| Titel: | Verbesserter Apparat zum Absengen der Spizen-Neze (Lace-Nets) und zu anderen Zweken, worauf Jarvis Boot, Spizen-Fabrikant zu Nottingham in Nottinghamshire, sich am 23ten September 1823 ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 16, Jahrgang 1825, Nr. XLIII., S. 203 | 
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                        XLIII.
                        Verbesserter Apparat zum Absengen der Spizen-Neze
                           (Lace-Nets) und zu anderen Zweken, worauf Jarvis Boot, Spizen-Fabrikant
                           zu Nottingham in Nottinghamshire, sich am 23ten September 1823 ein Patent geben ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Nov.
                              1824. S. 241.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Boot's verbesserter Apparat zum Absengen der
                           Spizen-Neze.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserung ist eine Vorrichtung zum Absengen der
                              Spizen-Neze mittelst einer Weingeist-Lampe, und besteht aus einem Apparate, in
                              welchem der Weingeist in einer niedrigen Temperatur erhalten wird, wenn er in einer
                              Lampe brennt, um den Zeug zu sengen, und in einer neuen Art von Docht, um denselben
                              zu dem Brenner hinaufzuleiten. Fig. 35 stellt den
                              Apparat im Perspektive dar. Er besteht aus einem Gestelle und zwei Leitungs-Walzen, durch
                              welche der Zeug laͤuft, aus einer Lampe mit ihrem Behaͤlter, und aus
                              einer Buͤrste, um den Zeug von allen Fremdartigen zu reinigen, welches
                              zufaͤllig bei seinem Laufe uͤber die Lampe daran kleben
                              moͤchte.
                           Der Behaͤlter, a, ist ein Topf mit kaltem Wasser,
                              in welchem sich ein anderes mit Branntwein gefuͤlltes Gefaͤß befindet;
                              der Branntwein wird durch den in dem Halse desselben befindlichen Trichter
                              eingegossen. b, ist der Verdichter, in welchen der
                              Branntwein durch die Roͤhre, c, fließt, und, nach
                              dem er die untere Abtheilung des Verdichters angefuͤllt hat, durch senkrechte
                              Roͤhren in die obere Abtheilung unmittelbar unter die Dochte durch den Druk
                              des Branntweines in dem in dem Topfe enthaltenen Gefaͤße emporsteigt. Ein
                              Sperrhahn in der Roͤhre, c, haͤlt
                              denselben in dem Verdichter zuruͤk. Diese Theile sind alle durch punctirte
                              Linien angedeutet. Die Dochte, d, welche alle durch die
                              ganze Lange des Verdichters, b, hinlaufen, sind aus
                              Asbest, stehen mit ihrem unteren Ende in dem Weingeiste der oberen Abtheilung des
                              Verdichters, und lassen durch die Anziehungskraft der Haarroͤhrchen den
                              Branntwein bis zu den oberen Theile des Brenners hinan gelangen, wo derselbe,
                              angezuͤndet, eine Flamme von der Laͤnge der Breite des Spizen-Zeuges
                              bildet.
                           Die Hize der Flamme, die auf diese Weise erzeugt wird, wuͤrde bald den
                              Branntwein in der oberen Abtheilung entzuͤnden, wenn nicht kaltes Wasser aus
                              dem Behaͤlter, a, durch die Roͤhre, e, in den Verdichter eingelassen wuͤrde, wo es
                              die Roͤhren umfließt, durch welche der Weingeist zu den Brennern gelangt, und
                              diesen kalt erhaͤlt.
                           Die Dochte bestehen aus Asbest, welcher zwischen duͤnnen Silber-Platten, die
                              ungefaͤhr Einen Zoll breit und mit vielen kleinen Loͤchern durchbohrt
                              sind, durch welche der Weingeist zu dem Brenner fließen kann, zerstreut ist. Diese
                              Dochte sind in einem langen Spalte eingesezt, welcher sich an der oberen Seite des
                              Verdichters befindet, und ungefaͤhr Ein zwei und dreißigstel Zoll breit ist,
                              und bilden auf diese Weise die Weingeist-Lampe. Das Wasser sowohl als der Weingeist
                              kann, wie die Figur zeigt, durch Haͤhne abgezogen werden.
                           Das Spizen-Gewebe oder jeder andere Zeug, den man absengen will, muß seiner ganzen
                              Lange nach durchgezogen werden, und ein Band ohne Ende bilden. Es koͤnnen
                              auch mehrere Stuͤke an einander gefuͤgt werden. Diese Stuͤke
                              laufen zwischen den Walzen, f, durch, welche in dieser
                              Absicht auch herausgenommen werden koͤnnen. Die Walzen, welche mit
                              sogenannten Fustian uͤberzogen sind, werden mittelst einer Kurbel gedreht,
                              und der Zeug von zwei Arbeitern der Breite nach ausgezogen, so daß er vollkommen
                              uͤber die Flamme der Lampe hinlaufen kann. Auf diese Weise kann der
                              Spizen-Zeug seiner ganzen Laͤnge nach abgesengt, und die Flaumenfasern
                              koͤnnen ohne allen Nachtheil fuͤr den Stoff entfernt werden. Die
                              Buͤrste, g, nimmt jeden Funken, jedes
                              gluͤhende Theilchen weg, welches zufaͤllig bei dem Durchlaufen des
                              Zeuges uͤber die Flamme an demselben haͤngen bleiben koͤnnte.
                              Man koͤnnte Walzen anbringen, um den Zeug seiner ganzen Laͤnge nach zu
                              spannen: der Patent-Traͤger laͤßt ihn aber gewoͤhnlich auf die
                              unten angebrachten Bretter, h, fallenStatt Weingeist kann man bei dieser Vorrichtung unter einiger
                                    Veraͤnderung mit gutem Erfolg kohlenstoffhaltiges Wasserstoffgas
                                    anwenden. Vergl. polyt. Journal Bd. XI. S.
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                           Der Patent-Traͤger nimmt die Docht-Roͤhre mit Asbest, und den
                              Verdichter des Branntweines als sein Patent-Recht in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
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