| Titel: | Methode zur Stellung und Ausgleichung des Drukes der Flüßigkeiten in Röhren, und verbesserte Methode, diese Flüßigkeiten zu messen, worauf Wilh. Pontifex, d. jüng., Kupferschmid und Mechaniker in Shoe-lane, City of London, am 1. Jul. 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. VI., S. 40 | 
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                        VI.
                        Methode zur Stellung und Ausgleichung des Drukes
                           der Fluͤßigkeiten in Roͤhren, und verbesserte Methode, diese
                           Fluͤßigkeiten zu messen, worauf Wilh. Pontifex, d. juͤng., Kupferschmid und Mechaniker in
                           Shoe-lane, City of London, am 1. Jul. 1824 sich ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Junius.
                              1825. S. 356.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Pontifex's, Methode zur Stellung und Ausgleichung des Drukes der
                           Fluͤßigkeiten in Roͤhren, und Fluͤßigkeiten zu messen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserung laͤßt sich unter drei Gesichtspuncte bringen: 1) ist sie
                              Verbesserung an bereits vorhandenen Maschinen zur Stellung und Ausgleichung des
                              Drukes der Fluͤßigkeiten, vorzuͤglich in Hinsicht auf Auslassung des
                              Gases zur Beleuchtung und Regulirung der Staͤrke, mit welcher das Gas durch
                              die Brenner ausstroͤmen soll. 2) enthaͤlt sie eine Modifikation
                              derselben Grundsaͤze, anwendbar auf Regulirung der Entladung des Wassers
                              durch Roͤhren; 3) auf den Bau der Gasometer, zur Bemessung und Regulirung der
                              Menge Gases, welche durch den Apparat in einer gegebenen Zeit entweicht.
                           Fig. 16.
                              zeigt die Art, wie man diese Vorrichtung zur Ausladung der Gasladung benuͤzen
                              kann, und stellt den Apparat, der sich ganz unter der Erde befindet, im
                              Durchschnitte bar. aa, ist ein Theil einer
                              Hauptroͤhre fuͤr die Gasausleitung, in welcher b, eine Oeffnung oder senkrechte Roͤhre ist. cc, ist ein umgestuͤrztes Gefaͤß,
                              einem Gasometer aͤhnlich: der untere Theil desselben ist in Wasser
                              eingetaucht, welches den Canal des Gefaͤßes, dd, um die Roͤhre, b, einnimmt: der
                              obere Theil des Gefaͤßes erhaͤlt Luft durch eine Seitenroͤhre,
                              die aufwaͤrts uͤber die Erde aufsteigt. Das Gefaͤß, c, haͤngt mittelst einer Kette an einem Hebel,
                              e, welcher durch ein Gewicht an dem entgegengesezten
                              Ende im Gleichgewichte erhalten wird. Innenwendig im Mittelpunkte des
                              Gefaͤßes, c,  ist eine Stange, f,
                              angebracht, die senkrecht durch Loͤcher in den Querstangen niedersteigt, und
                              dadurch bei ihrem Auf- und Niedersteigen geleitet wird. Der untere Theil dieser
                              Stange, f, ist gebogen, und an der Stange ist eine
                              Platte oder Scheibe, g, angebracht, die unten in eine
                              Aushoͤhlung einfaͤllt, und dazu dient, den Durchgang der
                              Roͤhre, a, theilweise oder ganz, nach
                              Umstaͤnden, zu verschließen.
                           Nachdem das Gasometer, c, mittelst eines gewissen Drukes
                              durch eben aufgelegte Gewichte gehoͤrig gestellt wurde, laͤßt man Gas
                              durch die Hauptroͤhre, a, laufen, und solang als
                              dieses den Druk nicht uͤbersteigt, welcher zur regelmaͤßigen Entladung
                              bei den Brennern nothwendig ist, laͤßt man den Apparat in Ruhe: sobald aber
                              das Gas etwas mehr Kraft zu aͤußern beginnt, steigt das Gefaͤß, c, empor, und mit diesem zugleich die Stange, f, und die Platte oder Scheibe, g, wodurch der Ausgang durch die Hauptroͤhre zum Theile geschlossen
                              wird, und das Gas bloß durch die verengte Oeffnung ausstroͤmen kann, folglich
                              der Druk bei dem Brenner die verlangte Entladung gibt. Wenn soviel Gas verbraucht
                              wurde, als zur Verminderung des Drukes noͤthig war, steigt das Gasometer, c, wieder hinab, und die Platte oder Scheibe, g, sinkt
                              in die Hoͤhlung hinab, und laͤßt den Ausweg durch die
                              Hauptroͤhre offen.
                           Die zweite Modification dieser Erfindung, zur Regulirung des Einflußes des Wassers,
                              ist in Fig.
                                 17. im Durchschnitte dargestellt. aa,
                              ist die Hauptwasserroͤhre unter der Erde, in welcher b, eine scheibenfoͤrmige Klappe ist, die sich in senkrechter
                              Richtung auf Zapfen dreht, je nachdem der Hebel, c,
                              steigt oder faͤllt. Dieser Hebel wird von einer gegliederten Stange, d, in Bewegung gesezt, die an der unteren Seite des
                              Schwimmers, e, befestigt ist, welcher in der aufrechten
                              Roͤhre, ff, auf- und niedersteigt. Wenn der
                              Druk des Wassers in der Roͤhre, a, zu groß ist,
                              so wird dadurch der Schwimmer, e, in die Hoͤhe
                              getrieben, und dieser wird mittelst der Stange, d, und
                              dem Arme, c, die Klappe, b,
                              umdrehen, und zum Theile dem Wasser den Ausgang verschließen.
                           An der oberen Seite des Schwimmers, und an dem Rande, der oben rings um die
                              Roͤhre laͤuft, befindet sich ein biegsamer lederner Sak, wodurch das
                              Wasser, welches sich jenseits des Schwimmers eindraͤngen mag, gehindert wird,
                              gegen die obere Oderflaͤche zu wirken. Oben auf dem Schwimmer ist eine Stange
                              befestigt, welche durch einen Leiter sich in die offene Luftroͤhre, g, schiebt. hh, sind
                              verschiedene Gewichte, die an Schnuͤren von dem Dekel der Roͤhre, f, herabhaͤngen, um auf den Schwimmer zu
                              druͤken. Eines, zwei oder drei dieser Gewichte, oder auch mehrere,
                              laͤßt man auf den Schwimmer druͤken, je nachdem der vermehrte Druk des
                              Wassers denselben in der Roͤhre mehr oder minder hebt, und dadurch wird die
                              Klappe, b, zum Theile geschlossen, so daß sie den Lauf
                              des Wassers durch die Roͤhre, a, anhaͤlt,
                              und zwar im Verhaͤltnisse des angebrachten Drukes. Dadurch wird dem zu
                              heftigen Ausstroͤmen desselben bei dem Auslaufhahne vorgebeugt.
                           Die dritte Vorrichtung dient zur Messung der Menge Gases, welche waͤhrend
                              einer gegebenen Zeit durch eine Roͤhre ausstroͤmt: die Menge desselben
                              wird durch eine Zaͤhl-Maschine und durch ein Zifferblatt angedeutet. Fig. 18. zeigt
                              diesen Apparat in einem luftdichten Gehaͤuse eingeschlossen, a und b, sind zwei
                              umgestuͤrzte Gefaͤße, die in Suͤmpfen, c und d, wie Gasometer spielen. Diese
                              Gefaͤße sind mit Ketten an den Enden eines Wagebalkens, ee, aufgehaͤngt, der sich auf dem Pfeiler,
                              f, als auf seinem Stuͤzpuncte, schwingt.
                           Eine Roͤhre, g, fuͤhrt das Gas auf die
                              gewoͤhnliche Weise aus einem Gasbehaͤlter herbei, und ist in zwei
                              Arme, h und i, getheilt,
                              welche durch die Suͤmpfe aufsteigen, und sich jeder in sein
                              umgestuͤrztes Gefaͤß, a und b, oͤffnen.
                           Man nehme nun an, das Gas steige aus der Roͤhre, g, durch den Arm, h, auf, und entlade sich
                              uͤber dem Wasser in dem Gefaͤße, a,
                              welches folglich in dem Sumpfe, c, aufsteigt; das
                              Gefaͤß b, steigt aber gleichzeitig in dem Sumpfe
                              d, nieder. Wenn nun das Gefaͤß, a, voll, und bis auf seine hoͤchste Hoͤhe
                              gehoben ist, wird es noͤthig die Muͤndung der Roͤhre, h, zu schließen. Dieß geschieht mittelst einer Hemmung
                              auf der Seitenstange, k, innerhalb des Sumpfes, die an einen Arm
                              anschlaͤgt, welcher an dem Ende des Wagebalkens, l, hervorragt, und dadurch denselben in die Hoͤhe zieht. Dieser
                              Hebel ist hohl, und mit einer gewissen Menge Queksilber gefuͤllt, welches,
                              wenn ein Ende dieses Hebels gehoben wird, gegen das andere hin fließt, und so mit
                              bedeutender Kraft auf das Ende des Hebels, m,
                              schlaͤgt, von dessen Enden die kegelfoͤrmigen Klappen oder
                              Stoͤpsel herabhaͤngen. Auf diese Weise gelangt der
                              kegelfoͤrmige Stoͤpsel in die Muͤndung der Roͤhre, h, und wird daselbst durch das uͤberwiegende
                              Gewicht der Kugel auf dem Hebel, m, gehalten, und
                              schließt die Muͤndung. Dafuͤr wird aber die kegelfoͤrmige
                              Klappe an dem entgegengesezten Ende aus der Muͤndung der Roͤhre, n, herausgezogen; das Gas, welches das Gefaͤß,
                              a, fuͤllt, kann durch die Roͤhre, n, entweichen, und sich in das aͤußere
                              Gefaͤß, oder in das vierekige Gehaͤuse entleeren, aus welchem es oben
                              durch die Ausgangsroͤhre, c, austritt.
                           Auf aͤhnliche Weise wird nun auch die Muͤndung der Roͤhre, i, geoͤffnet, das Gas durchgelassen, welches
                              aufsteigen und das Gefaͤß, b, fuͤllen
                              wird, das, nach seiner Fuͤllung, sich wieder durch die Roͤhre, p, in das aͤußere Gefaͤß entleert. Auf
                              diese Weise sezt das immer zustroͤmende Gas den Wagebalken, e, bestaͤndig in eine Schaukelbewegung, und da
                              der kubische Inhalt der Gefaͤße bekannt ist, so wird es bloß noͤthig
                              durch eine Zaͤhlmaschine die Zahl der Schwingungen zu zaͤhlen, welche
                              waͤhrend einer gewissen Zeit Statt hatten, wodurch man auf der Stelle die
                              Menge Gases bestimmen kann, welche waͤhrend dieser Zeit durch den Apparat
                              durchlief. In dieser Absicht kann eine Achse aus dem Wagebalken an die Außenseite
                              des Gehaͤuses laufen, daselbst mit einer Zaͤhl-Maschine verbunden
                              werden, oder man kann das Zifferblatt durch eine mit einer Glastafel geschlossene
                              Oeffnung bemerkbar machen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
