| Titel: | Verbesserung an Forte-Pianos, worauf Heinr. Smart, Forte-Piano-Macher in Berners-Street, Parish St. Mary-le-Bone, Middlesex, sich am 24. Jul. 1824 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. XCVII., S. 453 | 
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                        XCVII.
                        Verbesserung an Forte-Pianos, worauf
                           Heinr. Smart,
                           Forte-Piano-Macher in Berners-Street, Parish St.
                              Mary-le-Bone, Middlesex, sich am 24.
                              Jul. 1824 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. N. 51. S.
                              187.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Smart's, Verbesserung an Forte-Piano.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen beziehen sich auf senkrecht stehende
                              Forte-Pianos, und bestehen in einem verbesserten Mechanismus der
                              Haͤmmer und Tasten, damit die Haͤmmer nicht noch ein Mahl an den
                              Saiten anschlagen, und die Wirkung derselben verkuͤrzt wird, wenn derselbe
                              Ton schnell nach einander wiederholt werden soll. Die Art, wie dieses geschieht,
                              laͤßt sich nur durch Darstellung des Hammers, der Taste, und des
                              Zugehoͤres bestimmen: Fig. 9.
                           Jede Taste eines aufrechten Forte-Pianos ist, nach dieser Verbesserung, mit
                              folgendem Mechanismus zu versehen. a, ist die Taste,
                              welche sich, wie gewoͤhnlich, auf der Mittelschiene, schwingt, und daselbst
                              von einem Stifte durchbohrt ist. An dem hinteren Theile der Taste ist ein kleiner
                              Buͤgel befestigt, der den Hebel, b,
                              fuͤhrt. Der obere Theil dieses Hebels wirkt gegen den Blok c, d.h., gegen dasjenige Stuͤk, in welchem der
                              Stiel des Hammers eingefuͤgt ist. Wenn das her die Taste an dem einen Ende
                              von dem Finger des Spielers niedergedruͤkt wird, hebt sich das
                              entgegengesezte Ende, treibt den Hebel in die Hoͤhe, und den Hammer gegen die
                              Saite des Instrumentes.
                           Dieß ist der gewoͤhnliche Bau einer gewissen Art senkrecht stehender
                              Forte-Pianos, die man das Heuschreken-Spiel (Grass hopper action) nennt. Die daran angebrachten Verbesserungen sind
                              folgende: d, ist ein kleines Stuͤk Holz, das an
                              einer Art von Angel-Gewinde sich hebt. Durch einen laͤnglichen
                              Einschnitt in diesem Stuͤke laͤuft der Hebel, b, frei durch. Damit dieses Stuͤk, d,
                              sich hebt, so oft eine Taste gegriffen wird, ist ein kleiner Zapfen, e, in dem Hebel eingefuͤgt, welcher, indem er an die untere
                              Seite von d, anschlaͤgt, dieses d hebt. Damit dieser Zapfen desto genauer wirken kann,
                              hat er einen excentrischen oder schnekenfoͤrmig gewundenen Kopf, so daß, wenn
                              man den schraubenfoͤrmigen Stift desselben dreht, die Kante dieses Zapfens
                              der Unterseite des Stuͤkes, d, mehr oder minder
                              nahe gebracht werden kann; folglich dasselbe mehr oder minder hebt, je nachdem man
                              es vorlaͤufig noͤthig fand.
                           In der Naͤhe des Endes des Stuͤkes ist ein Draht mit einem
                              Schaufelchen, f, an seinem oberen Ende, zum Auffangen
                              des Hintertheiles des Stuͤkes, c, sobald dasselbe
                              zuruͤkfaͤllt, wodurch der Hammer gehindert wird auf seinem Ruhepuncte,
                              wie gewoͤhnlich, nachzuschlagen, und Doppelschlaͤge und dadurch
                              schmetternde Toͤne hervorzubringen.
                           Die Lage dieser Theile waͤhrend des Spieles ist hier in punctirten Linien
                              angedeutet, und man wird sehen, daß, wenn es nothwendig wird denselben Ton schnell
                              zu wiederholen, der Druk des Fingers auf die Taste den Ausschnitt oder die Schulter
                              des Hebels b, den Blok c,
                              heben, und augenbliklich den Ton anschlagen laͤßt, indem der Hammer, der jezt
                              der Saite so nahe steht, zu seiner Wirkung nicht so viel Zeit noͤthig hat,
                              als er brauchen wuͤrde, wenn er auf seinen Ruhepunct zuruͤkgefallen
                              waͤre. Wenn jedoch die Taste dadurch wieder in Ruhe kommt, daß man den Finger
                              von derselben wegnimmt, so laͤßt sie die Theile alle wieder langsam in ihre
                              ruhige Lage zuruͤktreten.
                           Die hier angebrachten Verbesserungen beschraͤnken sich auf das Stuͤk
                              d, mit seinem stellbaren Hebezaͤpfchen e, dem Fange f, und dem
                              Hintertheile des Blokes c, in welchem der Stiel des
                              Hammers befestigt ist. Die beweglichen Theile sind alle mittelst Gegengewichte in's
                              Gleichgewicht gebracht, damit sie durch ihre eigene Schwere in die gehoͤrige
                              Lage fallen, und die Flaͤchen, welche mit einander in Beruͤhrung
                              kommen, sind alle mit weichem Leder uͤberzogen, damit sie nicht
                              waͤhrend des Spieles klappern.
                           
                        
                     
                  
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