| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. LXXVI., S. 387 | 
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                        LXXVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 29. September bis 22. Oktober 1825 zu
                              London ertheilten Patente. Aus dem Repertory of Patent
                                 Inventions, Nov. 1825. S. 367.
                           
                              Dem Wilh. Duesbury,
                                 Farben-Fabrikanten zu Boasal, Derbyshire, auf eine Methode, eine weiße Farbe aus
                                 der unreinen natuͤrlichen schwefelsauren Schwererde (Schwerspath) zu
                                 bereitenUnsere Bleiweißfabrikanten verkaufen schon laͤngst den Schwer- und
                                       Kalkspath statt Bleiweiß. D.. Dd. 29.
                                    September 1825.
                              
                           
                              Dem Joh. Martineau,
                                 d. Juͤng., Mechaniker in City-Road, Middlesex, und dem Heinr. Wilh. Smith, Esq.
                                 in Lawrence Pountney Place, City of London; auf Verbesserungen in der
                                 Stahlerzeugung. Mitgetheilt von einem Fremden. Dd.
                                 6. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Sir George
                                    Cayley, Baronet, zu Brompton Yorkshire; auf einen neuen Wagen (locomotive apparatus). Dd. 6. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Jak. Shudi
                                    Broadwood, Fortepiano-Macher in Great Pultney-street, Middlesex,
                                 auf Verbesserungen in kleinen oder sogenannten vierekigen Fortepianos. Dd. 6. Okt.
                                    1825.
                              
                           
                              Dem Thom. Howard,
                                 Kaufmanne in New Broad-street, London; auf eine neue Dampfmaschine. Dd. 13. Okt.
                                    1825.
                              
                           
                              Dem Nathaniel
                                    Kimball, Kaufmanne zu New-York; auf ein Verfahren, Eisen in Stahl zu
                                 verwandeln. Mitgetheilt von einem Fremden. Dd. 13. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Benjamin
                                    Saunders, Knopf-Fabrikanten zu Bromsgrove, Worcestershire; auf
                                 Verbesserungen bei Fabrikation der Knoͤpfe. Dd. 13. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Thom. Dwyer,
                                 Seidenzeug-Fabrikanten zu Dublin, Lower Ridge-street; auf Verbesserungen in der
                                 Fabrikation der Knoͤpfe. Dd. 13. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Jos. Clisild
                                    Daniell, Tuchmacher zu Stoke, Wilts; auf Verbesserungen an
                                 Maschinen zum Weben der Tuͤcher. Dd. 13. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Jos. Caston,
                                 Esqu., zu Braford, Somersetshire; auf Verbesserungen an Dampfwagen und an den
                                 Straßen, auf welchen dieselben zu fahren haben. Dd.
                                 13. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Wilh. Hirst,
                                 Joh. Wood, und
                                 Joh. Rogerson,
                                 zu Leeds; auf Verbesserungen in den Maschinen zum
                                 Rauhen und Zurichten der Tuͤcher. Dd. 21. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Ralph Stephen
                                    Pemperton, und Joh. Morgan zu Lanelly, Carmarthenshire; fuͤr eine
                                 vereinte Zug- und Drukpumpe. Dd. 21. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Goldsworthy
                                    Gurney, Wundarzte in Argyle-Street, Middlesex; auf Verbesserungen
                                 in den Apparaten zur Dampferzeugung. Dd. 21. Oktober 1825.
                              
                           
                              Dem Lemuel Wellmann
                                    Wright, Mechaniker in Princes-Street, Lambeth, Surrey; auf
                                 Verbesserungen im Baue der Dampf-Maschinen. Dd.
                                 21. Okt. 1825.
                              
                           
                              Dem Heinr. Constantin
                                    Jennings, praktischen Chemiker in Devonshire-Street, Middlesex,
                                 auf Verbesserungen bei Raffinirung des Zukers. Dd.
                                 22. Okt. 1825.
                              
                           
                              Die Kosten eines Patents fuͤr England (wenn
                                 keine Einwendungen statt haben), ohne die Erklaͤrung (Specification)
                                 desselben, wofuͤr die Auslagen von der Laͤnge derselben, von der
                                 Muͤhe, die man dabei hat, und von der Menge der Zeichnungen
                                 abhaͤngen, sind
                              
                                 
                                    
                                    105
                                    Pfd.
                                    Sterl.
                                    (1260 st. rhein.)
                                    
                                 
                                    Detto fuͤr Schottland
                                       
                                      75
                                     –
                                      –
                                    
                                    
                                 
                                    Detto fuͤr Ireland
                                       
                                    120
                                     –
                                      –
                                    
                                    
                                 
                              Wir werden naͤchstens die Geseze und Formalitaͤten des engl.
                                 Patent-Wesens unseren Lesern aus einem der neuesten Werke hier- uͤber
                                 mittheilen.
                              
                           
                        
                           Fortsezung des Auszuges aus dem Berichte des Ausschusses des
                              Hauses der Gemeinen zur Untersuchung des Gesezes uͤber Ausfuhr der Maschinen
                              und Werkzeuge. (Polyt. Journal, Bd. XVI. S.
                                 90. Bd. XVII. S. 380, 496. Bd.
                                 XVIII. S. 115.)
                           Der Ausschuß bemerkt, daß, obschon bereits im J. 1497 Wollentuͤcher und Zeuge
                              der wichtigste Ausfuhr-Artikel fuͤr England waren, erst im J. 1750, nach
                              XXIII. Geo. II. c. 13, ein Gesez die Ausfuhr der zur Verfertigung derselben
                              noͤthigen Werkzeuge verbot, und daß seit fuͤnfzig Jahren kein Gesez in
                              Bezug auf diese Werkzeuge mehr erschienen ist. Eben dieses Gesez vom J. 1750
                              verbietet auch die Ausfuhr der in der Seidenzeug-Fabrikation noͤthigen
                              Werkzeuge, obschon die Seiden-Manufakturen in England damals in ihrer Kindheit, und
                              in jedem andern Staate auf dem festen Lande weit bluͤhender waren: diesem
                              Geseze fehlte daher, in Hinsicht auf Seiden-Manufakturen, wie der Ausschuß bemerkt,
                              alle Spur von gesundem Menschenverstande.
                           Nicht viel besser war das Gesez vom Jahr 1774 (XIV. Geo. III. c. 71.Dieß heißt in der englischen Gesez-Sprache: im 14. Regierungs-Jahre Georgs III. 71. Gesez.), welches die Ausfuhr der Maschinen in Leinwand- und Kattun-Fabriken verbot,
                              indem, so sehr auch Vorsicht in Hinsicht auf Kattun-Fabriken noͤthig gewesen
                              seyn mochte, doch Frankreich, Deutschland, und andere Laͤnder des Continents
                              bessere Leinwand-Fabriken besaßen, als England.
                           Ein Gesez vom J. 1775 (XV. Geo. III. c. 5.) erlaubte die Ausfuhr der Wollen- und
                              Baumwollen-Kardaͤtschen nach den brittischen Colonien in Nord-Amerika aus dem
                              Grunde: „weil durch Verbot der Ausfuhr derselben eine Menge arme Familien
                                 in England leiden wuͤrden.“ Der Ausschuß erlaubt sich die
                              Bemerkung, daß jedes aͤhnliche Verbot, wenn nicht dieselben Folgen, doch
                              wenigstens keinen scheinbaren Vortheil herbeifuͤhrte.
                           Dessen ungeachtet verbot doch ein Gesez vom J. 1781 (XXI. Geo. III. c. 37.), nicht bloß die Ausfuhr aller Werkzeuge, sondern
                              selbst aller Modelle und Plane in Hinsicht auf Wollen-, Baumwollen-, Leinen- und
                              Seiden-Manufakturen, unter Strafe von 200 Pfd. und Confiscation der Artikel, die man
                              ausfuͤhren wollte.
                           Im J. 1782 erschien ein anderes Gesez (XXII. Geo. III. cap. 60.), welches alle Bloͤke, Platten, Maschinen und andere
                              Werkzeuge, deren man sich in den Calico-, Kattun-, Muslin- und Leinwand-Drukereien
                              bedient, auszufuͤhren verbot, und im J. 1784 (XXV. Geo. III. c. 67. kamen auch die Eisen- und Stahl-Manufakturen zum
                              ersten Male daran. „Kein hierzu gehoͤriges Instrument oder
                                 Geraͤth, was es immer fuͤr Namen haben mag, es mag jezt schon
                                 vorhanden seyn, oder erst erfunden werden, darf ausgefuͤhrt werden, damit
                                 kein Land in der Welt, außer England, in dem Besize derselben seyn und bleiben
                                 soll.
                              
                           Es scheint, daß dieß
                              besonders auf die Knoͤpfe und Schnallen abgesehen war, mit welchen England ein Monopol
                              treiben wollte. Leztere sind, ungeachtet dieses strengen Gesezes, aus der Mode
                              gekommen. Was die Knoͤpfe betrifft, so hat die Fabrication derselben auch
                              nach diesem Geseze noch ungeheuere Fortschritte gemacht, obschon England den Handel
                              mit denselben verloren hat. England hat, nach den Buͤchern des
                              groͤßten Knopf-Fabrikanten in England, Hrn. Ledsam
                              zu Birmingham, Frankreich, Deutschland, die Schweiz und Italien mit Knoͤpfen
                              versehen: zu Birmingham allein werden, jede Woche, 20,000 Groß (ein Groß ist 12
                              Duzend) Knoͤpfe verfertigtDieß gibt jaͤhrlich 135 Millionen, 360,000 Knoͤpft. Man darf
                                    sich nun nicht wundern, wenn es uͤberall so viele Knoͤpfe
                                    gibt, da jaͤhrlich in einem einzigen Staͤdtchen Englands deren
                                    so viele fabricirt werden.A. d. Ueb., und doch war in England das Kupfer um 60 p. C. theurer, als auf dem festen Lande, bloß aus dem
                              Grunde, um die reichen Bergwerks-Besizer in Cornwall durch schwere
                              Einfuhr-Zoͤlle auf Kupfer zu schuͤzen. Diese schweren Zoͤlle,
                              und die Stempel-Taxe auf das bei den Knoͤpfen verbrauchte Silber, nebst
                              andern Abgaben fuͤr die fabricirten Knoͤpfe sezten England außer
                              Stand, mit den franzoͤsischen Fabriken Concurrenz zu halten, und England
                              verlor seinen Handel. „Ein Beweis mehr“ sagt der Ausschuß
                              „daß niedriger Preis eines Artikels, den man verarbeiten soll,
                                 reichlichen Absaz des daraus erzeugten Fabrikates weit mehr sichert, als alle
                                 Zoͤlle auf die Einfuhr des zu verarbeitenden ArtikelsEs wird leider noch lange hergehen, bis die Finanzherren auf dem festen
                                       Lande diese große Wahrheit einsehen.A. d. Ueb. und alle Verbote der Ausfuhr der Maschinen, durch welche er verarbeitet
                                 wird.“
                              
                           Die Regierung uͤberzeugte sich von dem Nachtheile dieses Gesezes, und
                              widerrief es im folgenden Jahre (XXVI. Geo. III. c. 76
                              u. 89), jedoch mit einem Anhange von so vielen Ausnahmen, daß es heute zu Tage
                              beinahe unmoͤglich ist, auszumitteln, was erlaubt und was verboten ist. Die
                              Ausfuhr der Kardaͤtschen wurde aus dem obigen Grunde wieder gestattet, und
                              das Verbot sollte nur bis zur naͤchsten Parliaments-Sizung dauern, und nicht
                              laͤnger.
                           Der Ausschuß ist der Meinung, daß Abaͤnderungen in den Gesezen, durch welche
                              Aus- und Einfuhr-Verbote bestehen, so selten als moͤglich geschehen sollten,
                              indem dadurch der Handel eine ganz andere Gestaltung erhaͤlt, und, abgesehen
                              von dem Verluste an Capitalien, Unsicherheit und Schwanken bei Kaufleuten und
                              Fabrikanten zugleich entsteht, wodurch der Handel und das Wohl des Landes zugleich
                              leidet. Weise Maͤnner waren der Meinung, daß es oft besser ist, Nachtheile
                              und Schaden zu ertragen, als eine ploͤzliche Veraͤnderung in irgend
                              einem ausgebreiteten Zweige der Industrie eines Landes vorzunehmen, obschon dadurch
                              endlich aller Nachtheil und aller Verlust beseitigt werden koͤnnte: allein,
                              die Unsicherheit bei der Anwendung dieses Grundsazes ist so groß, daß unsere
                              Gesezgeber ein merkwuͤrdiges Beispiel gaͤnzlichen Mangels
                              feststehender Grundsaͤze gegeben haben. Das Provisorium (bis zur
                              naͤchsten Parliaments-Sizung) blieb, obschon es im J. 1787 sein Ende gefunden
                              haben sollte, bis zum 34. Regierungs-Jahre Georgs III, und ward im 38.
                              Regierungs-Jahre als definitiv fuͤr ewige Zeiten erklaͤrt.
                           Das Verbot der Ausfuhr auf Werkzeuge wurde sogar auf die Muͤnz-Geraͤthe
                              ausgedehnt, als ob man andere Laͤnder hindern wollte, ihr eignes Geld zu
                              praͤgen, oder als ob England Schaden daran haͤtte, wenn andere
                              Laͤnder ihre Muͤnzen mit englischen Maschinen auspraͤgen. Nur
                              in einem einzigen Falle wurde in dieser Hinsicht eine Ausnahme gemacht: es wurde
                              naͤmlich im J. 1799 (XXXIX. Geo. III. 
                              c. 96) dem Mechaniker, Hrn. Matth. Bolton zu Birmingham erlaubt, alle zur Errichtung einer Muͤnze
                              noͤthigen Geraͤthe nach Rußland auszufuͤhren, und Arbeiter zur
                              Aufstellung derselben hinzusenden. In andern Faͤllen hat die Regierung
                              zuweilen einige Ausnahmen gestattet, wo es die Umstaͤnde erforderten.
                           Viele Fabrikanten, die der Ausschuß uͤber die Verbote der Maschinen-Ausfuhr
                              befragte, waren der Meinung, daß unsere Fabriken in dem Maße dadurch gewannen, als
                              die Fabriken im Auslande gehindert wurden, mit den unsrigen zu rivalisiren. Andere
                              hingegen behaupteten, daß diese Verbote unserem Handel und unserer Industrie
                              nachtheilig sind, indem wir uns dadurch selbst den Weg zu einem Zweige der Industrie
                              versperren, der Taufende von Haͤnden beschaͤftigen, unsere Erzeugnisse
                              und folglich auch unsere Capitale, vermehren koͤnnte, um so mehr, als alles,
                              was zur Verfertigung von Maschinen gehoͤrt, Produkt unseres Bodens ist.
                           Die Scheelsucht, welche die Verbote der Ausfuhr von Maschinen und Werkzeugen
                              verewigen, und die gute Wirkung, welche die Aufhebung derselben bei andern
                              Voͤlkern in Hinsicht auf unseren Handel hervorbringen wuͤrde, indem
                              sie die Freiheit desselben beguͤnstigte, wird ein Grund mehr, diese Verbote
                              aufzuheben.
                           Obschon der Ausschuß die vorzuͤglichsten Fabrik- und Handlungs-Kammern in den
                              verschiedenen Staͤdten des Koͤnigreichs eingeladen hat, vor seinen
                              Schranken zu erscheinen, protestirte bloß die Handlungs-Kammer der Stadt Birmingham
                              gegen Aufhebung der Verbote der Ausfuhr der Maschinen und der Auswanderung der
                              Arbeiter, und ein Hr. Dunlop im Nahmen aller Spinnmeister der Grafschaft Renfrew.
                              Dagegen verlangten alle Fabrikanten von Maschinen und Werkzeugen, sowohl in der
                              Hauptstadt als auf dem Lande freie Ausfuhr derselben, folglich Aufhebung der
                              bestehenden Verbote, leztere jedoch mit Ausnahme der zur Baumwollenspinnerei
                              gehoͤrigen Maschinen, indem sie besorgten, daß das Ausland Baumwollenzeuge
                              dadurch weit wohlfeiler erzeugen koͤnnte, als es in England nicht
                              moͤglich ist, der Preis dieser Maschinen in England selbst erhoͤht
                              werden, und vielleicht gar Mangel dadurch entstehen koͤnnte. Einer ganz
                              entgegengesezten Meinung waren jedoch die Maschinen-Fabrikanten der Hauptstadt, die
                              behaupteten, die Maschinen muͤßten in dem Maße wohlfeiler werden, als viele
                              gesucht und folglich viele erzeugt werdenDa in St. Blasien und in Frankreich jezt eben so vorzuͤglich gute
                                    Baumwollen-Spinnmaschinen, wie in England verfertigt werden, so gereicht
                                    dieses Ausfuhrverbot den englischen Maschinenbauern mehr als den
                                    Maschinenspinnerei-Besizern daselbst zum Vortheil.D.. (Aus dem Repertory of Patent Inventions,
                              October, S. 259.)
                           
                        
                           Fortschritte des Gewerbswesens uͤber den
                              Erdball.
                           Zu Otaheite wurde eine Zuker-Raffinerie aus dem dort wild wachsenden Zukerrohre
                              errichtet, und zu Cimeo eine Kattun-Fabrik, wo die Spinnerei und die
                              Weberstuͤhle durch Wasser getrieben werden. (London
                                 Journal of Arts. September 1825. S. 159.)
                           
                        
                           Stillstand in Frankreichs Industrie und Handel.
                           Baron Dupin zeigte in einer Vorlesung vor der Akademie des Sciences am 16. Aug. 1825, in welcher er
                              uͤber ein „nouvel Enseignement de la
                                    Geometrie et de la Mecanique appliquees aux Arts et Metiers et aux Beaux
                                    Arts“ sprach, daß Frankreich vom J. 1820 bis 23 auf seinen Schiffen um
                              Ein Fuͤnftel weniger ausfuͤhrte, und auf fremden Schiffen um beinahe
                              ein Drittel mehr einfuͤhrte. Frankreich hat im J. 1820 fuͤr 292
                              Millionen Franken Produkte seiner Industrie ausgefuͤhrt; im J. 1823 nur mehr
                              fuͤr 227 Millionen; es hat also binnen 3 Jahren an 292 Millionen, 65
                              Millionen, oder mehr als Ein Viertel, verloren. Dies, ruͤhrt, sagt er, von
                              den Fortschritten der Industrie in England, in den Niederlanden, in Deutschland, her. (Vergl. die Rede des Baron Dupin im Mercure technologique,
                                 September l. J. S. 309. 310, die die Nothwendigkeit fleißigen Studiums und
                              guten Unterrichtes in Mathematik fuͤr jedes Land zu erweisen sucht.)
                           
                        
                           Ueber Elasticitaͤt und Staͤrke des harten und
                              weichen Stahls,
                           hat Hr. Thom. Tredgold in einem
                              Schreiben an Hrn. M. Dr. Young (welches sich in den Philosophical Transactions of the Roy. Society of London for 1824. Part. II. und in den Annals of Philosophy
                              September 1825, S. 220 im Auszuge befindet) sehr
                              interessante Versuche dargestellt, deren Resultate darauf hinausgehen:
                           
                              „daß die elastische Kraft des Stahles bei allen verschiedenen Graden von
                                 Temperirung so ziemlich dieselbe ist; daß die Hoͤhe des Modulus der
                                 Elasticitaͤt, nach der von Dr. Young in
                                 dessen Nat. Phil. B. II. S. 48, gegebenen Formel berechnet, nach dem ersten
                                 Versuche 8,827,300 Fuß; nach dem zweiten 8,810,000 Fuß ist; daß derselbe nach
                                 Dr. Young's Berechnung bei seinen Versuchen
                                 uͤber Schwingung (Nat. Phil. II. S. 86.) 8,530,000 Fuß ist; nach Duleau's Versuchen (Essay théorique et
                                    expérimental sur les fer forgé, S. 38.) fuͤr
                                 Gußstahl aber 2,400,000 Fuß, und fuͤr deutschen Stahl 6,600,000 Fuß; daß
                                 die Kraft, welche eine bleibende Veraͤnderung in hartem Stahle veranlaßt,
                                 sich zu jener, welche denselben bricht, verhaͤlt :: 350: 580 oder :: 1:
                                 1,66, und in demselben Stahle, bei einer Temperirung von Strohgelb :: 150: 385,
                                 :: 1: 2,56; daß die Spannung der oberflaͤchlichen Theilchen bei einem
                                 Druke, der eine bleibende Veraͤnderung erzeugt (nach der Formel in Tredgold's
                                 Essay on the Strength of Iron,
                                    p. 146, 2. Edition) auf den □ Zoll
                                 temperirten Stahles 45,000 Pfd. ist, und die absolute Cohaͤsion = 115,000
                                 Pfd. Hr. Rennie fand die directe Cohaͤsion des
                                 Blaͤtterstahles 133,000 Pfd. (Philos. Tranzact. 1818). An jeder Stange sehr harten Stahles
                                 war der Druk, der bleibende Veraͤnderung erzeugte, 51,000 Pfd. auf ein
                                 □ Zoll, und die absolute Cohaͤsion nur 85,000 Pfd.“
                              
                           „Hieraus“ sagt Hr. Tredgold,
                              „scheint zu erhellen, daß bei dem Haͤrten des Stahles die
                                 Theilchen in eine Art von Spannung gegen einander gebracht werden, wodurch ihre
                                 Kraft, aͤußerer Gewalt zu widerstehen, vermindert wird. Der Betrag dieser
                                 Spannung muß der Differenz zwischen der absoluten Cohaͤsion in
                                 verschiedenen Zustaͤnden gleich seyn. Wenn man Hrn. Rennie's Versuch als Maaßstab der Cohision in welchem Zustande
                                 annimmt, so wird, fuͤr die Spannung bei strohgelber Temperirung, 133,000
                                 – 115,000 = 18,000 Pfd.; und fuͤr die Spannung des harten Stahles,
                                 133,000 – 85,000 = 48,000 Pfd. Wenn diese Ansicht richtig ist, so lassen
                                 sich die Phaͤnomene des Haͤrtens des Stahles auf folgende Weise
                                 erklaͤren, die jener in Young's
                                 Lectures, 1. p. 644
                                 ziemlich nahe kommt: Nachdem ein Stuͤk Stahl zur gehoͤrigen
                                 Temperatur gehizt wurde, wird eine kuͤhlende Fluͤssigkeit
                                 angebracht, die die Hize der Oberflaͤche desselben schneller entzieht,
                                 als das Innere desselben sie noch liefern kann. Die Zusammenziehung der
                                 Theilchen an der Oberflaͤche um die Theilchen in der Mitte, die durch die
                                 Hize ausgedehnt werden, und die Zusammenziehung der Theilchen in der Mitte,
                                 waͤhrend des Abkuͤhlens, indem sie bei einer niedrigen Temperatur
                                 mehr als noͤthig ausgedehnt sind, erzeugt daher jene gleichfoͤrmige Spannung, die
                                 die Cohaͤsiv-Kraft am harten Stahle so sehr vermindert. Die
                                 Vergroͤßerung des Volumens waͤhrend des Haͤrtens stimmt mit
                                 dieser Erklaͤrung, und laͤßt erwarten, daß jedes Metall
                                 gehaͤrtet werden kann, wenn man demselben seine Hize schneller, als durch
                                 seine Leitungskraft, entzieht.
                              
                           
                        
                           Eisen in Stahl zu verwandeln.
                           Das american Museum und aus diesem das London Journal of Arts, N. 56, 57 gibt S. 42
                              folgende Methode an, eine Eisenstange nur zur Haͤlfte in Stahl zu verwandeln.
                              Man bringt, wie gewoͤhnlich, eine Lage Kohle an, und legt auf diese eine Lage
                              Eisenstangen, dann eine Lage Thon oder eine Mischung aus Thon, die bei der zum
                              Stahlen noͤthigen Hitze nicht schmilzt, oder irgend eine Masse, die nicht so
                              viel Kohlenstoff enthaͤlt, als noͤthig ist, um Eisen zu Stahl zu
                              verwandeln, und die der Reinheit des Eisens nicht schaden kann. Die naͤchste
                              Lage Eisen kommt auf diese Thonlage, oder auf die oben erwaͤhnte Schichte
                              einer andern Masse zu liegen, und dann kommt wieder eine Lage Kohle und so
                              abwechselnd eine Lage Kohle und Thon zwischen jede Schichte Eisen, bis die
                              Buͤchse oder der Ofen voll ist. Nachdem das Feuer so lang und so stark
                              unterhalten wurde, als zur Verwandlung des Eisens in Stahl gewoͤhnlich
                              noͤthig ist, wird jede Eisenstange zur Haͤlfte in Stahl verwandelt
                              seyn.
                           Wenn die Stangen uͤber die Haͤlfte Stahl werden sollen, muß das Feuer
                              etwas laͤnger unterhalten werden, und wenn nicht ganz bis zur Haͤlfte,
                              so eine kuͤrzere Zeit. Wenn nur eine Kante einer flachen Stange in Stahl
                              verwandelt werden soll, duͤrfen die Stangen auf eben dieselbe Weise nur mit
                              der Kante in die Kohle eingesezt, und die uͤbrigen Seiten muͤssen mit
                              Thon bedeckt werden. Es koͤnnte zwar eben dieß auch ohne Thon geschehen; man
                              ist aber sicherer, wenn man den Thon auf obige Weise anwendet.
                           
                        
                           Ueber Schrauben-Schneiden
                           theilt das Repertory of
                                 Patent-Inventions, October, 1825, S. 256, einen Aufsaz eines
                              „Arbeiters“ mit, welcher so ziemlich alle Ursachen der
                              bisherigen Maͤngel an der wuͤnschenswerthen Genauigkeit einer Schraube
                              und auch eine Methode zur Abhuͤlfe derselben zeigt, die aber etwas
                              complicirt, und mit welcher der Verfasser selbst nicht zufrieden ist. Die Redaction
                              des Repertory verweist ihn auf eine zu wenig gekannte,
                              und verbesserte Methode Schrauben zu schneiden, die der hochw. Hr. Gilbert Austin im Repertory of
                                 Arts, I. Series, Vol. II. p. 399. angegeben hat.
                           
                        
                           Ueber Eisenbahnen
                           liefert das Repertory of
                                 Patent-Invention, September 1826, S. 184, bei Gelegenheit einer Recension
                              des Patentes, welches Hr. Wilh. Jones am 28. Febr. 1824
                              sich geben ließ (Vergl. Polytechn. Journ. B. XVII.
                                 S. 261.) und der Werke des Hrn. Wood (a practical treatise on railroads, and interior communication
                                 in general, with experiments and tables of the comparative value of Canals and
                                 Railroads. 8. Lond. 1824. 314 S), des Hrn. Tredgold (a practical treatise on
                                 Railroads, 8 Lond. 1824. 184 S.) des Hrn. Palmer (on a railway on a new
                                 principle and on the expedience of sinking capital in Railways), des Hrn.
                              Ballance (on locomotion by air
                                 drawn through an arched tunnel etc. S. 206) mehrere sehr interessante
                              Bemerkungen und Erfahrungen mit, welche wir hier bei der Beschraͤnktheit
                              unseres Raumes, da sie zum Theil polemischen Inhaltes sind, nicht mittheilen
                              koͤnnen; worauf wir aber alle unsere Leser, die sich fuͤr Eisenbahnen
                              interessiren, aufmerksam machen zu muͤssen glauben, indem sie von einem
                              erfahrnen Manne herzuruͤhren scheinen.
                           
                        
                           Neue Art Dampfboote in Amerika.
                           Das Dampfboot Trenton wurde (Vergl. Philadelphia Freeman's Journal und London Journal
                                 of Arts, September, 1825, S. 160.) nach einer ganz neuen Methode erbaut:
                              die Kessel ruhen auf den sogenannten Guards zu jeder Seite des Bootes, und ragen
                              uͤber das Wasser hinaus. Dadurch wird das ganze Verdek frei, und dient zum
                              Spaziergange; der Raum, wo die Kessel im Boote standen, gibt ein kleines Kabinet,
                              und geschieht ein Ungluͤk, so stuͤrzt das heiße Wasser in die See oder
                              in den Fluß, ohne die Schiffenden zu beschaͤdigen; die laͤstige Hize
                              im Schiffsraͤume wird endlich bedeutend vermindert. Der Trenton ward zu Hohoken gebaut, und ist das beste Dampfboot, das man bis
                              jezt besizt. Man koͤnnte ihn einen Wasser-Ballon
                              nennen.
                           
                        
                           Ueber die nordamerikanische Vorrichtung gegen den Strom zu
                              fahren,
                           woruͤber wir in diesem Journale eine Notiz mitgetheilt
                              haben, und die in einer eigenen kleinen Schrift des Hrn. Cd. Clark zu Philadelphia beschrieben wurde, befindet sich ein sehr
                              interessanter Aufsatz mit allen dazu gehoͤrigen algebraischen Formeln im Nouveau Bulletin des Sciences d. l. Soc. philomatique, Janv. 1825. S. 4, worauf wir unsere
                              Leser verweisen. Bei uns haͤchelt man sich lieber armselig und
                              muͤhselig, und also laͤcherlich, durch die Schluchten der Donau bei
                              Weltenburg mit den paar Salzschifflein hinauf, als daß man sich spielend
                              hinaufziehen laͤßt. Dieß kommt aber daher, daß auf unseren Lehranstalten die
                              Mathematik großentheils in den Haͤnden von Leuten ist, die da predigen: 1 =
                              3. Wenn unsere Lehrer der Mathematik auf Universitaͤten (wie in Amerika)
                              Artillerie-Offiziere seyn werden, dann werden wir es weiter bringen, als durch
                              Ex-Moͤnche, und vielleicht noch eben so weit, als die Nord-Amerikaner, bei
                              welchen 1 = 1, ist, und so lang seyn wird, als die Welt steht, und der Verstand
                              nicht still steht.
                           
                        
                           Versuche mit Schnellseglern.
                           Die Versuche, von welchen wir bei Gelegenheit eines Aufsazes des Herrn Obersten Beaufon im polytechn. Journ.
                              gesprochen haben, wurden angestellt, und gaben, wie derselbe verdienstvolle Oberst
                              bemerkt, (Annals of Philos. September, 1825, S. 161)
                              keine Resultate. „Wir wissen“ sagt er, „von der
                                 krummen Linie, in welcher das Schiff gebaut seyn muß, um das Wasser mit dem
                                 mindesten Widerstaͤnde zu durchschneiden, so wenig, als von der
                                 Aberration der Fixsterne „Er dringt mit allem Rechte auf analytischen
                                    Geist bei Anstellung aͤhnlicher Versuche, und zeigt, wie man mit
                                    Synthesis hier um kein Haar weiter kommen kann. Es scheint ihm, daß die
                                    Alten es hierin weiter gebracht hatten, als wir. Wenn unsere
                                    Continental-Seemaͤchte auch einen Royal-Yacht-Club, haͤtten,
                                    der Preise an die besten Segler vertheilte, ließ es sich erwarten, daß die
                                    Ideen des wakern Obersten Beaufoy vielleicht bei
                                    uns realisirt wuͤrden; allein so lang dieß nicht ist, koͤnnen
                                    wir bloß unsere Leser auf die nuͤchternen und geistreichen Ideen
                                    dieses großen Nautikers aufmerksam machen.
                                 
                              
                           
                        
                           
                           Trevethick's Plan eine Bruͤke, oder vielmehr einen
                              Stollen, unter der Themse durchzufuͤhren
                           findet sich aus dem Papers and
                                 Documents of the „Thames Archway Company“
                                  in dem Repertory of Patent-Inventions, October
                              1825, S. 235, mitgetheilt. Da dieser Plan nicht angenommen wurde, so hat er zwar nur
                              einen historischen Werth, verdient aber doch in mancher Hinsicht die Aufmerksamkeit
                              der Baumeister, welche wir auf denselben aufmerksam machen zu muͤssen
                              glauben. Sie moͤgen hiermit die Observations on the
                                 Rebuilding of London-Bridge, with an examination of the Arch of Aequilibrum
                                 proposed by Dr. Hutton, and an Investigation of a new method for
                                 forming an Arch of that description, by John Seaward,
                                 Civil Engineer, 8. 142 Seiten verbinden, woruͤber eben dieses Repertory in eben demselben Hefte, S. 285, sehr
                              interessante Bemerkungen, vorzuͤglich zu Dr. Hutton's Rechtfertigung, erhaͤlt. (Vgl. auch d. Journ. S. 267.)
                           
                        
                           Haͤngende Bruͤke zu Menai bei Bangor, Carnarvonshire.
                           Die erste Kette wurde am 26. April l. J. gluͤklich gespannt. Sie ist 1600 Fuß
                              lang, und haͤngt 100 Fuß uͤber dem Wasser. Diese Bruͤke, die
                              groͤßte haͤngende Bruͤke in Europa, wird 14 Ketten haben, (Philosoph. Journ. August, S.
                              158.)
                           
                        
                           Haͤngende Bruͤke aus Rohr in Indien.
                           Hr. Collin Shakespear, General-Postmeister zu Calcutta,
                              beschreibt in der Calcutta Governement Gazette, 27.
                              Maͤrz, 1825, die von ihm zu Allypore an der Stelle der haͤngenden
                              Bruͤke aus Seilen errichtete Haͤnge-Bruͤke aus Sylhet-Rohr oder
                              Rotang (Sylhet-Cane or Ground Rattans). Diese
                              Roͤhre wachsen 100 bis 225 Fuß lang, und werden 1 bis 2 Zoll im Durchmesser
                              dik. Sie werden wie Strike geflochten, und aus so geflochtenem Rohre ließ Hr.
                              Shakespear, in wenigen Stunden, eine Haͤngebruͤke verfertigen, die 130
                              Fuß Spannung und 5 Fuß Breite hatte. Achtzehn solche Roͤhre bilden die Lager.
                              (Vergl. Gill's
                              technical Repository, September, 1826. S. 158.)
                           
                        
                           Neuer Dampfkessel.
                           Hr. W. H. James, dessen Dampfwagen wir aus dem London Journ. IX. B. S. 225, mitgetheilt haben (Polytechn. Journ. B. XVII. S. 46.) wird einen neuen Dampfkessel
                              bei seinem Wagen zur Dampf-Erzeugung einfuͤhren, womit er nicht bloß auf
                              gewoͤhnlichen Straßen, sondern selbst bergan bei einer Neigung von 1 Zoll auf
                              1 Fuß fahren kann. Er hat auch eine Vorrichtung erfunden, um Eisenbahnen zu
                              kruͤmmen, und auf den Kruͤmmungen um eine Eke mit aller Leichtigkeit
                              fahren zu koͤnnen. Er bringt naͤmlich verschiedene Erhoͤhungen
                              an dem Umfange seines Rades an, und bringt jene Theile der Eisenbahn, an welchen die
                              Kruͤmmung statt haben muß, damit in Verbindung. Er haͤngt ferner
                              mehrere Wagen hinter einander, und laͤßt sie durch einen Dampfwagen ziehen,
                              indem er die Raͤder derselben durch ein fortlaufendes Gestaͤnge in
                              Bewegung sezt, so daß jeder Wagen einzeln, so wie alle mit einander, getrieben und
                              gezogen werden. (London Journal of Arts. October, 1825.
                              S. 205.)
                           
                        
                           Parallele zwischen Maschinen und
                              Menschenhaͤnden.
                           Hr. Guven berechnet (im Mercure
                                 technologique, September 1829. S. 318.) daß heute zu Tage 200 Arbeiter
                              mittelst Maschinen eben so viel Baumwolle verarbeiten, als vor vierzig Jahren 200,000 ohne diese
                              Maschinen. Wenn die heute zu Tage jaͤhrlich in England gesponnene, Baumwolle
                              auf Raͤdern, wie ehemals, gesponnen werden sollte, wuͤrde man 16,000
                              Menschen hierzu noͤthig haben. Die Ersparung an Menschenhaͤnden durch
                              Maschinen uͤberhaupt berechnet Hr. Guven auf 400
                              Millionen Arbeiter.
                           
                        
                           Hoͤhenmessungen mittelst Barometers.
                           Da die Bestimmung der Hoͤhe der Lage eines Ortes uͤber der
                              Oberflaͤche des Meeres mittelst des Barometers nicht bloß in technischer,
                              sondern auch in oͤkonomischer, Hinsicht aͤußerst wichtig ist, so
                              halten wir es fuͤr Pflicht, unsere Leser aus einen sehr interessanten und
                              lehrreichen Aufsaz uͤber diesen Gegenstand – ExplanationExplamation
                              of the Theory of the Barometrical-Mesurement of Heights
                                 – by Mr. Nixon, in den Annals of Philosophy, August, S. 96. September, S. 164, aufmerksam zu machen. Wahrscheinlich
                              wird dasselbe bald in irgend einem deutschen, der Physik geweihten, Journale
                              uͤbersezt erscheinen.
                           
                        
                           Barometer luftleer zu erhalten.
                           Bekanntlich fuͤllen nach und nach alle Barometer sich mit Luft, welche
                              zwischen dem Queksilber und den Wanden der Glasroͤhre hinabsteigt. Alle mit
                              Queksilber abgesperrten Gasarten entweichen nach und nach, und das Gefaͤß
                              fuͤllt sich mit gemeiner Luft; dieß hat bei Wassersperrung nicht statt. Um
                              diesem Nachtheile abzuhelfen, hat Hr. Daniell einen
                              schmalen Ring von Platina unten an der Glasroͤhre angeschweißt, wo diese in
                              dem Queksilber steht. Das siedende Queksilber amalgamirt sich mit der Platina, und
                              haͤngt sich in der Kaͤlte dicht an dasselbe an, so daß keine Luft
                              durch die Waͤnde eindringen kann. (Vergl. London
                                 Journal of Arts. September 1825. S. 157.)
                           
                        
                           Ueber den Einfluß des Mondes,
                           befindet sich ein, unseres Koͤhlerglaͤubigen
                              Zeitalters hoͤchst wuͤrdiger, Aufsaz in den Annals of Philosophy, September, 1825. S. 218. (Influence of the Moon on a animal and Vegetable Economy, by Mr. N. Mill), dessen
                              Erscheinung in einem englischen, den reinen Wissenschaften, geweihten, Journale man
                              nicht begreifen koͤnnte, wenn man nicht wuͤßte, daß auf der Insel an
                              der Seite des grellsten Unglaubens der hoͤchste Mysticismus und Aberglauben
                              herrschte, wie man ihn kaum unter Negern findet. So heißt es hier, daß, wenn man
                              Fleisch frisch geschlachteter Thiere der vollen Einwirkung des Mondlichtes in
                              gewissen Jahreszeiten und in gewissen Orten aussezt, dasselbe in wenigen Stunden in
                              eine faule Masse sich verwandelt; daß Baͤume, in Vollmonde gehauen, sich der
                              Laͤnge nach spalten und voll Kaͤfer werden; daß sie fruͤher vom
                              Moder angegriffen werden; daß der Saft im Vollmonde aufsteigt in den Baͤumen-
                              und bei abnehmendem Monde faͤllt – dieß alles wird nach 30
                              jaͤhriger in America gemachter Erfahrung behauptet!!!
                           
                        
                           Ueber strahlende Waͤrme aus irdischer Quelle,
                           theilt das Philosophical Magazine and
                                 Journal, Junius 1825, S. 437, eine Reihe lehrreicher Versuche mit, welcher
                              Hr. Baden Powell, M. A. F. R. S. im Oriel Colledge zu
                              Oxford, angestellt, und auch im 1. Theil der Philosophical-Transactions for 1825. bekannt gemacht hat. So wichtig sie
                              auch fuͤr die Theorie der Heizung sind, so sehr muͤssen wir bedauern,
                              daß wir sie bei dem immer enger werdenden Raume unserer Blaͤtter nicht mittheilen
                              koͤnnen, und uns begnuͤgen muͤssen, unsere Leser bloß darauf
                              aufmerksam zu machen.
                           
                        
                           Ueber Hrn. Stanley's
                              Feuerungs-Apparat,
                           wovon wir im XIV. B. S.
                                 18. des polytechn. Journales Meldung thaten,
                              findet sich im 2. Hefte des Repertory of Arts, eine
                              vollstaͤndigere Zeichnung und Beschreibung, die wir denjenigen mittheilen
                              wollen, die sich dafuͤr interessiren.
                           
                        
                           Benuͤtzung der Fluͤssigkeit, welche durch
                              zusammengedruͤktes Oelgas in den Cylindern der Portable Oil Gas Company entsteht.
                           Der beruͤhmte Chemiker, Hr. Faraday, las am 16.
                              Junius vor der Royal-Society eine Abhandlung
                              uͤber neue Mischungen von Kohlenstoff und Wasserstoff, welche
                              vorzuͤglich die Fluͤssigkeit zum Gegenstande hat, die man in nicht
                              unbedeutender Menge in den Cylindern findet, in welchen zusammengedruͤktes
                              Oelgas von der Portable-Oil-Gas-Company verkauft wird. Er fand sie farbenlos,
                              leichter als Wasser (0,85 bis 60°) unaufloͤsbar in Wasser,
                              aufloͤsbar in Alkohol, Aether, Oelen, und gegen Alkalien durchaus
                              unempfindlich. Bei 50 bis 60° zeigt diese sehr fluͤchtige
                              Fluͤssigkeit zum Theile die Phaͤnomene des Siedens, siedet aber in
                              allen ihren Theilen erst bei 170–120° F. Unter 42° bildet es
                              einen festen, dendritischen Koͤrper, der aus
                           
                              
                                 2 proportionalen
                                 Kohlenstoff
                                 12 
                                 
                              
                                 1    –
                                       – 
                                 Wasserstoff 
                                   1
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 13
                                 
                              
                           besteht, das er Wasserstoff-Bicarburet nennt. Die fluͤchtigsten Theile dieser
                              Fluͤssigkeit geben eine, bei der gewoͤhnlichen Temperatur
                              gasfoͤrmige, bei 0° aber tropfbare Fluͤssigkeit, die sehr
                              brennbar war. Die specifische Schwere derselben, als Gas, war 27 und 28; als tropft
                              bare Fluͤssigkeit nur 0,627. Analysirt gab sie 1 Proportional Kohlenstoff 6,
                              1 Wasserstoff, wie das oͤlerzeugende Gas; nur nahm sie den halben Umfang
                              desselben ein. Chlorine bildet damit einen suͤßlich schmekenden
                              Koͤrper, aͤhnlich dem Kohlenstoffs-Hydrochloride.
                           Wenn man sie in Gas bringt, welches blau brennt, so aͤndert sie die Farbe der
                              Flamme in ein glaͤnzendes weiß. Sie loͤst Kautschuk ganz vortrefflich
                              auf, ersezt uͤberhaupt jedes wesentliche Oel als Aufloͤsungs-Mittel,
                              und dient bei vermindertem Druke der Atmosphaͤre als Brennmittel in einer
                              Lampe. (Vergl. Journal of Science und Philosophical Magazine, Juli, 1825. S. 73.)
                           
                        
                           Ueber das Putzen der Lichter.
                           Der beruͤhmte Mathematiker, Hr. Benj. Babington
                              Siehe dessen Nachricht uͤber ein vegetabilisches
                                       Produkt, welches die vorzuͤglichsten Eigenschaften des Talges
                                       besizt, im
                                    Quarterly Journal of Science, Literature and
                                       the Arts. N. 38. Ein dem Wachs gleichkommendes Produkt geben die
                                    Pappel-Knofpen, wenn man sie heiß auspreßt. Das Palmen-Wachs (Cera de Palma),
                                    welches man aus dem, auf den Andes um Quindiu wachsenden, Ceroxilon Andicola durch Auskochen der
                                    Spaͤne der Rinde dieses Baumes gewinnt, ist, wie aus einem
                                    Aufsaͤtze des Hrn. J. B. Boussingault zu Bogota in den Annales
                                       de Chimie, T. 29. 29. S. 331, erhellt, kein Wachs, sondern eine Art
                                    von Harz, aus welchem man erst durch zugeseztes Wachs oder thierisches Fett
                                    Kerzen bereitet. hat in Hn. Gill's
                              technical Repository, August 1825, S. 120 folgende
                              Versuche zur Berichtigung der Meinung, daß Kerzen langsamer 
                              verbrennen, wenn man sie nicht puzt, als wenn man sie fleißig
                                 puzt, mitgetheilt.
                           Hr. Babington nahm 6 Kerzen von dem besten Talge, die in einer gleichen Form gegossen
                              waren, mit 12fadigem Dochte, und brannte sie in einem Zimmer bei einer Temperatur
                              von 55° (F.) in vollkommen stiller Luft. Zuerst puzte er sie alle 10 Minuten,
                              und dann gar nicht, um den Unterschied beim Verbrennen zu sehen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 18, S. 397
                              Gewicht in Granen beim
                                 Anzuͤnden; Nach einer Stunde; Verlust; Mit Putzen; Ohne Putzen
                              
                           Aus diesen Versuchen ergibt sich, daß der Verlust des Brennmaterials an einer
                              Talg-Kerze, die alle 10 Minuten gepuzt wird, nur 2,75 p. C mehr betraͤgt, als
                              an einer Kerze, die man gar nicht puzt; ein unbedeutender
                                 Unterschied, wenn man ihn mit dem Lichte vergleicht, das man durch das Putzen
                                 erhaͤlt.
                           Hr. J. J. Hawkins hat schon vor mehreren Jahren Versuche
                              angestellt, die beweisen, daß eine Kerze, die man fleißig puzt, deshalb doch nicht
                              schneller brennt.
                           
                        
                           Ueber die Salpeter-Gruben in Ceylan.
                           Hr. John Davy theilt in dem Nouveau Bulletin des
                                 sciences, April 1825. S. 55 eine Notiz uͤber die natuͤrlichen
                              Salpetergruben auf Ceylan mit, deren sich daselbst 22 befinden, und unter welchen
                              Memura, Baulat-Wellegoddi und Auva die vorzuͤglichsten sind. Das Gestein, in welchem sie sich
                              befinden, haͤlt immer kohlensauren Kalk und Feldspath. Die Zersetzung dieses
                              lezteren bildet die Basis; die Pottasche und der kohlensaure Kalk, die auf den
                              Sauerstoff und Stikstoff der Atmosphaͤre auf eine noch unbekannte Weise
                              wirken, liefern die Salpetersaͤure. Gleichzeitige Gegenwart der
                              atmosphaͤrischen Luft, des Kalkes und eines Mineral Alkali ist zur Erzeugung
                              des Salpeters durchaus nothwendig, dessen Bildung durch etwas Feuchtigkeit und
                              thierischen Stoff (welche leztere aber nicht durchaus nothwendig sind), sehr
                              beguͤnstigt wird.
                           
                              
                                 Die Felsen in diesen
                                 Höhlen bestehen zu
                                 Memura,
                                 Auva u.
                                 in Bengalen 
                                 
                              
                                 aus salpetersaurer
                                 Pottasche
                                 0,024
                                 0,033
                                 0,083
                                 
                              
                                 aus    –
                                       –
                                 Bittererde
                                 0,017
                                 0,00
                                 0,000
                                 
                              
                                 aus    –
                                       –
                                 Kalk
                                 0,000
                                 0,035
                                 0,037
                                 
                              
                                 aus schwefelsaurer
                                 Bittererde
                                 0,002
                                 0,000
                                 –
                                 
                              
                                 aus    –
                                       –
                                 Kalke
                                 –
                                 0,000
                                 0,008 
                                 
                              
                                 aus kochsalzsaurer
                                 Soda
                                 –
                                 0,000
                                 0,002 
                                 
                              
                                 aus Wasser
                                 
                                 0,094
                                 0,153
                                 0,120
                                 
                              
                                 
                                    
                                    
                                 
                              
                                 aus kohlensauremaus erdigem
                                 KalkeStoffe
                                 0,2560,607 
                                 0,512
                                 0,3500,400
                                 
                              
                                 aus thierischem
                                 Stoffe
                                 –
                                 0,267
                                 –
                                 
                              
                           Der Redacteur des Bulletin bemerkt, daß Guettard schon vor
                              vielen Jahren bemerkte, daß der Kaolin zu Limoges salpetersaure Pottasche
                              fuͤhrt.
                           Uns scheint es, daß, wenn die Natur sich einer solchen Erdemischung zur Bildung des
                              Salpeters bedient, die Kunst vielleicht gut thun wuͤrde, wenn sie die Natur
                              hierin nachahmte.
                           
                        
                           Ueber Bildung des salpeterigen Gases im
                              Runkelruͤben-Syrup,
                           hat Hr. Descroisilles im Journal de Pharmacie einige Ideen aufgestellt
                              (welche auch wir im Polyt. Journ. B. XIII. S. 273 unseren
                              Lesern mittheilten), die Hr. Tilloy, Apotheker zu Dijon,
                              im Bulletin de la Soc. philomatique, Juin. S. 36, berichtigt. Er bemerkte, daß dieses Gas die
                              Gaͤhrung des Runkelruͤben-Syrups aufhielt. Um es unschaͤdlich
                              zu machen, verduͤnnte er den Syrup mit zwei Mal so viel Wasser, dem Gewichte
                              nach, und sezte ungefaͤhr 4 p. C. Schwefelsaͤure zu, wodurch die etwas
                              ammoniacalische Fluͤssigkeit nicht blos gesaͤttigt, sondern selbst
                              saͤuerlich wurde. Durch diesen Zusatz entsteht ein ziemlich lebhaftes
                              Aufbrausen, und sobald dieses voruͤber war, kochte er die Fluͤssigkeit
                              15 bis 20 Minuten lang, sezte ungefaͤhr vier Raumtheile Wasser zu, und eine
                              hinlaͤngliche Menge Hefen. Bald darauf stellte sich lebhafte Gaͤhrung
                              ohne Entwickelung des salpeterigen Gases ein, und Hr. Tilloy erhielt durch die
                              Destillation sehr guten Branntwein.
                           
                        
                           Verbesserung in der Zuker- und Syrup-Siederei.
                           Nachdem der Saft auf die gewoͤhnliche Weise gewonnen wurde, bringt man oben an
                              dem Kessel, statt daß man ihn wie gewoͤhnlich in demselben siedet, innen oder
                              außen eine hoͤlzerne Roͤhre an, die genau paßt. Man gießt so viel Saft
                              ein, daß der Kessel eben voll wird, und die Oberflaͤche des Saftes nie unter
                              die untere Muͤndung der Roͤhre faͤllt. Auf diese Weise
                              verdampft der Saft weit schneller, und brennt nie an und legt sich nie an den Kessel
                              an. Der auf diese Weist erzeugte Zuker wird viel reiner.
                           
                        
                           Blauer Faͤrbestoff im Harne des Menschen.
                           Man hat schon seit den aͤltesten Zeiten blauen Farbestoff im Harne
                              wahrgenommen, der ganz dem Berlinerblau aͤhnlich, und oft so blau ist, daß er
                              schwarz zu seyn scheint. Hr. Dr. Julia hat in den Archives générales de Médicine
                                 T. II. p. 104, einen solchen blauen Harn
                              analysirt, und will den blauen Faͤrbestoff in demselben durchaus fuͤr
                              identisch mit Berlinerblau (hydrocynate de fer) halten.
                              Hr. Braconnot untersuchte indessen neuerlich (im lezten
                              Hefte der Annales de Chimie, Juillet, 1825 S. 252)
                              solchen Harn, und findet an diesem Stoffe einen eigenen Koͤrper, den er Cyanourine nennt. Die Quantitaͤt Harns, die
                              er erhielt, war zu unbedeutend, um eine vollstaͤndige Analyse zu gestatten;
                              indessen waͤre es doch der Muͤhe werth, zu versuchen, ob die Kunst
                              nicht diesen Faͤrbestoff in dem Harne durch verschiedene Behandlung desselben
                              eben so gut erzeugen koͤnnte, als die Natur im kranken Zustande des
                              Menschen.
                           
                        
                           Hrn. Bourgeis Karmin aus
                              Krapp.
                           Hrn. Bourgeis vertheidigt in einem Schreiben an die Herren
                              Herausgeber des Mercure technologique (September 1825, S. 267.) die Prioritaͤt seiner, im
                              J. 1806 gemachten Erfindung, aus Krapp einen Karmin zu bereiten, der schoͤner und
                              dauerhafter ist, als jener aus Cochenille. Dieser Karmin hat Jahre lang neben dem
                              Karmin aus Cochenille in der Sonne ausgehalten, in welcher lezterer sich in 3
                              Monaten entfaͤrbt. Man hat indessen (Hr. Riffault
                              in seinem Manuel théorique et pratique du peintre en
                                 bâtimens etc. Paris. 1824. und Hr. Bergnaud in seinem Manuel de
                                 perspective du Dessinateur et du Peintre etc. Paris 1825.) diese Erfindung Hrn. Mérimé zugeeignet, der aus dem Krapp nur Lak, aber keinen
                              Karmin bereitete. Hr. Bourgeois haͤlt
                              uͤbrigens seine Erfindung geheim, wie einst der sel. Prof. Dr. Beireis zu HelmstaͤdtVorschriften zur Bereitung des Krapp-Lak findet man im polyt. Journ. Bd. XIII, S. 230. und S. 360. D..
                           
                        
                           Indisches Gelb,
                           (Jaune Indien), das aus Manila kommt, ist, nach Hrn.
                              Mojon zu Senf, Chromsaures Blei. (Edinburgh. Philos. Journ. October,
                              1825. S. 390.)
                           
                        
                           Eisen auf Kupfer sichert das Kupferbeschlaͤge der
                              Schiffe, nach Sir Davy's Methode, eben so gut wie
                              Zink.
                           In den Annals of Philosophy, Julius 1825, S. 15, wurden
                              von einem Correspondenten und von Hrn. Dr. Stewart
                                 Traill mehrere Versuche angestellt, nach welchen Eisen, stellenweise, zu
                              1/100 bis 1/110 und 1/125 auf dem Kupferbeschlaͤge angebracht, das Kupfer
                              eben so gut sichert, als Zink. 1/90 oder 1/70 Eisen scheint zu stark negativ zu
                              wirken.
                           
                        
                           Berichtigung eines Artikels in der Allgemeinen Zeitung, N.
                              269. S. 1074., Sir Hamphry Davy's
                              Schiffs-Beschuͤzer betreffend.
                           Die A. Z. hat, a. a. D., vermutlich aus den Times, oder
                              aus dem Plymouth-Journal,
                              				    berichtet, daß man Sir H.
                                 					Davy's Schiffsbeschuͤzer als unbrauchbar befunden
                              habe. Diese Nachricht beruht auf einem, vielleicht geflissentlichen, Irrthume des
                              Redacteurs der Times oder des Plymouth-Journal, der zwischen „auslaufenden“ (sea going) und
                              „beilegenden“ (in ordinary) Schiffen, nicht unterscheiden wollte. Es
                              heißt in einem Admiralitaͤts-Befehle vom 23. Julius (Public order, Juli 23. Vergl. Devonport
                                 Telegraph
                              September 3. und Annals of
                                 Philosophy, October 1825, S. 282.):
                           
                              „In Folge eines Befehles der Lords der Admiralitaͤt vom 19ten
                                 Julius gebieten wir euch als allgemeine Regel zu beachten, daß kein auslaufendes (sea-going)
                                 Schiff mit Sir H. Davy' s Beschuͤzern (protectors) zu versehen ist, und daß, wenn solche
                                 Schiffe von Zeit zu Zeit auf die Werfte kommen, um dort ausgebessert zu werden,
                                 die Schuͤzer, wenn sie im guten Zustande sind, von denselben abgenommen
                                 werden.“
                              
                           
                              „Diese Schuͤzer sind aber an jenen Schiffen, die im guten Zustande
                                 sind, anzubringen, wenn sie beilegen (ships in ordinary), und wenn diese Schiffe wieder im
                                 Dienste gebraucht werden, sollen diese Schuͤzer ihnen abgenommen, und ihr
                                 Kupferbeschlaͤge soll gepuzt werden.“
                              
                           Dieser Befehl wurde auch auf die Kuͤsten-Fahrzeuge im Dienste (shear-hulks and receiving. ships) ausgedehnt, welche gleichfalls mit Schuͤzern zu versehen
                              sind.
                           
                        
                           
                           Ueber Flachsbereitung.
                           Hr. Gill berichtet im September-Hefte seines Technical-Repository S.
                              139, daß Hrn. Salisbury's Bemuͤhungen, die
                              Wasserroͤstung des Flachses aus Irland zu verbannen, gaͤnzlich
                              gescheitert sind; das Volk wird dort zu tief von seinen Moͤnchen in der
                              Dummheit gehalten, um irgend eines Aufschwunges auch in den gemeinsten Zweigen der
                              Industrie faͤhig zu seyn. Hollaͤnder lehren jezt die Irlaͤnder
                              den Flachs mit dem schwarzen Schlamme im Grunde des Sumpfes bedeken, in welchem
                              derselbe geroͤstet wurde. Er vermuthet, die Hollaͤnder, die bei Hause
                              ihren Flachs in dem moͤglich reinsten Wasser roͤsten, thun dieß
                              absichtlich, um die irlaͤndischen Leinwand-Fabriken vollends zu Grunde zu
                              richten. Der bekannte Hr. Lee, der eine Maschine erfand,
                              durch welche die Wasserroͤstung des Flachses erspart werden sollte, und von
                              dem Parliamente die Erlaubniß erhielt, seine Erfindung, auf welche er ein Patent
                              nahm, gegen die Patent-Geseze nicht bekannt machen zu duͤrfen, ist im Elende
                              gestorben, ohne von seiner geheim gehaltenen Erfindung irgend einen Vortheil zu
                              ziehen. Dieß sind die Folgen der Geheimniß-Kraͤmerei.
                           
                        
                           Bemerkung uͤber La Forest's
                              Hanf- und Flachsbreche.
                           Wir haben bei Ankuͤndigung der La Forest'schen
                              Hanf- und Flachsbreche unsere lieben Landsleute eingeladen, sich der von Hrn. La
                              Forest ausgeschriebenen Subscription zu bedienen, und einige Modelle seiner
                              Maschinen kommen zu lassen, damit nicht, wenn Hr. La
                                 Forest in Deutschland Privilegien auf diese Maschine nimmt, wir fuͤr
                              mehrere Jahre desselben Sklaven werden. (Vergl. polytechnisches Journal, Junius S.
                              236.) Dieser wohlgemeinte Rath wird nun in einer Beilage (Nr. 51.) zur Flora von einem Quidam uns so
                              sehr uͤbelgedeutet, daß dieser sogar „die
                                    moralische Seite“ unserer Zeitschrift in Anspruch nimmt.
                              Wenn Vaterlands-Liebe einer der schoͤnsten Zweige wahrer Moralitaͤt
                              ist, so scheinen wir uns nicht unmoralisch gehandelt zu haben, indem wir unseren
                              werthen Landsleuten bei jeder Gelegenheit den Rath ertheilten, sich so viel
                              moͤglich von der Industrie des Auslandes unabhaͤngig zu machen. Dieser
                              Zwek ist der Hauptzwek unserer Zeitschrift. Es kann und darf uns nicht
                              bekuͤmmern, ob durch Foͤrderung vaterlaͤndischer Industrie
                              Hunderte von Auslaͤndern leiden oder gar zu Grunde gehen, wenn nur die
                              Millionen unserer Landsleute, die lang genug Sklaven des Auslandes gewesen sind,
                              dabei gewinnen. Der Hr. Quidam sagt, wir haͤtten
                              uns, indem wir riethen, auf La Forest's Maschine zu
                              subskribiren, in „Privatrechte
                                    eingemischt.“ Wenn, wie es jezt in der Flora a. a. D. heißt, nur Franzosen das Recht haben sollen, auf diese Maschine zu subskribiren,
                              so gibt es Bayern und Deutsche genug, die Guͤter in Frankreich besizen, daher
                              in Frankreich auf diese Maschine subskribiren, und dieselbe in ihr deutsches
                              Vaterland einfuͤhren koͤnnen „ohne
                                    alle Faͤlschung und Betrug“
                              „ohne alle Unehre und Spott“ die Hr.
                              Quidam jezt androht fuͤr gutmuͤthige
                              Subscribenten! Hat Hr. La Forest das Privatrecht, der
                              deutschen Industrie neue Fessel anzulegen, bei uns Geld zu sammeln, und dasselbe uns
                              und unserem Vaterlande zu entziehen? Wenn dieß ein Privatrecht des Hrn. La Forest ist, so gestehen wir, daß wir nicht wissen, was
                              Monopol ist, und erklaͤren zugleich feierlich, daß wir gegen jedes Monopol,
                              zumal wenn es ein Franzose bei uns so treiben will, um so mehr uns erklaͤren
                              werden, als Gewerbs-Freiheit ein Artikel unserer Konstitution geworden ist,
                              fuͤr welche zu leben und zu sterben wir geschworen haben.
                           
                              D. Red.