| Titel: | Bericht des Hrn. Molard, im Nahmen des Ausschusses der mechanischen Künste, über eine an den Wechsel-Sägen (scieries alternatives) angebrachte Verbesserung. Von den HHrn. Gebrüdern Bauwens, rue des Etouffes, Faubourg St. Antoine à Paris. | 
| Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. IX., S. 34 | 
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                        IX.
                        Bericht des Hrn. Molard, im Nahmen des Ausschusses der
                           mechanischen Künste, über eine an den Wechsel-Sägen (scieries
                              alternatives) angebrachte Verbesserung. Von den HHrn. Gebrüdern Bauwens, rue des Etouffes, Faubourg St. Antoine à
                              Paris.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement. Sept. 1825. S. 281.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Molard's, Bericht üb. eine an den Wechsel-Sägen angebr.
                           Verbess.
                        
                     
                        
                           Die beiden Soͤhne des sel. Hrn. Lieven Bauwens,
                              welcher unter dem Ministerium des Hrn. Grafen Chaptal den Aufmunterungs-Preis
                              fuͤr das beste System einer Baumwollen-Spinnmuͤhle (Mull-jenny) erhielt, ersuchten die Gesellschaft, eine
                              Vorrichtung zu pruͤfen, welche sie bei der senkrechten Bewegung des Rahmens
                              an den großen Wechsel-Saͤgen zum Zersaͤgen des Holzes anwenden
                              wollen.
                           Bekanntlich sind bei diesen Saͤgemuͤhlen die
                              Saͤgeblaͤtter in einem Rahmen befestigt, welcher sich senkrecht in
                              Falzen und Fuͤhrungen bewegt, und die Vorderseite dieser Blaͤtter,
                              gegen welche der Schlitten das Stuͤk Holz, welches zersaͤgt werden
                              soll, hinfuͤhrt, ist waͤhrend ihrer aufsteigenden Bewegung nicht
                              senkrecht, sondern der obere Theil derselben ragt uͤber dem unteren vor, und
                              zwar um so viel, als man bei jedem Stoße der Saͤge von dem Holze durchsagen
                              will.
                           Nach dem Systeme der HHrn. Bauwens, welches sie in einem
                              Modelle dargestellt haben, das wir pruͤften, bleibt das Vordertheil der
                              Saͤge senkrecht, und, um dasselbe in dieser Lage zu erhalten, lassen sie den
                              Rahmen sich zwischen excentrischen Raͤdchen bewegen, die denselben
                              waͤhrend seines Niedersteigens parallel mit sich selbst fortschreiten lassen,
                              und zwar um so viel, als von dem Holze bei jedem Stoße weggenommen werden soll. Der
                              Schlitten fuͤhrt das Holz, wie bei den anderen Saͤgen, waͤhrend
                              der aufsteigenden Bewegung des Saͤge-Rahmens vor.
                           Diese Anwendung gleichfoͤrmiger excentrischer Krummen, die man Herze (couers) nennt, weil sie doppelt sind, und diese Figur
                              darbiethen, scheint uns eine gute Wirkung hervorzubringen; sie verwikeln den
                              Mechanismus nicht, indem sie bloß an die Stelle der kreisfoͤrmigen
                              Raͤdchen kommen, und eben so leicht zu verfertigen sind; nur muͤssen
                              sie so vorgerichtet seyn, daß sie genau der Bewegung des Rahmens folgen, d.h. ihre
                              Entwikelung muß der Weite dieser Bewegung gleich seyn, so daß an dem einen, wie an
                              dem anderen, dieselben Puncte mit einander correspondiren. Die HHrn. Bauwens haben dieser Bedingung dadurch entsprochen, daß
                              sie auf den Flaͤchen der aufsteigenden Seiten des Rahmens Zaͤhne
                              anbrachten, die in correspondirende Loͤcher auf dem Umfange der
                              Raͤdchen eingreifen. Dadurch entsteht nicht nur eine gleichzeitige und
                              abwechselnde Bewegung der Raͤdchen und des Rahmens, sondern dieser
                              erhaͤlt auch noch von der Seite her seine Fuͤhrung.
                           Die HHrn. Bauwens, obgleich noch jung, scheinen das
                              Erfindungs-Talent ihres Vaters ererbt zu haben, und in seine Fußtapfen zu treten.
                              Sie haben die Maschine, welche sie verbessern wollten, gehoͤrig durchdacht,
                              und wir finden ihre Idee gut, und anwendbar auf senkrechte Saͤgen mit
                              abwechselnder Bewegung.
                           
                        
                           
                           Erklaͤrung der Figuren.
                           7. Fig. Aufriß
                              der Sagemuͤhle der HHrn. Bauwens von innen.
                           8. Fig. Aufriß
                              von vorne.
                           9. Fig.
                              Excentrisches Raͤdchen, einzeln dargestellt.
                           AA, Pfeiler der Zimmerung. BB, Rahmen, welcher die Sage fuͤhrt, und
                              zwischen den Pfeilern, AA, senkrecht auf und
                              nieder steigt mittelst der zwei Kurbel-Stangen, CC, welche mit ihrem unteren Ende an dem Querbalken, DD, und mit dem oberen an Schrauben-Bolzen
                              befestigt sind, welche auf einem Theile des Umfanges der Raͤder, EE, die als Getriebe dienen, angebracht sind. F, sind Zahnstoͤke, welche auf den aufsteigenden
                              Seiten des Saͤge-Rahmens, B, aufgezogen sind, und
                              in correspondirende Einschnitte an dem Umfange der excentrischen Raͤder, GG, eingreifen, deren Form man in Fig. 9. deutlicher sieht.
                              Die punctirte Linie um das Raͤdchen zeigt, um wie viel der Rahmen, B, bei jedem Auf- und Niedersteigen vor- und
                              ruͤkwaͤrts tritt. Diese Raͤdchen, acht an der Zahl an jeder
                              Sagemuͤhle, sind auf Achsen, H, aufgezogen, die
                              auf Lagern laufen, welche sich zwischen den Pfeilern, AA, befinden. Sie sind von verschiedener Groͤße, je nachdem die
                              Haͤrte des zu sagenden Holzes verschieden ist. II, sind die Blaͤtter der Saͤge. L, ist der Schlitten, der das Holz zum Zerschneiden an die Saͤge
                              fuͤhrt.
                           
                        
                     
                  
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