| Titel: | Neue Composition zur Bedekung der Häuser und anderer Gebäude, worauf Rich. Pew, Esqu. zu Sherborne, Dorsetshire, sich den 17ten Jun. 1823, ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 15, Jahrgang 1824, Nr. LXXVII., S. 350 | 
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                        LXXVII.
                        Neue Composition zur Bedekung der Häuser und
                           anderer Gebäude, worauf Rich.
                              Pew, Esqu. zu Sherborne, Dorsetshire, sich den 17ten Jun. 1823, ein Patent geben ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. N. 43. S.
                              19.
                        Pew's neue Composition zur Bedekung der Häuser und
                           Gebäude.
                        
                     
                        
                           Diese Composition soll einen kuͤnstlichen Stein,
                              bilden, der auf folgende Weise verfertigt wirb. Man nimmt den haͤrtesten und
                              besten Kalkstein: je freier von Sand, Thon, Mergel oder anderen solchen Materialien,
                              desto besser; Bildhauer-Marmor, wenn man welchen in England, sagt er, haben
                              koͤnnte, waͤre am besten; man muß daher einen solchen Stein
                              waͤhlen, der diesem, in Hinsicht auf Reinheit und Haͤrte, am
                              naͤchsten kommt. Diese Steine werden in einem Windofen gebrannt, bis alles
                              Wasser und alle Kohlensaͤure ausgetrieben ist.
                           Von diesem reinen Kalksteine nimmt man, nachdem er fein gepuͤlvert ist. Einen
                              Theil (dem Maße nach) und sezt demselben zwei Theile gut gebrannten, und gleichfalls
                              gepuͤlverten, Thon zu. Wenn man keinen gebrannten Thon haben koͤnnte,
                              kann man gepuͤlverte Feuersteine, feines Kalkstein-Pulver oder irgend eine
                              harte Substanz nehmen, die sich puͤlvern laͤßt, und im Wasser
                              unaufloͤsbar ist. Alles dieß wird vollkommen und innig gemengt: dann nimmt
                              man Einen Theil schwefelsauren, mittelmaͤßig gebrannten gepuͤlverten
                              Kalk (Gyps), welchen man zwei Theile gebrannten und gepuͤlverten Thon oder
                              irgend ein anderes oben erwaͤhntes Material zusezt, und alles dieß
                              gehoͤrig mischt.
                           Beide diese Arten von Pulvern oder Mischungen, die aus obige Weise bereitet wurden,
                              verbindet man in dem so eben bemerkten Verhaͤltnisse, mengt sie, durch langes
                              bestaͤndiges Umruͤhren, gehoͤrig untereinander, bis alles
                              vollkommen gemischt ist, wo es dann zum Gebrauche fertig ist, und, wenn es in diesem
                              Zustande vollkommen troken erhalten wird, und von dem Zutritte der Luft
                              ausgeschlossen bleibt, seine Kraft noch lang behaͤlt.
                           Der Patent-Traͤger nennt diese Compositon Smalto
                              oder Email, und schlaͤgt vor, damit
                              ungefaͤhr 1/4 seines Gewichtes Wasser zu vermengen, um eine ziemlich dike
                              Paste daraus zu bilden. Das Wasser muß in kleinen Quantitaͤten zugegossen
                              werden, indem die Masse schnell erhaͤrtet, und wenn man dieß gestattete, sie
                              sich broͤkeln, und bei dem Gebrauche großen Theils ihre verbindende
                              Eigenschaft verlieren wuͤrde. Man kann sie auf Latten oder auf irgend einen
                              schiklichen Grund auftragen, und sie wird mit der Zeit so hart als der dauerhafteste
                              Stein: der Patent-Traͤger haͤlt sie fuͤr
                              unzerstoͤrbar.
                           Man kann in diese Composition, sowohl im Pulver als in Teig-Form, irgend einen
                              Farbestoff bringen, um derselben eine schikliche, dem Steine sich naͤhernde,
                              vorzuͤglich dunkle, Farbe zu geben, wozu er Lampen- oder Bein-Schwarz,
                              gepuͤlverte Holzkohle oder irgend ein taugliches Material
                              vorschlaͤgt.