| Titel: | Verbesserte und wohlfeilere Methode, Dampf für Dampf-Maschinen und zu anderen Zweken zu erzeugen; worauf Peter Alegre, Mechaniker aus Xerez de la Frontera in Spanien, gegenwärtig in Collet Place, Commercial-Road, am 7. October 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. LVII., S. 233 | 
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                        LVII.
                        Verbesserte und wohlfeilere Methode, Dampf
                           fuͤr Dampf-Maschinen und zu anderen Zweken zu erzeugen; worauf Peter Alegre, Mechaniker aus
                           Xerez de la Frontera in Spanien, gegenwaͤrtig in
                           Collet Place, Commercial-Road, am 7. October
                              1824 sich ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. November. 1825. S.
                              239.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Allegre's verbesserte und wohlfeilere Methode Dampf fuͤr
                           Dampf-Maschinen und zu anderen Zweken zu erzeugen.
                        
                     
                        
                           Der Zwek des Patent-Traͤgers scheint zu seyn, sich
                              aller Hize zu bemaͤchtigen, die aus dem Ofen des Kessels ausstroͤmt,
                              und die Temperatur und Kraft des Dampfes auf jeden nur immer moͤglichen Weg
                              dadurch zu vermehren, daß er denselben immer wieder in Beruͤhrung mit dem
                              Ofen und den Zuͤgen desselben bringt. Die Zeichnung, durch welche er seine Erfindung
                              erlaͤutert, ist jedoch so roh, daß wir nicht gewiß sind, ob wir seinen Plan
                              gehoͤrig einsehen; insofern wir ihn verstehen, haben wir keine klare Idee von
                              der Neuheit oder von den Vortheilen desselben.
                           Fig. 23 zeigt
                              vielleicht das, was man Durchschnitt des Kessels, des Ofens und der Zuͤge und
                              Dampfroͤhren nennen koͤnnte. a, ist die
                              untere Scheidewand des Kessels: b, der Ofen; c, sind die Zuͤge, die um den Kessel und die
                              Dampf-Kammern laufen; d, die obere Abtheilung des
                              Kessels; e, der Schornstein, in welchen die Zuͤge
                              zulezt leiten, ff, ein Wasserbehaͤlter um
                              den Kessel mit Wasser zu versehen: durch diesen Behaͤlter zieht der
                              Schornstein, g, eine Pumpe, um den Behaͤlter mit
                              Wasser zu versehen; hh, das Ziegelgemaͤuer,
                              welches den Kessel, den Ofen und die Zuͤge einschließt; i, eine Dampfkammer, in welcher, wie der
                              Patent-Traͤger sich ausdruͤkt, der Dampf concentrirt wird. k, ist jener Theil, aus welchem die Maschine ihre
                              bewegende Kraft erhaͤlt.
                           Wenn die Arbeit beginnt, wird kaltes Wasser in das Gefaͤß, f, gepumpt, und von da durch eine Roͤhre, l, in die untere Abtheilung des Kessels, a, geleitet. Hierauf wird Feuer unter dem Kessel, a, angeschuͤrt, und das Wasser in demselben zum
                              Sieden gebracht: der sich entwikelnde Dampf steigt durch die Roͤhren, mm, empor, und geht in die obere Abtheilung des
                              Kessels, d. Hier wird die Temperatur des Dampfes
                              erhoͤht, und dieser steigt dann durch die Roͤhre, n, welche mit einer umgestuͤrzten Roͤhre
                              bedekt ist, hinauf, und durch leztere herab, und wieder durch die Roͤhre, o, hinauf, die beide umschließt. Die Hize des Rauches
                              und der uͤbrigen Daͤmpfe, die durch den Schornstein hinaufziehen, hizt
                              das Wasser in dem Behaͤlter, f, und
                              erhoͤht die Temperatur des Dampfes in der Roͤhre, o, noch immer mehr und mehr, wo dieser dann durch eine
                              Fortsezung dieser Roͤhre, welche zur Vermeidung der strahlenden Hize mit
                              einem hoͤlzernen Gehaͤuse eingefaßt ist, fortlaͤuft, und sich zulezt in die
                              Kammer, i, entleert, wo er durch die Hize der
                              Zuͤge, welche dieselbe umgeben, in seiner Kraft sehr verstaͤrkt, oder
                              wie der Patent-Traͤger sagt, concentrirt wird. Aus dieser Kammer wird er, so
                              wie die Umstaͤnde es erfordern, in die Kammer, k,
                              eingelassen, wo dann die bewegende Kraft zum Umtriebe der Maschine angebracht werden
                              muß. Ob dieß der Haupt-Cylinder ist, ist nicht klar.Es scheint uns klar, daß der Dampf erst aus dieser Kammer in den Cylinder
                                    gelangt.A. d. U.
                              
                           Nachdem das Wasser in dem Kessel, a, bis auf
                              ungefaͤhr zwei Zoll uͤber dem Boden verbraucht wurde, wird die weitere
                              Wirkung dieses Kessels unterbrochen, und heißes Wasser aus dem Behaͤlter, f, durch die Roͤhre, p, in einen anderen Kessel von demselben Baue eingelassen, der sich neben
                              dem vorigen befindet. In diesem Kessel wird auf obige Weise Dampf erzeugt, und wenn
                              auch dieser beinahe erschoͤpft ist, wird das Wasser aus feinem oberen
                              Behaͤlter, wie der bei, s, in die untere
                              Abtheilung, a, des ersten Kessels eingelassen, und der
                              zweite außer Thaͤtigkeit gesezt, wo dann mit der Dampferzeugung auf obige
                              Weise fortgefahren wird.
                           Dieser Apparat muß mit Roͤhren und Haͤhnen, wie bei, q, versehen seyn, um das Wasser abzuziehen, und mit
                              einer Roͤhre, r, zur Ableitung des Dampfes. Er
                              muß auch Sicherheits-Klappen haben, wie, ss, und
                              glaͤserne Roͤhren mit Eichmaßen, um die Hoͤhe des Wassers in
                              dem Kessel und Behaͤlter bestimmen zu koͤnnen; ferner noch
                              Hauptloͤcher, ttt, durch welche man in das
                              Innere gelangen kann, um die Gefaͤße zu reinigen, und alle Rinden, die sich
                              durch Salz und Niederschlag, wenn man See-Wasser anwenden mußte, anlegten, zu
                              beseitigen.
                           Wir koͤnnen nicht mit Bestimmtheit sagen, was an dieser Verbesserung Neues
                              ist.Es ist allerdings Manches an dieser Verbesserung neu, was Hr. Newton vielleicht angegeben haben wuͤrde,
                                    wenn der Patent-Traͤger ein Englaͤnder gewesen waͤre.
                                    Eine wichtigere Frage, als ob Neues an dieser Verbesserung ist, waͤre
                                    wohl diese: ob diese Verbesserung bereits irgendwo, und mit welchem Erfolge
                                    sie angewendet wurde.A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                     
                  
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