben Preis eines Pfundes Talg-Lichter.“
                              
                           
                              „Die Gasbehaͤlter haben entweder Walzen- oder Kugelform, und
                                 										werden, wo sie leer sind, taͤglich von den Dienern der Gesellschaft
                                 										abgeholt und durch frisch gefuͤllte ersezt, so daß die ordentlichen
                                 										Kundschaften stets mit ihrem noͤthigen Vorrathe versehen
                                 										sind.“
                              
                           
                              „Die Gesellschaft schikt ihre Gas-Lampen nur in dem einfachsten Zustande:
                                 										der Abnehmer kann ihr jede ihm gefaͤllige Huͤlle, wie er sie in
                                 										seinen Zimmern noͤthig findet, geben.“
                              
                           
                              „Da dieses Oel- oder Thrangas frei von allem geschwefelten Wasserstoff
                                 										ist, so leiden Gemaͤhlde, Vergoldungen und Metalle aller Art nicht im
                                 										Mindesten durch dasselbe: es gibt auch bei dem Brennen um die Haͤlfte
                                 										weniger Hize als Steinkohlengas.“
                              
                           Die uͤbrigen Vortheile, die daraus entstehen, daß diese Vorrichtung tragbar ist, sind:
                           1) daß man weniger Licht braucht, als wenn die Lampe an irgend einem Orte im Zimmer
                              									befestigt ist;
                           2) daß man auch dadurch das Licht sparen kann, da man, nach Bedarf, mehr oder weniger
                              									Lampen anzuͤnden, und das Licht in demselben verstaͤrken oder
                              									vermindern kann: der Abnehmer zahlt naͤmlich nicht mehr Gas hier, als er
                              									wirklich verbraucht;
                           3) daß man auf diese Weise die Gas-Beleuchtung auch an jenen Orten des Hauses haben
                              									kann, wo es unmoͤglich ist, das Gas hinzuleiten.
                           
                              „Da diese tragbaren Gas-Lampen eben so reinlich als sicher sind, so taugen
                                 										sie vorzuͤglich in den Werkstaͤtten der Puzmacherinnen,
                                 										Spizenkloͤpplerinnen, Schneider und uͤberhaupt dort, wo feine
                                 										Arbeiten verfertigt werden; auch in Schreibstuben, Kaffeehaͤusern, Buden
                                 										etc., da sie sich in jedem noͤthiegen Falle alsogleich anzuͤnden
                                 										lassen.“
                              
                           
                              „Wir muͤssen hier noch bemerken, daß durch das Ausstroͤmen
                                 										des Gases aus diesen tragbaren Lampen keine Explosion geschehen kann, indem
                                 										hiezu weit mehr Gas
                                 										noͤthig ist, als der fuͤr ein ganzes Haus noͤthige Vorrath
                                 										betraͤgt, selbst wenn man annaͤhme, daß alles Gas in den
                                 										Behaͤltern auf einmal in dem kleinsten Zimmer ausgelassen
                                 										wuͤrde.“
                              
                           
                              Bedingungen, unter welchen die Gesellschaft das Publicum
                                 										mit comprimirtem Oel- oder Thrangas versieht.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 12, S. 251
                                 Groͤße der
                                    											Behaͤlter; Cubischer Inhalt eines jeden Behaͤlters; Menge des
                                    											in jedem Behaͤlter enthaltenen Gases in dreißigfacher Verdichtung;
                                    											Davon koͤnnen wirklich verbraucht werden; Menge des zu ladenden
                                    											Gases; Cylinder mit halbkugelfoͤrmigen Enden
                                 
                              
                                 „NB. Als Ersaz fuͤr die besonderen
                                    											Auslagen bei kleinen Gefaͤßen, die weniger als 10 Fuß halten, werden
                                    											die Bruchtheile eines Fußes fuͤr Einen ganzen Fuß gerechnet; in jedem
                                    											anderen Falle werden die Bruchtheile, wo sie weniger als einen halben Fuß
                                    											betragen, nicht bezahlt; uͤber einen halben Fuß aber werden sie
                                    											fuͤr einen ganzen Fuß gerechnet.“
                                 
                              
                                 „Die Abnehmer, welche regelmaͤßig bedient werden wollen, werden
                                    											die Groͤße der Lampe, und wie oft sie gefuͤllt werden soll,
                                    											bestimmen: sie werden fuͤr die geleerte immer eine gleich große
                                    											frisch gefuͤllte erhalten.“
                                 
                              
                                 „Die Abnehmer muͤssen fuͤr die ihnen geborgte Lampe nach
                                    											der Groͤße derselben Einsaz erlegen, und erhalten dafuͤr
                                    											Recepisse und Versicherung guter Bedienung.“
                                 
                              
                                 „Die Lampen werden von der Gesellschaft in gutem Stande unterhalten;
                                    											der Abnehmer ist aber fuͤr Beschaͤdigung derselben durch
                                    											Angeschiklichkeit oder Nachlaͤssigkeit waͤhrend des Gebrauches
                                    											verantwortlich.“
                                 
                              
                                 „Die Abnehmer muͤssen, wenn sie aufhoͤren sollten, Gas
                                    											bei der Gesellschaft zu nehmen, die Lampen auf Verlangen
                                    											zuruͤkstellen, und erhalten dafuͤr ihren fruͤheren
                                    											Einsaz von der Gesellschaft zuruͤk.“
                                 
                              
                                 „Die Abnehmer bezahlen bei ihrem Eintritte fuͤr jedes 100 Fuß 6
                                    											Shill. 3 d. vor hinein, und wenn diese verbraucht sind, wieder eben soviel,
                                    											vorausgesezt, daß sie taͤglich 10 Fuß brauchen. Bei kleineren
                                    											Quantitaͤten, ist der Preis hoͤher.“
                                 
                              „Die Gesellschaft fuͤllt auch Privat-Gasometer ohne Compression
                                    											um 6 Shill. 3 d. die 100 Fuß, wenn sie taͤglich gefuͤllt
                                    											werden; außerdem ist der Preis hoͤher.“ (Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture.
                                 										Octbr. 1823. S. 275. Im Auszuge.)
                              
                           
                        
                           
                           Zersezung des Steinkohlen-Theeres zur Gasbeleuchtung.
                           Endlich haben die HHrn. Vere und Crane in Essex ein Verfahren erfunden, durch welches der Steinkohlen-Theer
                              									leicht und gaͤnzlich zersezt, und in brennbares Gas verwandelt werden kann,
                              									was bisher wegen des kohligen Ruͤkstandes, der sich waͤhrend der
                              									Destillation an die Roͤhren anlegte, und dieselben verstopfte, nicht
                              									moͤglich war. Diese Herren haben auf ihre Erfindung ein Patent genommen; man
                              									weiß bisher nur soviel von ihrem Verfahren, daß sie aus Einem
                                 										Gallon Theer 75 Cubicfuß reines Gas erhalten, und daß in ihrem einfachen
                              									Apparat der Theer tropfenweise in eine erhizte Kammer faͤllt, aus welcher
                              									Theerdampf aufsteigt, der in eine rothgluͤhende Retorte uͤbergeht.
                              									Waͤhrend der Theerdampf aus dieser Retorte austritt, laͤßt man einen
                              									kleinen Strom Wasserdampfes auf denselben wirken, der den noch uͤbrigen
                              									kohligen Stoff niederschlaͤgt, und nur den fluͤchtigen Theil des
                              									Theerdampfes, reines gekohlstofftes Wasserstoffgas, das zum Brennen vollkommen
                              									taugt, uͤbergehen laͤßt. Bisher kostete das Gallon Steinkohlen-Theer,
                              									das man beinahe zu nichts brauchen kann, nur Einen Pfennig (penny), und die Herren Vere und Crane gewinnen daraus Gas, das fuͤr
                              									eine gewoͤhnliche argand'sche Lampe 24 Stunden lang herrliches Licht gibt.
                              										(Journal of Arts. Sept. 1823. S. 150).
                           
                        
                           Ammoniacal-Gas
                           ist; wo es in großer Menge mit einer Flamme in
                              									Beruͤhrung kommt, nach Hrn. Professor Silliman's
                              									Bemerkungen, sehr entzuͤndbar, was wir fuͤr Diejenigen, die davon
                              									Schaden nehmen koͤnnten, bemerken wollen. (Vergl. Sillimann's Journal VI. Bd. 185 S. und Philos.
                              										Magaz. and Journ. Aug.
                              									1823. S. 155.
                           
                        
                           Wirkung eines sehr starken Drukes auf gewisse Koͤrper,
                              									und neues gekohlstofftes Wasserstoffgas.
                           Hr. Perkins fuͤllte, wie Hr. Clément in den Annales de Chimie,
                                 										Août 1823. S. 410 erzaͤhlt, eine au einem Ende offene, an dem
                              									anderen geschlossene Roͤhre, mit reiner Essigsaͤure, die nur 10 Theile
                              									Wasser enthielt. Nachdem er diese Roͤhre mit ihrem offenen Ende in ein mit
                              									Queksilber gefuͤlltes Naͤpfchen getaucht hatte, brachte er sie sammt
                              									demselben in seinen großen Druk-Apparat, und sezte sie einem Druke von 1100
                              									Atmosphaͤren aus. Als er einige Minuten spaͤter die Roͤhre mit
                              									der Essigsaͤure herausnahm, fand er 7/8 des oberen Theiles derselben mit
                              									Kristallen gefuͤllt, waͤhrend der untere Theil nur Fluͤssigkeit
                              									enthielt. Diese Kristalle waren außerordentlich starke Essigsaͤure, die sich
                              									ziemlich lang in der Atmosphaͤre erhielten. Die Fluͤssigkeit war sehr
                              									schwacher Essig. Eben so brachte er eine undurchsichtige Emulsion aus
                              									Bergamotteoͤl und Alkohol unter einen Druk von 1100 Atmosphaͤren; die
                              									Emulsion ward durchsichtig, und das Oel loͤste sich im Alkohol vollkommen
                              									auf. Die Aufloͤsbarkeit der Koͤrper scheint also mit der
                              									Faͤhigkeit, sich zusammen druͤken zu lassen, im Verhaͤltnisse
                              									zu stehen.
                           Hr. Dalton hat ein neues gekohlstofftes Wasserstoffgas in
                              									dem Oelgase gefunden, das noch einmal soviel Kohlenstoff als das
                              									oͤlerzeugende Gas enthaͤlt, und das er superolifiant Gas nennt. Es ist dessen sehr viel im Oelgase enthalten.
                           
                        
                           Dampfmaschine zum Straßenbau.
                           Daß man in England gegenwaͤrtig zum Zerkleinen der Steine auf den Straßen
                              									Dampfmaschinen gebraucht, haben wir bereits im Bd. 9. S. 496 in diesem Journal
                              									referirt. Die Vorrichtung ist folgende: Zwei gefurchte Walzen, die ungefaͤhr
                              									Einen Zoll weit von einander parallel abstehen, werden in entgegengesezter Richtung
                              									gedreht. Die Steine, die zerkleint werden sollen, fallen durch eine Art von Sicht
                              									zwischen die Walzen, und werden mit einer Zahnstange zwischen dieselben
                              									hinabgestoßen. Die Walzen werden von einer Maschine nach Kay und Routledge's Art,
                              									die nur die Kraft eines Pferdes besizt, getrieben, und brechen in 6–8 Minuten
                              									eine Tonne harter kleiner Steine. (London Journal of
                                 										Arts. Septemb. 1823. S. 152.)
                           
                        
                           Fahrstraße unter der Themse.
                           Schon vor 14 Jahren (im Jahre 1809) machte man zu Rotherhithe den Versuch, eine
                              									Fahrstraße unter der Themse anzulegen, mußte aber wegen einfallenden Flugsandes die
                              									Unternehmung aufgeben, nachdem man bereits 930 Fuß weit vorgeruͤkt war. Hr.
                              										Brunel, Esq. C. E. F. R. S., entwarf in einer kleinen
                              									Schrift einen neuen Plan, eine neue Fahrstraße unter der Themse binnen drei Jahren
                              									anzulegen, die wohlfeiler kommen soll, als jede Bruͤke. Die in dem Philosophical Magazine and Journal, August 1823. S. 139
                              									gegebene Beschreibung des Planes des Hrn. Brunel ist
                              									jedoch, ungeachtet der zwei schoͤnen Kupferstiche, die sie begleiten, zu
                              									dunkel, als daß wir erwarten duͤrften, unsere Leser wuͤrden unsere
                              									Uebersezung besser verstehen, als wir das Original. Sobald uns eine deutlichere
                              									Beschreibung dieser Methode, einen Stollen von solcher Groͤße zu bauen,
                              									bekannt wird, werden wir dieselbe unseren Lesern mittheilen.
                           
                        
                           Neue Faͤhre.
                           Zu Troy, am Hudson's Strome in Nordamerica, 166 Meilen von seiner Muͤndung, wo
                              									der Fluß 900 Fuß breit ist, hat man eine sonderbare Faͤhre erbaut. Ein Both
                              									ist mit einer Art von Diele oder Floͤz bedekt, worauf sich ein schief
                              									gestelltes, massives Rad befindet, welches die ganze Breite des Bothes einnimmt.
                              									Dieses Rad wird von zwei Pferden getreten und treibt zwei andere an den Seiten des
                              									Bothes befindliche Raͤder, welche dasselbe, wie die Raͤder an einem
                              									Dampfbothe, vorwaͤrts treiben. (London Journal of
                                 										Arts. Septemb. 1823. S. 152).
                           
                        
                           Jod in dem Mineralwasser zu Sales in Piémont.
                           Hr. Angeline entdekte in dem schon so oft untersuchten
                              									Mineralwasser zu Sales, das mehrere kochsalzsaure Salze und Eisen enthaͤlt,
                              									kuͤrzlich auch Jod. Schon seit langer Zeit war diese Quelle als Mittel gegen
                              									Skrofeln und Kroͤpfe bekannt. (Annales de Chimie
                                 										Août. 1823).
                           
                        
                           Zur Potassium-Gewinnung
                           findet sich eine neue Methode, durch Verbesserung des
                              									gewoͤhnlichen Apparates, von W. Mandell beschrieben in den Cambridge Philos. Transactions 1822, P. N. und
                              										Annals of Philosophy, Sept. 1823. S. 233.
                           
                        
                           Neuer Faͤrbestoff in den Blumenblaͤttern der Georginen oder Dahlien.
                           Hr. Payen hat in der am 28. Julius gehaltenen Sizung der
                              										Academie roy de Sciences zu Paris die Academie auf
                              									einen neuen in den
                              									Blumenblaͤttern der Georginen enthaltenen Faͤrbestoff aufmerksam
                              									gemacht. (Annales de Chimie. Août. 1823. S. 423). Im September-Hefte des Journal de Pharmacie S. 429 wird die Tinctur der violetten
                              									Blumenblaͤtter der Georginen als eines der empfindlichsten
                              									Pruͤfungs-Mittel auf Saͤuren und auf Alkalien empfohlen.
                           
                        
                           Verfahren, um auf Sammt und Manchester zu mahlen. Von Hrn. Vauchelet.
                           Man legt durchscheinendes Papier (papier lucidonique) auf
                              									die Zeichnungen, die man copiren will, und paust mit einem Metallstifte dieselbe
                              									durch. Dann roͤthet man die ganze Ruͤkseite dieser Pause mit sein
                              									gepuͤlvertem Lak, und legt sie auf ein Blatt sehr glatten Pergamentes, auf
                              									welchem man mittelst des Stiftes jeden einzelnen Gegenstand wieder abpauset. Man
                              									nimmt so viele Stuͤke Pergament, als man einzelne Gegenstaͤnde und
                              									verschiedene Farben in der Zeichnung hat. Hierauf schneidet man alle Stuͤke
                              									Pergament in der durch die Pause erhaltenen Form im Lichten aus, und breitet das zu
                              									bemahlende Stuͤk Sammet uͤber einen mit einem gruͤnen Teppiche
                              									belegten Tisch, nimmt ein Stuͤk Pergament um das andere und legt es auf dem
                              									Sammet an jene Stelle, an welcher es der Zeichnung nach hingehoͤrt, und
                              									traͤgt mit einem Pinsel die noͤthige Farbe an jener Stelle, die das
                              									Pergament leer laͤßt, auf den Sammet auf. Wenn dieß fuͤr jedes
                              									einzelne Stuͤk Pergament geschieht, so erhaͤlt man die ganze
                              									Zeichnung.
                           Diese Arbeit fodert viele Aufmerksamkeit damit man die Zeichnung nicht verwischt,
                              									indem man nicht warten kann, bis einzelne Theile troken sind, und nach einander
                              									fortarbeiten muß. Die Theile, die nicht gut gerathen sind, werden mit dem Pinsel
                              									oder mittelst neuer Patronen ausgebessertWeit interessanter und der Kunst entsprechender ist der
                                    											Baumwollen-Sammetdruk, dessen Darstellung mit oͤrtlichen Farben, und
                                    											ihre Befestigung durch Wasserdaͤmpfe im 2. Bd. d. Journ. S. 152 von.
                                    												Dr. v. Kurrer aufs Vollstaͤndigste
                                    											beschrieben ist. D..
                           
                              Bereitung des zu dieser Art von Mahlerei noͤthigen
                                 										Oeles.
                              Man puͤlvert 20 Gran Salmiak und 20 Gran salpetersaure Pottasche,
                                 										(getaͤfelten Salpeter; Sal prunellae) sehr
                                 										fein, und schuͤttet dieses Pulver in Ein Pfund so gut wie moͤglich
                                 										gehelltes Leinoͤl, welches man mit demselben 3 Stunden lang kochen
                                 										laͤßt. Eine Stunde vorher, ehe man das Oel vom Feuer nimmt, gibt man ein
                                 										Stuͤk vorher gehoͤrig in Schwefelsaͤure eingeweichtes
                                 										Stuͤk weiches neugebakenes Brod, und drei große in Stuͤke
                                 										zerschnittene Zwiebel w dasselbe. Nachdem das Brod
                                 										beinahe verkohlt ist, und die Zwiebel zergangen sind, zieht man das Oel
                                 										zuruͤk, und seiht dasselbe durch einen neuen Lappen, zieht es dann in
                                 										Flaschen ab, und reibt die Farben mit demselben in dem Maße an, als man sie eben
                                 										braucht, wohl beachtend, daß man nicht zuviel davon nimmt. Die Farben
                                 										duͤrfen auf dem Glase nicht zerfließen, sondern muͤssen die
                                 										Consistenz der Butter haben. Dieses Oel laͤuft auf dem Sammet nicht
                                 										uͤber die Linien der Zeichnung hinaus. (Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement (Nro. 228. S.
                                 										163) im Auszuge aus dem V. Bande der Description des
                                    											machines et procédés spécifiés dans les brevets
                                    											d'invention dont la durée et expierée). Vergl. auch noch
                                 											Bulletin Band VIII.
                                 										S. 3.)
                              
                           
                        
                           Ueber Behandlung der Waͤsche waͤhrend des
                              									Waschens.
                           
                              „Als Inhaber sehr großer, mit Leinwand-Manufakturen verbundener, Werke, und als
                                 										Bleicher von Profession, bin ich, mit den Operationen des Reinigens und
                                 										Weißmachens der Leinen- und Baumwollenstoffe so ziemlich bekannt, und kenne auch
                                 										die Vortheile und Nachtheile der verschiedenen hiezu vorgeschlagenen
                                 										Verfahrungs-Arten, so daß ich nicht im Verdachte stehen kann, als
                                 										schluͤge ich aus Unerfahrenheit eine Methode vor, die den Stoffen, welche
                                 										gewaschen werden sollen, nachtheilig werden koͤnnte. Ich will indessen ja
                                 										nicht einen Augenblik zweifeln, daß die Frauenzimmer bei ihren vorgefaßten
                                 										Meinungen Einwuͤrfe genug gegen meine Methode, insofern sie von ihrer
                                 										gewoͤhnlichen Haus-Praxis abweicht, werden vorzubringen wissen, und
                                 										uͤberlasse es lediglich dem Belieben einer jeden Hausfrau, mein Verfahren
                                 										zu verwerfen oder zu befolgen.“
                              
                           
                              „Die Menge Weiber bei meinen Werken, die immer fuͤr ihre Familien
                                 										zu waschen hatten, und unseren Fabrik-Arbeiten dadurch hinderlich waren,
                                 										fuͤhrten mich auf die Idee, ein Mittel auszudenken, wodurch dieses
                                 										Waschen vermindert werden koͤnnte, und ich war gluͤklich genug,
                                 										eines zu finden, wodurch drei Viertel an Haͤnden, und Seife und Zeit
                                 										zugleich erspart werden konnte.“
                              
                           
                              „Mein Verfahren ist dieses. Die Artikel, welche gewaschen werden sollen,
                                 										muͤssen nach ihrer Feinheit sortirt, und hiernach in besondere
                                 										Gefaͤße gethan werden, in welchen sich warmes Wasser in einer Temperatur
                                 										von 100 bis 130° F (+ 30 bis + 55°) Reaum.) befindet. In diesem
                                 										Wasser loͤst man den dritten oder vierten Theil Seife auf, die man
                                 										noͤthig haben wuͤrde, wenn man die Waͤsche auf
                                 										gewoͤhnliche Weise wuͤsche, und sezt etwas Perlasche zu. Nachdem
                                 										die Waͤsche mit dieser Fluͤssigkeit gaͤnzlich bedekt ist,
                                 										laͤßt man sie darin 36 bis 43 Stunden lang weichen, worauf man sie
                                 										herausnimmt, in reinem kalten Wasser auswaͤscht, und leicht ausringt, so
                                 										daß nur wenig Wasser mehr an derselben haͤngen bleibt.“
                              
                           
                              „Nun wird ein Kessel, der soviel Waͤsser faßt, daß die ganze
                                 										Waͤsche bedekt wird, auf ungefaͤhr 100° F (+ 30 R.) gehizt,
                                 										und die uͤbrige Seife (ungefaͤhr 2/3 von dem, was man in Allem
                                 										braucht) mit etwas Perlasche hineingethan. Nachdem diese hinlaͤnglich
                                 										aufgeloͤst ist, legt man die Waͤsche in die Fluͤssigkeit,
                                 										haͤlt aber die feineren Stuͤke bei einander und behandelt sie
                                 										zuerst. Nun erhoͤht man allmaͤhlich die Temperatur bis zum
                                 										Siedepuncte, d.h. waͤhrend 20 Minuten oder einer halben Stunde, nicht
                                 										schneller, und laͤßt alles 15 bis 20 Minuten lang sieden, worauf man die
                                 										Waͤsche herausnimmt, und in ein Gefaͤß mit warmem Wasser bringt.
                                 										Diese Lauge vom ersten Sude laͤßt man in dem Kessel, fuͤllt ihn
                                 										mit Wasser aus, und gibt die groͤbere Waͤsche hinein, die eben so
                                 										behandelt wird.“
                              
                           
                              „Die auf diese Weise behandelte Waͤsche wird dann genau untersucht,
                                 										und wenn einige Fleken geblieben sind, was selten geschieht, werden sie mit der
                                 										Hand ausgewaschen, indem man sie auf die gewoͤhnliche Weise facht reibt.
                                 										Dieses Sieden bringt, gegen das gewoͤhnliche Vorurtheil, alles Fett und
                                 										allen Schmuz so gut heraus, daß man mehr als drei Viertel Arbeit ohne das
                                 										gewoͤhnliche Reiben gethan hat. Durch bloßes weiteres Auswaschen in
                                 										kalten Wasser wird die Waͤsche vollkommen rein.“
                              
                           „Dadurch wird nun nicht bloß, wie wir bereits bemerkten, Muͤhe und
                                 										Auslage erspart, sondern die Waͤsche vor dem verderblichen Reiben
                                 										geschuͤzt, das ihr so schaͤdlich ist, die Faͤden abreißt
                                 										und mehr abnuͤzt, als das gewoͤhnliche Tragen.“ (Aus
                              									dem London Journal of Arts, N. 32. S. 83. Im
                              									Auszuge.)
                           
                        
                           Phormium Unax oder der neuhollaͤndische Flachs,
                           den unser Landsmann, der seel. Forster, zuerst ans Neuholland auf unsere Hemisphaͤre brachte, wird
                              									nun, nach Labillardière's Rath, in der Gegend von
                              									Cherbourg von Hrn. Cachin gebaut und benuͤzt. (Vergl. Annales de Chimie. Août. 1823. S.
                              									418.)
                           
                        
                           
                           Kuͤnstliches Mahogany.
                           Man beizt jezt in England und Frankreich jedes hart- und feinkoͤrnige Holz auf
                              									folgende Weise zu kuͤnstlichem Mahogany. Nachdem das Holz abgehobelt wurde,
                              									wird es mit Wasser verduͤnnter Salpetersaͤure gerieben. Drei Loth
                              									Drachenblut in einer Pinte Weingeist aufgeloͤst und ein Loth kohlensaure Soda
                              									werden dann zusammen gemengt und filtrirt, und diese duͤnne
                              									Fluͤssigkeit wird mit einem weichen Pinsel aufgetragen. Nachdem dieß
                              									einigemal wiederholt wurde, sieht das Holz auf eine taͤuschende Weise dem
                              									Mahogany aͤhnlich. Wenn der Glanz sich mit der Zeit verliert, hilft man mit
                              									etwas kalt gepreßtem Leinoͤle nach. (London Journal of
                                 										Arts. Aug. 1823. S. 107.)
                           
                        
                           Ueber das Schmelzen des Graphits
                           zu durchsichtigen Kuͤgelchen haben wir schon
                              									oͤfters Notiz gegeben. Ausfuͤhrlichere und weitere Versuche
                              									hieruͤber von Professor Silliman, so wie
                              									uͤber Demant, Anthracit, und Graphit vor dem Lithrohre mit Sauerstoff und
                              									Wasserstoffgas finden sich im Philosoph. Magaz. Aug. 1823. S. 124, 131 und in Gill's
                              									technical Repository. Sept. 1823. S. 189 und 198.
                           
                        
                           Ueber das Zusammenschweißen des Eisenbleches an seinen
                              									Kanten,
                           (vergl. polytechn. Journ. B.
                                 										XI. S. 246, und dieses Heft S.
                                 									226) ist eine weitere, sehr grobe Berichtigung gegen Hrn. Gill von Hrn. Willoughby im
                              										London Journal Septbr. 1823. S. 134
                              									eingeruͤkt, in welcher behauptet wird, daß dieses Verfahren ein Schweißen und
                              									kein Loͤthen ist; daß die im London Journal B.
                              										V. S. 311 (S. dieses Heft S. 226) gegebene
                              									Beschreibung vollkommen richtig ist, und daß der daselbst erwaͤhnte Fluß
                              									durchaus kein Metall enthaͤlt. Der Herausgeber bemerkt noch, daß das
                              									Zusammenschweißen duͤnner Stuͤke Stahles und Eisens, nach Hrn.
                              									Clymer's Versicherung, in America bei einer Temperatur, die nur wenig uͤber
                              									die Rothgluͤh-Hize erhoͤht ist, seit undenklichen Zeiten geschieht,
                              									und daß man sich hiezu der Asche der Hiccory
                              									Hiccory ist eine allgemeine Benennung einer ganzen Familie von
                                    											Nußbaͤumen mit 4maͤnnigen Kaͤzchen. Wahrscheinlich ist
                                    											es Juglans tomentosa. A. d. Ueb., gepuͤlvert und mit Kochsalz gemengt, als Fluß bedient. Dieser Fluß
                              									ist jedoch nicht derjenige, der zu Birmingham gebraucht wird, und der ein Geheimniß
                              									ist.
                           
                        
                           Ceyloner Literatur und Akerbau-Gesellschaft.
                           Waͤhrend in Europa eine literarische Gesellschaft um die andere verschwindet,
                              									oder in Richtsthun versinkt, erheben sich neue in Ost- und Westindien. So hat so
                              									eben die Ceylon Literary-Society, die bereits seit drei
                              									Jahren auf dieser Insel besteht, sich mehr Ausdehnung gegeben, und ist nun auch zur
                              										Agricultural-Society geworden. Als solche
                              									beschaͤftigt sie sich auch mit technischen Gegenstaͤnden. So hat z.B.
                              									eines ihrer Mitglieder, Hr. Russel, eine aͤußerst
                              									wichtige Nachricht uͤber die Art, wie man das Eisen auf Ceylon schmilzt, in
                              									den Abhandlungen derselben geliefert. Das Eisen ist in Ceylon, so wie es ans dem
                              									Ofen kommt, haͤmmerbar. (Vergl. Philosoph. Magaz. and Journal. Aug.
                              									1823. S. 148.)