| Titel: | Bestandtheile eines neuen, zur Bereitung des Porzellan's tauglichen Gemenges, und eines Emails, welches auf dieses Porzellan aufgetragen werden kann; von Hrn. Desprez. | 
| Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. XCVIII., S. 394 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XCVIII.
                        Bestandtheile eines neuen, zur Bereitung des
                           Porzellan's tauglichen Gemenges, und eines Emails, welches auf dieses Porzellan
                           aufgetragen werden kann; von Hrn. Desprez.
                        Aus der Description des
                              Brevets d'invention; im Bulletin de la
                              Société d'Encouragement. N. 275. S. 371.
                        Desprez's, Bestandtheile eines neuen
                           Porzellan-Gemenges.
                        
                     
                        
                           Der Teig besteht aus 108 Pfd. Sand von Revers, 18 Pfd. sehr
                              weißem Quarz, 25 1/2 Pfd. weißem Thone von Limoges, 43 Pfd. Erde von Dreux, die sehr
                              weiß, und durchaus von allen Eisentheilen, die sich etwa darin befinden, gereinigt
                              seyn muß; dieß alles wird gemahlen. Bei der Zubereitung des Sandes von Nevers, den
                              man zusezt, muß man durch wiederholtes Schlaͤmmen alle indem selben
                              enthaltenen strengfluͤßigen Erden beseitigen, und ihn dann troknen, um
                              denselben dem angegebenen Verfahren gemaͤß genau waͤgen zu
                              koͤnnen.
                           Das Email bereitet man, indem man gleiche Theile Sand von Nevers, Erde von Nevers,
                              Sand, Spanisch-Weiß und sehr weißen Quarz zusammenmengt.
                           Die strengfluͤßige Erde, welche man aus dem, zum Gemenge angewendeten, Salze
                              erhaͤlt, dient zum Email, indem man sie mit Sand, Spanisch-Weiß und weißen
                              Quarz von Limoges, der bei starkem Feuer calcinirt und gut gemahlen wurde,
                              mengt.
                           Dieser Teig laͤßt sich eben so leicht von dem Arbeiter verarbeiten, als die
                              englische Erde; man kann ihn groͤßten Theils auf der englischen Drehscheibe
                              drehen.
                           Die Fabrication und das Brennen geschieht auf dieselbe Weise, wie bei jeder anderen
                              Art von Porzellan.
                           Dieses Porzellan hat den Vortheil, daß es dem heftigsten Feuer widersteht, und daß es
                              ohne Nachtheil aus der Kaͤlte in die Waͤrme gebracht werden kann.
                           Es kann von den Limonadeschenken, den Traiteurs, und uͤberhaupt in jedem Falle
                              benuͤzt werden, wo ein staͤrkeres Feuer erfordert wird. Es
                              laͤßt sich statt der Erde anwenden, deren Email, da es aus Blei besteht, der
                              Gesundheit nachtheilig ist; es kann auch mit sehr großem Vortheile zu
                              Kuͤchen-Geschirren Verwendet werden.
                           Dieses Porzellan besizt, außer der Leichtigkeit seiner Bearbeitung und dem
                              maͤßigeren Preise der Erden, auch noch den Vortheil, daß es wohlfeiler
                              verkauft werden kann.