| Titel: | Verbessertes Verfahren bei der Destillation, wofür Robert Winter, Esqu., Fox-Court, City of London, den 22. April sich ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 16, Jahrgang 1825, Nr. XC., S. 436 | 
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                        XC.
                        Verbessertes Verfahren bei der Destillation,
                           wofür Robert Winter,
                           Esqu., Fox-Court, City of London, den
                           22. April sich ein Patent geben
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. N. 48. S.
                              301.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
                        [Winters, verbessertes Verfahren bei der Destillation.]
                        
                     
                        
                           Der Patent-Traͤger bemerkt, daß bei den jezigen
                              Destillations-Arten die Daͤmpfe, so wie sie aus der Blase treten, unmittelbar
                              in den Verdichter gelangen, und daselbst nur einen sehr waͤsserigen Alkohol
                              (low wines and faints) bilden, der oͤfters
                              uͤbergezogen werden muß, wenn man rectificirten Weingeist erhalten will. Der
                              Zwek seiner Verbesserung geht dahin, den Weingeist durch einmahliges Destilliren in
                              einem sehr hohen Grade von Vollkommenheit zu erhalten. Der Apparat hierzu ist in
                              Fig. 18,
                              vorgestellt.
                           Herr Winter hat denselben nicht deutlich beschrieben; wenn
                              wir ihn recht verstehen (sagt Hr. Newton), so geschieht
                              die Destillation hier auf folgende Weise: die Daͤmpfe treten aus der
                              Roͤhre, a, in die Kammer, b, und steigen von da in der senkrechten Roͤhre, c, auf, und wieder durch die Roͤhren, dd, in die Kammer, ee, nieder, welche durch eine flache Platte von der Kammer, b, geschieden ist. In dieser flachen Platte befinden
                              sich zwei oder mehrere gekruͤmmte Roͤhren, durch welche der
                              verdichtete Theil der Daͤmpfe in die darunter befindliche Kammer fließt, und
                              bei der Form dieser Roͤhren kann wohl die Fluͤßigkeit durch dieselben
                              laufen, nicht aber der Dampf aufsteigen, indem die Fluͤßigkeit
                              waͤhrend ihres Durchganges eine hydraulische Klappe in der Kruͤmmung
                              bildet. Der Dampf steigt aus der Kammer, e, durch die
                              Roͤhre, f, in die zweite Vorlage, und aus dieser
                              durch die verengten Durchgaͤnge, ggg, in
                              die obere Kammer, h, und von da durch die Roͤhre,
                              i, in den Wurm des Verdichters. Diese
                              Durchgaͤnge bestehen aus mehreren in einander gestekten Cylindern, und sind nicht
                              uͤber einen halben Zoll weit.
                           Alle diese Kammern und Roͤhren sind in ein heißes Bad versenkt, d.h., in
                              wasserdichte Gefaͤße eingeschlossen und von heißem Wasser umgeben. Die
                              Temperatur des Wassers in dem ersten Gefaͤße muß 170 Fahrenh. (+ 61,33 R.),
                              die in dem zweiten etwas niedriger seyn. Um die Daͤmpfe soviel als
                              moͤglich der Hize des Bades auszusezen, schlaͤgt er vor, die
                              Roͤhren, dd, flach oval zu bilden, und die
                              Durchzuͤge, ggg, koͤnnen entweder
                              durch Zigzag-Scheidewaͤnde abgeschieden werden, so daß die Daͤmpfe
                              nicht so schnell durch dieselben aufsteigen, oder sie koͤnnen
                              schlangenfoͤrmig um die Cylinder sich winden.
                           Das heiße Wasser umgibt die Durchzuͤge der concentrischen Cylinder, indem es
                              von oben in dem zweiten Gefaͤße durch die Roͤhren, jj, und durch aͤhnliche Roͤhren von
                              unten einfließt. Der Apparat soll aus Kupfer und verzinnt seyn; die Groͤße
                              der Theile haͤngt von der Groͤße der Blase und des Verdichters ab.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
