| Titel: | Verbesserte Methode, den Wollen-Waaren bei dem Zurichten Glanz zu geben, worauf Joh. Fussell Schneid-Waaren-Fabrikant zu Mells, Sommersetshire, sich am 11. August 1824 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. CVIII., S. 499 | 
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                        CVIII.
                        Verbesserte Methode, den Wollen-Waaren bei dem
                           Zurichten Glanz zu geben, worauf Joh. Fussell Schneid-Waaren-Fabrikant zu Mells,
                           Sommersetshire, sich am 11. August 1824 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions Februar, 1826,
                              S. 73.
                        Fussell's, verbesserte Methode, den Wollen-Waaren bei dem Zurichten
                           Glanz zu geben.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserung besteht in einer Dampf zum Hizen der
                              Wollen-Maaren anzuwenden. Nachdem naͤmlich das Wollengewebe entweder auf der
                              sogenannten Gig-Maschine, oder mit der Hand gehoͤrig zugerichtet wurde, rolle
                              ich dasselbe auf eine,
                              oder auf mehrere hoͤlzerne Walzen, welche so eingerichtet sind, daß sie die
                              Enden oder Sahl-Leisten aufnehmen koͤnnen, wodurch die Falten, welche
                              gewoͤhnlich bei dem Aufrollen des Tuches entstehen, vermieden werden. Ich
                              stelle dann das Tuch so, daß das Wasser so oft gewechselt werden kann, als vor dem
                              Streken gewoͤhnlich geschieht, und seze hierauf dasselbe ungefaͤhr
                              drei Stunden lang der Einwirkung der Daͤmpfe aus, laͤnger oder
                              kuͤrzer, nach Umstaͤnden, indem ich dasselbe entweder in einem
                              gewoͤhnlichen Ofen uͤber Wasser haͤnge, oder in irgend einen
                              hierzu vorgerichteten Apparat, in welchem eine oder mehrere Walzen zugleich gebracht
                              werden koͤnnen, bringe, oder ich lasse auf irgend eine andere bequeme und
                              zwekmaͤßige Weise Dampf darauf wirken, der auf gewoͤhnliche Art
                              erzeugt, und von einem Dampf-Erzeuger herbeigeleitet wich. Wenn man will, kann der
                              Dampf auch in die Walzen selbst geleitet werden, wobei man jedoch Acht geben muß,
                              daß das Tuch von dem in den Enden verdikten Daͤmpfe keine Fleken bekommt. Die
                              Temperatur des Dampfes muß bedeutend unter dem Siedepuncte seyn; die
                              gehoͤrige Temperatur muß jedoch nach der Einsicht des Arbeiters regulirt
                              werden, indem sie bei verschiedenem Glanze und bei verschiedenen Farben verschieden
                              seyn muß, da nicht alle Farben einer hohen Temperatur in der Naͤsse gleich
                              gut widerstehen. Wenn man dem Tuche sehr hohen Glanz geben will, muß weniger Wasser
                              und mehr Hize, als gewoͤhnlich, angewendet werden, und in diesem Falle muß
                              die Walze, auf welcher das Tuch aufgewunden ist, waͤhrend des
                              Eindaͤmpfens langsam mittelst einer mechanischen Vorrichtung, oder auf irgend
                              eine andere Weise umgedreht werden.Dieses Verfahren, den Wollen-Geweben bei dem Zurichten Glanz zu geben, ist
                                    eine Verbesserung der Operation, welche unter dem Namen Decatiren bekannt ist. Man vergl. hiemit polytechn. Journal
                                    Bd. XVIII. S. 97 und S. 345. D.