| Titel: | Verbesserungen an dem Verfahren bei Zuker-Raffinirung, worauf sich Edw. Karl Howard am 31. October 1812 ein Patent ertheilen ließ, und auf welche Verbesserungen er am 20. November 1813 ein neues Patent genommen hat. | 
| Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. XCVI., S. 385 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XCVI.
                        Verbesserungen an dem Verfahren bei
                           Zuker-Raffinirung, worauf sich Edw. Karl Howard am 31. October
                              1812Man sehe die vorstehende Abhandlung. D. ein Patent ertheilen ließ, und auf welche Verbesserungen er am 20. November 1813 ein neues Patent genommen
                           hat.
                        Aus Gill's technical Repository October. 1825. S.
                              224. November. S. 268.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Howard's, Verbesserung an dem Verfahren bei
                           Zuker-Raffinirung.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen bestehen im Folgenden: 1. statt den Zuker
                              auf die im Patente vom J. 1812 angegebene Weise mit Wasser zu raffiniren,
                              waͤhle ich lieber Dampf und die daselbst angegebenen Verfeinerungs-Mittel. Dieser
                              Dampf kann sehr bequem auf folgende Weise angewendet werden. Man bringt den zu
                              verfeinernden Zuker mit einer gehoͤrigen Menge meiner Verfeinerungs-Mittel
                              gemengt, in ein dazu geeignetes Gefaͤß, welches eine durchloͤcherte
                              Scheidewand hat, auf welche der Zuker gelegt wird. Unter dieser Scheidewand sind
                              mehrere Aeste von Dampfroͤhren angebracht, aus welchen der Dampf durch
                              mehrere kleine Loͤcher ausstroͤmt, den Zuker erhizt und
                              aufloͤst. Nachdem der Zuker vollkommen aufgeloͤst, und auf
                              ungefaͤhr 200° F. erhizt wurde, fahre ich
                              in der weiteren Verfeinerung entweder durch Filtriren oder Praͤcipitiren
                              fort. Die Aufloͤsung treibe ich, mittelst Drukes einer daruͤber
                              stehenden Saͤule einer Fluͤssigkeit, oder mittelst einer anderen
                              bekannten Kraft, durch das Filtrum. Dieses Filtrum, wie ich es brauche, ist ein sehr
                              großes Stuͤk Leinwand, von der Sorte, die man Russia duck nennt, auf welchem die oben angegebene Temperatur soviel
                              moͤglich erhalten wird. Wenn ich aber statt des Filtrirens, clarificire, so
                              geschieht dieß durch Ruhe oder Niederschlag: wenn die Aufloͤsung hierzu zu
                              dik seyn sollte, d.h., bedeutend mehr als 1/5 schwerer, als ein gleiches Volumen
                              Wasser, so verduͤnne ich sie mit soviel Wasser, bis sie nur 1/5 schwerer
                              wird, als Wasser Fig. 2. Die Verfeinerungs-Mittel, deren im Patente vom J. 1812
                              Erwaͤhnung geschieht, muͤssen, wenn die Raffinirung durch Filtriren
                              geschehen soll, durch gehoͤrige Saͤttigung der Thon- und Kalkerde
                              bereitet werden, so daß das Curcuma Papier nicht im Mindesten davon angegriffen
                              wird: sollte zuviel Kalk bei Bereitung des geronnenen Kalkes (lime-curds) angewendet worden seyn, so sezt man soviel Alaun zu, bis die
                              Farbe des Curcuma-Papieres nicht mehr veraͤndert wird. Ich finde es gut,
                              ungefaͤhr sechs Loch feinen geloͤschten. Kalk (Whiting) auf je zwei und ein halbes Pfund Alaun bei Bereitung meiner
                              Verfeinerungs-Mittel denselben zuzusezen. Wenn man aber nicht filtrirt, ist es
                              besser, den Alaun in einer groͤßeren Menge Wassers aufzuloͤsen,
                              naͤmlich in ungefaͤhr 24 Theilen Wassers (dem Gewichte nach) statt in
                              16; so daß der geronnene Kalk in soviel Wasser vertheilt wird, daß ein Gallon der
                              Mischung ungefaͤhr 600 Gran Kalk enthaͤlt. Die auf diese Art
                              bereiteten Verfeinerungs-Mittel sind ein treffliches Surrogat fuͤr
                              diejenigen, die in meinem fruͤheren Patente angegeben wurden. Wenn man nicht
                              filtrirt, so nimmt man nach und nach zwei Theile des Verfeinerungs-Mittels in dem, in dem
                              fruͤhern Patente bemerkten Verhaͤltnisse auf den Zuker. Der erste
                              Theil wird mit Dampf bearbeitet; man laͤßt denselben durch bloße
                              Praͤcipitation sich zum Theile abscheiden, und gibt den Bodensaz und Schmuz
                              und den diksten Theil der Fluͤssigkeit auf ein gewoͤhnliches Filtrum,
                              statt daß man, wie in dem fruͤheren Patente angegeben wurde, nur den Schmuz
                              und die unaufloͤslichen Unreinigkeiten allein abscheidet. Der zweite Theil
                              des Verfeinerungs-Mittels wird dann in der auf obige Weise durch den ersten Theil
                              desselben erhaltenen Fluͤssigkeit auf dieselbe Art verbreitet, wie in dem
                              fruͤheren Patente zur Abscheidung der Unreinigkeiten angegeben wurde. Dieser
                              zweite Theil kann bei den nachfolgenden Operationen als erster Theil verwendet
                              werden, entweder nach dem Filtriren, oder als Aufguß auf den auf oben bemerkter
                              Scheidewand liegenden Zuker. Wenn man aber vorher raffinirten, geklaͤrten und
                              abgerauchten Zuker, zu Doppelzuker verarbeitet, ist ein Theil bei Einwirkung des
                              Dampfes hinreichend, und selbst dieser eine Theil kann spaͤter bei
                              schlechteren Zuker-Arten mittelst Dampfes noch als erster Theil verwendet werden.
                              Der erste Theil wirkt also, unter Beihuͤlfe des Dampfes, chemisch; der
                              zweite, ohne Dampf, wirkt mechanisch.
                           3. statt, wie in meinem ersten Patente, irgend eine Zuker-Aufloͤsung
                              abzurauchen, rauche ich dieselbe in einem verschlossenen Gefaͤße ab, das auf
                              irgend eine Weise, am besten aber mittelst Dampfes erhizt wird, und richte in
                              demselben einen mehr oder minder vollkommenen leeren Raum vor, welchen ich zu
                              unterhalten suche. Beim Anfange der Arbeit darf das Queksilber nicht hoͤher
                              als Einen Zoll hoch, in demselben in der Barometer-Roͤhre stehen. Ich bediene
                              mich hierzu, statt aller anderer Mittel, durch welche ein solcher leerer Raum
                              erzeugt werden koͤnnte, vorzuͤglich einer Pumpe mit einem
                              Dampfverdichter durch Injection wie bei den Dampfmaschinen. Die Pumpe muß
                              ununterbrochen in Thaͤtigkeit erhalten werden, um so schnell als
                              moͤglich die Abrauchung zu betreiben, obschon der leere Raum; wie man an dem
                              Queksilber sieht, auch waͤhrend der Zwischenraͤume, in welchem die
                              Pumpe nicht wirkt, ebenso vollkommen erhalten bleibt.
                           Der Grad der Dichtigkeit der Aufloͤsung, welche durch das Abdampfen
                              hervorgebracht werden muß, kann entweder durch Anwendung der verschiedenen Theile
                              des in der Folge zu beschreibenden Apparates, oder durch die gewoͤhnliche
                              Zaͤhigkeits-Probe bestimmt werden. Er kann auch mitttelst des Thermometers
                              gefunden werden, welches man in die Aufloͤsung taucht, indem man die
                              Temperatur bemerkt, unter welcher die Fluͤssigkeit, so lang sie sich noch
                              koͤrnt und fluͤssig ist, unter verschiedenem Druke siedend erhalten
                              werden kann: der verschiedene Druk wird durch ein Eichmaß ober durch irgend ein
                              Instrument angedeutet, welches denselben bestimmt angibt, und mit dem leeren Raume
                              in Verbindung steht: denn die besagte fluͤssige Aufloͤsung wird dann
                              in jenem Zustande seyn, welchen ich fuͤr den besten zum Abziehen halte,
                              vorzuͤglich fuͤr die zehnpfuͤndigen Zukerhuͤte,
                              Hambro-Huͤte (Hambro loaves) genannt, wann die
                              halben Druke auf das Queksilber in einem gewoͤhnlichen Heber-Eichmaße, von
                              der Linie aus gemessen, die gleich weit entfernt von jeder
                              Queksilber-Oberflaͤche ist, d.h., von dem vollkommen Niveau, und die
                              Temperatur, unter welcher die Fluͤssigkeit dann, nach Fahrenheit's
                              Thermometer, siedet, (die gegenuͤberstehend angezeigt ist) sich beinahe so
                              verhalten, wie in der hier folgenden Tafel:
                           
                              
                                 Halbe Druke am Eichmaße
                                    in     Zollen und Hunderteln
                                 Correspondirende Temperaturen
                                    oder     Siedepunct nach
                                    Fahrenheit's            Thermometer.
                                 
                              
                                      0,74
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         115
                                 
                              
                                      0,86
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         120
                                 
                              
                                      1,01
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         125
                                 
                              
                                      1,17
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         130
                                 
                              
                                      1,36
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         135
                                 
                              
                                      1,57
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         140
                                 
                              
                                      1,80
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         145
                                 
                              
                                      2,05
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         150
                                 
                              
                                      2,36
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         155
                                 
                              
                                      2,72
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         160
                                 
                              
                                      3,10
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         165
                                 
                              
                                      3,52
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         170
                                 
                              
                                      4,00
                                         –
                                         –
                                      –
                                         –
                                         175
                                 
                              
                           Die mittleren Druke, die mit den einzelnen Temperatur-Graden correspondiren, lassen
                              sich noͤthigen Falles mit hinlaͤnglicher Genauigkeit fuͤr die
                              Praxis durch Interpolation der Unterschiede der Zahlen in dieser Tafel finden. Ich
                              habe den Druk und die Temperatur fuͤr einen niedrigeren Stand am Eichmaße,
                              dann 0,74 Zoll, nicht angegeben, weil ich nie bei einem niedrigeren Grade, als
                              118°, gearbeitet, und Grund zu zweifeln habe, ob das Sieden bei einem niedrigeren Druke auf eine
                              bequeme Weise thunlich ist, indem hierzu eine aͤußerst vollkommene Luftpumpe
                              oder ein anderes Auszugs-Instrument nothwendig waͤre, um bei so niedrigem
                              Druke sieden zu koͤnnen. Ich habe mehrere halbe Druke uͤber 2,05 Zoll
                              mit ihren correspondirenden Siedepuncten angegeben, obschon diese noch in einigen
                              Faͤllen bei der Anwendung auf verschiedene Arten und Mengen von Zuker
                              Correction beduͤrfen werden, da ich gewoͤhnlich bei einem so
                              unvollkommenen leeren Raume nicht arbeitete. Man wird diese Tafel, im Ganzen
                              genommen, bei Leitung und Fuͤhrung der Arbeiten der Zuker-Raffinerie nach
                              meiner verbesserten Methode brauchbar und nuͤzlich finden.
                           Fig. 20.
                              stellt ein Heber-Eichmaß dar, mit den Zwischenraͤumen der Druke oder des
                              Standes des Queksilbers und den correspondirenden Graden der Siedepuncte, so daß,
                              sobald das Queksilber in diesem Eichmaße irgend einer Eintheilung, Zahl oder irgend
                              einem Grade, gegenuͤber steht, die Zuker-Aufloͤsung die unter diesem
                              Grade des Thermometers siedet, zum Abziehen bei der Bildung eines Hambro-Hutes
                              fertig ist. Sollte man irgend eine Zuker-Aufloͤsung, Melasse oder Syrup, zu
                              einer festen, oder verhaͤltnißmaͤßig trokenen Masse abrauchen wollen,
                              sey es um das Ablaufen, die Fracht oder irgend eine andere Ausgabe dabei zu
                              ersparen, so fuͤhre ich die Abdampfung mit so wenig Unterbrechung als
                              moͤglich in meinem Apparate so lange fort, bis dieselbe die gehoͤrige
                              Festigkeit und Trokenheit erhalten hat, wo man sie dann mit Gewalt herausnehmen muß.
                              Ich bestimme das Fortschreiten dieser Aufloͤsung zur Trokenheit durch
                              Untersuchung der Proben, die ich von Zeit zu Zeit aus dem Abdampf-Gefaͤße mit
                              dem unten zu beschreibenden Instrumente heraus nehme. Da ein naktes Thermometer,
                              wenn es in den Kessel gebracht wird, sehr der Gefahr ausgesezt ist, zu brechen, und
                              doch so vollkommen als moͤglich in Beruͤhrung mit dem siedenden Zuker
                              gebracht werden muß, so schließe ich die Kugel und denjenigen Theil des
                              Thermometers, den man nicht zu sehen braucht, in eine metallne Roͤhre ein, zu
                              welcher ich vorzugsweise verzinntes Eisenblech waͤhle. Diese Roͤhre
                              ist in dem Kessel luftdicht eingeschraubt, angeloͤthet oder auf irgend eine
                              andere Weise angebracht, und ihr unteres Ende ist vollkommen geschlossen und steigt
                              tief genug in den Kessel hinab, um immer in dem siedenden Zuker eingesenkt zu
                              bleiben. Um die Beruͤhrung zwischen dem Metalle dieser Roͤhre und der Kugel
                              des Thermometers so vollkommen als moͤglich zu machen, gieße ich soviel
                              Queksilber in die Roͤhre, daß die Kugel ganz davon bedekt wird. Um ferner von
                              Zeit zu Zeit Proben von der Aufloͤsung aus diesem Kessel herauszunehmen, um
                              die Zaͤhigkeit und die uͤbrigen Eigenschaften, welche die Dichtheit
                              und die Annaͤherung zur Trokenheit dieser Aufloͤsungen anzeigen,
                              bestimmen zu koͤnnen, und doch keine unmittelbare Verbindung zwischen dem
                              Kessel und der aͤußeren Luft herzustellen, bediene ich mich einer
                              Roͤhre, 4444, in Fig. 19. Diese
                              Roͤhre ist in einer schiefen Lage durch die Seite des besagten Kessels
                              eingefuͤgt, so daß ihr unterstes Ende, 18,18, am tiefsten steht. Diese
                              Roͤhre ist an der Stelle ihrer Einfuͤgung (21, 21) entweder
                              eingeschraubt, oder eingeloͤthet, oder auf irgend eine andere Art luftdicht
                              befestigt. Das aͤußere Ende dieser Roͤhre bleibt offen, und das innere
                              ist so vorgerichtet, daß es in der Zuker-Aufloͤsung eintaucht. Dieses leztere
                              Ende ist geschlossen, hat aber einen Einschnitt oder einen Spalt, 19., an der oberen
                              Seite, der wenigstens einen halben Zoll im kleinsten Maße hat. In dieses innere oder
                              untere Ende (18, 18) passe ich sehr genau ein kurzes Stuͤk Roͤhre ein,
                              das sich darin drehen laͤßt, wie der Zapfen eines Hahnes (8 bis 15 in Fig. 15.), das
                              aber concentrisch mit der anderen Roͤhre ist, und durch Zapfen oder Stifte in
                              seinen Bewegungen so beschraͤnkt ist, daß es nicht mehr als eine halbe
                              Wendung machen kann. An diesem kurzen Stuͤke bringe ich eilten Spalt oder
                              eine Oeffnung an, (13), die mit dem Spalte (19) in Verbindung steht, und einen
                              gemeinschaftlichen Durchgang bildet, wann sie durch das Drehen unter der anderen zu
                              liegen kommt. (Siehe Durchschnitt Fig. 17.)
                           Ich mache ferner einen Pfropfen, oder ein Stuͤk, das man in die Raͤume
                              22 in Fig.
                                 19., und 12 in Fig. 16., 17., 18., stekt, und das
                              beinahe, aber nicht ganz, die Hoͤhlung derselben ausfuͤllt, und so
                              gebildet oder vorgerichtet ist, daß es mittelst der Einschnitte oder Stifte, die es
                              fuͤhrt, oder durch aͤhnliche Vorrichtungen die besagte kurze
                              Roͤhre faßt, oder damit in Verbindung tritt, und die besagte kurze
                              Roͤhre dreht, so oft dasselbe in seine Stelle zuruͤkgefuͤhrt
                              wird. (Vergl. die in der Figur mit, C, bezeichneten
                              Stuͤke, die in der Originalzeichnung blau sind.)
                           Ich bringe noch uͤberdieß in diesem Pfropfen oder Stuͤke dort, wo er der Oeffnung (13)
                              gegenuͤber steht, oder derselben gegenuͤber gebracht wird, eine
                              Aushoͤhlung oder Zelle an, so daß, wenn man diese beiden besagten
                              Roͤhren auf obige Weise in Verbindung bringt, und die Spalte uͤber
                              einander stehen, auch die Zelle mit den Spalten in Verbindung steht, und sich durch
                              diese fuͤllt, wo man dann den Pfropfen herausnehmen kann. Damit aber keine
                              Verbindung mit der aͤußeren Luft statt hat, waͤhrend man den Pfropfen
                              umher dreht, oder waͤhrend die Zelle desselben mit der besagten
                              Aufloͤsung in Verbindung steht, passe ich den Pfropfen genau in die erst
                              erwaͤhnte aͤußere Roͤhre, mittelst eines kegelfoͤrmigen
                              Stuͤkes an beiden (33 und aa), welches sich
                              in der Naͤhe des aͤußeren Endes befindet.
                           Damit endlich die Bewegung des kurzen Stuͤkes der Roͤhre nicht durch
                              Anklebung der Zuker-Aufloͤsung, wenn diese zaͤhe und klebrig wird,
                              gehindert wird, bringe ich eine oder mehrere Furchen (10,11) auf der
                              Oberflaͤche des besagten kurzen Stuͤkes an, wie man dergleichen an
                              einigen Wagen-Achsen findet, und fuͤlle dieselbe mit einer Mischung von Wachs
                              und Fett. 17,17 ist ein Schrauben-Niet zur Feststellung der Schraube 16, 16. Der
                              Pfropfen selbst wird auf folgende Weise gefuͤllt, wenn man das Muster
                              herausnehmen will. Ich stoße den Pfropfen hinein, wie der Durchschnitt in Fig. 16.
                              zeigt, und drehe ihn so, daß er in die in Fig. 17. gezeichnete Lage
                              kommt, in welcher die Oeffnung der Aushoͤhlung oder Zelle (6) oben seyn, und
                              folglich sich fuͤhlen wird. Hierauf drehe ich den Pfropfen zuruͤk, so
                              daß er in die Fig.
                                 16. angedeutete Lage kommt, wodurch die Verbindung mit (19) abgesperrt
                              wird, und ziehe dann den Pfropfen gerade so weit heraus, daß er aus der kurzen
                              Roͤhre hervorkommt. Da hierdurch die lezt erwaͤhnte Roͤhre
                              geschlossen bleibt, so drehe ich den Pfropfen so, daß er in seine vorige Lage, mit
                              der Hoͤhlung nach oben gekehrt, zu stehen kommt, wie in Fig. 18., und indem ich
                              den Pfropfen weiter mit seiner Hoͤhlung oder Zelle, 6. herausziehe, nehme ich
                              die verlangte Probe heraus.
                           Ich erklaͤre hiermit, daß meine Erfindung, auf welche ich
                              gegenwaͤrtiges Patent erhielt, hinsichtlich meiner fruͤheren
                              Verbesserungen, in Abdampfung oder Concentrirung der Zuker-Aufloͤsung durch
                              Anwendung der Hize auf dieselbe im leeren Raume besteht, und in Unterhaltung dieses
                              leeren Raumes durch staͤte Wirkung einer Pumpe oder eines anderen, die Luft
                              ausziehenden Instrumentes, wenn auch das gewoͤhnliche Eichmaß keine
                              Veraͤnderung anzeigen sollte; zu welcher Operation dann auch obiges Instrument zum
                              Schoͤpfen der Probe gehoͤrt.
                           Nachdem die Zuker-Aufloͤsung durch gehoͤriges Abdampfen zu der ist,
                              ziehe ich dieselbe durch eine bequeme und geeignete Oeffnung aus dem Kessel in ein
                              Granulaͤr-Gefaͤß, nach Art desjenigen, welches man gegenwaͤrtig
                              als Kuͤhlgefaͤß braucht, und richte dasselbe so vor, daß es mittelst
                              Dampfes, den man auf seine aͤußere Oberflaͤche wirken laͤßt,
                              oder auf andere Weise gehizt werden kann. Ich regulire hierin die Temperatur der
                              besagten Fluͤssigkeit so, daß man dieselbe, wie gewoͤhnlich,
                              gehoͤrig ruͤhren kann, um die Koͤrnung zu bewirken, und daß sie
                              hinlaͤnglich fluͤssig und hinlaͤnglich kuͤhl ist, um den
                              Theilchen derselben zu gestatten, sich zu krystallinischen Koͤrnern zusammen
                              zu reihen: ich finde, daß sie die meiste Tendenz hierzu haben, wenn sie zwischen 150
                              und 160° Fahrenh. stehen, dem einen oder dem anderen dieser
                              Waͤrme-Grade sich naͤhernd, je nachdem die abgerauchte
                              Fluͤssigkeit mehr oder minder dicht ist. Da aber, in der Praxis, diese
                              Koͤrnung am vortheilhaftesten durch Veraͤnderung der Temperatur
                              uͤber oder unter den angezeigten Graden geschieht, hize ich vorzugsweise
                              diese Fluͤssigkeit nach dem Abziehen derselben, sobald sie einige
                              Koͤrnung zeigt, auf ungefaͤhr 180 Grade, entweder durch Entziehung der
                              angewendeten Hize, indem ich ruͤhre und die Hize entweichen lasse; oder indem
                              ich eine gehoͤrige Menge kuͤhlerer Fluͤssigkeit zugieße, so wie
                              man sonst durch die sogenannten Nachguͤsse (skippings) hizt; oder durch beide zugleich, oder auf irgend eine andere
                              schikliche Weise. Ich erhoͤhe dann wieder die Temperatur auf obige Weise, und
                              wiederhole diese Veraͤnderungen der Temperatur immer abwechselnd, bis der
                              Zuker sich zu dem schoͤnsten Korne geformt zu haben scheint, dessen er
                              faͤhig ist. Erfahrne Arbeiter werden, nach einiger Uebung in meinem
                              Verfahren, im Stande seyn, nach dem Auge von dem besten Grade der Temperatur und der
                              Fluͤssigkeit auch ohne Thermometer zu urtheilen, obschon ich den
                              staͤten Gebrauch desselben empfehlen muß. Wenn ich Hize auf die abgerauchte
                              sich koͤrnende Fluͤssigkeit zum lezten Male anwende, erhoͤhe,
                              ich dieselbe gewoͤhnlich bis auf 200° Fahrenh., und nicht
                              hoͤher, und fuͤlle die Formen mit derselben. Ich bediene mich hierzu
                              entweder der gewoͤhnlichen Formen, oder jener, die ich in meiner
                              fruͤheren Erklaͤrung empfahl, oder derer, die ich unten beschreiben
                              werde, denn, wenn es
                              noͤthig ist, die Spize des Hutes beizubehalten, ohne daß man den in dieser
                              Spize enthaltenen Syrup in den Hut zuruͤk darf fließen lassen, nehme ich, als
                              eine meiner besagten Verbesserungen, statt einer Form mit einer angefuͤgten
                              Roͤhre, wie es in jener Erklaͤrung heißt. Formen, die absichtlich
                              laͤnger als gewoͤhnlich sind, damit die Spize des Hutes, der sich in
                              denselben bilden soll, eine solche Laͤnge erhaͤlt, daß man soviel von
                              derselben abnehmen kann, als den Syrup nicht fahren laͤßt. Dieses Abnehmen
                              geschieht bei mir mittelst eines schneidenden Werkzeuges, das sich dreht, wie ein
                              Einsaz in der Drehebank, concav und innenwendig mit einem Messer versehen. Dieses
                              Instrument wird durch eine Doke gedreht, wie in der gewoͤhnlichen Drehbank,
                              gehoͤrig eingepaßt, und hat innenwendig beinahe die Figur eines hohlen
                              Kegels, so daß die uͤbermaͤßig lange Spize des Hutes, in welcher der
                              Syrup sich befindet, damit leicht weggenommen werden kann. In allen uͤbrigen,
                              hier nicht ausdruͤklich erwaͤhnten, Faͤllen verfahre ich nach
                              der in Zuker-Raffinerieen gewoͤhnlichen Weise.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
