| Titel: | Verbessertes Instrument zur Bestimmung des kubischen Inhaltes, des auf der Wurzel stehenden Bauholzes, worauf Jak. Rogers, zu Marlborough, sich den 20. März 1824. ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. LIX., S. 282 | 
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                        LIX.
                        Verbessertes Instrument zur Bestimmung des
                           kubischen Inhaltes, des auf der Wurzel stehenden Bauholzes, worauf Jak. Rogers, zu Marlborough, sich den
                           20. März 1824. ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Arts and Manufactures. Mai. 1824.
                              S. 321.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Rogers's, verbessertes Instrument zur Bestimmung des kubischen
                           Inhaltes, des auf der Wurzel stehenden Bauholzes.
                        
                     
                        
                           Fig. 10.
                              zeigt das ganze Instrument im Perspective, mit einem Theile des Dreifußes, auf
                              welchem dasselbe waͤhrend seines Gebrauches steht. Alle Theile in der
                              Abbildung sind in halber natuͤrlicher Groͤße, und dieselben Buchstaben
                              bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in den verschiedenen Figuren. Das
                              Instrument besteht aus drei Metall-Schienen oder Armen, A, B, C, wovon der eine, A,
                              sich in einer horizontaler Lage befindet, und mittelst eines Gewindes, a, mit den beiden Schienen B
                              und C, (die ich der Kuͤrze wegen die Winkelarme
                              nennen will), verbunden ist. Auch diese beiden Winkelarme sind mittelst eines Gewindes, b, so verbunden, daß man den Winkel, welchen sie bilden,
                              nach Belieben vergroͤßern oder verkleinern kann, was mittelst eines kleinen
                              gezaͤhnten Sectors, oder eines Zahnstokes, D, und
                              des Triebstokes, d, geschieht. Der Winkel, welchen die
                              Arme, B und C, mit der
                              horizontalen Schiene, A, bilden, kann gleichfalls
                              mittelst des gezaͤhnten Sectors oder Zahnstokes, E, und Triebstokes, e, nach Belieben
                              vergroͤßert oder verkleinert werden. Sie koͤnnen aber auch zugleich
                              mittelst der Stell-Schraube, h, an der Seite des
                              Sectors, E, unter jedem beliebigen Winkel befestigt
                              werden. An der horizontalen Schiene entspringt ein Metallstuͤk, i, welches mittelst eines starken Gewindes, k, mit einer Stange oder Spindel, F, verbunden ist. Diese Spindel paßt in ein walzenfoͤrmiges Loch in
                              der Metallkugel oder in dem Knopfe, G, an dem obersten
                              Ende des Pfeilers, H; und da dieser Pfeiler auf dem
                              obersten Theile des Dreifußes, I, steht, dient er dem
                              ganzen Instrumente als Stuͤze. Der Knopf, G, hat
                              eine Stellschraube, g, schief an der Seite, welche auf
                              die Spindel, F, druͤkt, und das Instrument in der
                              gehoͤrigen Lage haͤlt. Das Instrument kann zum Theile um das Gewinde,
                              k, mittelst des gezaͤhnten Sectors, L, und des Triebstokes, l,
                              gedreht, und das Gewinde, k, kann zugleich
                              noͤthigen Falles mittelst der Daumschraube, M,
                              festgestellt werden. An der horizontalen Schiene, A, ist
                              eine gekruͤmmte Metall-Platte oder ein Sector, N, befestigt, der von der obersten Seite derselben aufsteigt, und einen
                              Kreisbogen von dem Stifte, a, des Gelenkes aus, als
                              Mittelpunct, bildet. Dieser Sector laͤuft frei durch eine Oeffnung oder einen
                              Ausschnitt in dem Winkelarme, B, und ist auf beiden
                              Seiten so in Grade getheilt, daß er den Erhoͤhungs-Winkel der Arme,
                              B und C, uͤber
                              die horizontale Schiene, A, andeutet, wie wir unten
                              zeigen werden. An dem Winkel, B, ist gleichfalls eine
                              Sector-Platte, O, befestigt, welche von der
                              inneren Seite desselben entspringt, und von dem Stifte des Gewindes, b, aus, als Mittelpunct, einen Kreisbogen bildet. Diese
                              Sector-Platte ist so angebracht, daß sie frei durch eine Oeffnung oder durch
                              einen Ausschnitt in dem Winkelarme, C,
                              durchlaͤuft, und ist mit verschiedenen Maßstaͤben graduirt, um den
                              Winkel zwischen den beiden Armen, B und C, zu bemessen, wie wir unten zeigen werden. P, ist eine kleine Weingeist-Wasserwage, welche
                              an Augen oder Buͤgeln an der unteren Seite der Schiene, A, haͤngt, und dieselbe in eine horizontale Lage
                              stellen hilft. Die Central-Stifte der Gewinde, a
                              und b, sind zur Aufnahme kleiner Metall-Platten
                              durchbohrt, wie R und S, in
                              der Zeichnung besonders zeigt: es sind sehr kleine Oeffnungen in denselben
                              angebracht, die zum Visiren auf die Gegenstaͤnde dienen, welche gemessen
                              werden sollen, zu welchem Zweke auch die Enden der Arme, A,
                                 B, und C, mit kleinen hervorragenden Spizen,
                              ss, tt und
                              v, angebracht sind, um die Visirungs-Linie
                              darnach richten zu koͤnnen. Fig. 11. stellt den
                              oberen Theil des Apparates im Seiten-Aufrisse dar. Fig. 12. zeigt einen
                              Grundriß der Winkelarme, B und C, die von dem uͤbrigen Theile des Instrumentes abgenommen sind.
                              Fig. 13.
                              ist ein Grundriß der horizontalen Schiene, A, mit ihren
                              Anhaͤngseln unter derselben.
                           Ich will jezt die Weise angeben, wie die Bogen oder Sectors, N und O, in Grade eingetheilt werden
                              muͤssen, und mit dem, Bogen, N, anfangen, der zur
                              Bestimmung der Hoͤhenwinkel dient. Das Instrument ist bestimmt in einer
                              Entfernung von 24 Fuß von der Basis, oder der Wurzel des Baumes zu stehen, wenn
                              derselbe klein oder mittelmaͤßig groß ist, und in einer Entfernung von 48
                              Fuß, wenn er groß und hoch ist. Aus diesem Grunde werden zwei verschiedene
                              Maßstaͤbe gradweise auf dem Sector, N,
                              aufgetragen, welche mit diesen Entfernungen correspondiren. Derjenige Theil des
                              Maßstabes, z.B., welcher zu Hoͤhenmessungen gebraucht wird, wenn der
                              Mittelpunct, a, des Instrumentes in einer Entfernung von
                              24 Fuß von der Basis des Baumes sich befindet, ist, fuͤr jede drei Zoll
                              Hoͤhe auf einer Basis von 24 Fuß, mit den Sinus
                                 Rectus der Winkel bezeichnet, und auf eine aͤhnliche Weise ist der
                              andere Theil des Bogens fuͤr eine Grundlinie von 48 Fuß eingetheilt. Diese
                              Art, die Maßstaͤbe aufzutragen, wird allen denjenigen leicht
                              verstaͤndlich seyn, die mit der Art, mathematische Instrumente einzutheilen,
                              bekannt sind. Um aber dieselbe so deutlich als moͤglich zu machen, will ich
                              das Verfahren beschreiben, welches ich wirklich in Anwendung bringe, wenn ich die
                              Eintheilungen auf die oben beschriebenen Instrumente auftrage. Ich ziehe auf einem
                              ebenen und vollkommen geraden Brette eine gerade Linie, und nehme einen Punct auf
                              einem Ende der Linie als Mittelpunct an; dann errichte ich in einer Entfernung von 3
                              Fuß von diesem Mittelpuncte eine Senkrechte auf diese Linie, und theile diese
                              Senkrechte in gleiche Raͤume von 1 1/2 Zoll, was als Maßstab fuͤr eine
                              Basis von 24 Fuß dient. Auf aͤhnliche Weise theile ich die Senkrechte in
                              gleiche Raͤume von 3/4 Zoll, und dieß dient als Maßstab fuͤr eine
                              Basis von 48 Zoll; und hierauf theile ich jeden dieser Raͤume in vier gleiche
                              Theile. Nachdem dieß geschehen ist, stelle ich den metallenen Sector auf das Brett
                              in einer solchen Lage, daß der Mittelpunct, von welchem aus er beschrieben ist, mit
                              dem auf dem Brette bezeichneten Mittelpuncte correspondirt, und trage dann mittelst
                              eines geraden Lineales, dessen Schneide durch den Mittelpunct laͤuft, die
                              Linien von der Senkrechten uͤber, und zeichne dieselben auf den
                              gehoͤrigen Bogen des Sectors an, wie aus den punctirten Linien in der ersten
                              Figur erhellt. Auf der Sector-Platte, O, sind
                              mehrere Eintheilungs-Bogen verzeichnet, welche zur Bestimmung der Durchmesser
                              der Baͤume in verschiedenen Hoͤhen derselben dienen. Diese
                              Eintheilungen werden auf folgende Weise aufgetragen. Nachdem die Winkelarme, B und C, des Instrumentes in
                              horizontale Lage hinabgebracht wurden, so werden, bei einer Entfernung oder Basis
                              von 24 Fuß und einem groͤßten Bogen auf dem Sector, O, von 12 Zoll Halbmesser die Eintheilungen einen halben Zoll auf den Fuß
                              betragen, und muͤssen in 4 Theile untergetheilt werden. So wird, wenn die
                              inneren Kanten der Winkel-Arme in der Entfernung eines halben Zolles von
                              einander gezogen werden, nach dem Radius des groͤßten Bogens auf dem Sector,
                              O, und das Instrument 24 Fuß von der Wurzel oder
                              Basis des Baumes entfernt ist, das Auge, wenn es an dem Seheloche, R, angelegt, gegen die Puncte, SS, auf
                              der oberen Seite der Winkel-Arme hin visirt, einen Durchmesser von 12 Zoll zu
                              sehen oder einzuschließen scheinen. Die Eintheilungen auf dem zweiten Bogen des
                              Sectors, O, sind bestimmt, bei einer Erhoͤhung
                              von 8 Fuß aufwaͤrts an dem Baume, von dem Horizont-Puncte aus,
                              gebraucht zu werden; folglich wird man die Eintheilung auf dem Bogen nach der
                              Hypothenuse des Winkels als Basis machen, und die Sinus
                                 Rectus der Winkel auf dem Sector, wie vorher, fuͤr jede 3 Zoll
                              auftragen. Auf dieselbe Weise steigen die Hoͤhen auf Ein Mahl um 4 Fuß bis zu
                              48 Fuß hinauf, mit einem besonderen Eintheilungs-Bogen fuͤr jede; dann
                              sind 4 andere Bogen angezeichnet, jeder fuͤr 4 Fuß hoͤher, unter einer
                              Entfernung von 48 Fuß.
                           Die Art, dieses Instrument zu gebrauchen, ist folgende. Man seze z.B. es soll der
                              kubische Inhalt eines mittelmaͤßig großen Baumes bestimmt werden. Man bringe
                              daher den Mittelpunkt, a, des Instrumentes in eine
                              Entfernung von 24 Fuß, welche durch eine vorlaͤufige Messung von dem
                              Mittelpuncte des Baumes aus bestimmt werden mußte. Nachdem dieses geschehen ist,
                              wird der Arm, A, mittelst eines Senk-Bleies oder
                              der Wasserwage, P, in horizontale Richtung gebracht, und
                              die Fuͤße des Dreifußes, I, werden darnach auf
                              dem Boden gestellt: man kann auch, wo man dieß besser faͤnde, den kurzen
                              Pfeiler, H, mit einem Gewinde und mit einer
                              Stellschraube versehen, um das Instrument desto leichter zustellen. Nachdem man die
                              Schiene, A, mittelst der Wasser-Wage in eine
                              horizontale Lage gebracht hat, werden die Arme, B und
                              C, dicht an die Schiene niedergelegt, indem man den
                              Triebstok, e, treibt. Dann wird das Instrument auf dem
                              Gewinde, K, mittelst des Zahnstokes und Triebstokes, LI, so lange umgedreht, bis der Punct, s, auf dem Winkel-Arme, B, wenn man durch das Schloß, R, auf denselben
                              sieht, mit einer Seite des Stammes des Baumes zusammen trifft. Dann wird das
                              Gewinde, k, mittelst seiner Schraube, M, festgestellt, und der Triebstok, d, so lange gedreht, bis der Punct, 
                              s, auf dem Winkel-Arme, C, auf welchen gleichfalls durch das Seheloch, R, visirt wird, mit der entgegengesezten Seite des Baumstammes
                              zusammentrifft. In dieser Lage zeigen nun die Eintheilungen auf dem groͤßten
                              Bogen der Sector-Platte, O, wenn sie von der
                              inneren Kante des Winkel-Armes, C, abgelesen
                              werden, den Durchmesser des Baumes in Fuß und Zoll an auf gleicher Hoͤhe mit
                              der horizontalen Linie. Nachdem dieß geschehen ist, werden die Winkel-Arme,
                              indem man den Triebstok, e, dreht, so lange in die
                              Hoͤhe gehoben, bis die untere Seite des Winkel-Armes, B, zu dem Eintheilungs-Puncte von 8 Fuß auf dem
                              Sector, N, gekommen ist, unter welcher Erhoͤhung
                              die Winkel-Arme mittelst der Stellschraube, h,
                              festgestellt werden, wo dann dasselbe Verfahren, wie vorher, befolgt werden kann, um
                              den Durchmesser des Baumes unter dieser Erhoͤhung, naͤmlich 8 Fuß
                              uͤber der Stelle, die man vorher gemessen hat, zu bestimmen, wohl beachtend,
                              daß der Durchmesser immer auf jenem Theilungs-Puncte der
                              Sector-Platte, O, abgelesen werden muß, welcher
                              mit dieser Erhoͤhung correspondirt. Auf dieselbe Weise koͤnnen die
                              Durchmesser auf so vielen Hoͤhepuncten an dem Baumstamme, als man
                              wuͤnscht, genommen, und nach diesen Daten, nachdem man den
                              gewoͤhnlichen Abschlag fuͤr die Rinde getroffen hat, kann der kubische
                              Inhalt der Baumstaͤmme auf die gewoͤhnliche Weise, oder nach den
                              hierzu entworfenen Tabellen, berechnet werden; was denjenigen, die sich mit
                              Abschaͤzung des Holzes zu beschaͤftigen haben, ohnedieß bekannt ist.
                              Wenn es sich darum handelt, den kubischen Inhalt eines großen Astes eines Baumes,
                              oder solcher Baͤume, die nicht vollkommen senkrecht sind, zu bestimmen, kann
                              man das ganze Instrument in eine schiefe Laͤnge bringen, indem man die
                              Stellschraube, g, nachlaͤßt, und die Spindel, F, in dem Knopfe, G, so
                              lange umdreht, bis das Instrument in die gehoͤrige schiefe Lage gebracht
                              wird, wo es dann durch die Schraube, g, gestellt werden
                              kann, und die Laͤngen und die Durchmesser auf die oben beschriebene Weise
                              bemessen werden koͤnnen.
                           Fig. 14.
                              stellt einen kleinen Sector mit einem beweglichen Arme vor. Der Sector ist in
                              Grade getheilt, und er dient zur Bestimmung des Winkels, unter welchem ein Ast von
                              einem Baume entspringt. Dieß geschieht dadurch, daß man den Sector in der Hand
                              haͤlt, und ihn so lange dreht, bis der Schweif oder Griff, T, mit dem Baumstamme correspondirt. Wenn man dann den
                              Arm, v, um seinen Mittelpunct so lange dreht, bis die
                              Kante desselben mit der Richtung des Astes correspondirt, so kann der Winkel auf dem
                              Theilungsbogen abgelesen werden.
                           
                        
                           Anmerkung.
                           In der angefuͤhrten Zeichnung fand sich zu Fig. 12. noch Folgendes
                              beigeschrieben: auf dem groͤßten oder aͤußersten Bogen der Platte, O, Fig. 12. war
                              naͤmlich geschrieben: „Theilungs-Bogen zur Bemessung der
                                 Durchmesser auf der horizontalen Linie bei einem Abstande von 24 Fuß. Zweiter
                                 Theilungs-Bogen fuͤr 8 Fuß uͤber der horizontalen Linie bei
                                 einem Abstande von 24 Fuß. Dritter Theilungs-Bogen fuͤr 12 Fuß
                                 uͤber der horizontalen Linie. Theilungs-Bogen fuͤr 16 Fuß,
                                 20, 24, 28, 32 und 40 Fuß uͤber der horizontalen Linie bei 24 Fuß
                                 Abstand.
                              
                           Theilungs-Bogen zum Messen der Durchmesser bei 44 Fuß uͤber der
                              horizontalen Linie und 48 Fuß Abstand.
                           Theilungs-Bogen bei 48 Fuß uͤber der horizontalen Linie bei 48 Fuß
                              Abstand.
                           Theilungs-Bogen fuͤr 60 Fuß uͤber der horizontalen Linie bei 48
                              Fuß Abstand.Die Schwierigkeiten bei der Anwendung dieses Instrumentes zur Bestimmung des
                                    kubischen Inhaltes des Holzes sind zu auffallend, als daß sie hier
                                    eroͤrtert werden duͤrften. Indessen kann dieses Instrument zu
                                    anderen geometrischen Zweken taugen.A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
