| Titel: | Neue physikalische Zündmaschine nach Döbereiner's Theorie, oder Lampe pyro-pneumatique von Hrn. Derepas, Optiker, im Palais-Royal, No. 23. | 
| Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. LXXXIV., S. 339 | 
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                        LXXXIV.
                        Neue physikalische Zuͤndmaschine nach
                           Doͤbereiner's
                           Theorie, oder Lampe pyro-pneumatique von Hrn. Derepas, Optiker, im
                           Palais-Royal, No. 23.
                        Aus dem Mercure technologique. September 1825. S.
                              273.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
                        Doͤbereiner's neue physikalische
                           Zuͤndmaschine.
                        
                     
                        
                           Hr. Derepas hat der Doͤbereiner'schen Zuͤndvorrichtung folgende
                              gefaͤllige Vorrichtung gegeben, welche zugleich Bequemlichkeit bei der
                              Anwendung gewaͤhrt.
                           Fig. 27 zeigt
                              sie im Perspektive. Sie besteht aus zwei Flaschen aus Krystall-Glas, A,
                              und, B, deren jede mit zwei Oeffnungen versehen ist, und
                              die aufeinander gesezt sind.
                           Die Oeffnung der oberen Flasche, A, ist bei, D, mit einem glaͤsernen Stoͤpsel
                              geschlossen, an dessen Oberflaͤche sich einige Furchen befinden, durch welche
                              man der aͤußeren Luft Zutritt verschafft. Diese Flasche ist bei, E, mit der oberen Oeffnung der unteren Flasche, B, verbunden, die sie hermetisch, wie ein mit Schmergel
                              eingeriebener Glasstoͤpsel, schließt. Unter, E,
                              hat die Flasche, A, eine lange Roͤhre, C, die beinahe bis auf den unteren Boden der Flasche,
                              B, hinabsteigt.
                           Die untere Flasche, B, hat, unabhaͤngig von der
                              Oeffnung, E, noch eine andere
                              roͤhrenfoͤrmige Oeffnung bei, G, auf
                              welcher mit aller Sorgfalt, der Apparat, G, H, J, K,
                              aufgekittet ist, welcher aus Kupfer verfertigt ist, und den wir sogleich beschreiben
                              werden. Der Arm, I, J, L, ist hohl, und steht mittelst
                              des Hahnes, K, wenn man will, mit dem Inneren des
                              Gefaͤßes, B, in Verbindung. Der Arm, J, und, H, bleibt voll. Eine
                              Schraube, MH, greift in eine Mutter am Ende dieses
                              Armes ein, so daß man nach Belieben, den Cylinder, H,
                              vorwaͤrts oder ruͤkwaͤrts stellen, und auf diese Weise dem
                              Puncte, L, aus welchem das Wasserstoffgas
                              ausstroͤmt, naͤhern oder von demselben entfernen kann. Der in dem
                              Cylinder enthaltene Platinna-Schwamm wird durch ein Draht-Geflecht
                              zuruͤkgehalten. Auf diese Weise kann man das Gas mehr oder minder schnell
                              entzuͤnden.
                           Eine Kerze, N, die sich in einem kleinen Leuchter
                              befindet, wird in demselben so hoch hinaufgeschoben, daß der Docht in die
                              Stroͤmung des Gases gelangt, und angezuͤndet werden kann. Der Apparat
                              steht auf einem Kistchen von Acajou, P, welches eine
                              Schublade, Q, fuͤhrt, in welcher sich ein Vorrath
                              von Kerzen befindet. Der Leuchter mit einem Schieber ist vorne auf dem Kistchen
                              befestigt. Die Flaschen sind mittelst dreier Klammern, R, R,
                                 R, befestigt, deren eine mit einer Schraube mit einem Kopfe versehen ist,
                              damit man sie ohne Schraubenzieher herausziehen kann.
                           Die Roͤhre, C, der oberen Flasche laͤuft
                              durch ein Stuͤk durchbohrten Korkes, S, der 8 bis
                              10 Linien dik ist, fest an derselben haͤlt, und eine Roͤhre von Zink,
                              T, traͤgt.
                           Nachdem Alles auf diese Weise vorgerichtet ist, gießt man eine gewisse Menge Wassers
                              in die Flasche, und sezt demselben anderthalb Unzen Schwefelsaͤure zu, so daß die
                              Fluͤssigkeit nicht hoͤher, als bis auf einen Zoll unter der Oeffnung,
                              G, steht, worauf man die untere Flasche, B, mit der oberen, A,
                              schließt. Sobald der Zink mit obiger Fluͤssigkeit in Beruͤhrung kommt,
                              tritt Zersezung des Wassers ein. Der Sauerstoff desselben verbindet sich mit dem
                              Zinke und die Schwefelsaͤure mit dessen Oxide, und der Wasserstoff nimmt den
                              oberen Theil der unteren Flasche, B, ein, und
                              haͤuft sich in derselben an. Er druͤkt auf die Oberflaͤche der
                              Fluͤssigkeit, die durch die Roͤhre, C, in
                              das obere Gefaͤß hinaufsteigt, und dieses Aufsteigen dauert solang, bis der
                              Zink gaͤnzlich uͤber der Fluͤssigkeit zu stehen kommt: der
                              ganze uͤbrige Theil der Flasche, B, ist voll
                              Wasserstoffgas.
                           Wenn man nun den Hahn, K, oͤffnet, so
                              stuͤrzt die Fluͤssigkeit in das untere Gefaͤß, B, herab, und treibt das Gas mit Gewalt durch die Rohre,
                              L, aus; dieses Gas gelangt auf den Platinna-Schwamm,
                              macht denselben roth gluͤhend, entzuͤndet sich, und zuͤndet die
                              Kerze an. Man schließt nun den Hahn; die Fluͤssigkeit, die herabsank, und die
                              Zinkroͤhre wieder umgab, entwikelt, durch Zersezung des Wassers, neues
                              Wasserstoffgas, wie vorher, die Fluͤssigkeit steigt wieder in das
                              Gefaͤß, A, hinauf, und das Gefaͤß, B, wird wieder mit Wasserstoff gefuͤllt. Die
                              Zeichnung in Fig.
                                 2 ist nach dem Augenblike genommen, wo das Gefaͤß Feuer gibt.
                           Hr. Derepas verkauft dieses Instrument, mit einer
                              gedrukten Anleitung zum Gebrauche, und mit einer Nachweisung, was zu geschehen hat,
                              wenn das Wasser seine Saͤure verloren hat, wenn der Zink gaͤnzlich
                              aufgeloͤst ist, und wie uͤberhaupt diese Maschine erhalten werden
                              muß.
                           
                        
                     
                  
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