| Titel: | Neue Maschine zum Zurichten, Schlichten und Troknen der Baumwollen- und Leinen-Ketten, oder jeder anderen Kette, welche dieser Operationen bedarf, ohne daß der Stuhl, er mag, wodurch immer bewegt werden, stehen bleiben darf; worauf Joh. Well's, zu Manchester, Lancastershire, sich am 25. Mai 1824. ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. LXXXV., S. 420 | 
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                        LXXXV.
                        Neue Maschine zum Zurichten, Schlichten und
                           Troknen der Baumwollen- und Leinen-Ketten, oder jeder anderen Kette,
                           welche dieser Operationen bedarf, ohne daß der Stuhl, er mag, wodurch immer bewegt
                           werden, stehen bleiben darf; worauf Joh.
                              Well's, zu Manchester, Lancastershire, sich am
                           25. Mai 1824. ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts etc. N. 52. S.
                              241.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              X.
                        Well's, neue Maschine zum Zurichten, Schlichten und Troknen der
                           Baumwollen- und Leinen-Ketten.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung besteht in einer gewissen Verbindung von
                              Walzen, Buͤrsten, und Faͤchern, die an Weber-Stuͤhlen in
                              der Absicht angebracht werden, die Kette zu schlichten, und waͤhrend des
                              Webens zu troknen. Fig. 16. zeigt einen Hand-Weberstuhl, oder sogenannten Daudy-Loom, von dem Ende her gesehen: die
                              Zahnraͤder zum Abziehen des verfertigten Stoffes sind hier weggelassen, damit
                              man die neu angebrachten Theile und ihre Verbindungen deutlicher sieht, a, ist der Kettenbaum, von welchem die Kette abgelassen
                              wird. Bei b, befindet ein Rietblatt, durch welches die
                              Kettenfaͤden laufen. c, ist eine Walze, die
                              ruͤkwaͤrts am Stuhle der ganzen Breite desselben nach
                              hinlaͤuft. d, ist eine aͤhnliche Walze,
                              zum Theile in einem Troge, g, eingesenkt, in welchem die
                              Schlicht sich befindet. Die Kette laͤuft zwischen diesen beiden Walzen durch,
                              und nimmt auf diese Weise die Schlicht von der unteren Rolle auf, waͤhrend
                              die obere durch ihren Druk das Ueberfluͤßige derselben wegpreßt. Dieser Druk
                              der oberen Walze gegen die untere kann durch Federn oder Hebel mit Gewichten, die
                              auf die Achse derselben druͤken, erzeugt werden.
                           Von diesen Walzen laͤuft die Kette durch das Rietblatt der Lade, f, und von da uͤber den Brustbaum, g, zum Tuchbaum, h. Damit
                              die Faden der Kette nicht an einander kleben, sind Buͤrsten, ii, angebracht, welche die Kette durch ihre Umdrehung kehren. Diese
                              Buͤrsten werden mittelst eines zusammengesezten Hebels, kkk, gedreht, welcher bei l, seinen Stuͤzpunct hat, und mit dem oberen Theile der Lade in
                              Verbindung steht. Wie die Lade bei dem Schlagen des Eintrages vorwaͤrts und
                              ruͤkwaͤrts geschwungen wird, steigt und faͤllt der
                              zusammengesezte Hebel bei jedem Streiche, und, da er an seinem entgegengesezten Ende
                              mit einem Sperrkegel versehen ist, mit welchem er in das Zahnrad, m, eingreift, welches auf der Achse der sich drehenden
                              Buͤrsten ist, so werden diese dadurch in Umtrieb gesezt, und trennen die
                              Faden, indem sie die Kette kehren.
                           Um das Troknen der Schlicht auf der Kette zu erleichtern, ist ein Faͤcher
                              angebracht, der sich immerdar schwingt: n. Der
                              Faͤcher schwingt sich mittelst zwei Schnuͤren, die an dem Ende eines
                              kreuzfoͤrmigen Hebels angebracht sind, welcher sich am Grunde des
                              Faͤchers befindet, und die denselben mit den Schaͤmeln, pp, verbinden. Wie nun die Schaͤmel die
                              Geschirre schnell auf- und niederheben, wenn sie von dem Weber getreten
                              werden, so faͤchelt auch der Faͤcher, und erzeugt eine
                              Stroͤmung in der Luft, wodurch die Kette schneller getroknet wird.
                           Eben diese Vorrichtungen koͤnnen auch an sogenannten
                              Maschinen-Stuͤhlen angebracht werden, die durch Dampf oder durch
                              irgend eine andere Kraft in Bewegung gesezt werden, und der
                              Patent-Traͤger beschraͤnkt sein Patent-Recht bloß auf
                              die Anwendung dieser Vorrichtungen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
