| Titel: | Verbesserung an Abtritten, oder an den mit denselben verbundenen Vorrichtungen, worauf Edw. Jordan, Baumeister zu Norwich, sich am 27. März 1824 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. XLV., S. 234 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XLV.
                        Verbesserung an Abtritten, oder an den mit
                           denselben verbundenen Vorrichtungen, worauf Edw. Jordan, Baumeister zu Norwich, sich am
                           27. Maͤrz 1824 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Jun. 1825. S.
                              350.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        [Verbesserung an Abtritten.]
                        
                     
                        
                           Der Zwek dieses Patentes ist, eine solche Vorrichtung an den Abtritten zu treffen,
                              daß sie sich von selbst reinigen, d.h., daß Wasser in den Nachttopf getrieben wird,
                              welches den Unrath wegfuͤhrt, sobald das Individuum von dem Nachtstuhle
                              aufsteht. Dieser Zwek laͤßt sich durch Anbringung der neuen Vorrichtung des
                              Patent-Traͤgers auf verschiedene Weise erreichen: die Art, nach welcher
                              jedoch der Patent-Traͤger denselben ausfuͤhrt, ist folgende:
                           In Fig. 7. ist
                              a der Nachttopf, dessen Klappen in dem
                              Gehaͤuse b, eingeschlossen sind. Diese, so wie
                              die Ableitungs-Roͤhre, c, sind ganz nach der
                              gewoͤhnlichen Art, und die Verbesserung besteht eigentlich nur in folgenden
                              Stuͤken. d, ist eine Roͤhre, die von einem
                              uͤber dem Nachtstuhle befindlichen Wasser-Behaͤlter herableitet. Aus
                              dieser Roͤhre wird das Wasser durch den Sperrhahn, e, in das walzenfoͤrmige Gefaͤß, f, gelassen. g, ist eine von dem Sperrhahn
                              herlaufende Roͤhre, durch welche das Wasser aus dem cylindrischen
                              Gefaͤße in den Nachttopf laͤuft, indem der Sperrhahn, e, drei Oeffnungen hat.
                           Der Patent-Traͤger schlaͤgt vor, den Siz so einzurichten, daß, wie man
                              sich auf denselben niederlaͤßt, er um ein Paar Zolle niedersinkt, in welchem
                              Falle die, unter demselben angebrachte, Stange, h,
                              niedersteigt, und den kuͤrzeren Arm eines Hebels, i, niederdruͤkt. Dadurch wird der laͤngere Arm des Hebels,
                              i, in die Hoͤhe gedruͤkt, und zugleich
                              auch die Stange, k, die mit dem Hebel und dem Arme des
                              Sperrhahnes, e, verbunden ist. Dadurch wird der Zapfen
                              des Hahnes gedreht, ungefaͤhr um ein Sechstel, und dem Wasser in der
                              Roͤhre, d, der Weg geoͤffnet, zugleich
                              aber der Weg in die Roͤhre, g, verschlossen.
                              Waͤhrend dieser Zeit kann aber das Wasser aus dem oberen Behaͤlter
                              durch die Roͤhre, d, und den Hahn e, in das walzenfoͤrmige Gefaͤß, f, laufen, welches dasselbe durch den Druk der
                              hoͤher stehenden Wassersaͤule, d, bald
                              fuͤllen wird, bis auf jenen Theil naͤmlich, welchen die
                              zusammengedruͤkte Luft in demselben ausfuͤllt.
                           So wie man von dem Size aufsteht, wird die Kraft der Feder, l, die auf den laͤngeren Arm des Hebels, i, wirkt, denselben niederdruͤken, und dadurch den Siz, die Stange,
                              und den Zapfen in dem Hahne, e, in die in der Zeichnung
                              dargestellte Lage
                              bringen; da nun der Weg in die Roͤhre, g, offen,
                              und jener aus der Roͤhre, d, geschlossen ist,
                              wird die Elasticitaͤt der in dem Cylinder, f,
                              zusammengedruͤckten Luft das Wasser mit bedeutender Kraft ausstoßen, in den
                              Nachttopf treiben, und den Unrath durch die Klappe auswaschen, und in das
                              Gehaͤuse, b, wie gewoͤhnlich,
                              abfuͤhren.
                           Der Patent-Traͤger bemerkt, daß man unter anderen Vorrichtungen, auch den
                              Hebel und den Hahn mittelst des Griffes bewegen kann, welcher an der Stange, h, befestigt wird, ohne daß es noͤthig
                              waͤre, den Siz niedersinken zu lassen. Er nimmt aber hierauf keine
                              Ruͤksicht, und macht bloß auf den Hahn mit drei Ausgaͤngen
                              Anspruch.
                           Fuͤr den Fall, daß der Wasser-Behaͤlter nicht hoch genug uͤber
                              den Nachtstuhle angebracht werden kann,In englischen Haͤusern ist dieser Wasserbehaͤlter
                                    gewoͤhnlich unter dem Hausdache, und die Roͤhren steigen in
                                    die unteren Stokwerke herab. Um unseren Lesern den Werth dieses Patentes
                                    verstaͤndlich zu machen, muͤssen wir sie auf unsere Anmerkung
                                    uͤber die englischen Abtritte verweisen, (Polyt. Journ. Bd. XV. S. 436.) die allerdings ehe
                                    verdienten bei uns eingefuͤhrt zu werden, als manche andere englische
                                    Waare. um der niedersteigenden Wassersaͤule Kraft zu gewaͤhren, die
                              Luft in dem walzenfoͤrmigen Gefaͤße zusammenzudruͤken,
                              schlaͤgt man vor das cylindrische Gefaͤß ungefaͤhr 5 Fuß
                              uͤber den Siz zu erhoͤhen, damit das Wasser bei seinem Auslaufe Kraft
                              genug erhaͤlt, den Unrath abzufuͤhren. Man empfiehlt auch die
                              Oeffnungen in dem Hahne weit genug zu machen, damit die Kraft des Wassers nicht
                              vermindert wird, was durch Verlaͤngerung des Stiefels geschehen kann, in
                              welchem der Zapfen des Hahnes spielt: die Oeffnungen des Zapfens sollen ferner nicht
                              rund oder oval, sondern laͤnglich gemacht werden, und so lang als der Stiefel
                              es gestattet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
