| Titel: | Verbesserungen bei Verfertigung des sogenannten Schlosses (des Schnabels und der Fährte, Neb or Slot) an den Walzen, Muscheln, oder Cylindern aus Kupfer, oder aus anderem Metalle zum Druken der Calicos, Museline, Kattune und Baum-Wollenzeuge, worauf Jos. Locket, d. ältere, Graveur für Calicos Druker und Kupferwalzen-Fabrikant, sich am 14. Januar 1825 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. LXXVI., S. 276 | 
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                        LXXVI.
                        Verbesserungen bei Verfertigung des sogenannten
                           Schlosses (des Schnabels und der Fährte, Neb or Slot) an den Walzen,
                           Muscheln, oder Cylindern aus Kupfer, oder aus anderem Metalle zum Druken der Calicos,
                           Museline, Kattune und Baum-Wollenzeuge, worauf Jos. Locket, d. ältere, Graveur für Calicos
                           Druker und Kupferwalzen-Fabrikant, sich am 14. Januar
                              1825 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts, N. 62. S.
                              364.
                        Locket's, Verbesserungen des Schlosses etc.
                        
                     
                        
                           Der Patent-Traͤger beschreibt zuerst die Methode, kupferne und andere
                              Metall-Cylinder zum Calico-Druke zu verfertigen, und gibt dann jene Verbesserungen
                              an, welche er fuͤr neu und fuͤr seine Erfindung erklaͤrt.
                           
                           Diese Cylinder werden aus gegossenen Kupfer- oder Metall-Bloͤken, oder Stangen
                              verfertigt, indem man diese im Ofen roth gluͤht, und dann durch gefurchte
                              Walzen so laufen laͤßt, wie man es bei dem gewoͤhnlichen Streken des
                              Metalles in cylindrische Stangen zu thun pflegt. Diese Stangen werden dann in
                              zwekmaͤßige Laͤngen zur Verfertigung der daraus zu bildenden
                              Druk-Walzen geschnitten, und noch heiß in das Wasser geworfen, um sie
                              abzukuͤhlen und die Schuppen zu beseitigen. Nachdem sie abgekuͤhlt
                              sind, untersucht man sie genau, und bessert alle Fehler mit dem Meißel oder mit der
                              Feile aus. Nun bringt man den Cylinder neuerdings in das Feuer, und hizt ihn bis zur
                              Rothgluͤhhize, worauf er zum zweiten Mahle durch die Walzen laufen muß, um
                              das Metall zusammen zu druͤken, und auf seiner Oberflaͤche zu ebenen.
                              Hierauf wird er zum dritten Mahle gehizt, um weicher gemacht, oder angelassen zu
                              werden, und dann auf einem ausgehoͤhlten Amboße mit dem Breithammer
                              gehaͤmmert, um alle Poren gehoͤrig zu verschließen.
                           Der Cylinder muß jezt zur Aufnahme einer eisernen Docke oder Achse gebohrt werden,
                              und diese Achse muß auf ihrer Oberflaͤche ein hervorstehendes Stuͤk,
                              wie einen Schnabel (neb), oder eine Vertiefung, wie eine
                              Faͤhrte (slot) haben. Wenn nun diese
                              walzenfoͤrmige Huͤlle auf diese Docke aufgezogen, und ein großer Druk
                              auf ihre aͤußere Oberflaͤche angebracht wird, so gibt das Kupfer nach,
                              und laͤßt die Erhabenheit oder den Schnabel in das Metall der Huͤlle
                              eindringen, und eben so auch das Kupfer in die Vertiefung oder Faͤhrte der
                              Docke sich einsenken. Diese Art das Schloß zu bilden, ist nun der Zwek dieses
                              Patentes.
                           (Man vergleiche Attwood's Patent auf Verbesserung der Cylinder
                                 zum Calico-Druke, Lond. Journ. Bd. VII. S. 285.
                              Polytechn Journ. Bd. XV. S. 149. und Bd. X. S. 307. Polytechn. Journ. Bd. XIX. S. 649.)