| Titel: | Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung der Steknadeln, worauf Lemeul Wellman Wright, Mechaniker, ehevor in Wellclose-square, Middlesex, gegenwärtig in Lambeth, Surry, sich am 15. Mai, 1824. ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. LXVI., S. 308 | 
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                        LXVI.
                        Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung
                           der Steknadeln, worauf Lemeul Wellman
                              Wright, Mechaniker, ehevor in Wellclose-square, Middlesex,
                           gegenwärtig in Lambeth, Surry, sich am 15. Mai,
                              1824. ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Mai.
                              1825. S. 281.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Wright's, Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung der
                           Steknadeln.
                        
                     
                        
                           Diese wahrhaft sinnreiche Maschine hat eine Menge mechanischer
                              Vorrichtungen und Gaͤnge, wodurch ein Bund Drahtes schnell, und ohne alle
                              Beihuͤlfe der Hand, in Steknadeln verwandelt wird. Nachdem der Draht auf
                              einen Haspel gebracht, und die Maschine durch Dampf oder auf irgend eine andere Weise in Bewegung gesezt
                              wurde, faͤngt der Wellbaum mit seinen verschiedenen Daͤumlingen an
                              sich zu drehen, und dadurch die verschiedenen Vorrichtungen in Bewegung zu sezen,
                              wodurch der Draht zugleich vorgezogen, gerade gemacht oder gerichtet, in der
                              gehoͤrigen Laͤnge geschnitten, gespizt, und mit dem Kopfe versehen
                              wird. Die auf diese Weise fertig gewordenen Steknadeln fallen in einen eigenen
                              Behaͤlter hinab. Ein Mechanismus, der so viele verschiedene Bewegungen, und
                              so viele wesentlich von einander verschiedene Arbeiten hervorzubringen hat, scheint
                              so zusammengesezt, so muͤhsam, daß man besorgen muß, er wuͤrde jeden
                              Augenblik in Unordnung gerathen: allein, diese Maschine hier ist
                              verhaͤltnißmaͤßig einfach in ihrem Baue, sie verrichtet ihre
                              verschiedenen Bewegungen mit wenig Geraͤusch, und scheinbar ohne alle
                              Anstrengung, und kann nicht leicht in Unordnung gerathen. Sie wird auch durch die
                              Leichtigkeit, mit welcher man sie nach der Verschiedenheit der Laͤnge der
                              Nadeln, der verschiedenen Form der Knoͤpfe, und der Laͤnge und
                              Kuͤrze der Spizen stellen kann, ohne sie in ihrem Gange aufzuhalten, sehr
                              empfehlenswerth. Der Draht wird auf ein Mahl zu vier Nadeln bearbeitet, und die
                              Maschine verfertigt sehr leicht 40 Nadeln in Einer Minute,Das Maximum der Nadeln, das ein Mensch in Einem Tage machen kann, ist, zu
                                    Folge eines Kunststuͤkes, das ein Nuͤrnberger Nadelmacher
                                    einst zu Augsburg auffuͤhrte, 14,000. Mittelst der Wippe verfertigt
                                    ein guter Arbeiter taͤglich 10,000 Steknadeln. A. d. Ueb. die in jeder Hinsicht weit besser sind, als die auf die gewoͤhnliche
                              Weise erzeugten.
                           Fig. 1. Tab.
                              VIII. ist ein geometrischer Aufriß dieser Maschine von der Seite gesehen; Fig. 2. stellt
                              sie auf eben diese Art vom Ende her gesehen dar; Fig. 3. zeigt sie im
                              Grundrisse von oben; dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde
                              in allen drei Figuren. Ein Bund Messing-Draht von der zu der Nummer der
                              Nadeln, die man verfertigen will, gehoͤrigen Staͤrke wird auf dem
                              Haspel, a, aufgezogen, der sich an der Seite der
                              Maschine leicht auf seiner senkrechten Achse dreht. Das Ende des Drahtes wird
                              vorwaͤrts gezogen, und zwischen den Stiften der Platte, b, Fig. 3. die die
                              Richt-Platte (straightening plate) heißt,
                              durchgefuͤhrt, um den Draht, so wie er vorgezogen wird, in gerader Richtung
                              laufen zu lassen. Von hier gelangt er zwischen die Baken der Zangen, c, wo er festgehalten, und unter die schneidenden
                              Staͤmpel, d, geleitet wird.
                           Nachdem der Draht auf diese Weise vorgerichtet wurde, wird die Maschine in Umtrieb
                              gesezt, entweder mittelst einer Kurbel, oder mittelst eines Triebwerkes, das mit der
                              Spindel, e, in Verbindung gebracht wird. An einem Ende
                              dieser Spindel ist ein Flugrad angebracht, um die Bewegung zu regeln, und an dem
                              anderen Ende ist ein Schienenrad, das in ein anderes Schienenrad an dem Ende des
                              Wellbaumes, fff eingreift. Auf diesem Wellbaume
                              ist eine Reihe von Daͤumlingen befestigt, welche, wie dieser sich dreht, auf
                              gewisse Stangen und Hebel druͤken, und dadurch alle wirkenden Theile der
                              Maschine in Bewegung sezen.
                           Die Bewegungen der Maschine bringen zuerst das Ende des Drahtes vorwaͤrts,
                              welches zwischen den Zangen gehalten wird. Dieß geschieht, wie der Wellbaum sich
                              dreht, durch den Daͤumling 1, der gegen die Reibungs-Rolle an dem Ende
                              der Schiebestange, g, wirkt, wodurch dieselbe
                              vorwaͤrts gestoßen wird. Die Wirkung dieses Vorstoßens der
                              Schiebe-Stange ist erstlich diese, daß der kleine Kreuzhebel, h, bewegt wird, wodurch cm Zapfen unter diesem Hebel
                              gegen eine schiefe Flaͤche an einem Schenkel der Zangen druͤkt, und
                              die Baken derselben schließt, und folglich der Draht festgehalten wird. Durch das
                              weitere Fortschreiten der Schiebestange wird das hervorstehende Stuͤk, 2,
                              gegen das Ende einer Schraube an der Seite des Zangen-Schlittens gebracht,
                              wodurch die Zangen, die das Ende des Drahtes halten, auf eine gewisse Streke
                              vorgeschoben werden. Diese Streke laͤßt sich durch die Stellung der Schrauben
                              bemessen, und auf diese Weise kann die Maschine die Nadeln kuͤrzer oder laͤnger
                              machen, je nachdem man es wuͤnscht.
                           Nachdem eine fuͤr eine Nadel hinlaͤngliche Laͤnge Drahtes auf
                              diese Weise vorgeschoben wurde, und der Daͤumling, 1, sich
                              zuruͤkzieht, fuͤhrt eine Spiralfeder die Schiebestange in ihre vorige
                              Lage zuruͤk. Waͤhrend dieß geschieht, laͤßt der kleine Hebel,
                              h, die schiefe Flaͤche aus, und laͤßt
                              dadurch die Baken der Zangen sich oͤffnen; das hervorstehende Stuͤk,
                              2, schlaͤgt aber dann gegen die andere Schraube, und treibt den
                              Zangen-Schlitten mit sich zuruͤk, waͤhrend der Draht mittelst
                              der Stifte, auf der Strekplatte festgehalten, und dadurch vor dem
                              Zuruͤktreten gesichert wird. Auf diese Weise wird bei jeder Umdrehung des
                              Daͤumlings, 1, so viel Draht vorgeschoben, als zur Verfertigung einer Nadel
                              noͤthig ist.
                           Man seze nun, daß eine solche, zur Verfertigung einer Nadel nothwendige,
                              Draht-Laͤnge durch den Schneide-Staͤmpel, d, durchgegangen ist, so muß sie jezt durch denselben
                              abgeschnitten werden. Wie dieses geschieht, sieht man am deutlichsten in Fig. 4., welche
                              einen Durchschnitt dieses Schneide-Staͤmpels in vergroͤßertem
                              Maßstabe vorstellt. 3, ist eine Walze an dem Ende des Armes, i, die man in Fig. 3. an dem Ende der
                              Schiebestange, g, angebracht sieht. Wenn die
                              Schiebestange, g, zuruͤklaͤuft, nachdem
                              sie den Draht vorwaͤrts geschoben hat, druͤkt die Walze, 3, gegen die
                              schiefe Flaͤche an der unteren Seite des Hebels, 4, und indem sie denselben
                              hebt, druͤkt sie das entgegengesezte Ende des Hebels, und dadurch auch den
                              Schneider, 5, nieder, welcher eine scharfe Kante an der Spize seiner
                              kegelfoͤrmigen Hoͤhlung besizt, und mit derselben eine
                              Drahtlaͤnge fuͤr eine Nadel abschneidet. Wie die Schiebestange, g, zum zweiten Mahle wieder vorwaͤrts kommt
                              schiebt sie die Walze, 3, gleichfalls vorwaͤrts, der Hebel, 4, steigt herab,
                              die Nadel wird los, und wird von dem Fuͤhrer aufgenommen, den wir nun
                              beschreiben wollen.
                           Diese Fuͤhrer, k, k, k, k, in Fig. 2 und 3. sind an der Stange, ll, mittelst Stiefeln und Schrauben befestigt, und
                              diese Stange schiebt sich mit den Fuͤhrern von der Seite hin und zuruͤk, um die Nadeln
                              nach jeder Operation aufzunehmen. Man wird die Einrichtung dieser Fuͤhrer am
                              besten aus Fig.
                                 5. entnehmen, wo man dieselben im vergroͤßerten Maßstabe von der
                              Seite und von dem Ende her dargestellt findet. Der festhaltende Theil derselben
                              besteht aus einer Zange, deren oberer Baken ein an ihrem Stamme feststehendes
                              Stuͤk Metall ist; der untere Baken ist mittelst einer Feder angebracht,
                              wodurch sie zusammengedruͤkt wird. Die Oeffnung liegt genau in der Linie des
                              Schneide-Staͤmpels, d, so daß, wenn der
                              Fuͤhrer durch die sich schiebende Stange, l, dem
                              Schneide-Staͤmpel gegen uͤber kommt, die Nadel
                              seitwaͤrts zwischen die Baken glitscht, und dort mittelst der Feder in einer
                              kleinen Furche gehalten wird. Da der Hebel des Schneide-Staͤmpels
                              zugleich aufsteigt, wie wir oben sagten, so wird sie dadurch frei.
                           Die Seitenbewegung der Stange, l, wodurch die Nadel von
                              dem Schneide-Staͤmpel zu dem Spizen gefuͤhrt wird, geschieht
                              durch die Umdrehung des excentrischen Daͤumlinges, 6, auf dem Wellbaume, f, welcher Daͤumling, waͤhrend er sich
                              dreht, gelegentlich den Hebel, m, niederdruͤkt,
                              und mittelst einer Schnur an dem Ende dieses Hebels, die uͤber die Rolle, 7,
                              an dem Ringe an der Stange, l, laͤuft, diese
                              Stange sammt den Fuͤhrern vorwaͤrts zieht.
                           Die Nadel wurde nun durch den Fuͤhrer, k, zu dem
                              ersten Spizrade, n, gefuͤhrt, und wird daselbst
                              von dem ersten Haͤlter, o, aufgenommen. Das
                              Stuͤk dieser Vorrichtung, das der Haͤlter heißt, ist in Fig. 6. einzeln
                              dargestellt. Er ist cylindrisch, mit einem Munde, und einem beweglichen Baken. Das
                              Ende der Nadel wird durch den Fuͤhrer in den Mund des Haͤlters
                              gebracht, und daselbst so lange gehalten, bis der Baken sich schließt und es faßt,
                              was durch folgende Vorrichtung geschieht. Wie der Wellbaum, f, sich dreht, tritt der Daͤumling, 10, von dem
                              Reibungs-Rade an dem Ende der Schiebe-Stange, p, zuruͤk, und laͤßt eine kraͤftige, unten
                              angebrachte, Feder die Stange, p, zuruͤkziehen,
                              welche das Joch, q, und die Halsbaͤnder, r, die von dem Joche umfaßt sind, mit sich reißt: diese
                              Halsbaͤnder schieben sich auf den cylindrischen Haͤltern, o, wie man in Fig. 6. sieht. An dem
                              hinteren Theile des Hebels, welcher den Baken, 9, (Fig. 6.) bewegt, ist eine
                              schiefe Flaͤche, welche durch einen Einschnitt in dem Halsbande, r, gehoben wird, so wie er zuruͤktritt, und auf
                              diese Weise wird der Baken geschlossen, und die Nadel festgehalten, so daß der
                              Theil, welcher gespizt werden soll, uͤber dem Spizrade, n, zu stehen kommt. Wenn nun der Hebel, m, aufsteigt, wird die Stange mir den Fuͤhrern
                              mittelst der Feder, 8, in ihre vorige Lage zuruͤkgefuͤhrt, und diese
                              bleiben daselbst in Bereitschaft nach und nach die auf einander folgenden
                              Drahtstuͤke zu fassen und vorwaͤrts zu fuͤhren.
                           Das Spizen des Drahtes geschieht durch die schnelle Umdrehung des Schienenrades, n, welches an seiner Kante wie eine Feile zugeschnitten
                              ist. Dieses Rad wird mittelst eines Laufriemens getrieben, der uͤber eine
                              Reihe von Multiplications-Raͤdern in Verbindung mit der Umdrehung des
                              Flug-Rades auf der Achse des Wellbaumes, e,
                              laͤuft. Von diesem Flugrade laͤuft ein Band abwaͤrts auf ein
                              Reibungsrad, r, (Fig. 1 und 2.) auf dessen Achse sich
                              ein groͤßeres Rad, s, befindet, von welchem ein
                              Band zu dem Reibungsrade, t, laͤuft, auf dessen
                              Achse die großen Raͤder, uu, angebracht
                              sind, von welchen Baͤnder aufwaͤrts zu den Spizraͤdern, n, laufen. So wie also der Wellbaum, e, sich dreht, laufen die Spizraͤder, n, mit vervielfaͤltigter Geschwindigkeit,
                              ungefaͤhr vier tausend Mahl schneller als das Flugrad.
                           Um die Spize der Nadel auf das Spizrad, n,
                              niederzubringen, muß der Haͤlter, o, gehoben
                              werden. Dieß geschieht dadurch, daß man den Haͤlter-Schlitten auf
                              Achsen bringt, wodurch er eine Schaukelbewegung erhalten kann: das Heben geschieht
                              mittelst des Daͤumlinges, 12, auf dem Wellbaume, f. Wie dieser sich umdreht, kommt die Peripherie des Daͤumlinges,
                              12, gegen die obere Seite des Hebels, 13, dessen Ende an dem
                              Haͤlter-Schlitten befestigt ist (Fig. 3 und 6.), und den
                              Haͤlter waͤhrend einer halben Umdrehung horizontal haͤlt. So
                              wie aber der Daͤumling auslaͤßt, was dann geschieht, wann das Spizen anfangen soll, zieht
                              eine Feder den Hebel, 13, auf, und der Schlitten wird so weit gehoben, daß die Nadel
                              mit dem Umfange des Spiz-Rades in Beruͤhrung kommt. Es ist aber auch
                              nothwendig, die Nadel waͤhrend des Spizens auf dem Rade festzuhalten, was
                              durch den Hebel, 14, geschieht (Fig. 6.), der sich auf
                              Zapfen bewegt. Wie der Daͤumling, 15, auf der Welle, f, (Fig.
                                 3.) sich dreht, schiebt er die Schiebstange, 16, an deren Ende sich eine
                              kleine schiefe Flaͤche, 17, (Fig. 6.) befindet, welche
                              das Hintere Ende des Hebels hebt, und folglich das vordere, an welchem der Finger,
                              18, sich befindet, niederdruͤkt. Auf diese Weise ruht der Finger auf der
                              Nadel, und haͤlt dieselbe nieder und in flaͤter Beruͤhrung mit
                              dem schnell sich drehenden Spizrade, n, welches oben
                              beschrieben ist.
                           Es ist aber auch noͤthig die Nadel umzudrehen (zu waͤlzen),
                              waͤhrend sie mit dem Spizrade in Beruͤhrung steht, und in dieser
                              Hinsicht wird der Nadelhaͤlter auf folgende Weise gedreht. Auf der Achse, f, (Fig. 3.) ist ein
                              Daͤumling, welcher gegen die untere Seite des mit einem Gewichte beschwerten
                              Hebels, vv, wirkt, an dessen Ende ein senkrechter
                              Zahnstok, 19, sich befindet, der in den gezaͤhnten Triebstok an dem
                              Hintertheile des Haͤlters, o, eingreift. Diesen
                              Triebstok sieht man bei 20, in Fig. 6. Durch das Steigen
                              und Fallen dieses Hebels und des Zahnstokes wird der Haͤlter mit bedeutender
                              Schnelligkeit gedreht, waͤhrend das mit großer Schnelligkeit sich drehende
                              Rad das Ende des Nadel-Drahtes schief wegschneidet oder feilt, und dadurch
                              zuspizt.
                           Da das erste Rad das Spizen nicht vollenden kann, ist ein zweites Spizrad angebracht,
                              das eine feinere Feile an seiner Kante fuͤhrt. Nachdem die Nadel die erste
                              Zuspizung erhalten hat, wird sie von dem ersten Haͤlter, o, zu dem zweiten Haͤlter, o, von dem Fuͤhrer, k, geleitet, und
                              zwar genau auf die oben beschriebene Weise. Der zweite Haͤlter faͤngt
                              die Nadel mit seinen Baken auf die bereits beschriebene Art, und eben so dreht sich
                              der Haͤlter und das Spizrad zur Vollendung der Spize mittelst der Welle, e, und ihres Flugrades.
                           
                           Der dritte Fuͤhrer, k, nimmt jezt die Nadel aus
                              dem zweiten Spiz-Haͤlter, o, und
                              fuͤhrt sie zu dem ersten Knopf-Staͤmpel, w, welcher abgesondert und in groͤßerem Maßstabe im Durchschnitte
                              in Fig. 7.
                              dargestellt ist. Dieser Staͤmpel ist in seinem Gestelle, w, Fig. 1, 2, 3, so angebracht, daß die
                              untere Haͤlfte an demselben, die obere an dem daruͤber befindlichen
                              Hebel befestigt ist, welcher durch Beihuͤlfe einer flachen Feder aufsteigt,
                              und den Mund oder die Baken des Staͤmpels oͤffnet. Wenn nun die Nadel
                              in dieser Lage zwischen den Baken sich befindet, wirkt der Daͤumling, 21, auf
                              der Welle, f, so wie er sich dreht, gegen die
                              Reibungs-Walze, 22, oben an dem aufrechten Hebel, 23, und treibt die
                              Verbindungs-Stange, 24, vorwaͤrts, wodurch der obere Baken des
                              Knopf-Staͤmpels niedergebracht und die Nadel fest gehalten wird. Wenn
                              die Nadel auf diese Weise zwischen den Baken des Staͤmpels festgehalten wird,
                              treibt der Daͤumling, 25, die Knopf-Stange, xxx, vorwaͤrts, welche, indem sie gegen das
                              Ende des Cylinders, 26, Fig. 7. anschlaͤgt,
                              den staͤhlernen Hohlmeißel, 27, an dem Cylinder gegen das Ende der Nadel
                              treibt, die mit dem Knopfe versehen werden soll, und einen Theil des Drahtes in die
                              kreisfoͤrmige Hoͤhlung in dem Staͤmpel treibt, so daß durch den
                              Druk desselben ein fester Knopf an der Nadel entsteht.
                           Der vierte Fuͤhrer, k, ergreift nun die Nadel, und
                              da die Theile des Staͤmpels sich oͤffnen, wie die Daͤumlinge,
                              21 und 25, sich drehen, so wird die Nadel von dem Fuͤhrer zu der zweiten
                              Knopf-Vorrichtung geleitet, wo sie vollendet werden soll, und wovon Fig. 8. den
                              Durchschnitt darstellt. Die Nadel wird nun von dem Fuͤhrer der Oeffnung des
                              zweiten Knopf-Staͤmpels, y,
                              gegenuͤber gehalten, wo das Vorruͤken der Knopf-Stange, x, wie oben beschrieben wurde, den Hohl-Meißel,
                              28, vorwaͤrts treibt, und die Spize der Nadel in die Hoͤhlung des
                              Staͤmpels stoͤßt, in welcher der zum Theile gebildete Knopf das
                              Fortschreiten der Nadel hindert, der Hohl-Meißel denselben mit sehr großer
                              Kraft druͤkt, und die Bildung eines festen dichten Knopfes vollendet.
                           
                           Da nun die Nadel vollendet ist, so handelt es sich bloß darum, dieselbe aus dem
                              Staͤmpel, y, herauszuziehen, was durch folgende
                              Vorrichtung geschieht. Hinter dem Staͤmpel befindet sich ein Stuͤk
                              Bein oder Holz in einer Schiebe-Stange, 29, in welche die Spize der Nadel
                              eindringen kann. Um diese Stange ist eine Spiral-Feder gewunden, welche sie
                              an das Hintertheil des Staͤmpels anhaͤlt, und, wenn die Nadel in das
                              Bein durch das Vorraͤten des Meißels eingedrungen ist, tritt die Stange, 29,
                              zuruͤk; sobald aber der Hohlmeißel zuruͤkgezogen wird, treibt die
                              Feder die Stange wieder zuruͤk, und zugleich auch die Nadel, wodurch der
                              Knopf derselben aus dem Staͤmpel kommt. Ein kleiner gabelfoͤrmiger
                              Hebel, z, an der Knopfstange, x, faͤllt nun auf das Ende der Nadel, und wie die Knopfstange
                              zugleich mit dem gabelfoͤrmigen Hebel sich zuruͤkzieht, wird die Nadel
                              aus dem Staͤmpel gezogen, und in eine Kiste oder in einen anderen unten
                              befindlichen Behaͤlter fallen gelassen.
                           Vier Nadeln sind auf ein Mahl in der Arbeit, und werden, um das Spiel dieser
                              sinnreichen Maschine in Kuͤrze zu wiederholen, auf folgende Weise
                              verfertigt:
                           Die Umdrehung der Welle, f, sezt die Schieber, Hebel und
                              Raͤder in Bewegung, welche die verschiedenen Theile der Maschine treiben. Der
                              Schieber, g, schiebt die Zangen, c, vorwaͤrts, welche den Draht von dem Haspel, a, fassen, und bei jeder Umdrehung der Welle
                              ruͤkt so viel Draht vorwaͤrts, als zur Bildung einer Nadel
                              noͤthig ist. Der Staͤmpel, d, schneidet
                              durch das Niedersteigen seines oͤberen Bakens die gehoͤrige
                              Laͤnge Drathes ab, wie in Fig. 10. in
                              natuͤrlicher Groͤße dargestellt ist. Wie der Baken sich
                              oͤffnet, nimmt der erste Fuͤhrer, k, die
                              Nadel von da zum Spiz-Apparate. Hier wird die Nadel von dem Haͤlter
                              aufgenommen, welcher sich dreht, waͤhrend das schiefkantige Feilen-Rad
                              sich schnell dreht, und das Ende des Drahtes zuspizt, wie B, in Fig. 10. zeigt. Hierauf kommt die Nadel mittelst des zweiten
                              Fuͤhrers auf ein feineres Rad, wo die Spize auf eine aͤhnliche Weise
                              vollendet wird, wie C, in Fig. 10. zeigt. Der
                              dritte Fuͤhrer fuͤhrt nun die Nadel zu dem ersten Knopf-Staͤmpel, wo das
                              Vortreten eines staͤhlernen Hohlmeißels das Ende der Nadel in eine
                              Hoͤhlung treibt, und den Kopf zum Theile bildet, D, in Fig. 10. Der vierte Fuͤhrer nimmt die Nadel von da, und bringt sie
                              in einen zweiten Knopf-Staͤmpel, wo der Knopf vollendet wird, E, in Fig. 10. Das
                              Zuruͤkgehen der Knopf-Stange macht endlich mittelst eines
                              gabelfoͤrmigen Hebels die vollendete Nadel aus dem Staͤmpel
                              herausziehen, und in den unten angebrachten Behaͤlter fallen.
                           Der Herausgeber bemerkt, daß er aus den sichersten Quellen weiß, daß in England mehr als fuͤnfzehn Millionen Steknadeln taͤglich verfertigt werden. Er hofft durch diese
                              Maschine in Baͤlde die bisherige langweilige Art der der
                              Steknadel-Manufactur beseitigt zu sehen. 90 solche Maschinen sind bereits
                              fertig, und werden naͤchstens in der Nadel-Manufactur neben dem
                              Obelisk, St. George's Fields in Umtriebe stehen.Da die Ausfuhr dieser Maschine, wie jeder anderen, aus England verbothen ist,
                                    so fragt es sich, ob ein deutscher Mechaniker nach dieser
                                    Beschreibung und Abbildung eine solche um einen Preis verfertigen kann, der
                                    geringer ist, als derjenige, fuͤr welche man sie aus England, die
                                    Gefahr des Ertappens bei dem Schwaͤrzen mit eingerechnet, erhalten
                                    kann? Die Vortheile einer solchen Maschine, wodurch so viele Zeit und so
                                    viele Menschen-Haͤnde erspart werden, sind nicht zu berechnen.
                                    (Herr Taylor soll diese Maschine bereits nach
                                    Frankreich verpflanzt haben. D.)
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
