| Titel: | Ueber einen chemischen Gueridon von der Erfindung des sel. Hrn. Samuel Varley, mit einer Verbesserung von Hrn. Gill. | 
| Fundstelle: | Band 15, Jahrgang 1824, Nr. XXVIII., S. 158 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XXVIII.
                        Ueber einen chemischen Gueridon von der Erfindung
                           des sel. Hrn. Samuel Varley,
                           mit einer Verbesserung von Hrn. Gill.
                        Aus des Lezteren technical Repository. N°. 31.
                              S. 14.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Varley, über einen chemischen Gueridon.
                        
                     
                        
                           Dieser Gueridon besteht aus vier, fuͤnf oder mehreren
                              senkrechten hoͤlzernen Leisten, A, A, Tab. IV.
                              Fig. 9,
                              deren jede 18 oder 20 Zoll hoch, in eine hoͤlzerne Unterlage B eingelassen, und oben mit einer Querleiste versehen
                              ist. Auf diese Weise entsteht ein Gestell mit senkrechten Furchen, welche alle
                              gleiche Breite besizen. In diese Furchen werden ein, zwei oder drei,
                              hoͤlzerne Pfloͤkchen, C, C, mit
                              Bind-Schrauben (deren eine in Fig. 10 dargestellt ist)
                              nach Belieben eingepaßt, und Traͤger von Draht, oder Ringe, DD, deren einige senkrecht, andere horizontal und
                              von verschiedenem Durchmesser sind, und wovon einige mit einem, andere mit zweien
                              unter einem rechten Winkel abwaͤrts gebogenen Enden versehen sind, werden in
                              den senkrechten in den Pfloͤkchen angebrachten Loͤchern eingelassen.
                              Die Traͤger aus Draht koͤnnen in eine dreiekige Form gebogen, und die
                              nach abwaͤrts gebogenen Enden derselben koͤnnen zugleich in die beiden
                              in den Pfloͤkchen angebrachten Loͤcher eingelassen werden; oder, wenn
                              diese Traͤger ringfoͤrmig sind, kann der Draht zusammen gewunden und
                              dadurch staͤrker gemacht werden, ehe man die Enden unter rechten Winkeln
                              abwaͤrts biegt. An einem oder an mehreren der Pfloͤkchen kann man
                              flache Brettchen, die jenen bei E aͤhnlich sind,
                              gleichfalls unter rechten Winkeln anbringen, um Lampen etc. darauf zu stellen; und wenn die
                              senkrechten Leisten, statt daß sie in das Ende der hoͤlzernen Unterlage
                              eingelassen sind, in dem Mittelpuncte einer weit ausgebreiteten Unterlage befestigt
                              werden, so kann man zugleich auf jeder Seite dieses Gestelles seine chemischen
                              Arbeiten fortsezen.
                           Da dieser Gueridon haͤufig die Stelle von zwei bis drei einzelnen
                              gewoͤhnlichen Pfeiler-Staͤndern zu vertreten vermag, so ist der
                              Vortheil, den er in chemischen Laboratorien gewaͤhren muß, an und fuͤr
                              sich einleuchtend. So koͤnnen z.B. in Einer dieser Furchen zwei
                              Pfloͤke mit ihren Ringen eine Florentiner-Flasche oder irgend einen anderen
                              Kolben tragen: der untere Ring traͤgt den Koͤrper derselben, der obere
                              den Hals, und haͤlt sie auf diese Weise aufrecht, waͤhrend eine Lampe
                              oder ein kleiner Ofen mit Holzkohlen auf die Unterlage, oder auf den an einem
                              anderen Pfloke in derselben Furche angebrachten Vorsprunge gestellt wird, um die
                              Flasche oder die in derselben befindlichen Gegenstaͤnde zu hizen. In einer
                              anderen Furche kann ein Pfloͤkchen mit ihrem Ringe oder mit ihren zwei Ringen
                              einen Filtrir-Trichter tragen, waͤhrend die Operation im Gange ist. An der
                              Ruͤkseite des Gestelles kann ein horizontaler Ring, der in einem
                              Pfloͤkchen an einer Seite der Furchen angebracht ist, den Koͤrper
                              einer Retorte tragen, deren Hals durch einen senkrechten Ring laͤuft, welcher
                              in einer anderen Furche angebracht ist, und so die Retorte aufrecht haͤlt,
                              waͤhrend, vorausgesezt, daß das Gestell weit genug ist, die Vorlage oder der
                              Kolben von einem anderen Ringe getragen werden kann, welcher an einem in einer der
                              Seitenfurchen befindlichen Pfloke befestigt ist. Auf diese Weise befindet der
                              Apparat sich in einer ausgestrekten Linie; ein Vortheil, den man ohne wenigstens
                              zwei einzelne Pfeiler-Staͤnder anzuwenden nicht leicht erreichen kann. Wenn
                              die Drahte bei den Ringen etwas staͤrker sind, und nur ein Ende derselben
                              unter einem rechten Winkel niedergebogen ist, so koͤnnen die Ringe
                              seitwaͤrts sich uͤber den Gueridon hinaus erstreken, und auf diese
                              Weise einen weit groͤßeren Apparat tragen.
                           Dieser Apparat wurde, so wie er hier gezeichnet ist, in der urspruͤnglichen
                              London Philosophical Society,  die sich in Hrn. Barley's Hause versammelte, seit mehreren Jahren mit
                              vielem Vortheile gebraucht und es ist offenbar, daß, wenn man ihn so, wie es hier
                              empfohlen wurde, uͤber der Mitte seiner Unterlaͤge errichtet, so daß
                              man beide Seiten desselben zugleich benuͤzen kann, er noch weit
                              nuͤzlicher und bequemer werden muß;
                           DD etc. in Fig. 11 und 12 sind zwei
                              Ringe aus Draht, die abgesondert dargestellt sind: der eine in Fig. 11 ist vertical, der
                              andere in Fig.
                                 12 horizontal. Fig. 13 hat nur Einen
                              Fuß, und Fig.
                                 14 ist ein in Form eines Dreiekes gebogener Draht, dessen beide Enden
                              unter rechten Winkeln gebogen sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
