| Titel: | Ueber Verfertigung der römischen künstlichen Perlen. Von Hrn. W. Reveley. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. LI., S. 241 | 
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                        LI.
                        Ueber Verfertigung der römischen künstlichen
                           Perlen. Von Hrn. W.
                              Reveley.
                        Aus Gill's technical Repository. April. 1825. S.
                              235. (Im Auszuge.)
                        Reveley, über Verfertigung der römischen künstlichen
                           Perlen.
                        
                     
                        
                           Diese Perlen werden aus dem sehr feinkoͤrnigen
                              Alabaster verfertigt, aus welchem die Italiaͤner ihre kostbaren Vasen
                              verfertigen. Die kleinen Bloͤke werden erst gebohrt, und dann mit dem Messer
                              rund geschnitten oder auf der Drehebank rund gedrechselt: auf diese leztere Art
                              fallen die Perlen schoͤner aus, allein die Landleute ziehen die lezteren
                              vor.
                           Diese Perlen werden nun mit einem Perlen-Ueberzuge auf folgende Weise
                              versehen: der innere glaͤnzende, perlenartige Ueberzug der Austern oder
                              anderer Muscheln wird sorgfaͤltig von der truͤben matten Schale
                              abgeloͤst, sehr fein auf einem Reibsteine abgerieben, und entweder mit einer
                              Aufloͤsung von Hausenblase in Weingeist, oder mit weißer und durchscheinender
                              Staͤrke zur gehoͤrigen Dike gemengt, und auf folgende Weise
                              angewendet.
                           
                           Man spaltet spanische RoͤhrchenBamboo-canes, Bambusroͤhren heißt
                                    es im Originale; wahrscheinlich ist es aber bloß Donax arundinacea oder Arundo Donax. A. d. Ueb. in sehr duͤnne Staͤbchen, spießt eine solche Perle auf die
                              Spize derselben, taucht sie in obiges Gemenge, und stekt sie in Toͤpfe, die
                              man mit Erde und Sand gefuͤllt sich zur Seite gestellt hat, mit ihrem
                              umgekehrten Ende, so daß die Perlen oben zu stehen kommen, und einander nicht
                              beruͤhren. Dieß geschieht in einer warmen Stube, und, sobald die erste Lage
                              dieser Perlen-Composition troken geworden ist, taucht man sie zum zweiten
                              Mahle ein, u.s.f., bis man glaubt, daß der Ueberzug dik genug geworden ist.
                           Diese Perlen sind aͤußerst dauerhaft, und bei weitem weniger
                              gefaͤhrlich und gebrechlich, als die gewoͤhnlichen Glasperlen, die
                              uͤbrigens vielleicht auch mit Austerschalen-Pulver eben so
                              schoͤn werden koͤnnten, als mit Fischschuppen.