| Titel: | Instrument zur Verhütung der unzeitigen Entweichung des Gases, und der dadurch entstehenden Gefahr und Nachtheile, worauf Heinr. Constantin Jennings, Esqu., Devonshire-Street, Parish of St. Mary-le-bone, Middlesex, sich am 14. August 1823 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 17, Jahrgang 1825, Nr. C., S. 458 | 
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                        C.
                        Instrument zur Verhütung der unzeitigen
                           Entweichung des Gases, und der dadurch entstehenden Gefahr und Nachtheile, worauf
                           Heinr. Constantin Jennings,
                           Esqu., Devonshire-Street, Parish of St. Mary-le-bone, Middlesex,
                           sich am 14. August 1823 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. N. 51. S.
                              183.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Jennings's, Instrument zur Verhütung der Entweichung des Gases, und
                           der dadurch entstehenden Gefahr und Nachtheile.
                        
                     
                        
                           Eine sehr sinnreiche Zugabe zu einer Gaslampe, die auf dem
                              Grundsaze beruht, daß zwei verschiedene an einander befestigte Metalle unter
                              derselben Temperatur sich ungleich ausdehnen, wie dieß bei der
                              Compensations-Unruhe an Chrometern der Fall ist. Die Oeffnung, durch welche
                              das Gas aus der Roͤhre zu der Lampe aufsteigt, wird, wenn das Gas nicht brennt, mittelst einer
                              Kugel geschlossen, die in einer Hoͤhlung oben bei der Oeffnung ruht. Diese
                              Kugel wird von einem gekruͤmmten Arme getragen, der oben in dem Brenner an
                              einem Stifte haͤngt; der Arm besteht aus zwei verschiedenen Metallen, z.B.
                              zwei Streifen aus Stahl und Messing, die durch Gelenke, die sich in einander
                              schieben lassen, mit einander verbunden sind. Sobald der Stift, an welchem der Arm
                              haͤngt, durch die Flamme gehizt wird, theilt er die Hize den beiden
                              duͤnnen Metall-Streifen mit, welche, indem sie sich ausdehnen, sich
                              kraͤuseln, und dadurch die Kugel an einer Seite aus ihrer Hoͤhle
                              ziehen, wodurch dann dem Gase der Weg zur Spize der Lampe geoͤffnet wird.
                           Fig. 17.
                              zeigt die verbesserte Gaslampe mit diesem neuen Apparate im Durchschnitte. Das Gas
                              steigt aus der Roͤhre a, des befestigten
                              Stiefels, cc, auf, und wuͤrde in die
                              Roͤhre der Gaslampe treten, wenn nicht die Kugel, b, in der ausgehoͤhlten Oeffnung oben an dem Stiefel den Durchgang
                              verschloͤße. Um dem Gase den Durchgang in den Brenner zu gestatten und
                              dasselbe anzuzuͤnden, muß der obere Theil des Brenners gehoben werden, was
                              leicht geschehen kann, indem der untere Theil des Brenners sich in dem Stiefel, cc, schiebt. Wenn man nun den Brenner mit der Hand
                              in die Hoͤhe zieht, hebt man auch die Kugel b,
                              aus dem Stiefel, und das Gas geht durch den Canal a nach
                              d, und durch die Seitenroͤhren, ee, hinauf zu dem Brenner.
                           Nachdem das Gas um den Brenner ungefaͤhr eine Viertel-Minute lang in
                              Flammen stand, ist der Stift, f, den die Flamme
                              umhuͤllt, heiß geworden, und hat seine Hize dem gekruͤmmten Arme, g, mitgetheilt, der, wie die punctirten Linien zeigen,
                              auflaͤuft, weil die beiden verschiedenen Metalle in verschiedenem Maße sich
                              ausdehnen. Da die Kugel auf diese Weise aus ihrem Lager gebracht wurde, kann man den
                              Brenner wieder in seine vorige Lage zuruͤklassen, und das Gas wird fortfahren
                              durch die Oeffnung durchzustroͤmen, solang naͤmlich der Arm durch
                              seine Ausdehnung aufgelaufen bleibt; wenn aber die Flamme endlich
                              ausgeloͤscht und der Stift und der gebogene Arm kalt wird, tritt die Kugel wieder in ihre
                              vorige Lage zuruͤk, und verschließt dem Gas den Ausgang, wenn auch der
                              Sperrhahn aus Nachlaͤßigkeit offen geblieben waͤre.
                           Die Vorrichtung, wie das Gas zugelassen und abgesperrt wird, d.h. der Sperrhahn
                              gedreht wird, erhellt am deutlichsten aus dem horizontalen Durchschnitte, Fig. 18. Der
                              aͤußere Ring, cc, zeigt den weitesten
                              Durchmesser des Stiefels, in welchem der Stiefel, wie gesagt, sich auf und nieder
                              schiebt. In dem unteren walzenfoͤrmigen Theile des Brenners befindet sich ein
                              Ausschnitt, h, der uͤber den vierten Theil eines
                              Kreises hinlaͤuft: ein Stift, i, geht durch den
                              aͤußeren Rand in diesen Ausschnitt, und hindert den Brenner sich weiter, als
                              in dieser Entfernung, zu drehen. Im Mittelpuncte dieses horizontalen Durchschnittes
                              sieht man die kreisfoͤrmige Oeffnung a, durch
                              welche das Gas aus der Roͤhre unten heraufsteigt. An der Seite dieser
                              Oeffnung ist eine Seiten-Oeffnung, durch welche das Gas in eine
                              halbkreisfoͤrmige Hoͤhlung, k, an dem
                              unteren walzenfoͤrmigen Theile des Brenners eintritt. Diese Hoͤhlung
                              ist in Fig.
                                 18. als weggedreht von der Seiten-Oeffnung dargestellt, so wie sie
                              naͤmlich dann gelagert ist, wann der Sperrhahn geschlossen ist. In dem
                              verticalen Durchschnitte, Fig. 17. findet man aber
                              diesen Durchgang offen, da die Hoͤhlung k, der
                              Seiten-Oeffnung gegenuͤber steht, und in dieser Lage kann das Gas aus
                              der unteren Oeffnung durch die Hoͤhlung k, in den
                              oberen Theil des Brenners gelangen.
                           Durch diese Vorrichtung wird also die Oeffnung des Brenners geschlossen, sobald das
                              Licht ausgeloͤscht ist, auch wenn der Sperrhahn offen bliebe, wodurch
                              zugleich auch alle Gefahr und alle Nachtheile, die durch den Ausfluß des Gases außer
                              der Brennzeit entstehen, beseitigt sind.
                           
                        
                     
                  
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