| Titel: | Verbesserungen an jener Handmühle zum Mahlen des Mehles und anderer Artikel, die unter dem Nahmen französische Militär-Mühle bekannt ist, und auf welche Franz Devereux, Kaufmann in Cheapside, London, am 8. Jänner 1824 sich ein Patent geben ließ. | 
| Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. XXVIII., S. 139 | 
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                        XXVIII.
                        Verbesserungen an jener Handmuͤhle zum
                           Mahlen des Mehles und anderer Artikel, die unter dem Nahmen franzoͤsische Militaͤr-Muͤhle bekannt istMan vergleiche hiemit auch die Beschreibung und Abbildungen aͤhnlicher
                                 Muͤhlen. Bd. XVII. S. 307. Bd. XVIII.
                                    S. 45. D., und auf welche Franz
                              Devereux, Kaufmann in Cheapside, London, am 8. Jaͤnner
                              1824 sich ein Patent geben ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. N. LV. S.
                              393.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Devereux's Verbesserungen an jener Handmuͤhle zum Mahlen des
                           Mehles und anderer Artikel.
                        
                     
                        
                           Die franzoͤsische Armee hatte unter Kaiser Napoleon
                              kleine tragbare Handmuͤhlen bei ihrer Bagage, die zum Mahlen des Kornes fuͤr die Soldaten
                              auf den Marschen benuͤzt wurden. Sir John Sinclair
                              stellte der Society of Arts im J. 1816 eine dieser
                              Muͤhlen vor, und die Gesellschaft gab in dem 35. B. ihrer Transactions eine Beschreibung derselben mit folgender
                              Bemerkung:
                           
                              „Nach einer von dem Ausschusse der Mechaniker vorgenommenen
                                 Pruͤfung dieser Muͤhle scheint dieselbe in einem ausgezeichneten
                                 Grade alle jene Eigenschaften zu verbinden, die man von einer tragbaren,
                                 einfachen und geistreich ausgedachten Handmuͤhle fordern kann: ihre
                                 Anwendung ist leicht, und sie arbeitet schnell. Die Gesellschaft beschloß daher,
                                 dem Ausspruche der Mechaniker folgend, eine Beschreibung dieser Muͤhle in
                                 ihren Jahrbuͤchern zu liefern, in der Erwartung, daß sie nicht bloß bei
                                 den Armeen, sondern auch in Arbeitshaͤusern, Gefaͤngnissen,
                                 Schulen und zum Gebrauche einzelner Familien nuͤzlich seyn
                                 kann.“
                              
                           Sie bemerkt in ihrem Berichte, daß ein geschiktes Mitglied der Gesellschaft eine
                              bedeutende Menge solcher Muͤhlen verfertigte, und daß diese schnellen Absaz
                              und allgemeinen Beifall fanden. Indessen scheint leztere Behauptung doch etwas
                              voreilig, indem das Mehl nicht so fein, wie gewoͤhnlich, auf diesen
                              Muͤhlen wird.
                           Der Patent-Traͤger hat daher Verbesserungen an dieser Muͤhle
                              angebracht, wodurch die Entfernung der schneidenden Platten nach der Feinheit des
                              verlangten Mehles regulirt werden kann.
                           Fig. 18. ist
                              ein senkrechter Durchschnitt durch die Mitte der Muͤhle, und Fig. 19. zeigt sie von
                              oben. aa, ist das aͤußere Gehaͤuse
                              von Eisen, in welchem die Muͤhle sich befindet. bb, ist die Central-Achse, die sich in kreisfoͤrmigen Oeffnungen
                              dreht. In der Seite des Gehaͤuses, cc,
                              befindet sich die feststehende schneidende Platte aus Stahl, die senkrecht mittelst
                              Schrauben, die durch das Gehaͤuse laufen, befestigt ist. Diese Platte
                              vertritt die Stelle des Steines an den gewoͤhnlichen Mahlmuͤhlen. dd, ist die Platte, welche sich dreht; sie ist
                              gleichfalls aus Stahl, an der Achse, b, befestigt, und
                              mit derselben sich drehend, und dient statt des Laͤufers in den
                              gewoͤhnlichen Muͤhlen. Das Getreide wird durch die Gicht, e, eingeschuͤttet, und kommt aus derselben in
                              einen Canal, der in der feststehenden Platte, c,
                              eingeschnitten ist, durch welchen es in den engen Raum zwischen dieser und der sich drehenden Platte, d, geleitet wird. Die Oberflaͤche dieser beiden
                              Stahlplatten ist naͤhmlich in Furchen, wie an den gewoͤhnlichen
                              Muͤhlsteinen, geschnitten. Die Platte, d, wird
                              mittelst der Kurbel, f, gedreht, die auf der
                              Central-Achse angebracht ist, und das zwischen die Platten gefallene Korn wird von
                              den Zaͤhnen derselben gebrochen und zermahlen, waͤhrend, d, sich dreht, und steigt endlich von dem Umfange, f, dieser Platten durch die untere Gicht, g, herab, wo das Mehl aufgefangen und durchgesiebt
                              wird.
                           Die Guͤte der Muͤhle haͤngt von der Genauigkeit ab, mit welcher
                              die Platten, c und d,
                              verfertigt und aufgesezt werden; um diese nach dem verschiedenen Grade von Feinheit
                              zu stellen, sind die Verbesserungen, durch welche dieselbe erreicht werden kann,
                              angebracht. Die sich drehende Platte, d, ist an dem
                              Schafte mittelst einer Schraubenbuͤchse, h,
                              befestigt, die, sie mag rechts oder links gedreht werden, die Platte, d, der Platte, c,
                              naͤher bringt, oder davon entfernt, und daher den Raum enger oder weiter
                              macht, je nachdem das Mehl mehr oder minder fein seyn soll. Bei dieser Vorrichtung
                              muß der Sperrkegel aus dem Sperrade, i, gehoben, und die
                              Schraubenbuͤchse, h, gedreht werden, und der
                              Sperrkegel muß wieder in das Sperrad einfallen, um die Platten in der
                              gehoͤrigen Entfernung zu halten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
