| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. LXXVIII., S. 312 | 
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                        LXXVIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Ueber schwedische Eisen-Bergwerke.
                           Im Bulletin des Sciences technologiques. 1825. Novbr. S.
                              292. findet sich eine Notiz uͤber die schwedischen Eisenbergwerke aus dem, im
                              J. 1824 zu Stokholm erschienenen, 7ten Jahrgange (1823) der Jern kontorets Annaler (d.h. der Eisen-Comptoir's Annalen). Das
                              schwedische Eisen-Comptoir hat zum Theil dieselbe Einrichtung, wie die Direction des Mines in Frankreich. Sie gibt, wie diese, Annalm
                              heraus, von welchen wir den 7ten, von Dr. Sefstroͤm, Professor an der Bergschule zu Fahlun, redigirten Band
                              besizen. Es befindet sich in demselben ein Bericht uͤber die Arbeiten der
                              Bergwerke im J. 1822; ein anderer Bericht uͤber den Zustand der Bergschule in
                              demselben Jahre; mehrere Abhandlungen uͤber die Gewinnung des Erzes und
                              uͤber die Schmieden, und ein Nekrolog von dem Bergwerks-Director Stenfelt. In dem ersten der angefuͤhrten Berichte ist die Rede von
                              den Medaillen aus Gußeisen; es ist darin bemerkt, wie viel Vorsicht dieser Guß
                              erfordert, wenn er rein und schoͤn ausfallen soll. Der Model aus Sand muß gut
                              getroknet, und mit sehr feinem Trippel uͤberzogen werden; man kann aber auch
                              Model aus Gyps oder Thon machen. Es ist sehr schwer, diese Medaillen vor Rost zu
                              bewahren, und die dadurch hervorgebrachten Fleken zu entfernen. Zu Berlin, wo die
                              Fabrikation der Medaillen aus Eisen mehr kostspielig als eintraͤglich war,
                              uͤberzieht man dieselben mit einem schoͤnen schwarzen Firnisse, der
                              aber nicht immer gelingt; denn er ist mehr oder minder schwarz und glaͤnzend,
                              und es kommen aus der Berliner Fabrik sogar Stuͤke, denen der Firniß ganz
                              fehlt. Nach mehreren, zu Helfors in Schweden angestellten Versuchen blieb man bei
                              dem einfachsten Verfahren stehen, naͤhmlich bei dem, das Eisen mit
                              Leinoͤhl zu uͤberziehen. Man muß die gegossenen Gegenstaͤnde,
                              sobald sie aus dem Model kommen, sorgfaͤltig abwischen, sie an einen troknen
                              und warmen Ort bringen, sobald als moͤglich mit Firniß uͤberziehen,
                              und dann in einen eigenen Ofen bringen, um sie der Hize oder dem Rauche auszusezen,
                              damit der Firniß dunkler und glaͤnzender wird.
                           Das Schmelzen des Erzes, welches nach Umstaͤnden mehr oder weniger leicht und
                              kostspielig ist, beschaͤftigte gleichfalls die Huͤttenmeister. Dieses
                              Schmelzen erfolgt schnell, wenn der, gegen den Herd geleitete Luftstrom
                              concentrirter ist; wenn der Raum-Inhalt des Blasbalges der Capacitaͤt des
                              Schmelzofens angemessen ist. Hr. Schedin machte viele
                              Berechnungen in dieser Hinsicht, und brachte die Resultate in Tabellen, welche mit
                              dem Berichte gedrukt wurden. Man uͤbersieht in demselben mit einem Blike die
                              verschiedenen Huͤttenwerke Schwedens, die Capacitaͤt ihrer Oefen, die
                              in jeder Minute durch die Blasbalge gelieferte Menge Luft, die Menge und Art des, in
                              einem Ofen verbrauchten Erzes und das Resultat des Gusses; so daß man die
                              Huͤttenwerke leicht erkennt, welche, wegen ihrer gut eingerichteten Apparate,
                              die ergiebigsten Guͤsse geben. So erhaͤlt man zu Norhyttan aus dem
                              Erze 48,52 pr. Cent. Eisen; zu Sunnansjoe 49,62 pr. Cent.; zu Abeckshyttan beinahe
                              50; zu Vestansjoe 42,57; zu Hellesjoen 57,84; zu Starbo 49,07, und zu
                              Bjoͤrsjoe endlich 59,07 pr. Cent.
                           Es wird in dem Berichte den Huͤttenmeistern empfohlen, so wie es mehrere
                              derselben schon zu thun pflegen, ein genaues Journal uͤber ihre Operationen
                              zu halten. Als Beispiel wird das Huͤttenwerk zu Hellsjoe angefuͤhrt,
                              in dessen Journal der Anfang und die Dauer des Gusses, die Menge des verbrauchten
                              Brennmateriales, die Menge des geschmolzenen Erzes, der Betrag des erhaltenen Eisens
                              etc. angegeben wird.
                           Der zweite Bericht schließt mit einer detaillirten Angabe der, von Hrn. Schedin auf den Huͤttenwerken von Taberg
                              angestellten Versuche. Da das Erz von Taberg wenig Eisen enthaͤlt, und das
                              Brennmaterial daselbst theuer ist, so haͤtte Hr. Schedin die Idee, das Erz vorher zu pochen und zu waschen, um es von den
                              Erden zu trennen. Dieses Verfahren erfordert zwar Kostenaufwand, der aber durch
                              Ersparung an Brennmaterial reichlich ersezt wird. Man glaubt, daß dieses Verfahren
                              bei Behandlung eines nicht sehr reichhaltigen Erzes jedesmahl vortheilhaft seyn
                              wird.
                           Der zweite, die Bergschule zu Fahlun im J. 1822 betreffende Bericht gibt Rechenschaft
                              uͤber die in dieser Schule gemachten chemischen Analysen, uͤber
                              verschiedene Mineralien, so wie uͤber mehrere nach verschiedenen Bergwerken,
                              Huͤttenwerken und Schmieden gemachte Excursionen. Es wird auch Bericht
                              erstattet uͤber Versuche, welche gemacht wurden, um Eisen zu erhalten,
                              welches zu Flintenlaufen tauglich waͤre) auch die Herde mehrerer schwedischer
                              Schmieden sind darin beschrieben, und im Kleinen dargestellt.
                           Unter den in diesem Berichte enthaltenen Analysen befinden sich zwei von schlakigen
                              Substanzen, wovon die eine sich in den Kupferhuͤtten zu Fahlun befindet, sich
                              in diken Massen am Grunde des Herdes anhaͤuft, und manches Mahl den weiteren
                              Fluß hindert. Jene, welche analysirt wurde, bestand zum Theil aus hartem Stahle, und
                              zum Theil aus krystallisirter Blende. Man nennt sie in Schweden Nas. Zwei Gran dieser gepulverten Substanz gaben:
                              Kieselerde 0,033; Schwefel 0,048; Eisen 1,551; Zink 0,289; Kupfer 0,069. Der Nas
                              scheint also von einer Legierung von Eisen und Zink herzuruͤhren, und etwas
                              Schwefeleisen und Kieselerde haltiges Eisen zu enthalten. Man muß, durch eine minder
                              rasche Schmelzung gleich anfangs verhindern, daß sich diese Substanz nicht auf den
                              Boden des Ofens sezt. Der Verfasser des Berichtes meint, daß dieselbe mehr
                              Aufmerksamkeit verdiene. Eine andere, in einer Bleischmelzerei beobachtete,
                              Substanz, ist die, welche die Schweden Kassor oder Ugnsbrott nennen; sie haͤngt sich in
                              groͤßerer oder geringerer Hoͤhe uͤber dem Herde an das Rohr des
                              Ofens an, besizt einen starken Glanz und strahligen Bruch. Die Analyse zeigte, daß
                              sie aus Schwefelblei mit Schwefeleisen besteht.
                           
                        
                           Verbesserte Methode Suͤmpfe troken zu legen.
                           Hr. Joh. Thompson erzaͤhlt im Mechanics' Magazine, 7. Jaͤner 1826, wie 22096
                              Acres Landes, die bei nassem Wetter unter Wasser gesezt werden, mittelst 48
                              Windmuͤhlen wieder troken gelegt werden. Allein sehr oft geht in anhaltendem
                              Regenwetter kein Wind, und die Windmuͤhlen bleiben stehen. Man gab daher
                              diese unsichere Methode auf, und ließ zwei große Schoͤpfraͤder
                              erbauen, die sich in einem Gehaͤuse aus gehauenen Steinen, wie ein
                              Schleifstein in seinem Troge, drehen. Diese von zwei Dampfmaschinen getriebenen
                              Schoͤpfraͤder schoͤpfen das Wasser aus dem Sumpfe, und
                              entleeren dasselbe in den Abzugsgraben, der es in das Meer fuͤhrt. Die zweite
                              dieser Maschinen hat einen Cylinder von beinahe 4 Fuß im Durchmesser, und einen
                              Doppelstoß von beinahe 8 Fuß. Das Rad hat 28 Fuß im Durchmesser, und die Eimer sind
                              5 Fuß weit, und 5 Fuß tief. Die Hoͤhe vom Boden des unteren Abzugs-Graben bis
                              zu dem Niveau des Abfuͤhrungs-Grabens betraͤgt ungefaͤhr 10
                              Fuß. Der Umfang des Rades bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 7 Fuß in einer
                              Secunde; es wird folglich ein Wasserfaden von 5 □ Fuß mit derselben
                              Geschwindigkeit in den Abzugs-Graben geworfen, oder, 5 × 5 = 25 × 7 =
                              175 Kubik-Fuß in einer Secunde; d.i. 175 Fuß × 60 Secunden, 10500 Kubik-Fuß
                              in Einer Minute, welches, multiplicirt mit 6, fuͤr die Minute 63,000 Gallons,
                              fuͤr die Stunde 3,780,000 Gallons gibt. Die Maschine bewegt sich in der
                              feierlichsten Stille, die nur durch das Rauschen des Wassers unterbrochen wird;
                              obschon eines der Zahnraͤder derselben sammt seiner Achse mehr als 10 1/2
                              Tonne (250 Ctr.) wiegt. – Die Idee, Suͤmpfe mittelst Dampf-Maschinen
                              troken zu legen, ist nicht neu. Wir hoͤrten im Sommer 1824 in Holland, daß
                              man das Harlemer Meer mit einigen 70 Dampf-Maschinen in einer Reihe von Jahren
                              troken zu legen gedenkt.
                           
                        
                           Ueber das Schneiden des Stahles mit weichem Eisen. Von Hrn.
                              Kendall d.
                              Juͤng.
                           Das American Journal of Science and Arts, und aus diesem
                              das Mechanics' Magazine, 14. January, 1826. S. 202. enthaͤlt einige Notizen uͤber dieses
                              Phaͤnomen. „Die Erfahrung beweiset, daß, wenn man drehendes Eisen
                                 mit temperirtem Stahle schneidet, uͤber eine gewisse Geschwindigkeit
                                 hinaus, dieses Schneiden nicht mehr leicht und gut von Statten geht. Es
                                 haͤngt hier sehr vieles von der Reinheit und von dem Zustande des Eisens,
                                 von der Form, Temperirung und Scharfe des schneidenden Instrumentes und von dem
                                 Umstande ab, ob troken oder naß (mit Oehl oder Wasser) gearbeitet werden soll,
                                 und auch viel von der Lage der Theilchen des Eisens, das geschnitten werden
                                 soll. Es hat, in dieser Hinsicht, zwischen Eisen und Eisen ein maͤchtiger
                                 Unterschied Statt, der aber bei dem Kupfer und dessen Legierungen noch weit
                                 groͤßer ist, so daß einige derselben, obschon hinlaͤnglich weich,
                                 kaum gedreht, gebohrt, gefeilt oder geschliffen werden koͤnnen. Sobald
                                 der Stahl oder das schneidende Werkzeug aus was immer fuͤr einem Grunde
                                 auf das Eisen zu wirken aufhoͤrt, und die Hize vielleicht ihr Maximum
                                 erreicht hat, wirkt das Eisen, wenn es sich dreht, auf den Stahl, und zwar desto
                                 starker, je groͤßer die Geschwindigkeit ist; so wie leztere zunimmt,
                                 kommen verschiedene Erscheinungen zum Vorscheine. Wenn man das Blatt einer
                                 Saͤge mit weichem Eisen schneidet, welches sich nur so schnell bewegt,
                                 daß es kaum auf den Stahl einzuwirken vermag, so wird der Stahl außen um das
                                 schneidende Werkzeug bis zum Blauanlaufen erhizt) wenn das Eisen aber sich
                                 schneller bewegt, entdekt man keine Farbe, außer an den abfallenden
                                 Spaͤnchen; und wenn es noch schneller sich bewegt, bemerkt man auch keine
                                 Farbe mehr, obschon die meisten losgewordenen Theilchen foͤrmlich verbrannt sind. Diese werden entzuͤndet, weil
                                 sie einen Theil der Platte ausmachen, und durch die Bewegung derselben mit einer
                                 solchen Schnelligkeit los werden, daß keine Uebertragung der Hize auf die
                                 uͤbrigen Theile des Stahles moͤglich ist. Vielleicht faͤngt
                                 die Entzuͤndung an, und steigt bis zur sogenannten schwarzen Hize, ehe
                                 noch die Theilchen los geworden sind, und wird dann durch die Reibung, die bei
                                 der Trennung statt hat, vollendet. Es ist eine, vielleicht nicht allen, die
                                 hieruͤber geschrieben haben, bekannte Thatsache, daß, bei der sogenannten Schwarz-Hize (die aber im Dunkeln
                                 beinahe Roth-Hize ist), Stahl leichter gebrochen wird, als
                                    wenn er staͤrker oder minder erhizt ist; die erforderliche
                                 Temperatur wechselt wahrscheinlich nach der Menge des in dem Stahle enthaltenen
                                 Kohlenstoffes.
                              
                           Das Resultat mit dem Kupfer-Rade, dessen die HHrn. Darier
                              und Colladon erwaͤhnen, welches keine Wirkung auf
                              den Stahl haͤtte, beweist ferner, daß die Wirkung wenigstens eben so sehr von
                              der Hize abhaͤngt, die den Stahl bis auf einen gewissen Grad erweicht, als
                              vom Stoße, indem Kupfer wenig Hize erzeugt, wie die Pulvermuͤller sehr wohl
                              wissen.
                           Die Ursache: „Warum die Hize beinahe allein im Stahle concentrirt, und im
                                 Eisen kaum merklich seyn soll,“ scheint mir diese zu seyn: der Stoß
                              auf den Stahl ist anhaltend, ununterbrochen;
                              waͤhrend er an dem schneidenden Eisen nur 1/200 oder 1/600 der Zeit desselben
                              betraͤgt; die von diesen beiden Koͤrpern aufgenommene Hize wird also
                              in umgekehrtem Verhaͤltnisse der Dike des Stahles
                              und des Umfanges des Eisens stehen, mit eingerechnet die
                              Abfaͤlle, die von dem sich drehenden Eisen waͤhrend der Umdrehungen
                              desselben in die Luft ausfahren, und die bedeutend sind.
                           Der Saum, der durch Durchschneidung einer Stahlplatte entsteht, welche vor dem
                              Durchschneiden so weich war, daß sie sich feilen ließ, wurde nach demselben an der
                              aͤußeren Kante viel haͤrter; was von der schnellen Abkuͤhlung
                              durch den Luftstrom, den die Bewegung des Eisens auf den erhizten Stahl veranlaßte,
                              herruͤhrte.
                           
                        
                           Stahl von Hrn. Heyder zu Ronsdorf bei Elberfeld.
                           Nach dem Bericht der Abtheilung fuͤr Manufacturen und Handel (Verhandl. des
                              Vereins zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen, Decemberheft 1825. S.
                              199.) hat dieser Stahl folgende wesentliche Eigenschaften: 1) laͤßt sich der
                              Heyder'sche Stahl leicht schmieden, und zeigt eine
                              groͤßere Dehnbarkeit unter dem Hammer, als der englische; 2) laͤßt
                              sich derselbe in seinem kalten Zustande biegen, ohne zu brechen, was mit dem
                              englischen Stahle nicht vorgenommen werden kann; 3) rothwarm geschmiedet und
                              gehaͤrtet, ist er im Bruche dem englischen ganz gleich; 4) rothwarm
                              abgekuͤhlt, gelb, braun und blau angelassen, greift ihn die Feile mehr an,
                              als den eben so gehaͤrteten englischen Stahl; 5) er laͤßt sich gut
                              schweißen. – Zwei damit verstaͤhlte, und dann mit Wasser rothwarm
                              abgehaͤmmerte, wie gewoͤhnlich gehaͤrtete, Meißel, standen eben
                              so gut als ungeschweißte; 6) die daraus verfertigten Drehhacken, Schlichteisen und
                              Bohrer hielten ihre Schneide auf Guß- und Schmiedeeisen, wie auf zaͤhen und
                              haͤrteren Metall, eben so gut, wie die englischen. Sie brachen nicht so
                              leicht aus, man mußte sie aber etwas weniger anlassen, als die aus englischem Stahle
                              verfertigten. Wenn dieser naͤhmlich gelbbraun, so muß jener nur gelb
                              angelassen werden. 7) Ein aus dem Heyder'schen Stahle verfertigter Polirstahl
                              ersezte durchaus den englischen nicht, er zeigte beim vorsichtigsten Haͤmmern
                              ungleiche Haͤrte, und blieb flinzig. Es wird bei demselben die besondere
                              Dichtigkeit des englischen vermißt. Was die Feilen betrifft, so sind sie nicht so
                              hart, als die englischen, jedoch haͤrter, als andere; der Hieb ist gut.
                           
                        
                           Ueber Barbier-Messer
                           finden sich ein paar Notizen im Mechanics' Magazine, 7. Jaͤner 1826. S. 190 und 192. Hr. Bernardo, „der beste Barbier-Messermacher, den
                                 ich jemahls kannte,“ heißt es, erklaͤrt es fuͤr
                              hoͤchst schaͤdlich, Barbier-Messer, wie es gewoͤhnlich
                              empfohlen wird, vor dem Gebrauche in heißes Wasser zu tauchen. Er empfiehlt
                              vielmehr, dieselben, wenn es kalt ist, in das Bett zu legen, aus welchem man eben
                              aufgestanden ist, oder, „wie die Barbierer aus der alten Schule zu thun
                                 pflegen,“ bei sich in der Hosentasche zu tragen. Bei
                              gewoͤhnlicher Witterung reicht es hin, das Barbier-Messer auf dem Ballen der
                              Hand zu erwaͤrmen. – Ein anderer Herr fragt: woher es kommt, daß
                              Barbier-Messer, welche anfangen schlecht zu schneiden, wieder eine recht gute
                              Schneide bekommen, wenn man sie mehrere Monathe liegen laͤßt? Die Richtigkeit
                              dieses Phaͤnomens bestaͤtigen alle Barbierer.
                           
                        
                           Befestigung der Lohn-Naͤgel.
                           Im Mechanics' Magazine, 7. Jaͤner 1826. S. 190.
                              wird, zur Vermeidung des haͤufigen Ungluͤkes, welches durch Verlieren
                              dieser Naͤgel so oft geschieht, vorgeschlagen, jeden solchen Nagel in der
                              Nahe seines Endes mit einem Schraubenloche zu versehen, und in dasselbe eine starke
                              Daumschraube einzuschrauben. Die Kosten sind nicht bedeutend, und man ist auf diese
                              Weise gegen alle Gefahr gesichert.
                           
                        
                           Kohlenblende als Feuer-Material auch in Amerika
                              gebraucht.
                           Kohlenblende wird nach Silliman's
                              american Journ. IX. Bd. (Gill's
                              Repos., Decemb. S. 366.) auch in America zum Heizen
                              vorzuͤglich groͤßerer Gebaͤude, in welchen eine große Masse
                              Luft erhizt werden muß, und selbst in Schmieden, ja neulich sogar auf einem
                              Dampfbothe verwendet; jedoch in einem besonderen Apparate und mit besonderer
                              Behandlung. Hr. Gill vermuthet, daß diese besondere Behandlung nichts anderes, als
                              Anwendung des Dampfes auf dieselbe ist, wie Hr. Evans bei
                              den Gas-Cokes es an seiner Dampf-Maschine versuchte. Vergl. polytechn. Journ. B. XVIII. S. 232. Auch mit beigemengter
                              bituminoͤser Kohle laͤßt sich die Kohlenblende bei starkem Luftzuge
                              recht gut brennen.
                           
                        
                           Ueber Mandsley und Fields Patent.
                           Um das in den Dampfkesseln zur Dampferzeugung nothwendige Wasser immerdar zu
                              erneuern, vorzuͤglich bei Dampfmaschinen auf langen Seereisen, um das Anlegen
                              von Salz und anderen in dem Wasser befindlichen Substanzen in dem Kessel zu
                              verhindern, welches wir im lezten Hefte dieses Journals S. 134. mittheilten, macht
                              das Repertory of Patent Inventions, January, 1826. S.
                              56. die gegruͤndete Bemerkung, daß das Seewasser nicht bloß Kochsalz, sondern
                              auch Gyps, Kohlensaͤure, Bittererde, kohlensauren Kalk enthaͤlt,
                              welche alle sich bald am Boden ansezen, da die beiden lezteren schon durch die Hize
                              allem niedergeschlagen, und zugleich auch vom Metalle selbst angezogen werden. Diese
                              Niederschlaͤge ziehen wieder aͤhnliche Stoffe, und auch Salze selbst
                              an, wie man an den sogenannten Pfannsteinen sieht. Das Repertory bemerkt, daß die zur Vermeidung dieses Niederschlages so oft
                              empfohlenen Erdaͤpfel nicht sehr viel nuͤzen.
                           
                        
                           Versunkene Schiffe aus dem Wasser herauf zu heben.
                           Sir Jos. Sonhouse theilt in dem Mechanics' Magazine, 14. Jaͤner 1826. S. 194. die Grundzuͤge
                              eines Planes mit, nach welchem er schon im J. 1784 den zu Spit-Head gesunkenen Royal George herauf zu ziehen hoffte. Der bekannte
                              Viscount Howe hielt diesen Plan fuͤr den besten
                              unter allen, die ihm zu diesem Zweke vorgelegt wurden; er ward indessen bisher nicht
                              versucht, obschon Sir Sonhouse unentgeldlich seine
                              Dienste dabei anboth. Die hier aufgestellten Grundzuge sind zu gedraͤngt und
                              zu dunkel dargestellt, als daß eine Uebersezung dieses kleinen Aufsazes unseren
                              Lesern nuͤzen koͤnnte. Seeleute von Profession moͤgen ihn am a.
                              O. nachsehen.
                           
                        
                           Brewster's Wollspinn-Maschine
                              (Brewster Frame).
                           Hr. Gilbert Brewster, Mechaniker in den vereinigten
                              Staaten, erfand eine Spinn-Maschine, an welcher, durch ununterbrochene Umdrehung der
                              Hauptachse, auf welche die Triebkraft wirkt, alle Operationen vollendet werden,
                              welche an dem gemeinen Haus-Spinnrade mit der Hand gemacht werden muͤssen, so
                              daß fuͤr den Arbeiter nichts anderes zu thun uͤbrig bleibt, als die
                              gelegentlich abgerissenen Faden anzuknuͤpfen. Da der Zug senkrecht ist, so
                              nimmt diese Maschine nur den sechsten Theil des Raumes einer Jenny-Maschine, die in derselben Zeit eben so viel Arbeit liefert, ein,
                              und laͤßt die Faden leichter anknuͤpfen. Die Laͤnge des Zuges,
                              die Zeit, waͤhrend welcher der Faden gedreht werden soll, laͤßt sich
                              nach Belieben abaͤndern, und die Maschine kann nach Belieben fuͤr
                              feineres und groͤberes, staͤrker oder schwacher gedrehtes Garn, je
                              nachdem man naͤhmlich die Periode des Schlusses der Baken verlaͤngert
                              oder verkuͤrzt, mittelst eines Knechtes gestellt werden. Ueberdieß
                              koͤnnen Faden von gleicher Feinheit, je nachdem sie zum Eintrage oder zur
                              Kette bestimmt sind, mehr oder minder fest gedreht werden, was bei einer
                              Jenny-Maschine nicht in diesem Grade moͤglich ist. Auslagen fuͤr
                              Unterhaltung und Ausbesserung der Maschine kommt hier, so wie die Triebkraft, die
                              die Maschine in Gang bringt, nicht hoͤher zu stehen, als bei einer
                              Jenny-Maschine, die eben so viel Arbeit liefert. Eine Maschine dieser Art von 300
                              Spindeln spinnt in einem Tage 300 Laͤufe (jeden Lauf (run) zu 1600 YardsEin Yard = 3 engl. Fuß.A. d. Ueb. und dreht in 12 Stunden leicht 100 Pfd. vierlaͤufiges Garn. Zwei
                              Maͤdchen von 16 Jahren, eines zu jeder Seite, reichen zur Bedienung einer
                              solchen Maschine von 300 Spindeln hin. (Mechanics'
                                 Magazine, 14. January 1826. S. 195.)
                           
                        
                           Die Kattundrukerei der HHrn. Gebruͤder Grant
                              
                           in der Naͤhe von Bury, in der Grafschaft Lancashire in
                              England, besteht aus 4 großen Gebaͤuden, wovon jedes 246 engl. Fuß lang ist,
                              die zusammen ein Vierek bilden, und in der Mitte einen an 54,000 Quadratfuß
                              haltenden Raum einschließen. Diese vier Gebaͤude sind drei Stokwerk hoch, und
                              enthalten an 500 Fenster. Mehrere Theile davon sind feuerfest, die Grundlage von
                              schweren Steinmassen und so gut gekittet, daß kein Wasser eindringen kann. Im
                              mittleren Raume der vier Hauptgebaͤude steht ein anderes vierstoͤkiges
                              Gebaͤude, das 36 Quadratfuß mißt, das im obern Stoke mit Huͤlfe von
                              Spiegeln, eine Aussicht in das Innere aller Gebaͤude gewaͤhrt, damit
                              man zu jeder Zeit sehen kann, ob die Arbeiter beschaͤftigt sind. In demselben
                              Hause ist eine Uhr angebracht, die so eingerichtet ist, daß jeder Arbeiter, ohne von
                              seinem Posten zu weichen, die Tageszeit sehen kann. Wasser ist so viel vorhanden, daß mit einem
                              Fall 20 Wasch-Raͤder und 2 große Maschinen-Raͤder getrieben werden.
                              Drei Dampf-Kessel bedienen die Aussiede- und Farbebaͤder, deren 16 vorhanden
                              sind. Man nimmt an, daß in dieser Fabrik taͤglich Ein Tausend Stuͤke
                              Kattun mittelst Maschinen gedrukt werden. Es versteht sich, daß von diesen
                              taͤglich gedrukt werdenden Tausend Stuͤken Kattun nur der kleinere
                              Theil gefaͤrbt wird, der groͤßere Theil besteht aus sogenannten
                              Applicationsfarben, die blos aufgedrukt und ohne weitere Bearbeitung in Handel
                              gebracht werden. Der geringste Theil der englischen gedrukten Kattune hat in
                              Hinsicht der Farben auf Aechtheit Anspruch, und die Konsumenten sind mehr oder
                              weniger mit diesen Erzeugnissen getaͤuscht.
                           
                        
                           Matthew's
                              Sicherheit-Cabriolet.
                           Das Mechanics' Magazine enthaͤlt (St. 7. Januar
                              1826. S. 186.) eine wiederholte Empfehlung der Cabriolets, oder, wie man sie in
                              England kennt, Gigs des Hrn. Matthew, zu welcher dasselbe sich durch die vielen
                              Ungluͤksfaͤlle mit diesem leichten zweiraͤderigen Fuhrwerke
                              gedrungen fuͤhlt. Wenn das Pferd mit einer Geschwindigkeit von 10 engl.
                              Meilen in Einer Stunde (1 1/4 Post bayerisch, die normalmaͤßige
                              Geschwindigkeit fuͤr Diligencen (Mail-Coaches)
                              ist in England 8 englische Meilen, d.i. Eine bayerische Post, in Einer Stunde, den
                              Aufenthalt mit einbegriffen), laͤuft, und strauchelt, so druͤkt ein
                              Cabriolet oder Gig auf dasselbe mit einer Kraft von 20 Str., und wirft es; je besser
                              das Pferd ist, je schneller es sich aufrafft, desto sicherer bricht die Gabel, und
                              das Fuhrwerk wirft, mit verhaͤltnismaͤßiger Gewalt, die Fahrenden
                              um.
                           Hr. Matthew ließ, um diesen Gefahren vorzubeugen, die
                              Tritte an dem Kasten, und nicht an der Gabel befestigen, und von diesen Tritten
                              kleine Stuͤke aufgerollten Eisens bis einige Zoll uͤber dem Boden
                              hinablaufen. Wenn nun das Pferd strauchelt, wird aus diesen Eisen ein Schlitten, und
                              der Siz, der sonst bei obiger Geschwindigkeit um Einen Fuß vorwaͤrts
                              faͤllt, faͤllt kaum um Einen Zoll mehr vorwaͤrts; das Gewicht
                              des Kastens aber faͤllt um zwei Drittel zuruͤk, und wirkt so als Hebel
                              auf die Gabel, und hilft dem Pferde auf. Ein schlechtes Pferd wird dadurch nicht
                              gegen das Straucheln gesichert; ein gutes wird aber vor dem Niederschlagen bewahrt,
                              wenn es strauchelt; ja ein gutes Pferd kann bei dieser Vorrichtung nicht fallen. Und
                              wenn es faͤllt, so heben sich die Stangen der Gabel wieder. Auf diese Weise
                              kann man mittelst dieser zweiraͤderigen Fuhrwerke auf Wegen fahren, in deren
                              Loͤchern die vorderen Raͤder einer vierraͤderigen Kutsche
                              steken bleiben muͤßten. Nur durch das Faͤllen des Pferdes werden
                              Cabriolets unsicherer.
                           
                        
                           Weinsteinsaͤure in der Faͤrberei statt
                              Citronensaͤure angewendet.
                           Hr. Hermbstaͤdt gibt in seinem Berichte
                              uͤber den Gebrauch des Johannisbeerensaftes als Stellvertreter des
                              Citronensaftes (Verhandl. d. Gewerbs-Vereins Ocbr. S. 197.) das Verhaͤltniß
                              der krystallisirten Weinsteinsaure zum Citronensaft an. Nach ihm gibt ein Pfund
                              krystallisirte Weinsteinsaure in zehn Pfund Wasser geloͤst eine
                              fluͤßige Saͤure, die dem Umfange nach 4 1/4 Quart betraͤgt, und
                              viel reiner und staͤrker, als eben so viel des besten Citronensaftes ist.
                              Fuͤr die Orlean und gewoͤhnliche Safflorfaͤrberei vertritt die
                              Weinsteinsaure den Citronensaft allerdings, allem in der Seidenfaͤrberei
                              wollen aufmerksame Faͤrber nicht die gleichen Dienste wahrnehmen, und ziehen
                              deßhalb den theuern Citronensaft der wohlfeilem Weinsteinsaͤure vor.
                           
                        
                           Ueber Destillation der fetten Koͤrper.
                           Hr. Dupuy beschaͤftigte sich seit dem J. 1823 mit
                              Destillation fetter Koͤrper, und bemerkte, zuerst bei dem Lein- und
                              Mohnoͤhle, daß die Temperatur einen großen Einfluß auf die Consistenz der erhaltenen
                              Producte habe; denn, wenn man das Oehl nicht bis zum Sieden erhizt, erhaͤlt
                              man ein festes Product, welches 3/4 des angewendeten Oehles betrug, waͤhrend
                              man bei Ueberschreitung dieses Hizgrades bestaͤndig bloß ein fluͤßiges
                              Product bekommt. Dasselbe Resultat erhielt er auch bei verschiedenen anderen Oehlen,
                              und theilte es den Hrn. Thenard, Chevreul und Lecanu mit. Um die Prioritaͤt seiner Entdekung
                              gegen die HHrn. Bussy und Lecanu (polyt. Journal Bd. XVIII. S.
                                 125.) zu sichern, theilt er in den Annales de
                                 Chemie et de Physique 1825. Juillet p. 319.
                              sein Premier mémoire sur la distillation des corps
                                 gras mit, welches folgende Resultate darbiethet:
                           1) Daß die Temperatur einen sehr großen Einfluß auf die Producte der Destillation der
                              fetten Koͤrper hat. Wenn man unter Zutritt der Luft einen fetten
                              Koͤrper bei einer Temperatur behandelt, die nicht im Stande ist, denselben
                              zum Sieden zu bringen, so erhaͤlt man ein fluͤßiges und ein festes
                              Product, selbst bei Oehlen, welche nur wenig Stearin enthalten. Das Gewicht dieser
                              Producte, in Verbindung mit jenem der Kohle, ist groͤßer als das Gewicht der
                              angewendeten Stoffe.
                           2) Daß, wenn man unter uͤbrigens gleichen Umstaͤnden, aber bei einer
                              Temperatur destillirt, bei welcher die fetten Koͤrper zum Sieden kommen, das
                              condensirte Product bestaͤndig fluͤßig ist, selbst bei
                              Koͤrpern, die sehr reich an Stearin sind, wie z.B. der Talg. Es schien mir
                              auch, daß in diesem lezten Falle eine geringere Menge Talgsaure (acide sébacique) gebildet wird, als bei der
                              langsamen Destillation. Das Gewicht der fluͤßigen und festen Producte sammt
                              der Kohle, die man bei der schnellen Destillation erhaͤlt, ist geringer, als
                              das Gewicht der angewendeten Substanz.
                           3) Daß die fluͤßigen und festen Producte dieser Destillationen aus folgenden
                              Koͤrpern bestehen: 1) aus Margarin- oder Stearin-Saͤure, und
                              vielleicht in mehreren Faͤllen aus beiden zugleich; 2) aus
                              Olein-Saͤure; 3) aus Talg-Saͤure; 4) aus einer fluͤchtigen, mit
                              der Butter- und Phocaͤn-Saͤure verwandten Saͤure; 5) aus einer
                              riechenden, fluͤchtigen, nicht sauren Substanz; 6) aus einer Substanz, welche
                              durch Einwirkung des Sauerstoffes braun wird; 7) aus einer fetten, nicht sauren,
                              Substanz.
                           Die Ausmittelung der Margarin-, Stearin- und Olein-Saͤure in den Producten der
                              Destillation der, aus Stearin und Olein bestehenden, fetten Koͤrper biethet
                              noch eine Analogie mehr zwischen den Eigenschaften dar, welche Hr. Chevreul zwischen diesen Arten von unmittelbaren
                              Bestandtheilen und dem Phocaͤnin und Butyrin aufstellt. Das Phocaͤnin
                              und Butyrin geben auch wirklich, nach Chevreul, durch
                              Destillation und durch Saponification, Phocaͤn- und Butter-Saͤure. Aus
                              meinen Versuchen geht ebenfalls hervor, daß das Stearin und Olein sowohl durch
                              Destillation, als durch Saponification Margarin-, Stearin- und Olein-Saͤure
                              geben.
                           
                        
                           Hetepozit.
                           In den Annales de Chemie et de Physique. 1825. November,
                              S. 294. befindet sich eine Analyse dieses Minerales von Hrn. Vauquelin, der es unter diesen Nahmen von Hrn Alluau, dem Aelteren, erhalten haͤtte. Der Hetepozit findet sich an
                              den Hureaux, Gemeinde Saint-Sylvestre, Département de
                                 la haute Vienne, in weicheren und haͤrteren Stuͤken, von
                              welchen erstere ein schoͤnes violettes, leztere aber bald ein graues, bald
                              ein grauliches Pulver geben; dessen ungeachtet scheinen beide, nach ihrem Verhalten
                              vor dem Loͤthrohre zu urtheilen, von einerlei Natur zu seyn. Sein
                              specifisches Gewicht betraͤgt 3 und etwas daruͤber. Nach der Analyse
                              besteht er aus Eisen-Peroxid, Mangan-Oxid, Phosphorsaͤure und Wasser; so daß
                              man ihn Eisen- und Mangan-Phosphat nennen koͤnnte. Er enthaͤlt in 100
                              Theilen, 5 Theile Wasser und 25 Theile erdige Substanzen abgerechnet:
                           
                              
                                 Eisen
                                 35,5
                                 
                              
                                 Mangan
                                 16,5
                                 
                              
                                 Phosphorsaͤure
                                 48.
                                 
                              
                           
                        
                           
                           Huraulith.
                           Auch von diesem Minerale veranstaltete Vauquelin eine
                              Analyse; es wurde ihm von Hrn. Alluau aus der Commune d'Hureaux, Département de la haute
                                 Vienne, gesandt. Aus der Analyse ergibt sich, daß er in 100 Theilen besteht
                              aus:
                           
                              
                                 Eisen und Mangan
                                   47,2
                                 
                              
                                 Phosphorsaͤure
                                   32,8
                                 
                              
                                 Wasser
                                   20
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 100,0.
                                 
                              
                           (Aus den Annales de Chemie et de Physique. 1825.
                              November, S. 302.
                           
                        
                           Edle Kastanien-Baͤume
                           empfahl Hr. Ludw. Majendie im IX.
                              Bde der Transactions of the Society for Encouragement of
                                 Arts, und Gill im technical Repository, December, 1825. S. 369. als Unterholz, statt Eschen.
                              Wenn wir auch im suͤdlichen Deutschland das Unterholz weniger, als in anderen
                              Laͤndern die Noth lehrt, beruͤksichtigen, so wird in demselben, und
                              vorzuͤglich in Bayern, die Anzucht der edlen Kastanien, als Forstbaume, weder
                              als Ober- noch als Unterholz zu empfehlen seyn. Das Klima des suͤdlichen
                              Deutschlandes ist nicht so mild, wie jenes Englands, wo Jasmin und immer
                              bluͤhende Rosen, Bignonia radicans und Corchorus japonica, an allen Haͤusern
                              verstaͤndiger Bauern hinanranken.
                           
                        
                           Patent!! Aufbewahrung der Erdaͤpfel und anderer
                              Vegetabilien.
                           Hr. Alexander Roberts, Gentleman in Monfort Place,
                              Kennington-Green, Surrey, ließ sich am 23. April 1825 ein Patent auf folgende Weise
                              die Erdaͤpfel und andere Vegetabilien selbst in dem heißesten Klima
                              aufzubewahren ertheilen: „Man nimmt vollkommen reife Erdaͤpfel, und
                                 schneidet denselben, ehe sie im Fruͤhjahre zu keimen beginnen, mit einem
                                 Messer oder mit einem anderen Instrumente die Keime aus, oder zerstoͤrt
                                 dieselben auf irgend eine andere Weise. Je mehr sie abgeschieden von aller Luft
                                 gehalten werden, desto besser wird es seyn. Gelbe und weiße Ruͤben und
                                 andere Vegetabilien lassen sich auf aͤhnliche Weise erhalten, wenn man
                                 die Keime an denselben wegschneidet.“
                              
                           Das London Journal of Arts bemerkt (November, 1825. S. 257), daß diejenigen seiner Leser,
                                 die noch nicht wissen, daß man das Keimen einer Wurzel dadurch verhindern kann,
                                 daß man die Keime derselben wegschneidet, dem Hrn. Roberts ohne Zweifel sehr dankbar seyn werden, daß er den
                                 aͤußerst kostspieligen Weg eines Patentes ergriff, um sie hiervon in
                                 Kenntniß zu sezen, indem sich nicht vermuthen laͤßt, daß er das ausschließliche Recht den Erdaͤpfeln die Augen
                                 ausschneiden zu duͤrfen, in Anspruch nehmen wird, oder nehmen
                                 kann.“ – Ein Mittel, die Erdaͤpfel und Wurzeln
                              uͤberhaupt dort vor Faͤulniß zu schuͤzen, wo man sie
                              angeschnitten hat, ist hier nicht angegeben.
                           
                        
                           Ueber Metall-Mohr (Moiré
                                 metallique),
                           hat bekanntlich Hr. Prof. Altmuͤtter eine hoͤchst lehrreiche Abhandlung in den Jahrbuͤchern des polytechn. Institutes, B. IV.
                              mitgetheilt. Dem Auszuge aus derselben in der Biblioteca
                                 italiana, November, 1825. S. 185. hat der Uebersezer Anmerkungen
                              beigefuͤgt, auf welche wir die Techniker, vorzuͤglich was die
                              Anwendung sehr niedriger Temperatur und der Elektricitaͤt betrifft,
                              einstweilen aufmerksam machen zu muͤssen glauben, bis es dem verdienten Hrn.
                              Professor gefallen wird, dieselben zu beruͤksichtigen, und sie durch Versuche
                              zu bestaͤtigen oder zu widerlegen.