| Titel: | Noch eine verbesserte Pfanne in der Drehebank zum Festhalten walzenförmiger Metallstangen, aus welchen Schrauben etc. gedreht werden sollen, von Hrn. Fraser, Verfertiger physikalischer Instrumente zu London. Nebst einer Verbesserung von Hrn. Gill. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. XLII., S. 178 | 
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                        XLII.
                        Noch eine verbesserte Pfanne in der Drehebank zum
                           Festhalten walzenförmiger Metallstangen, aus welchen Schrauben etc. gedreht werden
                           sollen, von Hrn. Fraser,
                           Verfertiger physikalischer Instrumente zu London. Nebst einer
                           Verbesserung von Hrn. Gill.
                        Aus Hrn. Gill's technical Repository. Maͤrz.
                              1825. S. 155.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Fraser's, verbesserte Pfanne in der Drehebank zum
                           Festhalten.
                        
                     
                        
                           Die Pfanne des Hrn. Fraser bestand
                              aus einem hohlen, gegossenen, eisernen Cylinder von ungefaͤhr 5 Zoll
                              Laͤnge, der mittelst einer Schraube in die Doke eingelassen wird, und einer
                              taubenschweiffoͤrmigen Vertiefung quer durch das gegenuͤberstehende
                              Ende, in welche eine aͤhnlich gebildete Stahlplatte genau paßt, und mittelst
                              einer Bind-Schraube in jeder verlangten Lage gehoͤrig festgehalten
                              werden kann.
                           Auf Tab. VI. zeigte Fig. 25. einen Laͤngen durch schnitt dieser Pfanne, und Fig. 26.
                              stellt sie vom Ende aus gesehen dar. a, in Fig. 25. ist
                              ein Theil der Doke der Drehebank; bb, die in
                              dieselbe eingeschraubte Pfanne; c, die
                              taubenschweiffoͤrmige Vertiefung; d, die
                              taubenschweiffoͤrmige Schieber-Platte; e,
                              die Bindschraube derselben. Vor dem Ende dieser Schraube wird ein
                              Metall-Blok, f, aufgelegt, damit die Schraube die
                              Kante des taubenschweiffoͤrmigen Schiebers nicht verdirbt. In diesem Schieber
                              ist ein Loch oder eine Aushoͤhlung mit zwei flachen Seiten: die unter einem
                              Winkel zusammenstoßen, und die ein Halbkreis verbindet: er wird in seiner Stelle in
                              der Drehebank gebildet, indem man das große Loch und eine Reihe von kleineren daran
                              anstoßenden bohrt, wobei man nur bei jeder nachfolgenden Bohrung die Platte etwas
                              schiebt, bis sie endlich auf das Kleinste stoͤßt, worauf man dann die Seiten
                              sorgfaͤltig flach
                              feilt, und sich der gebohrten Marke als Leiter bedient, um genau zu arbeiten.
                              Hierauf wird dann die Platte fleißig gehaͤrtet. Auf diese Weise
                              koͤnnen walzenfoͤrmige Stangen von verschiedener Groͤße in der
                              Hoͤhlung der Pfanne gehalten werden, von der groͤßten, die sie zu
                              fassen vermag, bis zu sehr kleinen: sie werden naͤmlich durch die
                              Bindschraube, g, mit den flachen Seiten des Winkels der
                              Hoͤhlung in Beruͤhrung gebracht, und an derselben festgehalten. Dann
                              muß der Schieber, d, gehoͤrig gestellt werden,
                              damit die Walze in der Bank gehoͤrig central laͤuft, und durch
                              Anziehung der Schraube, e, befestigt werden.
                           Auf diese Weise wird der Cylinder central fest in dem Schieber gehalten: da er dieß
                              aber bloß in dem Loche des Schiebers ist, so gehoͤrt viele Sorgfalt dazu, daß
                              er innerhalb und außerhalb der Pfanne central bleibt, und in dieser Hinsicht hat Hr.
                              Gill den kurzen gehaͤrteten
                              Stahl-Cylinder, h, beigefuͤgt, der eine
                              kegelfoͤrmige Vertiefung in seiner Mitte hat, und genau in ein
                              walzenfoͤrmiges, durch den Mittel-Punct der Pfanne gebohrtes, Loch
                              paßt, so daß er sich, ohne zu wanken, innerhalb desselben der Lage nach
                              ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts schieben laͤßt. Durch das
                              Anziehen der Schraube, i, kann er in irgend einer
                              verlangten Lage festgehalten werden: die Spindel dieser Schraube dringt
                              naͤmlich durch einen Laͤngen-Einschnitt, jj, in der Pfanne, und paßt mit ihrem
                              Schrauben-Ende in ein Schraubenloch des Cylinders, h, waͤhrend ihr flacher Kopf außen auf die Pfanne
                              aufdruͤkt.
                           Es ist offenbar, daß der Kegel auf eine natuͤrliche Weise das innere Ende des
                              Cylinders central leiten wird; das aͤußere Ende wird folglich auch central
                              gehalten, und da der Cylinder, wenn man Schrauben etc. dreht, von außen her
                              kuͤrzer wird, so wird, wie derselbe aus der Pfanne vorwaͤrts gezogen
                              wird, der staͤhlerne Cylinder, h, demselben
                              folgen, wenn man die Schraube, i, nachlaͤßt, und
                              wieder befestigt, bis der Metall-Cylinder kurz genug geworden ist, um nicht
                              mehr dieser Nachhuͤlfe zu beduͤrfen.
                           Diese verbesserte Pfanne wird man weit bequemer finden, als die gewoͤhnlichen mit
                              3 oder 4 nach dem Mittel-Puncte laufenden Schrauben, durch welche die
                              Cylinder in den Walzen gehalten werden, indem sie durch die einzelnen Bindschrauben
                              weniger eingedruͤckt werden, als wenn man sie mit drei oder vier
                              Schraubenspizen fest haͤlt. Ja, wir haben sogar oͤfters eine zweite
                              Reihe von 3 oder 4 solchen Schrauben an dem Hintertheile dieser Cylinder gesehen, um
                              die Cylinder in den Pfannen central zu halten, wodurch diese Cylinder nothwendig
                              noch mehr leiden mußten, als wenn bloß eine Reihe von Schrauben auf denselben
                              angebracht worden waͤre.
                           Es laͤßt sich begreifen, daß diese verbesserte Pfanne auch mit großem
                              Vortheile dort benuͤzt werden kann, wo es sich darum handelt,
                              Metall-Cylinder auf der Drehebank zu bohren, was bisher ein Desideratum war. Wir werden in der Folge noch
                              oͤfters Gelegenheit haben, unseren Lesern Beispiele von der Anwendbarkeit der
                              Kegel dort zu geben, wo sie aͤußerst nuͤzlich sind, ohne daß man sie
                              bisher gehoͤrig zu benuͤzen wußte.
                           
                        
                     
                  
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