| Titel: | Verbesserung an den Apparaten zur Gaserzeugung aus verschiedenen Substanzen; worauf Phil. Taylor, Mechaniker in City Road, Middlesex, am 15. Junius 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. LXI., S. 252 | 
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                        LXI.
                        Verbesserung an den Apparaten zur Gaserzeugung
                           aus verschiedenen Substanzen; worauf Phil. Taylor, Mechaniker in City Road, Middlesex, am 15. Junius
                              1824 sich ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. November. 1825. S.
                              231.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Taylor's, Verbesserung an den Apparaten zur Gaserzeugung aus
                           verschiedenen Substanzen.
                        
                     
                        
                           Der hier vorgeschlagene Apparat soll zur Destillation des
                              gekohlstofften Wasserstoffgases fuͤr Beleuchtung aus verschiedenen
                              Fluͤßigkeiten (wir vermuthen vorzuͤglich aus Thran und Theer), dienen.
                              Die Retorte des Patent-Traͤgers ist in Fig. 25. im Durchschnitte
                              dargestellt. Sie steht hier senkrecht in dem Ofen: diese Lage ist jedoch nicht
                              wesentlich nothwendig. Der Ofen wird, wie gewoͤhnlich, aus feuerfesten
                              Ziegeln gebaut, und kann mehrere Retorten enthalten, aa, sind die senkrechten Waͤnde des Ofens; bb, ist die Retorte aus Gußeisen; sie ist
                              walzenfoͤrmig, ruht oben auf ihrem Rande auf der Mauer, und das Feuer wirkt
                              unter diesem von allen Seiten auf sie. Innerhalb derselben ist ein Stiefel oder ein
                              Gefaͤß, cc, aus duͤnnem geschlagenen
                              Eisen angebracht, das genau in die Hoͤhlung derselben paßt. In dieses
                              Gefaͤß kommen Thonstuͤke, Cinders, und andere Materialien, welche
                              solches Gas liefern: um diese Materialien oͤfters und leicht wechseln zu
                              koͤnnen, wird dieser Stiefel gebraucht. In der Mitte der Retorte ist eine
                              Roͤhre angebracht, dd, mit einer
                              bedeutenden Menge von Loͤchern an ihrem Boden, und in diese Roͤhre
                              wird ein Theil der gekruͤmmten Roͤhre, ee, eingefuͤhrt, die durch eine Oeffnung in der Kappe
                              laͤuft.
                           Nachdem die Retorte mit gebrochenen Ziegeln, Thon, Cinders, oder anderen solchen
                              Substanzen gefuͤllt wurde, (die groͤßten Stuͤke kommen nach unten
                              zu liegen), wird die Kappe, f, befestigt, und
                              gehoͤrig an den Fugen verkittet. Der zu destillirende Stoff wird dann im
                              fluͤßigen Zustande durch die Roͤhre, e,
                              eingegossen, aus welcher sie durch die Locher am Boden zwischen den Thon und die
                              Cinders in die Retorte gelangt, welche daselbst roth gluͤhen. Hier wird
                              dieser Stoff zersezt, und steigt in der Retorte in Gas-Gestalt durch die
                              filtrirenden Substanzen auf, wird dadurch gelaͤutert, und steigt oben bei der
                              Retorte durch die Roͤhre, g, in das Gasometer
                              hinaus.
                           Wenn das auf diese Weise erzeugte Gas, nachdem es durch eine Retorte ging, nicht
                              hinlaͤnglich rein sich zeigt, so schlaͤgt der Patent-Traͤger
                              vor, es noch durch zwei andere aͤhnliche, und mit aͤhnlichen
                              Materialien gefuͤllte, Retorten zu leiten. In diesem Falle muß jedoch die
                              Roͤhre zur Einfuͤhrung der zu destillirenden Fluͤßigkeit oben
                              an der Seite der ersten Retorte eingefuͤgt seyn, und die durch die roth
                              gluͤhenden Cinders, oder andere Filtrir-Matenalien, niedersteigende
                              Fluͤßigkeit steigt in Gas-Form durch die Roͤhre in der Mitte, welche
                              unten durchloͤchert ist, und von da mittelst einer gekruͤmmten
                              Roͤhre durch die Kappe der ersten Retorte in eine zweite, wo es wieder genau
                              so, wie in Fig.
                                 25., durch die filtrirenden Materialien durch, und mittelst einer
                              Roͤhre oben an der Retorte in das Gasometer zieht.
                           Der Patent-Traͤger beschraͤnkt sich nicht auf die aufrechte Lage der
                              Retorten, haͤlt sie aber fuͤr die zwekmaͤßigste; eben so
                              koͤnnen auch Retorten aus feuerfestem Thone oder Steine gebraucht werden,
                              obschon die aus Gußeisen bequemer und wohlfeiler sind.
                           
                        
                     
                  
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