| Titel: | Verbesserung an den Maschinen zum Zurichten und Reinigen der Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Seiden- und anderer Zeuge und Gewebe, welche Verbesserungen auch bei den Reinigungs- und Zuricht-Maschinen verschiedener Art für andere Zeuge anwendbar sind, und worauf Joh. Jones, Bürsten-Fabrikant, ehevor zu Gloucester, jezt zu Leeds, Yorkshire, sich am 27. Jäner 1824. ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. LXXXVII., S. 425 | 
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                        LXXXVII.
                        Verbesserung an den Maschinen zum Zurichten und
                           Reinigen der Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Seiden- und
                           anderer Zeuge und Gewebe, welche Verbesserungen auch bei den Reinigungs- und
                           Zuricht-Maschinen verschiedener Art für andere Zeuge anwendbar sind, und worauf
                           Joh. Jones,
                           Bürsten-Fabrikant, ehevor zu Gloucester, jezt zu Leeds,
                           Yorkshire, sich am 27. Jäner 1824. ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. N. 52. S.
                              230.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              X.
                        Jones, Verbesserung an den Maschinen zum Zurichten und Reinigen der
                           Wollen-, Baumwollen-, Leinen-, Seiden- und anderer
                           Zeuge.
                        
                     
                        
                           Diese Maschinen lassen sich zum Zurichten wollener und anderer
                              Gewebe sowohl naß als troken benuͤzen, und koͤnnen mit Wasser-
                              oder Dampf-Roͤhren, oder mit trokenen Buͤrsten allein versehen
                              seyn. Fig.
                                 14. ist der Durchschnitt einer solchen Buͤrst-Maschine nach dem
                              verbesserten Plane. Sie dient vorzuͤglich zum Buͤrsten der trokenen
                              Tuͤcher: man kann jedoch eine durchloͤcherte Roͤhre quer durch
                              die Maschine laufen lassen, um gelegentlich eine Lage Dampf gegen die
                              Oberflaͤche des Tuches waͤhrend der Arbeit zu entladen, oder, wenn die
                              Maschine naß arbeiten soll, kann man eine Schichte Wassers auf irgend eine
                              schikliche Weise auf das Tuch herabfallen lassen.
                           Der Durchschnitt laͤuft mitten durch die Maschine, und schneidet die Walzen
                              und andere Theile senkrecht durch. Diese Walzen oder ihre Achsen werden von einem
                              Gestelle aus Guß-Eisen auf ihren Enden getragen. Die Breite der Maschine ist
                              nach der Breite des Tuches berechnet, welches zugerichtet werden soll, und das ganze
                              Walzen-System ist durch Laufbaͤnder, Trieb- oder Reibungswerke
                              verbunden, und wird durch eine Haupt-Achse in Bewegung gesezt, welche von
                              einer Dampf-Maschine, einem Wasserrade, durch die Hand oder auf irgend eine
                              andere Weise getrieben wird. a, ist die
                              Haupt-Achse mit einer Reibungs-Rolle (welche hier weggelassen ist),
                              uͤber die ein Laufriemen von der Dampf-Maschine herlaͤuft, wodurch die
                              Haupt-Achse gedreht wird. An dem gegenuͤberstehenden Ende ist das
                              Zahnrad, b, befestigt, welches in den gezaͤhnten
                              Rand, cc, am Ende der
                              Buͤrsten-Walzen eingreift, um auch diese in eine umdrehende Bewegung
                              zu versehen. Diese Buͤrsten-Walzen,  d1,
                                 d2, bestehen aus einer Mischung von Schweinsborsten und Drahten, oder aus
                              Ziegen-Haaren, die ringsumher an der Peripherie unter einem spizigen Winkel
                              auf die Oberflaͤche, oder auch in der Richtung von Halbmessern auf die
                              gewoͤhnliche Weise aufgesezt sind, und so, wie das Tuch durch die Maschine
                              laͤuft, wird es von diesen Walzen, die sich schnell drehen, gekehrt, und das
                              Haar auf demselben niedergelegt.
                           An dem Ende der Achse der zweiten Buͤrsten-Walze,  d2, ist ein Triebstok befestigt, der in die
                              Zaͤhne eines Rades an der Achse der Walze, e,
                              eingreift. Sie konnten in der Figur nicht anders, als durch die punktirten Linien
                              ihrer Lage nach angedeutet werden. An dem gegenuͤberstehenden Ende der Achse,
                              e, befindet sich ein Triebstok, der in das
                              Zahn-Rad, f, eingreift, welches an dem Ende der
                              unteren Zug-Walze, i, befestigt ist.
                           Das Tuch, welches bearbeitet werden soll, wird seiner ganzen Breite nach
                              ausgebreitet, und durch die zwei Aufhalt-Walzen, g und h, d.h., uͤber g und unter h, durchgezogen,
                              wie die Figur zeigt, Dann laͤuft es uͤber die
                              Buͤrsten-Walzen, d1 und d2, so, daß seine obere Seite so nahe als
                              moͤglich an die Buͤrsten kommt, und unter der unteren
                              Zug-Walze, i, und zwischen dieser und der oberen
                              Zug-Walze, j, uͤber leztere weg. Die
                              Achsen der Aufhalt-Walzen, g und h, sind in Hebeln aufgezogen, und mittelst eines
                              Sperr-Rades, k, das durch eine Kurbel gedreht
                              wird, kann die obere Walze so gehoben werden, daß das Tuch den gehoͤrigen
                              Grad von Spannung erhaͤlt. Eine Schwer-Walze, l, wird zwischen den Buͤrst-Walzen angebracht, um das Tuch
                              auf die Buͤrsten nieder zu druͤken. Mittelst Stifte, die in die
                              Loͤcher des Schlittens eingestekt werden, kann sie mehr oder minder gesenkt,
                              und dadurch kann dem Tuche eine groͤßere oder geringere Spannung gegeben werden. Die Zapfen der
                              oberen Zugwalze, j, haͤngen in Hebeln, und
                              koͤnnen mittelst des Griffes, o, gehoben werden,
                              wenn das Tuch zuerst eingezogen wird.
                           Die beiden Enden des Tuches werden aneinander genaht, so daß das Stuͤk Tuch
                              ein Band ohne Ende bildet, und die Maschine wird auf obige Weise in Bewegung gesezt;
                              die Walzen-Buͤrsten, die sich mit großer Schnelligkeit drehen, richten
                              die Oberflaͤche des Tuches zu, welches durch die langsame Umdrehung der
                              Zug-Walzen allmaͤhlich vorgezogen wird, und nachdem es uͤber
                              die obere Rolle gelaufen ist, auf der schiefen Flaͤche, m, herabgleitet auf den Boden, von welchem es wieder an
                              der Vorderseite der Maschine hinaufgezogen wird.
                           Eine schnell sich drehende Kreuzbuͤrste, (whick),
                              n, ist uͤber der ersten
                              Buͤrsten-Walze angebracht, um die Kehrseite des Tuches zu reinigen,
                              waͤhrend dasselbe an seiner Vorderseite zugerichtet wird. Unter der
                              Buͤrsten-Walze befindet sich ein Trog, p,
                              zur Aufnahme der Floken und des Staubes, welcher von dem Tuche waͤhrend des
                              Kehrens abfaͤllt, wenn naͤmlich troken gearbeitet wird: wenn naß
                              gearbeitet wird, wird eine Roͤhre am Ende des Troges angebracht, um denselben
                              dadurch wegzufuͤhren. Man sagt, daß, wenn eine Lage Dampfes waͤhrend
                              des Buͤrstens auf das Tuch wirken kann, dieses dadurch ein weit besseres
                              Ansehen gewinnt, und daß dadurch dem Tuche auch jene Rauhigkeit benommen wird, die
                              es durch das Heiß-Pressen bei dem Anfuͤhlen zeigt. Zu diesem Ende
                              laͤßt man durch das Vordertheil der Maschine, wie bei g, eine Roͤhre unter der Vorderseite der
                              Buͤrsten-Walze hinlaufen, welche Roͤhre mit einer Reihe von
                              Loͤchern versehen ist, durch die eine Dampf-Schichte gegen die zu
                              buͤrstende Tuchflaͤche aufsteigt, und das Tuch eindampft. Man
                              laͤßt den Dampf ungefaͤhr 10 Minuten lang oder noch laͤnger,
                              wirken, und faͤhrt fort zu kehren, bis das Tuch troken geworden ist, wo man
                              finden wird, daß es eingelaufen, und dichter geworden ist.
                           Eine Abaͤnderung dieser Vorrichtung nach demselben Grundsaze, jedoch nur mit
                              einer Buͤrsten-Walze, zeigt die, in 
                              Fig. 15. im
                              Durchschnitte durch ihre Mitte dargestellte Maschine. Diese Maschine dient
                              vorzuͤglich zum Naß-Buͤrsten, wo man Wasser auf das Tuch fallen
                              laͤßt, a, ist eine Achse, welche entweder
                              mittelst einer Kurbel, b, oder mittelst einer
                              Reibungs-Scheibe an derselben gedreht wird. An dieser Achse ist ein großes
                              (hier durch Puncte angedeutetes) Rad befestigt, welches in einen kleinen Triebstok
                              am Ende der Buͤrsten-Walze, c, eingreift,
                              die, wie oben, gebaut ist, und sich mit bedeutender Geschwindigkeit dreht.
                           Das Tuch, welches gebuͤrstet werden soll, kommt zwischen die Schienen, d, und wird uͤber die
                              Buͤrsten-Walze, c, dann uͤber die
                              obere Zugwalze, e, und zwischen dieser und der unteren
                              Zugwalze, f, durch geleitet. Von dieser Walze, f, steigt es uͤber eine schiefe Flaͤche
                              herab, und wenn es genug gebuͤrstet ist, wird es auf der Walze, g, hinter der Maschine aufgerollt. Ueber der
                              Walzen-Buͤrste wird eine Wasserroͤhre, h, quer uͤber die Maschine geleitet, um eine Art von Regen auf das
                              Tuch herabfallen zu lassen, waͤhrend sich die Buͤrsten-Walze
                              unter derselben dreht.
                           Waͤhrend der schnellen Umdrehung dieser lezteren wird das Tuch langsam durch
                              die Maschine vorgezogen, und zwar mittelst des Triebstokes auf der
                              Haupt-Achse, a, der in ein Zahnrad auf der Achse,
                              i, eingreift, welche beide hier nicht vorgestellt
                              wurden, sich aber leicht denken lassen. An dem entgegengesezten Ende der Achse, i, befindet sich ein anderes Zahnrad, k, das in ein großes Zahnrad, l, eingreift, welches an dem Ende der Achse der oberen Zugwalze befestigt
                              ist. Auf diese Weise erzeugt die Umdrehung der Hauptachse sowohl die Umdrehung der
                              Buͤrstenwalze, als der Zugwalzen, die das Tuch langsam in entgegengesezter
                              Richtung durch die Maschine ziehen, waͤhrend dasselbe von dem auffallenden
                              Wasser gereinigt wird. Unter der Buͤrsten-Walze kann ein Trog, m, zur Aufnahme des schmuzigen Wassers dienen, der hier
                              in punctirten Linien angedeutet ist, und aus welchem das Wasser durch eine an seinem
                              Boden angebrachte Linie abgeleitet wird. Statt der Wasserroͤhre, oder nebst
                              derselben, koͤnnen Dampf-Roͤhren unter dem Tuche angebracht
                              werden, und so kann die Maschine entweder als trokener Buͤrst-Apparat,
                              oder wie man technisch bei uns sagt, als Steam-Moizer verwendet werden. Wenn man die Lage der Schienen, d, abaͤndert, kann man das Tuch mehr oder weniger
                              spannen: diese Schienen passen in die Ausschnitte der gekruͤmmten Arme, n.
                           Tuͤcher, die auf diese Weise zugerichtet werden, erhalten eine Appretur, die
                              man auf leine andere Weise zu geben vermag, und der Dampf bringt, auf diese Weise,
                              eine weit bessere Wirkung hervor, als durch das sogenannte Walzen-Sieden (roll boiling). Die erstere dieser beiden Maschinen kann
                              auch zum Aufbuͤrsten des Tuches vor der Walke benuͤzt werden, und beim
                              Belesen: in diesem Falle muͤssen aber die Walzen in entgegengesezter Richtung
                              sich drehen, was dadurch geschehen kann, daß man die gezaͤhnten
                              Raͤnder, c c, in einander greifen
                              laͤßt.
                           Der Patent-Traͤger denkt auch diese Maschine zur Reinigung der Karden,
                              Karden-Walzen, Gigs und der uͤbrigen Vorrichtungen zur Zubereitung der
                              Baumwolle, Wolle und Seide und zu anderen aͤhnlichen Zweken benuͤzen
                              zu koͤnnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
