| Titel: | Beschreibung eines verbesserten Alkohol-Löthrohres, in welchem die Entzündung ohne Lampe mittelst zweier entgegengesezter Dampf-Ströme unterhalten wird; ferner, über die Mittel die Flamme des Alkohol zur Beleuchtung hinreichend zu machen. Von Rob. Hare, M. D. Prof. der Chemie an der Universität zu Pennsylvania. | 
| Fundstelle: | Band 12, Jahrgang 1823, Nr. LXXXIV., S. 456 | 
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                        LXXXIV.
                        Beschreibung eines verbesserten
                           								Alkohol-Löthrohres, in welchem die Entzuͤndung ohne Lampe mittelst zweier
                           								entgegengesezter Dampf-Ströme unterhalten wird; ferner, über die Mittel die Flamme des
                           								Alkohol zur Beleuchtung hinreichend zu machen. Von Rob. Hare, M. D. Prof. der Chemie an der
                           								Universität zu Pennsylvania.
                        Aus dem Philosophical Magazine and Journal. Julius
                              									1823. S. 9.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Hare's verbessertes Alkohol Löthrohr etc.
                        
                     
                        
                           Bei dem gewoͤhnlichen Alkohol-Loͤthrohre wird
                              									die Entzuͤndung durch einen Alkohol-Dampfstrom unterhalten, der durch eine
                              									mittelst eines Dochtes genaͤhrte Flamme faͤhrt; denn sonst
                              									wuͤrde die Entzuͤndung des Dampfes nicht schnell genug von Statten
                              									gehen um hindern zu koͤnnen, daß der entfernte Theil sich nicht zu weit von
                              									der Muͤndung des Loͤthrohres entfernt, und durch Beimischung der Luft
                              									so sehr abgekuͤhlt wird, daß er erlischt. Wenn man aber zwei
                              									Dampfstroͤme einander gegenuͤber anbringt, so finde ich, daß die
                              									Entzuͤndung ohne Lampe unterhalten werden kann. Wenn man einen Theil
                              									Terpenthin mit sieben Theilen Alkohol mengt, so wird die Flamme sehr leuchtend.
                           Um das Ausstroͤmen gleichfoͤrmig zu machen und zu reguliren, habe ich
                              									einen Kessel in Form eines Gasometers vorgerichtet. Er besteht aus zwei
                              									concentrischen Cylindern, die oben offen sind, und einen Raum von ungefaͤhr
                              									einem Viertelzoll zwischen sich lassen; ein dritter, nach unten offener, Cylinder
                              									steigt in diesem Zwischenraume auf und nieder. Dieser Zwischenraum wird mit siedend
                              									heißem Wasser gefuͤllt, und in den innersten Cylinder Alkohol gegossen, der
                              									dann bald siedet, und durch die Roͤhren entweicht. Diese Roͤhren sind
                              									in luftdichten Nuͤssen am Boden des Cylinders eingefuͤgt, und ihre
                              									Oeffnungen, folglich auch die Flammen koͤnnen daher dem Siedekessel
                              									naͤher gebracht und davon entfernt werden. Fig. 23 auf Tab. IV.
                              									zeigt den Bau dieser Maschine.
                           Ich hatte im Jahre 1819 zuerst die Idee, die Flamme des Wasserstoffgases oder der
                              									Alkohol-Daͤmpfe durch Zusaz von Terpenthinoͤhl heller leuchtend zu
                              									machen, und fuͤhrte dieselbe entweder in dem darauf folgenden Sommer oder
                              									Winter vor meinen Schuͤlern aus.
                           Es scheint, daß Hr. Morey durch eine andere
                              									Ideen-Verbindung auf einen aͤhnlichen Schluß gerieth, indem er in einem
                              									Alkohol-Loͤthrohre Whiskey und Terpenthin verband. Er sucht den Ausfluß jedes
                              									einzelnen Dampfstromes dieser Fluͤssigkeiten so zu reguliren, daß er
                              									fortbrennt, nachdem er einmahl angezuͤndet wurde.
                           Dieses Verfahren ist fuͤr den gewoͤhnlichen Gebrauch zu muͤhesam
                              									und unsicher. Alkohol und Terpenthin brennen an einer Dochtlampe so wie Oehl, und
                              									mich soll es wundern, wenn man in unseren westlichen Gegenden, wo Alkohol sehr
                              									wohlfeil, Oehl aber theuer ist, nicht diese Brennmethode einfuͤhrt.
                           
                        
                     
                  
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