| Titel: | Ueber Anwendung der Tangenten-Schrauben auf Theodolite etc. Von dem sel. Hrn. Jak. Allan, mathematischen Instrumenten-Macher zu London. | 
| Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. XXVI., S. 141 | 
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                        XXVI.
                        Ueber Anwendung der Tangenten-Schrauben auf
                           Theodolite etc. Von dem sel. Hrn. Jak.
                              Allan, mathematischen Instrumenten-Macher zu
                           London.
                        Aus den XXXIV. B. der Transaction of the Society for
                                 Encouragement in Gill's technical Repository. Jun. 1825. S.
                              370.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Allan, uͤber Anwendung der Tangenten-Schrauben.
                        
                     
                        
                           Fig. 1. stellt
                              einen Theil des Theodoliten, ungefaͤhr 8 Zoll im Durchmesser, vor,
                              eingetheilt in halbe Grade, und mit der Tangenten-Schraube, a, in genauer Beruͤhrung mit dem Umfange desselben. b, ist die Schraube, die sie befestigt, und durch deren
                              Nachlassen sie abgenommen werden kann; etc, das Schraubengestell, das sich frei auf
                              der Achse d, bewegt, um welche es sich dreht. Da der
                              Theodolit in halbe Grade getheilt ist, so ist der Rand in eben so viele
                              Zaͤhne (720) geschnitten, und folglich bewegt eine ganze Umdrehung den
                              Theodoliten um einen halben Grad. e, ist der Mikrometer
                              an dem Haupte der Schraube, a, welcher in 30 Theile
                              eingetheilt ist, die die Minuten geben, und da jeder derselben wieder in 4 Theile
                              getheilt ist, (also in Allem in 120 Theile), so gibt dieß Viertel-Minuten.
                           
                           Fig. 2. ist
                              ein Durchschnitt eines Theiles des kreisfoͤrmigen Ringes, der Achse der
                              Magnetnadel, und des Theodoliten. Die Theile sind in einiger Entfernung von einander
                              dargestellt, um den Bau derselben desto deutlicher zu zeigen. Der zahnige Rand der
                              Scheibe ist in seiner Mitte getrennt oder gehaͤlftet: die obere
                              Haͤlfte, g, ist ein flacher Ring, der auf die
                              untere Haͤlfte, f, aufgeschraubt ist mittelst 12
                              Schrauben, wovon jede 30 Grade von der anderen entfernt steht. h, ist der Rand der unteren Platte des Theodoliten, auf
                              welcher der Kreis sich bewegt, und der Stiefel der Achse, die Schraube und der
                              Waͤscher, i, die Platte, welche das Gestelle der
                              Tangenten-Schraube fuͤhrt; a, der Durchschnitt
                              derselben, und k, die Magnetnadel in ihrem
                              Gehaͤuse.
                           Fig. 3. ist
                              ein Theil des Gestelles der Tangenten-Schraube mit der Zwinge und ihren beiden
                              Schrauben, um ein Ende oder den Hals der Achse der Tangenten-Schraube, der in Fig. 4.
                              dargestellt ist, festzuhalten, so wie auch die kurze Achse d, auf welcher das Gestell sich dreht.
                           Fig. 4. das
                              Ende der Achse der Tangenten-Schraube mit abgenommenem Mikrometer, l, die kleine Schraube, wodurch der aufgezogene
                              Mikrometer festgehalten wird.
                           Auf diesem Theodoliten werden die Eintheilungen, statt, wie gewoͤhnlich, auf
                              dem Nonius oder Vernier, mittelst des Mikrometers, abgelesen, wodurch, wie Hr. Allan glaubte, viel an Genauigkeit gewonnen wird.
                           
                        
                           Anmerkungen des Herausgebers.
                           Hr. Allan theilte den Kreis dieses Theodoliten auf seiner
                              eigenen Achse ein, und glaubte denselben hierdurch genauer, als nach der
                              gewoͤhnlichen Art zu machen, um so mehr, da er dadurch gewiß werden konnte:
                              die Zaͤhne an dem kreisfoͤrmigen Zahnstoke genau an ihre Stelle zu
                              bringen, indem der halbirte Ring waͤhrend des Einschneidens der Zaͤhne
                              mittelst einer Tangenten-Schraube, und der dazu eigens verfertigten Einschnitte,
                              herumgedreht wird. Wenn also die Zaͤhne bis auf eine gewisse Tiefe
                              eingeschnitten sind, werden die Schrauben, welche die beiden Haͤlften des
                              Ringes zusammenhalten, herausgenommen, und die obere Haͤlfte um ein Viertel, g, auf der unteren Haͤlfte herumgedreht, und die
                              Schrauben wieder an ihre Stelle gebracht: das Einschneiden wird fortgesezt, bis die
                              Zaͤhne tiefer werden, worauf die obere Haͤlfte wieder um ein Viertel
                              gedreht, und mit dem Einschneiden fortgefahren wird, bis der ganze Ring vollkommen
                              geschnitten ist. Auf diese Weist wird, wenn irgend ein Unterschied in der
                              Haͤrte des Metalles an den verschiedenen Stellen des Ringes Statt hat,
                              wodurch die schneidende Schraube an einer Stelle desselben mehr eingeschnitten
                              hatte, als an der anderen, die eine Haͤlfte der Zaͤhne durch den
                              Wechsel auf die andere kommen, und so werden die dikeren Zaͤhne den
                              duͤnneren zur Haͤlfte gegenuͤber stehen, wodurch sie dann immer
                              mehr gleich werden koͤnnen. Wirklich werden sie am Ende so gleich, daß, wenn
                              anders der eine genau uͤber den anderen gebracht wurde, der Rest gleichfalls
                              genau uͤbereinstimmen wird. Hrn. Allan's
                              Theilungs-Maschine ist gleichfalls am Rande mit solchen Zaͤhnen versehen, und
                              wir koͤnnen uns nicht vorstellen, daß, wo die hoͤchste Genauigkeit
                              nothwendig ist, dieselbe auf irgend eine andere Weise leichter erhalten werden kann.
                              Sie verdient daher allgemein eingefuͤhrt zu werden.Hieruͤber werden die HHrn. v. Reichenbach
                                    und Frauenhofer zu Muͤnchen am besten
                                    urtheilen. A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                     
                  
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