| Titel: | Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen und Zwirnen der Wolle, Baumwolle, Seide, des Flachses und aller anderen Faserstoffe, worauf Thom. Leach, Kaufmann, Friday-street, City of London, gegenwärtig zu Lichtfield, Staffordshire, am 18. August 1825 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. LXXXVI., S. 422 | 
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                        LXXXVI.
                        Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen und
                           Zwirnen der Wolle, Baumwolle, Seide, des Flachses und aller anderen Faserstoffe, worauf
                           Thom. Leach, Kaufmann,
                           Friday-street, City of London, gegenwärtig zu Lichtfield,
                           Staffordshire, am 18. August 1825 sich ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Mai. 1825. S.
                              304.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Leach's, Verbesserung an den Maschinen zum Spinnen und
                           Zwirnen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen bestehen darin, daß die Spulen an der
                              Spinn- oder Vorspinn-Maschine mittelst der Reibung einer kleinen
                              Schnur, die um eine Rolle auf der Spule laͤuft, zuruͤkgehalten wird,
                              damit die Spulen den durch die Enden der Fluͤgel gesponnenen Faden aufnehmen
                              koͤnnen. An dieser Schnur befindet sich ein Gewicht oder ein Hebel, wodurch
                              sie an die Rolle angedruͤkt wird, und dadurch die Umdrehung der Spule
                              langsamer macht. Die Verbesserungen sind von dem Patent-Traͤger in
                              einzelnen Stuͤken dargestellt, indem der Bau der Spinn-Maschine als
                              bekannt vorausgesezt wird.
                           Fig. 25.
                              zeigt eine Spule mit den Fluͤgeln in horizontaler Lage. aa, sind die beiden Achsen (Haspel, rails), die die Spindel tragen. b, ist eine Rolle, uͤber welche eine Schnur laͤuft, die, wie
                              gewoͤhnlich, von der Trommel herlaͤuft: mittelst dieser Trommel,
                              Schnur, und Rolle wird die Spindel mit den Fluͤgeln, cc, und auch die Spule, d, mit großer Schnelligkeit umgetrieben. Der Faden, oder die Fasern der
                              Baumwolle oder desjenigen Stoffes, welcher gesponnen werden soll, muͤssen
                              durch die hohle Spindel der Laͤnge nach, und durch das Auge bei e, gefuͤhrt werden, von wo sie durch die Arme der
                              Fluͤgel, cc, herablaufen, und den Faden
                              rund um den Umfang der Spule, d, auflegen. Es ist aber
                              offenbar, daß, wenn die Spule mit derselben Geschwindigkeit gedreht wird, wie die
                              Spindel und die Fluͤgel, die Faden sich nicht auf dem Umfange derselben
                              aufwinden koͤnnen. Um also die Faden auf die Spule aufwinden zu
                              koͤnnen, (to cop, wie man in der engl.
                              Spinner-Sprache sagt), wird es nothwendig die Umdrehung der Spule theilweise, und in solchem
                              Verhaͤltnisse zu der Umdrehung der Spindel langsamer zu machen, daß man zum
                              vollkommenen Ausspinnen des Fadens hinlaͤnglich Zeit gewinnt. Von der
                              Genauigkeit, mit welcher dieser Theil der Arbeit vollendet wird, haͤngt die
                              Guͤte des erzeugten Fadens ab. Ueberdieß ist es nothwendig, die Spule auf der
                              Spindel ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts zu schieben, damit die
                              Fluͤgel die Faͤden in regelmaͤßiger Aufeinanderfolge von Anfang
                              bis zu Ende neben einander legen koͤnnen. Dieß geschieht durch den
                              Aufwinde-Haspel (copping-rail), der in f, im Durchschnitte dargestellt ist. Dieser Haspel wird
                              durch eine Vorrichtung, die hier nicht dargestellt ist (sie ist leicht zu
                              begreifen), hin und zuruͤk gefuͤhrt, und fuͤhrt den kleinen
                              senkrechten Pfeiler, g, mit sich, welcher, zugleich mit
                              der Spule und mit dem Aufwinde-Haspel, in Fig. 26. von dem Ende her
                              dargestellt ist. Oben von g, laͤuft eine Schnur
                              oder eine feine Saite uͤber die Rolle der Spule, und ein kleines Gewicht,
                              welches an dem Ende derselben angebracht ist, erzeugt jene Reibung auf der Rolle,
                              welche zum Theile die Umdrehung der Spule langsamer macht. Die Reibung auf der Rolle
                              kann, noͤthigen Falles, vermehrt werden, indem man die Schnur uͤber
                              einen der Haken zieht, wie die punctirten Linien in Fig. 26. zeigen.
                           Dieselbe Methode, die Spule mittelst einer Schnur uͤber die Rolle langsamer
                              laufen zu lassen, kann auch ohne aufgehaͤngte Gewichte an einer
                              Spinn-Maschine angewendet werden. Man kann einen Hebel oder eine Feder an dem
                              Ende einer jeden Schnur anbringen, um die beabsichtigte Spannung dadurch zu
                              erzeugen. Diese Vorrichtung an einer senkrechten Spindel ist in Fig. 27. im Perspective
                              dargestellt. aa, ist die Spindel mit ihren
                              Fluͤgeln, die von einer Schnur oder von einem Bande getrieben wird, welches,
                              wie gewoͤhnlich, von der Trommel herlaͤuft, und um die Rolle, b, gefuͤhrt wird. c,
                              ist die Spule, deren unterer Theil zu einem walzenfoͤrmigen Bloke zugeformt
                              ist. dd, ist der Aufwinde-Haspel, der die
                              ganze Reihe von Spulen traͤgt, und durch die gewoͤhnlichen Vorrichtungen mittelst
                              herzfoͤrmiger Raͤder, oder auf eine andere Weise gehoben und gesenkt
                              wird. ee, ist die Reibungs-Schnur, die an
                              einem Ende an einem Buͤgel des Aufwinde-Haspels befestigt ist, und
                              uͤber die Rolle, f, laͤuft, von wo aus sie
                              zu dem gekruͤmmten Hebel, g, gefuͤhrt
                              wird, der den Umfang des unteren Theiles der Spule auf beiden Seiten
                              beruͤhrt, und auf diese Weise den gehoͤrigen Grad der Reibung erzeugt,
                              um die Spule langsamer laufen zu lassen. Der Hebel, g,
                              dreht sich um einen Stuͤzpunct, und wenn die Schnur hinlaͤnglich
                              straff angezogen ist, tritt das Ende des Hebels in einen der Ausschnitte an dem
                              Abwinde-Haspel, und wird dort fest gehalten.
                           Diese Art, die Spule langsamer laufen zu lassen, kann noch auf eine andere Weise, wie
                              in Fig. 28.
                              angewendet werden. Hier werden die Enden von vier Spulen, aaaa, durch eine Spannungs-Schnur in
                              Thaͤtigkeit gesezt. bbb, sind drei
                              senkrecht stehende Schienen, welche Rollen fuͤhren, uͤber welche die
                              Schnur oder das Laufband, ccc, laͤuft, die
                              auch unter der Spannungs-Rolle, d, hinzieht, wo
                              die Schnur an den Umfang der Rolle, d, druͤkt, so
                              wie sie von dem Arme, e, herkommt. Eine andere Schnur
                              laͤuft uͤber die Spannungs-Rolle, d, und an derselben haͤngt ein Gewicht, welches die
                              Spannungs-Rolle haͤlt, die Schnur, c,
                              spannt, und dadurch jene Reibung erzeugt, welche nothwendig ist um die Spulen
                              langsamer laufen zu lassen.
                           Der Patent-Traͤger hat ferner eine leichtere Methode angegeben, die
                              Spindeln aufzusezen und abzunehmen. Fig. 29. zeigt einen
                              Theil eines Pfeilers oder Haspels, in welchem ein Ende der Spindel stekt. a, ist ein Theil des Pfeilers, welcher auf einem Angel
                              zuruͤkfaͤllt. In diesem beweglichen Stuͤke ist ein Stiefel, in
                              welchem das Ende der Spindel laͤuft. Wenn es nun noͤthig wird, eine
                              dieser Spindeln wegzunehmen, wird dieses bewegliche Stuͤk
                              zuruͤkgezogen, die Spindel herausgenommen, erstens hierauf wieder an seine
                              Stelle zuruͤkgefuͤhrt, und daselbst durch eine Spiralfeder
                              gehalten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
