| Titel: | Gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen des Hanfes, Flachses und der Seiden-Abfälle von Philipp Chell, worauf derselbe am 18. Hornung 1823 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 16, Jahrgang 1825, Nr. XII., S. 39 | 
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                        XII.
                        Gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum
                           Spinnen des Hanfes, Flachses und der Seiden-Abfälle von Philipp Chell, worauf derselbe am 18. Hornung 1823 sich ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. November.
                              1824. S. 233.
                        Chell's Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine kommt der Baumwollen, Spinnmaschine sehr
                              aͤhnlich. Die Verbesserungen an derselben, auf welche der Hr.
                              Patenttraͤger Anspruch macht, sind: 1tens, eine Vorrichtung, die
                              verschiedenen Paare von Zuͤgwalzen nach Belieben von einander entfernen zu
                              koͤnnen; 2tens, zwischen gewissen Zugwalzen ein Tuch ohne Ende zu spannen,
                              damit die aus dem verschiedenen Spinn-Materiale gezogenen feinen Faden auf demselben
                              ruhen koͤnnen; (3tens, die Anwendung lederner WalzenWir ergaͤnzen dieß, da das Original sogleich von 2ten auf 4ten
                                    springt. A. d. Ueb.); 4tens, die Anwendung einer Leitungs-Walze, um diese Faden zwischen die
                              Zugwalzen zu fuͤhren; 5tens, die Anwendung dieser Verbesserungen auf jede
                              sogenannte Mule zum Spinnen des Hanfes, Flachses und der Seiden-Abfaͤlle.
                           Statt die Enden der Zugwalzen auf Lager zu bringen, die auf dem Gestelle der
                              Maschine, wie gewoͤhnlich, feststehen, schlaͤgt der
                              Patent-Traͤger vor, die Lagen so einzurichten, daß sie sich auf Seitenbalken
                              schieben lassen, und in jeder beliebigen Entfernung mittelst Schrauben befestigt
                              werden koͤnnen, so wie es naͤmlich die Laͤnge der Faser des
                              Spinn-Materiales fordert. Die Zugwalzen werden paarweise gestellt, und drehen sich
                              auf Zapfen in diesen Lagern: die unteren Walzen sind von Eisen, und mit kleinen der
                              Laͤnge nach hinlaufenden Furchen versehen; die oberen oder Drukwalzen, mit
                              Hebeln, die mit Gewichten beschwert sind, und auf den Enden der Achsen derselben ruhen, sind gleichfalls von
                              Eisen und mit Leder uͤberzogen. Alle diese Walzen drehen sich, und die Faden
                              aus dem Spinn-Materiale werden zwischen denselben durchgezogen; die verschiedenen
                              Walzenpaare stehen reihenweise hinter einander, und drehen sich mit verschiedenen
                              Geschwindigkeiten (die Immer fortschreitend abnehmen) mittelst Band und Trommel,
                              oder mittelst Zahnraͤdern und Triebstoͤken, die von einer gewissen
                              Triebkraft getrieben werden, und dadurch wird das Spinn-Material gezogen, oder die
                              Fasern werden der Laͤnge nach gestrekt, um dem zu spinnenden Faden die
                              verlangte Feinheit zu geben.
                           Die oberen Walzen, welche auf die unteren oder gefurchten Walzen druken sollen,
                              schlaͤgt der Patenttraͤger vor, aus einer Reihe von ledernen Scheiben
                              zu bilden, die außen rund zugeschnitten und mit einem Loche in der Mitte versehen
                              sind. Durch diese Scheiben lauft eine Metall-Stange, und die Scheiben selbst werden
                              durch metallene Kappen an ihren Enden so dicht als moͤglich zusammengepreßt,
                              so daß sie einen ledern Cylinder bilden, der an seiner Peripherie
                              uͤberfirnißt wird, damit das Wasser nicht in denselben eindringen kann.
                           Das Tuch ohne Ende wird zwischen dem zweiten und dritten Walzenpaare angebracht,
                              damit es die Faden traͤgt, wenn sie einmahl sehr fein gesponnen sind. Auf
                              dieses Tuch wird eine hoͤlzerne Walze gelegt, die die Faden zwischen dem
                              lezten Walzenpaare, ehe sie in die Flieger gelangen, wo sie zu einem feinen Faden
                              gedrehet werden, leitet.
                           Der Patenttraͤger nimmt vorzuͤglich den Wechsel der Lager der Walzen;
                              2tens: den Bau der Drukwalzen aus Lederscheiden, 3tens: das Tuch ohne Ende zum
                              Tragen der Faden gespannt, 4tens: die Leitungswalze auf diesem Tuche, 5tens: die
                              Anwendung dieser Vorrichtungen auf Spinn-Maschinen in Anspruch.