| Titel: | Münzverfahren auf der königl. Münze in England. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. XIII., S. 74 | 
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                        XIII.
                        Münzverfahren auf der königl. Münze in
                           England.
                        Beschluß der in Bd. XVI. S. 401. enthaltenen Abhandlung. Aus dem Mechanic's Magazine. N.
                              67.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Münzverfahren auf der königl. Münze in England.
                        
                     
                        
                           Es bleibt jezt nur noch uͤbrig zu zeigen, wie die
                              Presse jedes geschlagene Stuͤk aushebt, und sich selbst mit neuen zu
                              praͤgenden Stuͤken versieht.
                           HIK, Fig. 21, auf Tab. VII,
                              Band XVI. ist ein Hebel, dessen Stuͤze l, ist: er
                              wird von einer Stange, Q, getragen, die vertical auf dem
                              Baken der Presse befestigt, und von einem Arme festgehalten wird. Das obere Ende
                              dieses Hebels wird von einem Sector, Fig. 43, in
                              Thaͤtigkeit gesezt, welcher auf der Schraube D,
                              befestigt ist. Wenn sich die Schraube umdreht, so wird die Furche in dem Sector, die
                              eine Spiral-Krumme ist, das Ende, H, des Hebels
                              bewegen, und der Schraube
                              naͤhern, oder von derselben entfernen; und da ferner das untere Ende, K, des Hebels laͤnger ist, wird es sich in einer
                              bedeutenden Entfernung dem Mittelpuncte der Presse naͤhern und von demselben
                              entfernen. Ein Stiefel oder eine Furche in einem Stuͤke Metall ist an der
                              senkrechten Stange, Q, befestigt, und das obere Ende des
                              Hebels, H, wird in dieser Furche geleitet, um jede
                              Abweichung nach einer oder nach der anderen Seite zu hindern.
                           Der Hebel, K, bewegt den Schieber, L, Fig.
                                 46, welcher von einem Stiefel, O,
                              gestuͤzt wird, der an dem inneren Baken der Presse angeschraubt ist; der
                              Schieber 46 ist genau nach dem Mittelpuncte der Presse gerichtet, und auf dem Hebel
                              der oberen Flaͤche des Praͤgestaͤmpels befindlich.
                           Die Figuren
                                 40, 41,
                              42 und
                              46
                              stellen vier Ansichten des Schiebers und des Stiefels dar. NMO, ist eine Art von Trog oder Stiefel, in
                              welchem der Schieber laͤuft. Dieser Schieber besteht aus zwei an den Seiten
                              ausgehoͤhlten Stuͤken, welche an einander gefuͤgt und mittelst
                              Schrauben festgehalten werden. O, ist der Theil, durch
                              welchen der Stiefel an der Presse befestigt ist. Der Schieber ist eine duͤnne
                              staͤhlerne Platte, p, aus zwei Stuͤken,
                              P und p, welche durch
                              das Gelenk, q, vereinigt sind. Das aͤußerste Ende
                              ist kreisfoͤrmig ausgehoͤhlt, und wenn die beiden Stuͤke, P und p, so wie sie
                              dargestellt sind, an einander schließen, fassen sie ein Stuͤk Muͤnze
                              zwischen sich auf, und halten es an ihrer Kante; so wie sie aber von einander
                              entfernt werden, lassen sie dieses Stuͤk fallen. Das Stuͤk, p, des Schiebers oͤffnet oder schließt sich durch
                              dieselbe Bewegung, welche den Schieber ruͤkwaͤrts in den Stiefel
                              zuruͤkschiebt. Eine Platte, L, liegt flach unter
                              dem Stiefel, MN, und hat eine Kante nach
                              aufwaͤrts gerichtet, die sich an die aufrechte Kante des Stiefels anlegt. In
                              dieser Kante ist ein Stift befestigt, der von der Gabel an dem unteren Ende des
                              Hebels K*, Fig. 21. in Fig 1. des
                              vorigen Stuͤkes, T umfaßt wird. Auf diese Weise
                              wird der Schieber, L außen an dem Stiefel, N, bewegt. Er wird durch ein Band K
                              Fig. 46,
                              welches an der aufrechten Kante von, L, angeschraubt
                              ist, an seiner Stelle
                              erhalten, und dieses Band paßt in eine Furche, welche laͤngs der oberen
                              Oberflaͤche des Stiefels, N, angebracht ist.
                           Der Schieber, L, bewegt den staͤhlernen Schieber
                              innerhalb des Stiefels mittelst drei Zapfen, welche aus der Grundplatte von, L, Fig. 42. bei, rrs, emporstehen, und durch Furchen in der
                              Grundplatte des Schiebers laufen, so daß sie auf den staͤhlernen Schieber,
                              P, auf die in Fig. 41. gezeigte Weise
                              wirken. Das Stuͤk zur linken Hand, r, wird von
                              einer Oeffnung in der Mitte des Schiebers, P, Fig. 41.
                              aufgenommen. Die beiden anderen Zapfen, r und s, schließen den Schenkel des Gliedes, p, zwischen sich ein, und diese Zapfen sind schief
                              abgeschnitten, so daß, wenn das Stuͤk, L, rechts
                              bewegt wird, die Zapfen, rs, das Stuͤk, p, so lange schließen, bis sie gesperrt sind, und dann
                              werden die Zapfen den Schieber vorwaͤrts fuͤhren; wenn aber der
                              Schieber, L, links bewegt wird, werden seine Zapfen
                              zuerst die Stuͤke schließen, und dann den Schieber oben auf den Stiefel, N, zuruͤkziehen. Eine Roͤhre M, ist, wie in Fig. 40. und 46.
                              angebracht, und mit ungepraͤgten Muͤnzstuͤken gefuͤllt;
                              sie ist unten gegen den Schieber hin offen, und die Stuͤke ruhen auf
                              demselben. Wenn die Schraube der Presse niedergeschraubt wird, zieht sich der
                              Schieber, P, in der moͤglichst groͤßten
                              Weite zuruͤk, und der am Ende desselben zwischen seinen Stuͤken
                              gebildete Kreis kommt genau unter die Roͤhre, M.
                              Da nun die Stuͤke offen stehen, faͤllt ein Stuͤk, das
                              gepraͤgt werden soll, in diesen Kreis des Schiebers hinab. Nun windet die
                              Schraube der Presse sich zuruͤk, und bewegt dadurch zugleich den Hebel, HIK, und das Stuͤk, L. Dieses wirkt durch seine Zapfen auf das bewegliche Stuͤk, p, und schließt dieses um das auszupraͤgende
                              Muͤnzstuͤk an. Da die Zapfen nun einen Widerstand fanden, so treiben
                              sie den Schieber, P, in den Stiefel vorwaͤrts,
                              und bringen das Stuͤk daselbst auf den Praͤge-Staͤmpel,
                              wie in Fig.
                                 21. Tab. VII. Bd. XVI. wodurch das kurz vorher ausgepraͤgte
                              Stuͤk weggestossen wird. Nachdem nun die Schraube in ihre hoͤchste
                              Lage gebracht wurde, faͤngt sie wieder an niederzusteigen, und der Schieber, L, faͤngt an zuruͤk zu gehen; die erste Wirkung der Zapfen
                              des Schiebers, L, ist aber das Stuͤk, p, zu oͤffnen, worauf der Schieber sich
                              zuruͤkzieht, und das zu praͤgende Stuͤk auf dem
                              Praͤge-Staͤmpel laͤßt. Wie nun die Schraube der Presse
                              niedersteigt, steigt der Ring, w, von welchem bereits
                              gesprochen wurde, empor, um das Stuͤk, waͤhrend der Schlag
                              gefuͤhrt wird, einzuschließen, und der Schieber, P, zieht sich zugleich zuruͤk, um ein anderes Stuͤk aus der
                              Roͤhre, M, zu nehmen, wie oben angegeben
                              wurde.
                           Fig. 39. ist
                              ein Durchschnitt, um die Art zu zeigen, nach welcher der untere Praͤgestok
                              bei einer Muͤnzpresse aufgezogen wird. Diese Vorrichtung befindet sich an der
                              franzoͤsischen Muͤnze. V. ist ein
                              Stuͤk Metall, oder eine Buͤchse, welche auf der Basis der Presse
                              aufgesezt, und daselbst mittelst eines Ringes mit Schrauben, t, niedergehalten wird: hierdurch wird sie festgehalten, laͤßt sich
                              aber von den Seiten her nach Belieben richten. Oben an dieser Buͤchse
                              befindet sich eine halb kugelfoͤrmige Hoͤhlung zur Aufnahme der
                              Halbkugel, W; die obere Seite ist flach, und der
                              Praͤgestok, T, wird darauf gestellt, um den
                              Praͤgestok nieder zu halten. An der unteren Kante hat er einen kleinen
                              hervorstehenden Rand, und ein anderer Rand, x, ist an
                              der aͤußeren Kante der Buͤchse, V,
                              aufgeschraubt, um den Praͤgestok niederzuhalten. Der Zwek dieser Vorrichtung
                              ist, den Praͤgestok immer genau auf der aufzupraͤgenden Muͤnze
                              zu halten.
                           Fig. 44. und
                              45.
                              stellt ein von Hrn. Droz erfundenes getheiltes Halsband
                              dar, um Muͤnzen mit Buchstaben auf ihrem Rande zu praͤgen. x ist ein sehr starkes Stuͤk Eisen mit einer
                              kreisfoͤrmigen Oeffnung durch seinen Mittelpunct. In dasselbe sind 6
                              Ausschnitte, ww, eingepaßt, und lassen eine
                              Oeffnung, w, zwischen sich, die so groß als die
                              Muͤnze ist, die gepraͤgt werden soll. Die inneren Kanten dieser
                              Segmente sind mit der Devise oder mit den Figuren gravirt, welche auf dem Rande der
                              Muͤnze ausgepraͤgt werden sollen. Diese Segmente sind in das
                              Stuͤk, x, eingepaßt mittelst
                              Central-Stifte, auf deren einem jedes Segment als auf seinem Mittelpuncte
                              sich heben kann.
                           
                           Der Zwek dieser Vorrichtung ist ein Stuͤk Muͤnze auf den
                              Praͤgestok innerhalb des Baumes, w, zu legen;
                              wenn das Stuͤk niedergedruͤkt wird, steigt der Praͤgestok etwas
                              nieder, und dadurch schließen die Segmente sich rings um den Rand an, und
                              praͤgen denselben. Wenn alle Segmente in dieselbe Ebene kommen, wird der
                              Praͤgestok sich in einer festen Lage befinden, und das Metall
                              empfaͤngt den Schlag, der das Gepraͤge auf den Oberflaͤchen
                              desselben bildet. Der Praͤgestok wird in einer Art von Becher gehalten, der
                              mit der Schraube steigt und faͤllt, beinahe wie das Halsband in Fig. 39.
                              voriger Nummer.
                           Die geschlagene Muͤnze laͤuft durch Roͤhren von dem Durchmesser
                              derselben, wodurch man leicht entdeken kann, ob irgend ein Stuͤk schlecht
                              gepraͤgt wurde.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
