| Titel: | Methode, Oehlfarben aufzubewahren. Von Jak. Harris zu Plymouth. | 
| Fundstelle: | Band 15, Jahrgang 1824, Nr. LXIX., S. 326 | 
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                        LXIX.
                        Methode, Oehlfarben aufzubewahren. Von Jak. Harris zu
                           Plymouth.
                        Aus den Transactions of the Society for Encouragement of Arts
                                 etc. im Repertory of Arts, Manufactures and
                                 Agriculture. October. 1824. S. 280.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Harris Methode, Oehlfarben aufzubewahren.
                        
                     
                        
                           Die Oehlfarben werden gewoͤhnlich in Blasen aufbewahrt,
                              unerhalten sich meistens gut in denselben, so lange diese voll sind. Man sticht die
                              Blase an, und druͤkt so viel aus derselben aus, als man gerade bedarfVergl. hiemit polyt. Journal B. XIV. S.
                                       55., wo die von Hrn. Rawlinson verbesserte Methode, Farben in
                                    Blasen aufzubewahren, angegeben ist. D.. Allein die Luft tritt nach und nach bei den Oeffnungen ein, verbindet sich
                              mit der Farbe, verdikt sie, und macht sie mehr oder minder unbrauchbar. Man bewahrt
                              einige Farben unter Wasser, was aber bei solchen Farben, in welchen Lak oder
                              Preusischblau als Bestandtheile vorkommen, nicht geschehen kann; denn diese werden
                              in Blasen und unter Wasser rozig, und koͤnnen in diesem Zustande nicht
                              laͤnger gebraucht werden.
                           
                           Hr. Harris bewahrt die
                              Oehlfarben in zinnernen oder in wohl verzinnten messingenen Sprizen, wodurch er
                              sowohl Luft als Licht ausschließt, es mag viel oder wenig Farbe in der Sprize
                              enthalten seyn. Dieses Verfahren ist zugleich reinlicher, und die Farben werden
                              vollkommener von einander abgeschieden erhalten, als gewoͤhnlich nicht der
                              Fall ist, da die Blasen mit der Zeit zerreißen. Die Kuͤnstler, denen er die
                              auf diese Weise aufbewahrten Farben mittheilte, fanden dieselben zumahl die Lak- und
                              anderen zarten Farben, ganz vorzuͤglich, und die beruͤhmten
                              Kuͤnstler: W. Collins, J. King, Th. Lawrence ertheilten ihm
                              hieruͤber die besten ZeugnisseHr. Harris erhielt von
                                    der Gesellschaft die silberne Medaille und zehn Guineen. Polyt. Journal Bd. XIV. S. 493. D..
                           Fig. 45
                              stellt die Sprize dar: gg, ist die Sprize, aus
                              welche oben die Kappe h, aufgeschraubt ist. i i, ist eine Schraube, die statt der
                              Staͤmpel-Stange dient. k, ist der Griff mit einem
                              vierekigen Loche, in welches das obere vierekige Ende der Staͤmpel-Stange
                              paßt, um die Schraube zu drehen. m, ist die Spize, durch
                              welche die Farbe ausfließt, sobald der Staͤmpel durch das Drehen der Schraube
                              i, vorgeschoben wird. m
                              und n, sind Schrauben-Nieten, um die Spize zu schließen,
                              wenn man die Schraube nicht mehr braucht.
                           Fig. 46 zeigt
                              den Staͤmpel im Vogelperspektive mit der messingenen Kreuzplatte o, und mit der Hoͤhlung zur Aufnahme des Endes
                              der Schraube.
                           Fig. 47 ist
                              ein Durchschnitt des Staͤmpels, welcher aus Kork verfertigt wird, und mit
                              weichem Leder uͤberzogen ist. Ein zweites Leder, pp, ist um denselben geschlagen, und oben und unten an ersterem
                              angenaͤhet. Eine wohl verzinnte Metallplatte g,
                              ist unten aufgesezt, und wird von zwei Schrauben, rr, die durch die Kreuzplatte o, und durch den
                              Kork laufen, befestigt. Hierdurch wird es dem Korke unmoͤglich sich zu
                              verlaͤngern, und der Seitendruk wird auf diese Weise gehoͤrig
                              unterhalten.
                           Wenn die Sprize mit Farbe gefuͤllt werden soll, wird das Schrauben-Niet n, und die Schraubenkappe h,
                              abgenommen, und der
                              Staͤmpel mittelst der Haken, Fig. 48, die in die mit
                              Augen versehenen Schrauben rr, eingreifen,
                              herausgezogen. Die Sprize wird dann bis oben voll gefuͤllt, der
                              Staͤmpel aufgesezt und sacht eingeschoben. Es wird dann soviel Farbe
                              ausfließen, daß der Staͤmpel mit dem oberen Theile der Sprize horizontal
                              steht, worauf die Kappe aufgeschraubt, die Schraube i
                              bis zur lezten Windung aufgezogen, und hiermit alles zum Gebrauche fertig ist. Die
                              Sprize ist innenwendig verzinnt, damit das Oehl nicht auf den Messing wirken
                              kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
