| Titel: | Verbesserter Bohrer zum Bohren des Fischbeines. | 
| Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. LIX., S. 241 | 
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                        LIX.
                        Verbesserter Bohrer zum Bohren des
                           Fischbeines.
                        Aus Gill's technical Repository N. 49. S.
                              55.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Verbesserter Bohrer zum Bohren des Fischbeines.
                        
                     
                        
                           Regen- und Sonnenschirm-Macher, und alle, die oͤfters Fischbein bohren
                              muͤssen, wissen, wie schwer die Bohrer aus dem Loche zu ziehen sind, das man
                              in dasselbe gebohrt hat. Dieß ruͤhrt davon her, weil der feine
                              Fischbein-Staub in dem ausgebohrten Loche bleibt, und dieses verstopft.
                           Um diesem Nachtheile abzuhelfen, hat ein sinnreicher Sonnenschirm-Macher aus unserer
                              Bekanntschaft, die Stangen seiner Bohrer sowohl an den Seiten, als an den Enden, mit
                              einer Schneide versehen, so daß sie nun ihr Loch mit aller moͤglichen
                              Leichtigkeit bohren.
                           Fig. 26. ist
                              ein Bohrer in ungefaͤhr derjenigen Groͤße, in welcher man ihn
                              gewoͤhnlich anwendet. Fig. 27. stellt
                              denselben, zu groͤßerer Deutlichkeit, sehr vergroͤßert dar. Fig. 28. ist
                              ein Durchschnitt der Stange, an derjenigen Stelle genommen, die in Fig. 27. durch die
                              punctirte Linie angedeutet ist.
                           Dieser Bohrer wird in einer sehr sinnreich eingerichteten Drehebank angewendet,
                              welche bloß zum Bohren der Nippen etc. der Sonnen- und Regen-Schirme, zum Bilden der
                              kreisfoͤrmigen Einschnitte an dem Stoke derselben, zum Zuraspeln der Enden
                              der Rippen derselben, damit sie in die kegelfoͤrmigen Beschlaͤge an
                              den Enden derselben passen etc. vorgerichtet ist. Wir werden diese Drehebank
                              naͤchstens beschreiben, da das Sonnen- und Regenschirm-Machen
                              gegenwaͤrtig ein Gewerbszweig von hoher Wichtigkeit geworden ist.
                           Einer unserer Freunde bemerkte, daß ein Bohrer dieser Art nicht bloß zum Bohren des
                              Fischbeines, sondern auch zum Bohren des Hornes und der Schildkroͤte sehr gut
                              taugt, indem auch bei diesen lezteren die Theilchen, die waͤhrend des Bohrens
                              durch die Reibung erhizt werden, zusammenbaken, und den Bohrer nicht leicht
                              herausziehen lassen.
                           
                           Wir haben schon fruͤher (Techn. Repos. II. Bd. S.
                              145. Polytechn. Journ. Bd. XVII. S. 99.)
                              einen Bohrer zum Bohren des Hornes und der Schildkroͤte angegeben, der
                              halbcylindrisch und mit einer runden Spize versehen ist, und die Bohrspaͤne
                              austreibt. Obiger Fischbein-Bohrer ist genau, wie unser Messingbohrer, nur daß die
                              Seiten schneidend sind. Er ist auch dem Handbohrer zum Durchbohren des harten Holzes
                              in der Drehelade sehr aͤhnlich (Reposit. p. 58. Polytechn. Journ. Bd. IX. S. 303.), nur daß die Spize weit
                              spiziger an diesem lezteren ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
