| Titel: | Ueber einige Instrumente zur Uhrmacherei, von der Erfindung des Hrn. A. L. Ballet, Uhrmachers zu Paris, rue du Marché-aux Poirées. N. 16. | 
| Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. LI., S. 273 | 
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                        LI.
                        Ueber einige Instrumente zur Uhrmacherei, von der
                           Erfindung des Hrn. A. L. Ballet,
                           Uhrmachers zu Paris, rue du
                              Marché-aux Poirées. N.
                           16.
                        Aus dem Mercure technologique. Mai. 1825. S. 169.
                              Juni. S. 269.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Vallet, uͤber einige Instrumente zur
                           Uhrmacherei.
                        
                     
                        
                           Gegenwaͤrtigen Erfindungen schenkte der unsterbliche Abraham Bréquet seinen vollen Beifall. Hr. Vallet, der
                              kein Geheimnißkraͤmer ist, ließ die Herausgeber des Mercure technologique diese Maschinen abzeichnen, und folgende
                              Beschreibung derselben bekannt machen.
                           
                        
                           1) Untersaz, um die Triebstoͤke vollkommen
                              zuzurunden.
                           Nachdem die Uhrmacher einen Triebstok vollkommen ausgearbeitet (estlanqué) und zugerundet haben, haͤrten
                              sie denselben, und lassen ihn blau herauskommen (le
                                 reviennent bleu). Bei dem Haͤrten und Wiederanlassen wirft sich die
                              Achse des Triebstokes gewoͤhnlich, und hoͤrt auf, auf den beiden
                              Spizen, auf welchen sie abgedreht wurde, rund zu seyn. Der Arbeiter wird dann
                              gezwungen, mit der Feile die Spize auf die Seite zu bringen, wenn die Abweichung
                              gering ist, und die Dike der Spindel es gestattet. Im entgegengesezten Falle bessert
                              er die Spindel mit dem Schneide-Hammer auf einem vollkommen ebenen, kleinen Amboße
                              aus, indem er in die Hoͤhlung klopft, um diesen Theil zu verlaͤngern;
                              oder, was noch besser ist, er legt eine sehr feine Feile in den Schraubstok, so daß
                              sie mit ihrer gehauenen Seite oben auf kommt. Hierauf legt er die hohle Seite der
                              Spindel auf diese gehauene Veite, und schlaͤgt mit dem Kopfe eines kleinen
                              vollkommen ebenen Hammers auf die entgegengesezte Seite. Die seinen und dicht
                              stehenden Einschnitte der Feile wirken als eben so viele kleine Meißel oder
                              Schneidehaͤmmer, und die Spindel wird dadurch schneller und
                              regelmaͤßiger ausgebessert.
                           
                           Wenn dieß geschehen ist, dreht der Arbeiter die Spizen zu, dreht dann die Spindel,
                              und polirt sie, wie auch die Fluͤgel des Triebstokes.
                           Man findet bei den Kaufleuten, die mit Theilen der Uhren handeln, ganz fertige und
                              polirte Triebstoͤke von verschiedener Laͤnge und Zahl der
                              Blaͤtter, die man leicht den gewoͤhnlichen Uhren anpassen kann. Diese
                              Triebstoͤke sind aber selten rund, und muͤssen gut gepruͤft
                              werden, ehe man sie einsezt, um die Fehler zu verbessern, wenn welche da sind, oder
                              sich zu uͤberzeugen, daß keine vorhanden sind. Hierzu taugt folgendes
                              Instrument, welches Fig. 9. im Profil, Fig. 10. von vorne
                              darstellt: dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde.
                           Das Instrument ist nichts anderes, als ein Untersaz einer Polir-Drehebank. Die Spindel, A, paßt in den
                              Haͤlter des Untersazes, den wir fuͤr uͤberfluͤßig halten
                              hier zu beschreiben. Sie wird durch die Schraube des Untersaz-Haͤlters auf
                              der gehoͤrigen Hoͤhe erhalten. Die Tafel, B, ist unter einem rechten Winkel geneigt, auf dem oberen Theile der
                              Spindel, A, aufgenietet, und naͤhert sich den
                              Spizen der Drehebank so ziemlich nahe. Sie ist von mehreren Loͤchern, E, E, E, durchbohrt, die innenwendig denselben
                              Schraubengang zur Aufnahme der Schraube, C,
                              fuͤhren, welche man, indem man sie an ihrem geraͤndelten Kopfe
                              mittelst des Zeigefingers und Daumens faßt, an einem schiklichen Puncte
                              einfuͤhrt. Diese Schraube, die so wie die uͤbrigen Theile der Maschine
                              aus Messing ist, endet sich bei D, in eine Spize. Der
                              Arbeiter waͤhlt eines von den Loͤchern, E,
                              welches ihm am bequemsten scheint. Dieses Instrument ist in natuͤrlicher
                              Groͤße dargestellt, und wird auf folgende Weise angewendet.
                           Nachdem der Arbeiter ein Schrauben-Kuͤpferchen (cuivrot
                                 à vis) auf einer der Spindeln des Triebstokes befestigt bat, bringt
                              er dasselbe zwischen die beiden Spizen der Drehebank, und laͤßt ihn langsam
                              mittelst eines Bogens aus Roßhaar laufen, den er leicht zwischen seinen Fingern
                              haͤlt. Er schiebt nach und nach die Schraube so weit vor, daß die Spize die
                              Fluͤgel des Triebstokes streift. Wenn diese Spize nicht alle Fluͤgel
                              gleich beruͤhrt, so gibt er einen sehr leichten Stoß mit der Feile auf die Spize der
                              Spindel des Triebstokes gegen das Ende des Durchmessers, welcher dem Zahne, der
                              beruͤhrt, gegenuͤbersteht, um die Spize gegen jenen Zahn hinzubringen,
                              wo sich der Fluͤgel befindet, der allein beruͤhrt. Ist die Spindel
                              falsch geworden, so verbessert er sie durch die angezeigten Mittel.
                           Die Uhrmacher haben sich bisher eines aͤhnlichen Mittels bedient, welches aber
                              nicht so sicher ist. Sie nehmen eine kupferne Spize, z.B., eine große Steknadel,
                              stuͤzen sie auf den Haͤlter der Drehebank, und naͤhern die
                              Spize der Fluͤgel des Triebstokes; da es aber hier nicht moͤglich ist
                              den Abstand auf eine unwandelbare Weise zu fixiren, so reicht diese Methode nicht
                              hin, um mit Genauigkeit zu arbeiten. Der selige Bréquet hatte große Freude an dieser kleinen Maschine.
                              „Es ist nichts um dieses Instrument.“ sagte er,
                              „allein es beweiset auf eine unlaͤugbare Art das Talent des
                                 Kuͤnstlers, der die Nichtigkeit dieses festen Punctes erkannte; ich werde
                                 es benuͤzen, und in meinen Werkstaͤtten ausfuͤhren
                                 lassen.“
                              
                           
                        
                           2) Neue Methode, die Zapfen
                                 abzurunden.
                           Daß eine gute Drehebank zum Abrunden der Zapfen eines der kostbarsten Instrumente in
                              unseren Tagen ist, wo die Uhrmacherkunst so ungeheuere Fortschritte gemacht
                              hat,Das Chronometer des Hrn. R. Widenham, East-street,
                                    Red-Lionsquare, welches von der Admiralitaͤt nach jahrlanger
                                    Pruͤfung auf der Sternwarte zu Greenwich den Preis von 300 Pfund
                                    Sterl. erhielt, wich, in einem ganzen Jahre, nur um 1 80/400 Secunde in
                                    ihrem Gange ab. Fruͤher erhielt Hr. Harrison fuͤr sein Chronometer von der Regierung nicht
                                    weniger als 10,000 Pfund, A. d. Ueb. ist ein, leuchtend. Die in den Docken zur Aufnahme der Spizen befindlichen
                              Loͤcher muͤssen einander auf das vollkommenste gegenuͤber, und
                              vollkommen in gerader Linie seyn; so daß, wenn man eine Spize aus einer Puppe in die
                              andere bringen wollte, dieß eben so leicht geschehen koͤnnte, als wenn diese
                              Loͤcher nur die Fortsezung eines und desselben Cylinders waren. Ferner muß
                              noch jener Theil der Spize der Drehebank, der das Ende der Achse aufnimmt, welches
                              demjenigen Ende gegenuͤbersteht, das den Zapfen traͤgt, auf welchem
                              man arbeiten muß, in
                              vollkommen gerader Linie mit der kleinen Kerbe stehen, die an dem Ende der anderen
                              Spize parallel mit der Achse dieser Spize angebracht ist: denn, wenn dieß nicht
                              waͤre, wuͤrde entweder der Zapfen bei dem Fuße abgeschnitten, oder er
                              wuͤrde kegelfoͤrmig, oder er bricht, waͤhrend er gedreht
                              wird.
                           Hr. Vallet hat allen diesen Schwierigkeiten durch folgende
                              Drehebank abgeholfen, die in Fig. 11. von vorne
                              dargestellt, und an dem Fuße, A, in dem Schraubstoke
                              befestigt ist. Die beiden Docken, B, und G, sind von den gewoͤhnlichen
                              Drehebank-Zapfendocken in nichts unterschieden. Sie fuͤhren die zwei Spizen,
                              D, und E, die mittelst
                              der Schrauben, F, und G,
                              welche sich auf die Lager, HH, stuͤzen, wie
                              an den gewoͤhnlichen Drehebaͤnken, in der gehoͤrigen Lage
                              befestigt sind. Jede Docke fuͤhrt eine Spindel, I,
                                 K, deren Nuzen man alsogleich einsehen wird. Jede Spize der Drehebank ist
                              mit einer Art Rad, LL, versehen, welches in 12
                              große Zaͤhne getheilt ist, und die beiden Spindeln, J,
                                 K, passen genau in den leeren Raum, welcher zwischen zwei und zwei Zahnen
                              uͤbrig bleibt, um die Spize der Drehebank genau so zu befestigen, daß sie
                              sich nicht drehen kann, waͤhrend die obere Schraube, F, und G, sie weder vor- noch
                              ruͤkwaͤrts laͤßt.
                           Die Spize D, endet sich innen in der Drehebank, in eine
                              staͤhlerne Scheibe, M, die mittelst einer starken
                              Schraube auf dem Ende dieser Spize befestigt ist. Diese Scheibe, M, ist gegen das Ende eines seiner Durchmesser mit einem
                              Loche versehen. Dieses Loch ist vollkommen walzenfoͤrmig und parallel mit der
                              Achse, und nimmt eine Spize, P, auf, die zur Bezeichnung
                              der correspondirenden Loͤcher in der Scheibe, N,
                              dient, von welcher wir alsogleich sprechen werden, und die endlich eines der Enden
                              der Achse stuͤzt, an deren anderem Ende sich der Zapfen befindet, den man
                              abrunden will.
                           Der Stift, P, paßt als Cylinder sehr genau in das Loch
                              der Scheibe, M; der aͤußere Theil desselben ist
                              kegelfoͤrmig, und sehr fein zugespizt. Er ist gehaͤrtet, und wird nach
                              dem Haͤrten, und nachdem man ihn blau anlaufen ließ, gehoͤrig
                              gestellt. Nachdem er auf der Scheibe, N, zur Bezeichnung
                              der 12 Loͤcher gedient hat, von welchen wir sogleich sprechen werden, feilt man seine Spize
                              leicht zu, und sticht im Mittel-Puncte ein kleines seichtes Loch ein, welches in der
                              Folge zur Aufnahme des Endes der Achse des Stuͤkes dient, das an seinem
                              anderen Ende den Zapfen traͤgt, den man zurunden will.
                           Die andere Spize, E, traͤgt zwischen den beiden
                              Puppen zwei Stuͤke, N, O. Der Theil der Spize,
                              welcher von den zwei Stuͤken, N, und O, verfielt ist, ist walzenfoͤrmig zugedreht, wie
                              ein Zapfen, der kleiner ist, als die Spize, jedoch dik genug, um ein Schraubenloch
                              und eine starke Schraube aufzunehmen. Die Scheibe, O,
                              ist ein Aermel, der die Art Zapfen, von welchem wir so eben sprachen,
                              gaͤnzlich bedekt. Die Scheibe N, hat nur ein Loch
                              von der Groͤße der schraube, die alles befestigt, und deren Kopf in der Dike
                              der Scheibe selbst versenkt ist; denn dieser koͤnnte hinderlich fallen, wenn
                              er unter gewissen Umstaͤnden hervorragte.
                           Die Scheibe, N, hat, in ihrem Umfange, zwoͤlf
                              groͤßere oder kleinere, mehr oder minder tiefe, Einschnitte nach der Dike der
                              Zapfen, die man zurunden will. Diese Einschnitte, muͤssen sehr
                              sorgfaͤltig verfertigt werden, sehr genau mit der Achse der Spize parallel
                              laufen, und vollkommene Halbkreise bilden.
                           Um diese Einschnitte genau der Spindel, P, gegen
                              uͤber zu bringen, muß man sich erinnern, daß dieselbe vollkommen spizig ist.
                              Die Spize, D, greift in die Spindel, I, mittelst eines Zahnes des Rades, J, ein; die Spindel, E,
                              greift gleichfalls mittelst eines Zahnes des Rades, L,
                              in die Spindel, k, ein. Man schlaͤgt auf den Kopf
                              der Spindel, D, deren Drukschraube, F, nicht angezogen ist, und bestimmt einen Punct auf der
                              Scheibe, N. Man dreht das Rad, L, und auf diese Weise dreht sich die Spize, E, um ein Zwoͤlftel; man bezeichnet hierauf einen anderen Punct, u.s.f.
                              bis alle zwoͤlf Puncte bezeichnet sind. Man sticht bei jedem Puncte ein koch
                              genau parallel mit der Achse mittelst Bohrer, die mit der Dike der Zapfen, die man
                              zurunden will, im Verhaͤltnisse stehen. Nachdem diese Loͤcher gemacht
                              sind, feilt man die Scheibe, N, in Facetten, so daß man
                              die Haͤlfte des Cylinders wegnimmt, welchen dieses Loch bildet, so zwar, daß die
                              Flaͤche dieser Facette senkrecht auf die senkrechte Flaͤche steht, die
                              durch die Achse der Spize liefe, und daß der Einschnitt, welchen das aufgedekte Loch
                              bildet, diese Facette in zwei gleiche Theile theilt. Man wird einsehen, wie viele
                              Aufmerksamkeit nothwendig ist, um dieß gehoͤrig auszufuͤhren.
                           Die Scheibe, 0, ist in Facetten gefeilt, welche mit der Achse der Spize parallel
                              laufen; sie hat deren zwoͤlf, die desto wehr oder minder von dieser Achse
                              abstehen, je mehr der Zapfen, vor welchem sie sich befinden, feiner oder
                              groͤber werden muß. Die Mitte jeder dieser Facetten muß mit der Mitte des
                              Einschnittes correspondiren, vor welcher sich dieselbe befindet. Die Facetten sind
                              bestimmt, die Zapfen-Feile oder den Polir-Stahl zu halten, die sich auf dieselbe
                              vollkommen stuͤzen muͤssen, so daß die Feile parallel mit der Achse
                              laͤuft, wenn der Einstich vollendet ist, der folglich vollkommen
                              walzenfoͤrmig seyn muß.
                           
                        
                           3) Neuer Zapfen-Zirkel.
                           Hr. Berthoud hat in seinem gelehrten Versuche uͤber
                              die Uhrmacherkunst (Essai sur l'horlogerie) erwiesen,
                              wie nothwendig es bei Maschinen ist, durch welche die Zeit bemessen werden soll, die
                              Dike der Zapfen so in denselben zu vertheilen, daß die Raͤder, die sich am
                              schnellsten drehen muͤssen, die duͤnnsten Zapfen bekommen. Er hat die
                              Regeln festgestellt, nach welchen man zuerst die Dike der Zapfen der Hemmung, und
                              nach und nach die aller uͤbrigen Raͤder, die mehr und mehr von dieser
                              entfernt stehen, bestimmt, und die desto diker werden, je weiter sie sich davon
                              entfernen. Dieser gelehrte Uhrmacher hat hierzu ein Instrument vorgeschlagen, mit
                              welchem man aber nicht zufrieden war, und das man aufgegeben hat.
                           Hr. Vallet, uͤberzeugt von der Wichtigkeit eines
                              solchen Instrumentes, hat einen neuen Versuch gewagt, der ihm vollkommen gelungen
                              ist. Fig. 12.
                              zeigt dieses Instrument in natuͤrlicher Groͤße und im Aufrisse; Fig. 13. zeigt
                              es im Vogelperspektive; Fig. 14. zeigt den
                              inneren Bau desselben. Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde
                              in allen drei Figuren.
                           
                           Die Maschine gleicht einem Uhrgehaͤuse, AA,
                              das auf drei Fuͤßen, BBB, steht, damit man
                              mit aller Bequemlichkeit an demselben arbeiten kann. Der innere Bau dieser Maschine
                              ist mit einem Zifferblatte, C, bedekt, welches, in
                              Decimale, in 360 Theile getheilt, von einem sehr leichten. Zeiger, D, durchlaufen wird, der die Oeffnung des Zirkels
                              andeutet. Dieses Blatt ist mit einem Glase, wie ein Uhrglas, bedekt: E. An der Seite bemerkt man zwei Kreisbogen, F und G, welche die Arme des
                              Zirkels bilden, aus polirtem Stahle sind, und sich nicht ehe entfernen, als bis
                              irgend ein Koͤrper dazwischen kommt. Das Instrument ist so empfindlich, daß
                              ein Haar die beiden Arme entfernen kann, und der Zeiger zeigt alsogleich die Dike
                              des Haares auf dem Zifferblatte.
                           Dieses Instrument ist so eingerichtet, daß, wenn man den beweglichen Arm nur um drei
                              Linien des alten koͤnigl. Fußes entfernt, der Zeiger das ganze Zifferblatt
                              umlaͤuft. Es wird folglich eine Linie in 120 mathematisch gleiche Theile
                              getheilt.
                           In Fig. 14.,
                              welche den Mechanismus dieser Maschine zeigt, nachdem man das Zifferblatt abnahm,
                              ist ein Arm des Zirkels, G, in dem Gehaͤuse
                              mittelst einer Schraube, H, und zwei Fuͤßen
                              befestigt. Der andere Arm, F, ist beweglich. Er hat
                              innerhalb des Gehaͤuses einen Hebelarm, k, dessen
                              Mittelpunct der Bewegung sich in I, befindet. Dieser
                              Hebelarm ist auf einer senkrechten Achse aufgenietet, die sich auf zwei
                              sorgfaͤltig gearbeiteten Zapfen bewegt, die in dem Lager und in der
                              Bruͤte S, laufen. Dieselbe Achse fuͤhrt
                              einen Rechen, L, dessen Zahne, N, in die Fluͤgel eines Triebstokes, M,
                              eingreifen, dessen Zapfen gleichfalls von zwei Bruͤken getragen werden. Einer
                              dieser Zapfen erhebt sich uͤber das Zifferblatt, und fuͤhrt die Nadel,
                              D. Eine Spiral-Feder, O,
                              die stark genug ist, um den ganzen Mechanismus auf seine vorige Stelle
                              zuruͤkzufuͤhren, ist mit einem Ende an einer Zwinge befestigt, die von
                              dem Triebstoke, M, getragen wird, und stekt mit dem
                              anderen in einer Ringschraube, P. Alles ist so geordnet,
                              daß, wenn die beiden Arme des Kreises sich beruͤhren, der Zeiger auf 360
                              steht. Um nun die Dike des Zapfens kennen zu lernen, bringt man denselben zwischen die
                              beiden Anne des Kreises bei dem Puncte, R, und
                              verduͤnnt denselben so lang, bis der Weiser den Punct zeigt, auf welchem man
                              stehen bleiben muß.
                           Hr. Bréquet hat diese Instrumente bei der
                              Ausstellung im J. 1823 sehr gelobt.
                           Lange schon haben die Arbeiter, die sich mit der Cylinder-Hemmung
                              beschaͤftigen, Werkzeuge gewuͤnscht, mit welchen sie bei Verfertigung
                              der Cylinder-Raͤder sicher und genau arbeiten koͤnnten. Man
                              vervollkommnete den Cylinder, und dachte weniger auf das Rad. Man begnuͤgte
                              sich mit den Instrumenten des beruͤhmten Ferd. Berthoud, und vernachlaͤßigte die Bedingungen, die die
                              verschiedenen Theile des Zahnes eines Rades erfordern, der mit dem Cylinder in
                              vollkommenen Einklange stehen muß. Hr. Ballet bemerkte
                              1), daß die schiefe Flache eines jeden Zahnes an jedem vollkommen gleich seyn muß,
                              damit die Hebungen immer dieselben bleiben; 2) daß die Zaͤhne immer
                              vollkommen gleich lang seyn muͤssen, damit die Faͤlle immer dieselben
                              bleiben; daß 3) der Hintertheil eines jeden Zahnes eine schiefe Flache seyn muß,
                              damit jeder Zahn an der Spize dieselbe Dike bekommt, und folglich auf den beiden
                              Flaͤchen des Cylinders dieselbe Reibung erzeugt, die uͤberall gleich
                              seyn muß; daß endlich 4) die kleinen Saͤulen, welche die Zaͤhne
                              tragen, alle gleich und gehoͤrig geglaͤttet seyn muͤssen, so
                              daß der Cylinder nie, in keinem Falle, sie erreichen kann, wodurch die
                              hoͤchste Unregelmaͤßigkeit im Gange der Uhr entstuͤnde.Nichts ist in dem gesammten Fabrik- und Gewerbswesen wichtiger, als das
                                    Fabrikwesen der Instrumente, mittelst welcher man Maschinen verfertigen,
                                    oder in den Gang bringen kann: diesem allein haben die Fabriken und
                                    Manufacturen in England ihre Riesengroͤße zu danken, mit welcher sie
                                    die Industrie eines jeden anderen Volkes erdruͤken. Wenn wir auch
                                    ihre Maschinen zu uns heruͤber schwaͤrzen, so koͤnnen
                                    wir doch von denselben nicht den Gebrauch machen, dessen sie sich erfreuen,
                                    weil es uns sogar noch an Kuͤnstlern fehlt, die die Theile dieser
                                    Maschinen ausbessern koͤnnen, wenn sie in Unordnung gerathen, was
                                    nothwendig fruͤher oder spaͤter geschehen muß. Woher kam es,
                                    das unser Friedberg, das einst durch seine Uhrmacher so bluͤhend war,
                                    jezt zum
                                    beinahe leblosen Landstadtchen herabgesunken ist? – Weil seine
                                    Uhrmacher nicht so klug waren, wie die Schweizer: und zumahl die
                                    Genfer-Uhrmacher; weil sie nicht fabrikmaͤßig, wie diese arbeiteten;
                                    ihre Arbeiten nicht zu vertheilen und nicht die dazu nothwendigen
                                    Instrumente sich zu verfertigen wußten. Doch wo haͤtten sie dieß
                                    lernen sollen? Zu Alten-Oetting, wohin die Friedberger Uhrmacher eine
                                    Opfertafel gegen die schlechten Zeiten gestiftet haben. A. d. Ueb.
                              
                           
                           Zur Verfertigung der Cylinder-Raͤder nach diesen Grundsaͤzen hat nun
                              Hr. Vallet folgende Werkzeuge erfunden:
                           1. Werkzeug, um den Cylinder-Raͤdern gleiche Neigung zu geben. Fig. 1, 2, 3, 4, 5. Tab. VI.
                           Fig. 15.
                              zeigt das Werkzeug im Aufrisse und im Profile von der Seite a, b, der Fig. 2.
                           Fig. 16.
                              stellt dasselbe von vorne und von jener Seite dar, an welcher der Arbeiter sich
                              waͤhrend der Arbeit befindet.
                           Fig. 17. ist
                              Aufriß und Profil dieses Werkzeuges von der Seite, c, d,
                              gesehen.
                           Fig. 18.
                              zeigt dasselbe von der dem Arbeiter gegenuͤberstehenden Seite.
                           Fig. 19. ist
                              dasselbe von oben herab, im Vogel-Perspektive gesehen.
                           Dieselben Buchstaben bezeichnen in allen Figuren dieselben Gegenstaͤnde.
                           Das ganze Instrument ist aus Kupfer mit Ausnahme einiger Stuͤke, die aus Stahl
                              sind, und die wir angeben werden.
                           Das Gehaͤuse, AA, ist beinahe vierekig, und
                              mit einer Oeffnung, LLLL, versehen, in welcher
                              sich ein Stuͤk von derselben Form bewegt, und von derselben Dike, wie das
                              Gehaͤuse; es ist jedoch nicht so lang, als der Einschnitt, damit es sich
                              leicht auf und nieder bewegen kann, wenn es von der Stellschraube, G, hierzu veranlaßt wird. Die vier Stahlbaͤnder,
                              f, f, f, f, von welchen zwei vorne und zwei
                              ruͤkwaͤrts, jede mittelst 2 Schrauben, an diesem Instrumente befestigt
                              sind, bilden den Falz, in welchem sich der Schlitten, B,
                              bewegt. Dieser Schlitten hat einen Steg, an dessen Ende eine Doke, N, aufgenietet ist, die eine kleine Drehspize, P, aufnimmt, welche man mittelst der Drukschraube, O, an dem gehoͤrigen Puncte befestigt. Der Steg
                              ist auf dem Schlitten mittelst zweier Drukschrauben und eines Fußes oder zweier
                              Fuͤße befestigt.
                           Der Schlitten, B, hat auf seiner anderen Flache (Fig. 11, 12 und 13.) eine
                              Platte, Q, auf welcher eine andere Doke, R, aufgeschraubt ist, die die Spize, T, aufnimmt, welche man mittelst der Drukschraube, 8,
                              befestigt. Es ist kaum noͤthig zu bemerken, daß die beiden Spizen, P, und T, einander
                              vollkommen gegen uͤber stehen muͤssen, wie wir im ersten Theile dieses
                              Aufsazes bei der Drehebank zum Abrunden der Zapfen bemerkten, und daß man an dem
                              Ende einer jeden Spize ein kleines, nicht gar tiefes, Loch zur Aufnahme der Enden
                              der beiden Zapfen des Cylinder-Rades anbringen muß.
                           Das Gehaͤuse, AA, fuͤhrt einen
                              Zahnstok, D, und ein Rad E,
                              welches in denselben eingreift. Unter dem Zahnstoke D,
                              befindet sich der Laͤnge nach eine horizontale Oeffnung, in welche ein
                              rechtwinkeliges, an dem Zahnstoke angenietetes, Stil genau paßt. Das Ganze wird
                              mittelst einer Schraube, g, befestigt, welche 1) durch
                              eine Stahlplatte laͤuft, die man vorne an dem Zahnstoke sieht; 2) durch den
                              Zahnstok und durch das rechtwinkelige Stuͤk; 3) durch eine andere Platte aus
                              Stahl, J, (Fig. 12.), welche als
                              Schraubenmutter dient. Auf diese Weise wird der Zahnstok einer
                              Uebertragungs-Bewegung von der Rechten zur Linken faͤhig, je nachdem das
                              eingreifende Rad, E, welches man durch den Zapfen, F, in Bewegung sezt, dieselbe veranlaͤßt.
                           Der Rahmen des Zahnstokes traͤgt an seinem oberen Theile ein
                              staͤhlernes Stuͤk, CU, welches Hr.
                              Vallet den Sporn nennt: es dreht sich um die Schraube
                              h, im Kreise um. Dieses Stuͤk sieht so aus,
                              wie es in der Figur gezeichnet ist, und verduͤnnt sich an jenem Theile,
                              welcher den Drehespizen nahe steht, von C, aus, wie die
                              punctirten Linien zeigen. Dieser Sporn laͤuft zwischen zwei gut
                              gehaͤrteten Stuͤken Stahl, deren eines, II, auf der Dike des Gehaͤuses, AA, mittelst zwei Schrauben, das andere, V, in
                              Form eines Steges auf dem erstem gleichfalls mittelst zwei Schrauben befestigt
                              ist.
                           
                           Ueber dem Stuͤke II findet sich ein kleines
                              staͤhlernes Stuͤk H, mit einer kleinen
                              emporgehobenen Ferse, wie Fig. 10 zeigt. Dieses
                              Stuͤk fuͤhrt ein laͤngliches Loch, Fig. 19, und ist mittelst
                              einer Schraube befestigt. Man kann es, nach Belieben, vor- oder
                              ruͤkwaͤrts schieben, und zwar mittelst eines Stiftes, den man in dem
                              Loche gewahr wird, und der es hindert, sich umzudrehen. Dieses Stuͤk dient
                              zum Zuruͤkhalten der Feile, welche, wenn sie frei waͤre, den Zahn
                              verdorben koͤnnte, der zunaͤchst auf denjenigen folgt, an welchem sie
                              arbeitet.
                           Dieses Werkzeug wird auf die Drehebank mit den gewoͤhnlichen Spizen gebracht.
                              Die Spizen dieser Drehebank stechen in die Loͤcher m und n, die man in den beiden Profils (Fig. 9 und 11) sieht. Die
                              beiden Loͤcher muͤssen an den beiden Enden einer geraden Linie
                              angebracht seyn, die mit der obern Flaͤche des Gehaͤuses a, c parallel laͤuft.
                           Dieses Instrument wird nun auf folgende Weise angewendet. Man stuͤzt den
                              Finger auf den Schweif U, des Spornes, um diesen zu
                              heben, nachdem man das Instrument auf die Drehebank gebracht hat. Man sezt hierauf
                              das Cylinder-Rad auf die beiden Spizen PT, und
                              naͤhert die vordere Flache desselben so, daß sie den Schlitten B leicht beruͤhrt, den man dann in die
                              Hoͤhe hebt, damit das Rad einen groͤßern Theil seines Umfanges auf
                              denselben stuͤzt, und besser gehalten wird. Dann laͤßt man den Sporn
                              so hervor oder zuruͤktreten, daß er den Zahn haͤlt und mehr oder
                              minder hebt, um die Flache mehr oder minder schief zu bilden. Nachdem endlich alles
                              so vorgerichtet ist, feilt man das ganze Stuͤk ab, welches zwischen den
                              Stuͤken I und V
                              hervorsteht, und geht, ohne etwas zu verruͤken, außer dem Sporne, den man aus
                              dem Zahne aushebt, auf welchem man so eben arbeitete, und den man unter dem
                              folgenden einsezt, auf den folgenden Zahn uͤber. Auf diese Weise kann man
                              vollkommen sicher seyn, daß alle Zaͤhne dieselbe Neigung bekommen werden.
                           2. Werkzeug zu doppeltem Gebrauche: 1) um die Zaͤhne oder Haͤmmer alle gleich lang zu
                                 machen; 2) dem Hintertheile des Zahns die
                                 gehoͤrige Neigung zu geben. Fig. 20, 21, 22.
                           
                           Auch dieses Instrument ist, mit Ausnahme einiger Stuͤke aus Stahl, aus
                              Kupfer.
                           Die Figg. 20,
                              21, 22 zeigen
                              dasselbe in natuͤrlicher Groͤße, und in drei verschiedenen Lagen.
                           Fig. 20.
                              stellt es so dar, daß man die kleine Drehebank von vorne sieht.
                           Fig. 21.
                              zeigt es im Vogel-Perspektive, wie es, bereit zur Arbeit, im Schraubstoke ist.
                           Fig. 22.
                              zeigt es im Schraubstoke von vorne, so wie es waͤhrend der Arbeit vor dem
                              Arbeiter steht.
                           Dieselben Buchstaben zeigen dieselben Gegenstaͤnde in diesen drei Figuren.
                           Das Gehaͤuse A, zeigt an seinem untern Theile
                              einen senk rechten Spalt, in welchem ein Schlitten B,
                              sich schiebt, der mittelst der Stellschraube C, auf- und
                              niedergeschoben werden kann.
                           Der Theil B, des Schlittens fuͤhrt einen
                              horizontalen Spalt, in welchem ein anderer Schlitten F,
                              mittelst der Stellschraube E, sich vor- und
                              ruͤkwaͤrts schieben, und dadurch dem Gehaͤuse A, sich naͤhern oder von demselben sich entfernen
                              laͤßt. Er wird auf dem gehoͤrigen Punkte durch die Schraubenmutter k befestiget, welche das Stuͤk a gegen den unteren Theil des Schlittens B druͤkt, indem er das Stuͤk F, anzieht, welches sich auf den obern Theil desselben
                              Stuͤks B, stuͤzt. Der obere Theil des
                              Schlittens F, bildet eine Gabel M, welche den Zapfen M, aufnimmt, der einen
                              Theil der kleinen Drehebank DD, ausmacht.
                           Diese Drehebank DD, hat zwei Doken und zwei
                              staͤhlerne Spizen PQ, die so, wie an der
                              ebenen beschriebenen kleinen Drehebank eingerichtet sind. Die Drukschrauben RS, dienen zu ihrer Befestigung. Die Schraube G, die sich gegen das Gehaͤuse des Instrumentes
                              stuͤzt, naͤhert und entfernt die Spizen desselben nach
                              Umstaͤnden.
                           Das Gehaͤuse ist auf einem diken Stuͤke Stahles H, ach gezogen, welches mit einer Ferse T,
                              Fig. 22,
                              versehen ist. Dieses Stuͤk ist gut gehaͤrtet und mittelst zweier
                              starken Schrauben Fig. 21. auf dem Gehaͤuse befestigt. Man sieht, Fig. 20, daß dieses
                              Stuͤk H, eingeschnitten ist, um in diesem
                              Einschnitte die Zaͤhne eines Nahes durchlaufen zu lassen, und eine kleine
                              staͤhlerne Stuͤze II, (Fig. 22), die man durch
                              die Stellschraube J, bewegen kann. Auf dieser kleinen
                              Stuͤze ruht der Zahn des Rades waͤhrend der Arbeit.
                           Um nun 1) dem Hintertheile des Zahnes die gehoͤrige
                                 Neigung zu geben, stelle man das Rad auf die Spizen der kleinen Drehebank,
                              DD, in gehoͤriger Richtung, so daß sein
                              Feld durch den Einschnitt I, durchlaͤuft, damit,
                              indem der Zahn mit seiner Ferse auf die kleine Stuͤze I, sich stuͤzt, das Rad das Hintertheil des Zahnes gegen die obere
                              Flaͤche des Stahlstuͤkes H, kehrt, d.h.,
                              es muß die durch das vorige Werkzeug (Fig. 15–19.) gebildete
                              schiefe Flaͤche auf der kleinen Stuͤze I,
                              ruhen. Dann hebt man mittelst der Stellschraube C, die
                              Drehebank, und neigt sie mittelst der Schraube G, auf
                              den gehoͤrigen Punkt.
                           Nachdem dieß geschehen ist, untersucht man den Hammer, dessen Spize am wenigsten
                              Oberflaͤche darbietet, hebt das Rad bis die, von der Stahlplatte H, geleitete Feile diese Oberflaͤche erreicht,
                              und macht auf diese Weise, indem man nach und nach alle Zahne durchlaufen
                              laͤßt, diese Spize uͤberall gleich dik, und das Hintertheil aller
                              dieser Zaͤhne wird gleich geneigt seyn.
                           Um 2) den Haͤmmern gleiche Laͤnge zu geben,
                              sezt man das Cylinder-Rad auf die kleine Drehebank zwischen die beiden Spizen P, Q, aber in umgekehrter Richtung verglichen mit jener
                              in Nr. 1. Man entfernt die Drehebank, DD, mittelst
                              der Schraube G, so, daß der Zahn mit seiner Ferse auf
                              der kleinen Stuͤze I, aufliegt, die Spize aber in
                              der Luft haͤlt. Dann laͤßt man nach und nach, die Drehebank mehr oder
                              minder oͤffnend, alle Zahne durchlaufen, bis man den kuͤrzesten
                              gefunden hat, der auf der obern Oberflaͤche des Stahlstuͤkes H, hinstreift. Nachdem man diesen Punkt gefunden hat,
                              laͤßt man nach und nach jeden Zahn uͤber dieselbe Stuͤze I, laufen, und feilt alles ab, was uͤber das
                              Stuͤk H, hinausragt. Auf diese Weise ist man
                              sicher, daß alle Hammer gleiche Hoͤhe haben. Die Feile konnte, bei dieser
                              Arbeit, nicht uͤber das Rad hinfahren, indem sie von der Hervorstehenden
                              Ferse T, zuruͤkgehalten wurde.
                           
                           3. Werkzeug zur Politur der Gaͤulen der
                                 Cylinder-Raͤder. Fig. 23. 24. 25.
                           Dieses Werkzeug ist, wie die vorigen, von Kupfer, und in natuͤrlicher
                              Groͤße dargestellt. Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben
                              Gegenstaͤnde in allen drei Figuren.
                           Fig. 23.
                              zeigt das Instrument im Aufrisse, mit seinem Fuße G, auf
                              dem Schraubstoke und von der Seite des Arbeiters her gesehen.
                           Fig. 24.
                              zeigt dasselbe von der entgegengesezten Seite, um die Stellung und den Nuzen der
                              Stuͤze mit dem Schlitten E, E, darzustellen, die
                              Fig. 25.
                              von vorne, d.h., wenn man das Instrument von dem Ende H,
                              aus in Fig.
                                 23. ansieht, weiset.
                           Dieses Instrument ist eine kleine freie Drehebank, deren Gehaͤuse den
                              Koͤrper derselben A, den Fuß G, die Doke B, mit der
                              staͤhlernen Spize C, welche leztere man mittelst
                              der Schraube I, auf dem gehoͤrigen Punkte
                              befestigt, und die zweite Doke M, zur Aufnahme des
                              Halsstuͤkes der Achse HL, faßt.
                           Diese zweite Doke oder die Brille M, besteht aus zwei
                              Stuͤken, deren eines M, aus Kupfer, aus Einem
                              Staͤke mit dem uͤbrigen Gehaͤuse ist; das andere P, ist aus Stahl, und mittelst zweier Schrauben auf dem
                              kupfernen Stuͤke M, befestiget.
                           Die Stuͤze des Schlittens, EE, H, ist auf dem Gehaͤuft des
                              Instrumentes mittelst der beiden in das Gehaͤuse eingeschraubten Schrauben
                              SS, befestigt. Diese beiden Schrauben laufen
                              frei, und ohne einzugreifen in zwei laͤnglichen Loͤchen RR, damit ihre Vorderflaͤche, HE, Fig. 25., die sich unter
                              einem rechten Winkel gegen die Brille M, kehrt, sich von
                              derselben leicht entfernen, und eben so leicht derselben sich naͤhern kann,
                              was mittelst der Stellschraube F, geschieht, nachdem man
                              die Schrauben SS, nachließ, die man wieder
                              anzieht, wann der Schlitten in Hinsicht auf das Rad, welches man bearbeiten will,
                              auf den gehoͤrigen Punkt gekommen ist.
                           Es ist uͤberfluͤssig zu bemerken, daß die Loͤcher in der Doke
                              B, in der Brille M, in
                              der Stahlplatte P, und in dem Kopfe des Schlittens E, E, gegen den Punkt H, in
                              einer vollkommen geraden
                              Linie, die senkrecht auf die Flaͤche von M, ist,
                              sich befinden muͤssen.
                           Die Achse der Drehebank ist aus gehaͤrtetem Stahle; sie erstrekt sich
                              eigentlich bloß von dem Punkte J, bis auf die Spize L, die in einem Loche am Ende der Spize C, aufgenommen wird. Diese Achse ist an jenem Theile,
                              der durch die Platte P, laͤuft,
                              kegelfoͤrmig; der ganzen uͤbrigen Laͤnge nach aber
                              walzenfoͤrmig, obschon von verschiedenem Durchmesser. Sie ist, einem großen
                              Theile ihrer Laͤnge nach, von dem Punkte J,
                              angerechnet, walzenfoͤrmig durchbohrt. Man hat einen Vorrath
                              walzenfoͤrmiger Spindeln, die mit ihrem Schafte genau in das
                              walzenfoͤrmige Loch der Achse passen, und darin mittelst der Drukschraube, a,
                              befestigt sind. Ein kupfernes Huͤtchen N,
                              befindet sich auf dem Ende des Baumes L, und wird durch
                              die Drukschraube O, befestiget.
                           Man arbeitet mit dieser Maschine auf folgende Weise. Van legt das Cylinder-Rad platt
                              auf die Vorderseite der Stuͤze des Schlittens bei H, neben der Spindel. Man zieht die Stuͤze mittelst der
                              Stellschraube F, zuruͤk oder schiebt sie vor, bis
                              die Basis des Cylinders, welche die Spindel bildet, gerade unter den Zahn kommt,
                              damit unter dem Zahne nicht der mindeste Vorsprung oder die mindeste Ungleichheit
                              bleibt, und dieser Zahn vollkommen flach oben auf der kleinen Saͤule
                              aufliegt, die sie bildet. Nachdem das Instrument auf diese Art vorgerichtet ist,
                              bringt man einen Geigenbogen auf das Huͤtchen, und dreht die Spindel mit
                              einer Hand, waͤhrend man mit der andern das Rad so leitet, daß sowohl die
                              kleine Saͤule als die Oeffnung, die unter dem Zahne oder Hammer die Form
                              eines U, hat, gehoͤrig ausgebildet wird.
                           Es ist kein Zweifel, daß man auf diese Weise die Cylinder-Raͤder eben so
                              leicht als vollkommen zurichten kann. Hr. Vallet
                              verfertigt auf diese Weise Cylinder-Uhren, die als Chronometer gelten
                              koͤnnten. Ein Taubstummer, der junge Alavoine, verfertigte die schoͤne
                              Cylinder-Uhr, die bei der Ausstellung im J. 1823 vorgezeigt wurde.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
