| Titel: | Verbesserungen im Baue und Triebe der Maschinen, deren man sich zur Verfertigung der sogenannten Spulen-Nezspizen (Bobbin Net) bedient worauf Wilh. Darker Mosley, Spizen-Fabrikant in the Parish of Radford, Nottinghamshire, den 10. März 1824 sich ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. LXII., S. 253 | 
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                        LXII.
                        Verbesserungen im Baue und Triebe der Maschinen,
                           deren man sich zur Verfertigung der sogenannten Spulen-Nezspizen (Bobbin Net) bedientMan vergl. hiermit polyt. Journal B. XVII S.
                                    343. D. worauf Wilh. Darker
                              Mosley, Spizen-Fabrikant in the Parish of Radford,
                           Nottinghamshire, den 10. Maͤrz 1824 sich
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Novemb. 1825. S.
                              225.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Mosley's, Verbesserungen im Baue und Triebe der Maschinen, deren
                           man sich zur Verfertigung der Spulen-Nezspizen bedient.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen an den Maschinen zur
                              Spulen-Nezspizen-Fabrikation beziehen sich nicht auf jene Theile des Mechanismus,
                              wodurch die Faden zu
                              Maschen in dem Neze geschlungen werden, sondern sind eine Anwendung gewisser Achsen
                              und Raͤder, um die bereits bekannte Maschine durch eine Drehekraft in Umtrieb
                              zu sezen, statt daß sie, wie bisher, durch die Haͤnde und Fuͤsse der
                              Arbeiter in Bewegung gesezt wird Die hier in der Erklaͤrung des Patentes
                              angegebene Vorrichtung ist fuͤr eine Spizen-Maschine nach dem sogenannten
                              Hebel-Principe (Levers' principle) berechnet; sie
                              laͤßt sich aber auch auf Spizen-Maschinen anderer Art anwenden.
                           Der Patent-Traͤger sagt, daß er, statt die Maschinen mittelst Hebel in Gang zu
                              bringen, die, wie gewoͤhnlich, vorne durch die Haͤnde und
                              Fuͤsse der Arbeiter in Thaͤtigkeit gesezt werden, einer Kurbel sich
                              bedient, die an einer Achse befestigt ist, von welcher aus mittelst
                              Triebstoͤke und Zahnraͤder, andere Spindeln und Kurbeln, wie wir unten
                              zeigen werden, in eine sich drehende Bewegung gebracht werden; oder er befestigt auf
                              einer mit der Maschine in Verbindung stehenden Achse eine Trommel, uͤber
                              welche er einen Laufriemen laufen laͤßt, der von der Spindel einer
                              Dampf-Maschine, von der Achse eines Wasserrades, oder auf irgend eine andere Weise
                              in Umtrieb gesezt wird.
                           Fig. 26.
                              stellt eine Hebel-Maschine vom Ende her gesehen dar, sammt den daran angebrachten
                              Verbesserungen; Figur 27. ist ein senkrechter Durchschnitt durch die Mitte derselben. Die
                              gewoͤhnliche Weise, diese Maschine in Gang zu bringen, ist diese, daß die in
                              punctirten Linien angedeuteten Griffe vier Mahl gehoben, und dadurch vier
                              Schlaͤge in der Maschine erzeugt werden, wodurch solche Bewegungen in dem
                              Inneren der Maschine entstehen, daß die Faden um die Reihen von Spizen oder Stiften
                              geschlungen werden, die sich in einer der Stangen befinden, wo dann mittelst des
                              Fußes des Arbeiters, der auf den Schaͤmel tritt, der fuͤnfte Schlag
                              hervorgebracht wird, welcher andere Theile der Maschine bewegt, und die andere
                              Spizen-Stange hinabdruͤkt, welche, wenn sie wieder emporsteigt, die
                              Faden-Verschlingungen aufnimmt, die gemacht wurden, und dieselben festhaͤlt,
                              und so eine Seite der Maschen bildet. Widerholung dieser 5 Operationen erzeugt die
                              immer mehr und mehr sich anhaͤufenden Maschen, welche das Nez bilden.
                           An der verbesserten Maschine ist eine horizontale Achse, a, angebracht, die auf zwekmaͤßigen Lagern laͤuft, welche
                              mit dem hoͤlzernen Gestelle verbunden sind, und an einem Ende dieser Achse
                              ist eine Kurbel, b, angebracht, an dem anderen Ende ein gezahnter
                              Triebstok, c. Dieser Triebstok greift in ein Zahnrad,
                              d, ein, welches ein anderes Zahnrad, e, von gleichem Durchmesser treibt; dieses leztere Rad
                              ist auf der Hauptachse, f, befestigt. An dem Ende dieser
                              Achse, f, ist noch ein groͤßeres Rad, g, angebracht. Wer Fuͤnftel der Peripherie dieses
                              lezteren Rades, g, sind rings umher mit Zaͤhnen
                              besezt: ein Fuͤnftel derselben ist ohne Zahne. Dieses Rad greift in einen
                              Triebstok, h, auf der Kurbel-Achse, i, ein, welcher Triebstok genau ein Fuͤnftel des
                              Durchmessers des Rades, g, haͤlt. Die Kurbel
                              dreht sich folglich vier Mahl herum, und bleibt ein Mahl stehen, bis das Rad, h, sich ganz herumgedreht hat.
                           An der Kurbel-Achse sind ferner gegliederte Verbindungs-Stangen, k, angebracht, welche an ihrem entgegengesezten Ende an
                              jenem wohlbekannten Theile der Hebel-Spizenmaschine, den man den
                              Gaͤnsehals-Hebel (goose-neiked Sever) nennt,
                              befestigt sind; mittelst der Umdrehung dieser Achse, die durch die Kurbel, b, getrieben wird, und den dazu gehoͤrigen
                              Raͤdern, werden die inneren wirkenden Theile der Maschine in
                              Thaͤtigkeit gesezt.
                           Die Kurbel, b, wird gleichfoͤrmig von dem Arbeiter
                              gedreht, oder die Spindel, a, wird durch eine
                              Dampfmaschine, oder durch was immer fuͤr eine Kraft getrieben, und dadurch
                              wird das Rad, g, wie oben gesagt wurde, umgedreht. Die
                              Zaͤhne an den vier Fuͤnfteln des Umfanges derselben greifen in den
                              Triebstok, h, und machen, daß dieser und die
                              Kurbel-Achse, i, sich vier Mahl drehen, waͤhrend
                              der gezaͤhnte Theil des Rades, g, ein Mahl
                              umlaͤuft, und dadurch werden, mittelst der Verbindungs-Stangen, k, vier Schlaͤge auf den gaͤnsehalsigen
                              Hebel gegeben, um die wirkenden Theile des Mechanismus genau auf dieselbe Weise in
                              Bewegung zu sezen, wie wenn die Vorder-Stange auf die bei den Hebelmaschinen
                              gewoͤhnliche Weise vier Mahl bei den Griffen gehoben wird.
                           Die Kurbel-Achse steht still, waͤhrend der ungezaͤhnte Theil des Rades,
                              g, an dem Triebstoke hinlaͤuft, um die
                              Spizen-Stange durch eine gleich zu beschreibende Vorrichtung herabzubringen, und auf
                              dem Ende der Kurbel-Achse befindet sich eine Scheibe mit einem Einschnitte in ihrem
                              Umfange, in welchen ein Sperrkegel einfaͤllt, um die Achse still zu halten,
                              waͤhrend die Spizen-Stange niedersteigt. An dem inneren Ende der Haupt-Achse,
                              
                              f, ungefaͤhr in der Mitte der Maschine, ist ein
                              Triebstok, l, befestigt, der sich mit der Achse dreht;
                              dieser Triebstok greift in ein Zahnrad, m, das doppelt
                              so großen Durchmesser, als derselbe, hat, und folglich dreht dieses Zahnrad sich ein
                              Mahl, waͤhrend die Achse und der Triebstok sich zwei Mahl drehen.
                           Auf diesem Rade, m, sind zwei Klopfer, nn, vorgerichtet, daß einer derselben auf eine der
                              Hebe-Stangen, o, m dem Augenblike schlaͤgt, wo
                              die Kurbel-Achse, i, und ihre Verbindungen in Ruhe
                              treten. Diese Hebestangen, o, haͤngen auf Zapfen
                              an den Schwanz-Schienen, pp, und heben, so wie sie
                              aufsteigen, jede ihre Schwanz-Schiene, und druͤken die Spizen-Stange nieder,
                              was an den gewoͤhnlichen Hebel-Maschinen durch die Tret-Schaͤmel
                              geschieht.
                           Man sieht nun, daß, wenn durch die Umdrehung der Kurbel-Stange auf obige Weise die
                              vier Schlage auf den gaͤnsehalsigen Hebel gegeben sind, einer der Klopfer
                              alsogleich eine der Schwanz-Schienen hebt, welche dann, so wie sie wieder
                              niedersteigt, die Spizen-Stange heraufbringt, die die so eben gebildeten
                              Verschlingungen der Faden festhaͤlt. Es ist kaum noͤthig zu bemerken,
                              daß jede Umdrehung der Hauptachse, f, alle zur Bildung
                              einer halben Masche noͤthigen Bewegungen der Maschine an derselben
                              durchfuͤhrt.
                           So wie mit einer Hand-Kurbel kann auch durch eine Dampf-Maschine, oder durch irgend
                              eine andere Triebkraft eine kreisfoͤrmige Bewegung hervorgebracht werden,
                              wenn eine Trommel an der Hauptachse, f, angebracht wird,
                              wo dann die Spindel, a, ihre Kurbel, b, der Triebstok, c, und das
                              Zahnrad, d und e, wegbleiben
                              koͤnnen. Die uͤbrigen bewegenden Theile bleiben, so wie die
                              Bewegungen, dieselben.
                           An anderen Spizen-Maschinen muß diese Verbesserung nach Umstaͤnden auf eine
                              andere Weise angebracht werden, je nachdem naͤmlich der Bau und die
                              Groͤße dieser Maschinen es fordert.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
