| Titel: | Vorrichtung oder Maschine, deren sich Personen bedienen können, welche in Zimmer oder geschlossene Räume eindringen wollen, die mit Rauch oder anderen Dämpfen gefüllt sind, entweder um das Feuer zu löschen, oder Personen und Geräthe aus denselben zu retten, worauf Karl Anton Deane, Schiff-Kalfaterer in Charles-Street zu Deptfort, in Kent, sich am 20. Nov. 1823 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. III., S. 12 | 
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                        III.
                        Vorrichtung oder Maschine, deren sich Personen
                           bedienen koͤnnen, welche in Zimmer oder geschlossene Raͤume eindringen
                           wollen, die mit Rauch oder anderen Daͤmpfen gefuͤllt sind, entweder um das
                           Feuer zu loͤschen, oder Personen und Geraͤthe aus denselben zu
                           retten,Man vergl. hiemit auch Roberts Sicherheitskappe Bd. XVII. S. 167. worauf Karl Anton Deane,
                           Schiff-Kalfaterer in Charles-Street zu Deptfort, in Kent, sich am 20. Nov. 1823 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Jun.
                              1825. S. 341.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Deane's, Vorrichtung oder Maschine, deren sich Personen bedienen,
                           welche in Zimmer oder geschlossene Raͤume eindringen wollen.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat besteht aus einem kupfernen Helme mit einem dazu gehoͤrigen
                              Anzuge, den derjenige uͤber Kopf und Schultern nimmt, der in ein mit Rauch und
                              Daͤmpfen erfuͤlltes Zimmer etc. treten muß. An dem Hintertheile des
                              Helmes ist eine lange lederne Roͤhre oder ein Schlauch angebracht, der aus
                              dem Gebaͤude in die freie Luft hinausreicht, wo er mit Blasbaͤlgen
                              verbunden ist, die frische Luft in den Helm blasen, um das Individuum unter dem
                              Helme athmen zu lassen: an dem Hintertheile des Helmes ist noch eine andere
                              Roͤhre angebracht, um die unter dem Helme unathembar gewordene Luft durch
                              dieselbe entweichen zu lassen.
                           Fig. 11. Tab.
                              II. zeigt die Art und Weise, wie dieser Apparat gebraucht wird; Fig. 12. stellt den Helm
                              im Durchschnitte dar, um den Bau desselben deutlicher zu zeigen. Man schlaͤgt
                              vor, den Helm aus verzinntem Kupferbleche zu verfertigen, und die Theile desselben
                              alle wohl zu vernieten oder zu verloͤthen. Unten ist eine biegsame Binde,
                              oder ein Halsstuͤk, aa, aus irgend einem
                              weichen Materiale angebracht, welches sich dicht um den Hals der Person anlegt, die
                              es traͤgt, um den schweren Helm desto leichter tragbar zu machen. An diesem
                              Halsstuͤke ist der uͤbrige Anzug befestigt, der aus irgend einem
                              dichten, aber biegsamen, Stoffe, z.B. Leder oder luftdichtem Tuche verfertigt ist.
                              Riemen oder Zuͤge sind an denjenigen Stellen angebracht, wo es
                              moͤglich wird, denselben dicht um den Leib oder die Arme zu binden, so daß
                              weder Rauch noch Daͤmpfe in den Helm aufsteigen koͤnnen.
                           An der Vorderseite des Helmes sind Glasfensterchen, b,
                              angebracht, durch welche die Person, die den Helm traͤgt, durchsehen kann.
                              Kleine eiserne Staͤngelchen schuͤzen sie. Das Hintertheil des Helmes
                              hat eine Verdoppelung, um der frischen Luft einen Eingang, cc, in den Helm zu verschaffen, welche an dem
                              unteren Theile desselben, bei d, eindringt. Dem Munde
                              gegenuͤber ist eine kreisfoͤrmige Schieberplatte, e, in diesem Helme angebracht, ungefaͤhr wie an
                              manchen Wind-Oefen, die man durch Umdrehung eines Knopfes vorne schieben kann, wo
                              dann die Luft in Mund und Nase gelangen kann: wenn diese Klappe geschlossen wird, so
                              ist alle aͤußere atmosphaͤrische Luft vollkommen abgeschnitten.
                           Die Blasebaͤlge zum Einblasen der atmosphaͤrischen Luft in den Helm sollen in einem
                              Gehaͤuse, f, Big. 12. außerhalb des
                              Gebaͤudes sich befinden, und mit diesem Gehaͤuse ist die Roͤhre
                              oder der Schlauch, d, verbunden: in dieses
                              Gehaͤuse laßt sich uͤbrigens der ganze Apparat einpaken, und wird auf
                              dich Art tragbar. Der Bau der Blasebaͤlge, g, hat
                              nichts Neues oder Besonderes: man schlaͤgt doppelte Blasebalge vor, um einen
                              staͤten Luftstrom zu unterhalten: die Blasebaͤlge werden mittelst
                              eines kleinen Hebels, h, in Bewegung gesezt, der von irgend einem Helfer in Umtrieb gebracht
                              werden kann.
                           Wenn man nun aus irgend einem Theile eines im Brande stehenden Gebaͤudes, in
                              welches man wegen Rauches oder unathembarer Luft nicht eindringen kann, Sachen von
                              Werth retten will, sezt man den Helm auf, und schnuͤrt sich das Gewand an,
                              was in wenigen Minuten geschehen ist. Der Schlauch wird an den Blasebaͤlgen
                              befestigt, man versieht sich mit einer angezuͤndeten Laterne, mit den
                              noͤthigen Werkzeugen zum Aufbrechen, und laͤßt die Klappe am Helme
                              vorne offen, um frei athmen, und noͤthigen Falles, schreien zu
                              koͤnnen. Sobald man Rauch oder Daͤmpfe fuͤhlt, gibt man ein
                              Zeichen, die Blasebaͤlge außen in Thaͤtigkeit zu sezen, schließt die
                              Schieber-Klappe und athmet die noͤthige Luft fortan durch den Schlauch.
                           Die kalte frische Luft laͤuft durch den Schlauch d, in den engen Gang hinten am Helme c, vertheilt
                              sich aus diesem durch mehrere kleine Oeffnungen, und tritt in dem Helme
                              vorzuͤglich bei den beiden Glasfensterchen ein, wodurch dem Verdichten des
                              Athems an den Glaͤsern, und dem Anlaufen und der Truͤbung derselben
                              vorgebeugt wird. Um aller Moͤglichkeit der Verstopfung des Schlauches d, durch herabfallende Balken, Zuschlagen der
                              Thuͤren, und dergleichen Zufaͤlligkeiten vorzubeugen, laͤuft
                              ein Seil durch die ganze Laͤnge desselben, wodurch er offen gehalten wird.
                              Die ausgeathmete Luft steigt aus dem Helme durch die Roͤhre, i, unter dem Gewande herab, und oͤffnet sich in
                              der Naͤhe des Bodens, damit der Rauch und die verdorbene Luft nicht in den
                              Helm eindringt. Dieser Apparat wird als leicht und sicher empfohlen, und der
                              Patent-Traͤger nimmt den Helm, und dessen Befestigung, nicht aber die uͤbrigen Chile, als
                              sein Patent-Recht in Anspruch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
