| Titel: | Verbesserungen an Walzen-Drukpressen, worauf Edw. Cartwrigt, Kupferstecher und Druker, Brewer-Street, Golden-Square, Parish St. James, Westminster, Middlesex, am 27. Julius 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 18, Jahrgang 1825, Nr. LXXXIV., S. 457 | 
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                        LXXXIV.
                        Verbesserungen an Walzen-Drukpressen, worauf
                           Edw. Cartwrigt,
                           Kupferstecher und Druker, Brewer-Street, Golden-Square, Parish St. James, Westminster,
                           Middlesex, am 27. Julius 1824 sich ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Sept. 1824. S.
                              133.
                        Cartwrigt's, Verbesserungen an Walzen-Drukpressen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen beziehen sich vorzuͤglich auf jene Walzen-Pressen, welche
                              zum Abdruken der Kupferplatten bestimmt sind; der erste
                              Zwek des Patent-Traͤgers ist eine abwechselnde Wirkung der Druker-Walzen
                              mittelst einer umdrehenden Bewegung, die durch Dampf, Wasser, oder durch eine andere erste
                              Triebkraft in Thaͤtigkeit gesezt wird, hervorzubringen; der zweite ist, eine Verbindung mehrerer Pressen mit
                              kegelfoͤrmigen Walzen, und einer ringfoͤrmigen Tafel, die umher, und
                              zwischen den verschiedenen Walzen-Paaren durchlaͤuft.
                           Man seze, die erste Verbesserung soll an einer gewoͤhnlichen
                              Kupferdruker-Presse angewendet werden. Man befestigt dann an jedem Ende der Achse
                              der oberen oder der Druker-Walze, ein großes Schienen-Rad, und diese
                              Schienen-Raͤder muͤssen in ein anderes Schienen-Rad eingreifen,
                              welches uͤber der Presse sich horizontal dreht, und durch eine Dampfmaschine,
                              oder irgend eine andere Triebkraft in Bewegung gesezt wird. Die Haͤlfte des
                              Randes dieses lezteren Schienen-Rades hat Zaͤhne, und die andere
                              Haͤlfte hat keine. Waͤhrend nun das horizontale Rad in einer Richtung
                              herumgeht, greift, waͤhrend der halben Umdrehung desselben, der mit
                              Zaͤhnen versehene Halbkreis in eines der senkrechten Raͤder, und
                              treibt die Drukwalzen in einer Richtung um, und waͤhrend der anderen halben
                              Umdrehung greift er in das andere senkrechte Rad, und treibt die Walze wieder
                              zuruͤk, d.h., er macht sie in entgegengesezter Richtung sich drehen. Auf
                              diese Weise erhaͤlt man eine abwechselnde Wirkung der Druk-Walze durch die
                              anhaltende Bewegung des horizontalen Rades mit dem zur Haͤlfte
                              gezaͤhnten Rande.
                           Eben dieser Zwek kann auch dadurch erreicht werden, daß man nur ein Rad an einem Ende
                              der Achse der Preß-Walze, und oben an der Seite der Presse einen schwebenden Sector
                              anbringt, der in die Zaͤhne des Rades eingreift. Mit diesem Sector wird eine
                              Stange verbunden, die von einer Kurbel auf einer sich drehenden Spindel in geringer
                              Entfernung von der Presse auslaͤuft, und so wie diese Spindel sich dreht,
                              macht die Kurbel den Sector schwanken, und das Zahnrad und die Preß-Walze
                              vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts gehen.
                           Eine dritte Art diesen Zwek zu erreichen besteht darin, daß man ein Zahnrad auf die
                              Achse der Preß-Walze stekt, und ein anderes uͤber demselben oben auf einer
                              horizontalen Spindel eingreifen laͤßt. Auf dieser Spindel sind zwei
                              Schienenraͤder befestigt, die abwechselnd durch ein bestaͤndig sich drehendes Schienenrad
                              in Thaͤtigkeit gesezt werden, welches Rad wieder nur, wie in dem ersten
                              Falle, an der Haͤlfte seines Randes Zaͤhne hat. Auf diese Weise werden
                              die Schienen abwechselnd in entgegengesezter Richtung gedreht, und werden, wie im
                              ersten Falle, die Preß-Walzen ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts
                              schieben.
                           Was den lezteren Zwek, die Verbindung mehrerer Druker-Pressen, betrifft, so sind
                              diese im Kreise gestellt, und werden von einem großen sich drehenden Rade in ihrem
                              Mittelpuncte in Bewegung gesezt. Sie sind mit einer ringfoͤrmigen Tafel
                              versehen, die zwischen den verschiedenen Walzen-Paaren umherlaͤuft, auf
                              welche die Kupferplatten und das Papier gelegt werden, und durch die Walzen laufen,
                              so wie die Tafel vorschreitet. Die Walzen dieser Pressen muͤssen nothwendig
                              kegelfoͤrmige Stuͤke seyn, deren Spizen in dem Mittelpuncte der
                              ringfoͤrmigen Tafel zusammenstoßen wuͤrden. Sie muͤssen daher
                              mit ihren Achsen in Gestellen so aufgezogen werden, daß jedes respective Paar in
                              einer horizontalen Linie zusammenstoͤßt. Da die oberen Walzen mit
                              Zahnraͤdern auf ihrer Achse versehen sind, die in das große Central-Rad
                              eingreifen, welches durch Dampf oder durch eine andere Kraft in Umtrieb gesezt wird,
                              so kommt dadurch die ganze Presse in Gang, und treibt die ringfoͤrmige Tafel
                              umher, auf welche die Arbeiter die Platten und das Papier auflegen.
                           Der Redacteur des London Journals bemerkt, daß Hr. Perkins schon vor vielen Jahren den ersten Zwek dieses
                              Patentes auf eine sehr einfache Weise bei seiner americanischen Bankozettel-Presse
                              (auf welche Hr. J. C. Dyer im Jahre 1811 sich ein Patent
                              geben ließ), ausgefuͤhrt hat. Die Preß-Walze hatte einen flachen Theil,
                              welcher, nachdem die Platte unter der Walze durchging, das Brett in seine vorige
                              Lage mittelst einer mit einem Gewichte versehenen Schnur, die uͤber eine
                              Rolle lief, zuruͤkziehen ließ. Diese Methode scheint wirklich besser, als die
                              vorige, indem alle auf diese Weise erhaltenen Abdruͤke wirklich durchgedruͤkt sind, waͤhrend, wenn die
                              Walzen vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts laufen, man der Gefahr
                              ausgesezt ist, einen Doppeldruk, oder unreinen Abdruk zu erhalten.